Ineke89

Pure Musc... irreführender Name. Pure Orange Blossom trifft es doch eher. Warum steht das nicht oben in der Pyramide? Warum stehen da sowieso nur 3 Duftnoten? Moschus, weiße Blüten, Cashmeran. Das ist total kryptisch. In diesem Schätzchen ist mehr drin und das sollten wir doch herausfinden können. Der Fall ist eröffnet.

Der Duft:
Ich rieche ein endloses Meer an reinweißen Blumen. Orangenblüte und Jasmin schmiegen sich im weichen Moschusmantel aneinander. Sexy.
Nein im Ernst Orangenblüte und Jasmin. Ich verwette meinen Allerwertesten darauf, dass das die beiden sind, die hier heimlich einen auf Miss mysteriös machen.
Die Orangenblüte verweilt stundenlang, ist sehr intensiv und herrlich aromatisch. Sie ist es, die diesen frisch geduscht – nicht nur sauber sondern rein – Eindruck ins Übersinnliche emporschwingt. Sie hat in Pure Musc keine konkurrierenden Früchte, die ihr sonst oft schon mit ihrer saftigen Süße die Show gestohlen haben. Hier steht sie im Mittelpunkt. Ich rieche sie hier auch viel deutlicher als den Moschus.
Bergamotte oder Grapefruit könnten hier noch drin sein. Da ist definitiv eine zitrische Note im Opening.
Vielleicht bilde ich es mir ein, aber kann es sein, dass hier Patchuli, Iris und Sandelholz dabei ist?
Der Duft ist so pudrig... das ist ohne Iris doch kaum möglich so eine reine Pudrigkeit zu erzeugen.
Amber habe ich übrigens recherchiert. Das ist wohl der Grund, warum einige den Duft hier als warm bezeichnen.
Abschließend festzuhalten: es ist Definitiv noch weit mehr, als nur Moschus und Cashmeran in der Basis. Wer noch andere Duftnoten erschnuppert, bitte meldet euch bei mir. Jemand vor mir schrieb Vanille. Und ich finde auch es kann sein. Angaben ohne Gewähr. Vielleicht irre ich mich hier.
Der Duftverlauf erscheint mir relativ stabil. Ich hätte den Duft als Bodylotion Eau Extrême vermarktet, weil er so schön gepflegt riecht. Wie eine nackte, junge Frau, die heiß dampfend frisch aus der Dusche steigt.

Die Sillage:
ist gefühlt enorm.
Das Parfum umhüllt den Träger in eine Aura von strahlender, sanfter Reinheit und Unschuld. So müssen Engel riechen.

Die Haltbarkeit:
ist gut. meine Nase kann den Duft nach 7 Stunden noch gut wahrnehmen. Vielleicht hält er sogar noch länger.

Flakon:
Minimalistisch, puristisch. Weiße Innenbemalung in milchig, trüben Glasflakon mit schwarzem, schlichten, quadratischen Deckel. Keine Schörkel. Ein schickes Understatement.

Fazit:
Sollte ich jemals in meinem Leben auf einer Anklagebank sitzen müssen, werde ich mir diesen Duft aufsprühen. So blütenrein, sauber, unschuldig und frisch kann keiner Riechen, der Dreck am Stecken hat. :D
Weil ich eine starke Orangenblüte immer als sehr weiblich assoziiere, kann ich mir diesen Duft beim besten Willen nicht an einem Mann vorstellen. Aber soll jeder machen wie er mag.
Ich liebe diesen White Floral. Er hat Zeug zum Signature. Volle Punktzahl für diesen sexy, reinen Unschuldsengel. Gott ich lieb denn so abgöttisch. Ein herrliches Parfum.

