InGENIEur

InGENIEur

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1 - 5 von 13
InGENIEur vor 2 Jahren 5 4
7
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Trotz der miesen Bewertungen, oder gerade deshalb, war meine Neugier geweckt und ich konnte diesen Duft ertauschen.
Direkt nach Erhalt musste er aufgesprüht werden. Und die erste Reaktion war: OMG, jetzt verstehe ich die ganzen harten Kommentare.

Nach der zweiten Testung hatte ich aber bereits einen Verdacht. Und ich glaube, der bestätigt sich auch. Der Duft ist brutal stark dosiert und muss definitiv mit Abstand gesprüht werden. Dadurch, dass nicht allzu viel aus dem Sprüher kommt neigt man aber mE eher zu weniger Abstand. Dies ist hier kontraproduktiv. Ich hab's mal auf beiden Armen versucht; links mit ca 20cm und rechts mit gut 50cm Abstand.

Links: bloß nicht zu nah mit der Nase ran! Unfassbar penetrant, benzinartig stechend.
Rechts: synthetisch violett, ich nenn es mal so.
Unterm Shirt daher ein Sprüher mit Abstand und Möglichkeit, dass sich die Duftwolke aus dem Zerstäuber auf eine möglichst großen Fläche verteilt.
Als Ergebnis bekomme ich einen durchaus speziellen, ja künstlichen Veilchenduft, der aber zumindest meine Nase immer wieder hinschnuppern lässt.
Weihrauch nehme ich keinen wahr, eher kommt es mir vor, als gesellt sich nach knapp zwei Stunden langsam eine nichtgelistete Birne hinzu. Es geht in eine metallisch frische Richtung.

Definitiv nichts für jeden Tag, aber als Liebhaber extravaganter Düfte werde ich ihn bestimmt häufiger tragen, als manch einen anderen Duft meiner Sammlung.

Hier hat sich Durga richtig was getraut und ich kann jeden verstehen, der die Nase rümpft oder sogar angewidert wegzieht. Der Duft polarisiert, ohne Frage. Ich möchte nicht wissen, wie er riecht, wenn er aus einem Plastik-TZ aufgetragen wird, der vor einem Jahr abgefüllt wurde.
4 Antworten
InGENIEur vor 5 Jahren 11 1
8
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Die Dosis macht das Gift.
Nach Pferd riecht es nur, wenn man aus der Nähe sprüht und dann den Rüssel dran hält. Abstand, dann ist es ein wunderbar harmonischer und würziger Duft. Sicher ist er außergewöhnlich und die Assoziationen von Stall kann ich sogar nachvollziehen, steht man aber auf Düfte, die es nicht an jeder Ecke zu riechen gibt, dann ist er einen Test wert.

Einzelne Noten rieche ich nicht konkret raus, wenn ich sie aber lese, kommt mir immer wieder ein "Joa, kommt hin" über die Lippen. Gegen Ende des Duftverlaufes nehme ich jedoch immer mal wieder einen Hauch von Anis, vielleicht auch Süßholz, wahr. Aber nicht vordergründig, eher unterschwellig.

Die Sillage ist an mir kräftig und die Haltbarkeit reicht locker an die Halbtagsmarke heran. Im Sommer bestimmt weit mehr. Ich werde sehen. Äh riechen.
1 Antwort
InGENIEur vor 6 Jahren 5 3
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Falscher Film?
So oft hatte ich Bois Bleu schon in einem Warenkorb und konnte mich letztlich dann doch noch zügeln, ihn nicht blind zu schießen. Trotz den Erfahrungen mit den bis dato in meinen Augen überragenden Piguets war ich zögerlich.
Nach einer Abfüllung vom lieben DonBlech war es dann auch klar: Alles richtig gemacht!
Gut, dass ich nicht blind gekauft hab! Im ersten Moment dachte ich an Villoresis Vetiver. Bitter, säuerlich, leicht holzig, aber dick präsent Vetiver. Im Verlauf kam mir noch Etros Vetiver in den Sinn. Der neue, mit der silbernen Kappe, nicht der mit der goldenen. Aber was nicht kam war die Wahrnehmung der für mich in vielen Düften typischen Piguet-DNA.