Narciso Rodriguez hat ein paar traumhafte Damendüfte im Sortiment. Pure Musc ist für mich eine reine, pure Schönheit. For Her Eau de Parfum ein femininer, sauberer Rosenmuschus, der sich schnell zu meinen Favoriten gesellte.
So fiel es mir nicht schwer, nach den Lobeshymnen auf dieser Plattform und den begeisterten Rezensionen, mich zu einem Kauf zu entscheiden. NR EdP Poudrée wird oft beschrieben als weiblicher, femininer, pudriger Sauberduft. Fast alle Duftnoten der Pyramide, haben mir in anderen Düften bereits sehr gefallen. Der Vetiver, ist die Note, die etwas heikel für mich ist. Gering dosiert, habe ich Düften mit Vetiver in der Basis schon volle 10 Punkte gegeben. Zu viel dieser Pflanze, hat mir leider aber auch schon den ein oder anderen Duft verdorben. Schwarze Zeder ist für mich ein Mysterium. Neugierig dieses zu lüften, verlangte es mich dem Bestellbutton mein Ja-Wort zu geben. Ich liebe Puderdüfte über alles. Also was sollte bei einem 8 Parfumopunkteparfum schon schiefgehen? So also fand der 30 ml Narciso des Grauens den Weg in mein Parfumregal.

Warum also funktioniert Narciso EdP Poudrée nicht für mich?

Der Duft:
Moschus und Rose erkenne ich deutlich. Der gesamte Verlauf durch und durch pudrig. Ich müsste dich lieben, aber rümpfe die Nase und kneife meine Augen zusammen, wenn ich an meinem Handgelenk rieche.
Süßlich-modriger Vetiver breitet sich aus. Er hat für mich hier keinen pflanzlichen, sondern einen fleischlich-modrigen Charakter. Keinen erdiger Waldboden. Ich rieche faules Fleisch. Frisches Rindfleisch bekommt, wenn es lange liegt, einen süßlichen Geruch. Genau an diesen süßlichen, schlecht gewordenen Rindfleischgeruch erinnert mich Narciso Rodriguez EdP Poudrée.
Ein verdächtiger Komplize im Verbrechen gegen meine Nase scheint die schwarze Zeder zu sein. Sie wird vorläufig in Untersuchungshaft genommen. Zwischenzeilich werde ich versuchen herauszufinden was eine schwarze Zeder sein soll. Weltweit gibt es drei Zedernarten: Die Atlaszeder, die Libanonzeder und die Himalayazeder. Was ist also ist mit schwarzer Zeder gemeint? Vielleicht sind es die dunkelgrünen Nadelspitzen, die mir in der Nase so stechen.

Sillage:
Unangenehme Düfte haben immer die Tendenz stärker wahrgenommen zu werden. Ich schätze sie als überdurchschnittlich ein.

Haltbarkeit:
Leicht überdurchschnittlich. 7 Stunden deutlich erkennbar.

Flakon:
Traumhaft schön, schlicht und elegant. Schade, dass der Duft für mich so schrecklich riecht.

Fazit:
Für Fortgeschrittene. Ich kenne ein paar Damen um die 30 und um die 50, die diesen Duft herrlich finden. Für mich ist er unerträglich.
Jeder hat seine persönlichen Vorlieben und Abneigungen. Ich wollte diesen Duft lieben, aber zu mir ist er fürchterlich. Wenn du nun mit Wut im Bauch am Ende dieser Rezension über dein Lieblingsparfum angekommen bist, bedenke, es ist nur ein Konsumprodukt und Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so. Wie furchtbar langweilig und vorhersehbar wäre doch die Welt, wenn alle das Gleiche lieben und das Gleiche nicht mögen würden.

Ein vollendetes Meisterwerk. Das Licht dieser Königin stellte alles bisher dagewesene für mich in den Schatten. Nie zuvor habe ich in meinem Leben ein so perfektes Parfum gerochen. Für mich war Cuir Beluga die Offenbarung. Es ist die wunderschönste, zärtlichste Ledervanille des Universums.

Dufttyp:
Cuir Beluga empfinde ich als erwachsenen, süßen, ledrig, pudrigen, Gourmand. Er ist, auf eine ernsthafte Art und Weise, durch und durch sinnlich. Vornehm, erhaben, klassisch und dabei so zärtlich, süß und vertraut. Ein sanfter und weicher Orientale ohne herausstechende Gewürze oder Zitrusnoten. Es ist zwar ein Unisexduft, dennoch empfinde ich ihn einen Tick mehr feminin als maskulin.