Whatever, Bois Bleu ist dahingehend eine glatte Enttäuschung für mich. Sehe ich in Bois Noir, Casbah und meinem heißgeliebten Cravache Meilensteine, so ist Bois Bleu ein zeitgemäßer Mitreiter auf der schon länger abgeflachten Vetiver-Welle.
Gut gemacht ist er, keine Frage. Kein billiges Wässerchen. Aber die Nähe zu den zuvor genannten ist mir zu frappierend. Für mich ist das kein echter Piguet. Schade.
3 Antworten
InGENIEur vor 7 Jahren 5 2
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Mainstream, aber keinesfalls beliebig! Eher ein "hidden gem".
Durch eine Probe kam ich an diesen Davidoff. Verhalten ging ich an den ersten Test, hatte sich die Marke, nach all den vergangenen Jahren seit ihrer guten Düfte, in meinem Kopf immer weiter in die Belanglosigkeit verabschiedet. Hier erwartete ich nicht mehr als ein laues Mainstream-Wässerchen.
Vielleicht wurde ich gerade deshalb überrascht.
Ja, es ist kein Kracher wie Zino (der Vergleich in einem Statement erschließt sich mir aber auch nicht), Cool Water oder Relax, aber er ist auch kein Reinfall.
In meinen Augen eher einzuordnen bei Adventure: unauffällig aber durchaus markant und eigenständig. Eben kein beliebiges 08/15-Wässerchen.
Einzelne Duftnoten herauszuriechen gelingt mir bei diesem Duft nicht wirklich, stört mich aber auch nicht sonderlich. Er kommt zu Beginn frisch fruchtig daher und wandelt sich über die Zeit hin zu würzig aquatisch. Da ich ihn als Duft für die deutlich wärmeren Temperaturen empfinde, bin ich über die körpernahe Sillage sogar sehr froh, denn durch die Erwärmung des Körpers (ja, auch Schwitzens) kann er doch recht deutlich strahlen. Wäre er von Hause aus kräftiger würde dies meines Erachtens schnell ins schwülstige "too much" abdriften und könnte sogar billig wirken.

What ever, wer einen nicht alltäglichen fruchtigwürzigen Aquaten sucht, sollte hier unbedingt mal drüberschnuppern. In dieser Kategorie gibt es viele andere Düfte, aus welchen Silver Shadow Altitude in meinen Augen jedoch heraussticht.
2 Antworten
InGENIEur vor 8 Jahren 1
5
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Frischer Orangenschwarztee
Ich kann die vorherigen Kommentare nur bedingt nachvollziehen.
Die Duftnoten wurde meines Erachtens sehr treffend beschrieben; Mandarine, Orange bzw Bergamotte, schwarzer Tee und nach hinten raus leicht ambrierter Moschus.
Ist aber auch nicht schwierig, ist ja kein sonderlich komplexer Duft.

Allerdings, und hier gibt es die größte Ablage zu meinen Vorrednern, ist dies kein 2-Stunden-bis-weg-Duft. Bei mir hält er deutlich länger. An heißen sommerlichen Tagen sogar gute acht Stunden. Wobei ich trotzdem zur Mittagszeit gern nochmal nachsprühe, weil ich den frischen Auftakt so gern mag.

Ist die zitrische Kopfnote verflogen bleibt ein sanfter, ambrierter Moschus zurück, der je nach Aktivität eher körpernah, aber gut wahrnehmbar vor sich hin wabert.

Alles in Allem ein für mich sehr sommertauglicher Duft, den man schwer überdosieren kann und der trotzdem eine solide Standzeit hat.
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