Der Duft:
Weiches, helles, edles Leder. Eine kräftige, dunkle und tiefe Vanille. Diese beiden Noten dominieren den Duft von Anfang bis Ende. Dieser Duft ist voll, rund und perfekt ausgewogen. Mandarine im Opening ist sehr vornehm zurückhaltend. Heliotrop und Patchuli sind etwas präsenter. Aldehyde, Strohblume und Amber sind noch enthalten. Nicht in der Pyramide, dafür in meiner Nase ist da noch Tonkabohne im gesamten Duftverlauf. Ich habe keine Quelle, die dies belegen könnte. Dafür ein paar bereits angeriebene Tonkabohnen im Küchenschrank. Ich schätze dieses dessertartige Vanille-Rum-Bittermandel Aroma. Und ich vermute es in Cuir Beluga wiederzuerkennen. Ich bin gespannt, ob andere das auch wahrnehmen oder ob meine Nase hier halluziniert. :)

Haltbarkeit:
ist gut. nach 8 Stunden wird der Duft hautnah und verbleibt dort über 12 Stunden.

Sillage:
gut. Nicht Raumerfüllend, aber Menschen, die sich nach 3 Stunden auf einen Meter nähern kriegen durchaus noch eine Priese ab.

Flakon:
Edel. Steht er als goldenes Dekorationsobjekt in der Wohnung, kann man den hohen Preis dieses Parfums kaum verbergen.

Sogar von Menschen, die Parfums eigentlich nicht mögen, habe ich zu Cuir Beluga schon positives Feedback bekommen. Dieser Duft ist für mich einfach herausragend. Absolut unique. Ein einzigartiger Duftcharakter. Es ist ein Parfum mit sehr hohem Wiedererkennungswert von sehr hoher Qualität. Und es riecht teuer.
Nicht gleich, aber vom Dufttyp her ähnlich, sind für mich Tonka Impérial und Angélique Noire. Die beiden Schätzchen sind ebenfalls in der L'Art et la Matière Reihe Guerlains erschienen und definitiv erwähnenswert. Wer Cuir Beluga mag, könnte gefallen an ihnen finden. Eine sehr günstige süß-pudrige Leder-Vanille, die ein bisschen Richtung Cuir Beluga geht wäre noch Seductive Noir von Guess. Aber sssssschhhh!!! Nicht verraten, dass der in der Drogerie für einen einstelligen Betrag verkauft wird. ;)
Mittlerweile bin ich auf immer mehr Düfte gestoßen, die Leder und Vanille miteinander vereinen und habe festgestellt, dass diese Kombination auf mich wie Catnip für eine Katze wirkt. Bisher steht bei mir nur eine Miniatur Cuir Belugas. Ich denke, dass ich mir den großen Flakon spätestens zu meinem Geburtstag selber schenken und mich zur Feier des Tages damit von Kopf bis Fuß überschütten werde. Gäbe es einen Likör, der so riecht, wäre das wohl mein letzter nüchterner Tag auf dieser Erde.

Leichter Sportduft für heisse Tage. Tragbar, schön, frisch-fruchtig-holzig gut gemacht und unkompliziert. Keine Note stört oder sticht. Stimmige Mixtur. Aber die Offenbarung ist es auch wieder nicht. Wer hier beim Blindkauf einen saftig-sinnlichen Gourmand erwartet, wird auf die Nase fliegen.

Brombeerenbrause ohne Zuckerzusatz beschreibt es ganz gut. Überraschend wenig Süße, dafür aromatisch. Die Brombeere ist die mit Abstand dominanteste Note in diesem Parfum. Die Johannisbeeren, Erdbeeren und Maulbeeren gehen darin ein bisschen unter. Die Blumen sind hier nur eine Fußnote. Vanille ist hier sehr schwach. Die Hölzer und der Moschus noch schwächer. Die Basis ist etwas enttäuschend. Hier hätte ich auf eine stabile Moschusvanillemischung gehofft, aber da verbleibt nicht viel. Alles sehr dezent und hautnah.

Haltbarkeit:
Mit maximal 8 Stunden auf meiner Haut ganz anständig.

Sillage:
Schätze durchschnittlich, da er wenig intensiv ist. Leider hab ich den Duft noch niemanden vorführen können und noch kein Feedback von anderen erhalten.

Es sind nun knusprig kalte -8°C bei Frost und Sonnenschein und ich vermute, dass der Duft im Sommer besser performt. Diese erfrischende Fruchtschorle werde ich nochmal bei heissem Wetter testen. Auch zum Sport kann ich ihn mir sehr gut vorstellen. Als Alltagsduft fürs Büro definitiv genehmigt. Der wird kaum jemandem auf die Nerven gehen, da er wenig komplex wirkt. Zum Ausgehen wäre er mir zu schwach und einfach. Amethyst erinnert mich an die Aqua Allegoria EdT Reihe von Guerlain. Das sind auch alles etwas leichtere, frischere, fruchtige Düfte, die sich gut zum layern eignen. Oder an D&G Light Blue EdT, aber mit Brombeere statt Zitrone. Amethyst ist deklariert als EdP. Aber es wirkt auf mich von der Intensität aber eher wie ein EdT.

Der Flakon:
Ein Rechteck aus massivem violetten Glas verziert mit stacheligen Ranken und Früchten der Brombeerpflanze. Wirkt ein bisschen klobig und schlicht. So simpel gehalten wie der Duft selbst.

Bei dem inzwischen niedrigen Preis für 100ml, ist es ok, wenn der Duft nicht ewig hält und kein Sillagemonster ist. Ein leichter, frischer, beerig-holziger Sommerduft, der bei knallender Hitze vermutlich am Besten funktioniert.

Lalique Le Parfum ist für mich etwas ganz Einzigartiges. Ein Kraftspender der einen erdet und ins Hier und Jetzt zurückholt. Eine Aromatherapie gegen Ängste und depressive Verstimmung. Das grün, krautige Loorbeerblatt gepaart mit einem starken rosa Pfeffer im Opening machen diesen Duft unverwechselbar. Gepaart mit einer warmen, kräftigen Vanille, die in der gesamten Pyramide stark performt, ist der Duft von Anfang an eine süße, orientalische Schönheit. Jasmin und Heliotrop sind zurückhaltend. Diese Heliotrop-Vanille-Patchuli Combi erinnert mich an Guerlains Cuir Beluga und hat mir da schon außerordentlich gut gefallen. Doch die würzige, grün-krautige Kopfnote und die kräftige Tonkabohne des Laliquedufts machen aus Le Parfum etwas ganz anderes.
Die Tonkabohne ist mächtig, sehr dicht und sie hat Anklänge von Rum, da sie so stark ist. Der Duft wirkt insgesamt sehr voll, dunkel und balsamisch. Die Basis riecht wie ein Mandel-Vanillekeksteig, dem man einen Esslöffel Rum beigemengt hat. Sandelholz und Patchuli sind zurückhaltende Ergänzungen. Alles in allem eine verführerische Köstlichkeit.
Der rosa Pfeffer ist für mich leicht überdosiert und kratzt mir im Opening ein wenig in der Nase. Der zieht sich nach ein paar Minuten aber zurück.

Die Haltbarkeit:
sehr gut. Nach 10 Stunden noch am Handgelenk zu riechen. Als hätte man in einem Vanille-Tonka Absolue gebadet.

Sillage:
hervorragend. Gibt nichts zu beanstanden. Le Parfum ist deutlich vom Umfeld wahrzunehmen und zieht Aufmerksamkeit auf sich. Erschlägt aber auch niemanden. Da hatte ich schon heftigere Biester.

Flakon:
Ein massiver, hochwertig wirkender, quadratischer Glasflakon mit einer roten Zierkordel um den Flaschenhals gewickelt. Ein Schwarz-transparent geschichteter Deckel mit einem Gesichtsrelief oben eingraviert. Chic, zeitlos, schlicht. Die Marke Lalique stellt seine Glasflakons selbst her. René Lalique hatte 1911 sogar ein Patent auf das Luft-und Stempelpressen für Parfumflakons. Das Laliquemuseum nahe der Deutsch-Französischen Grenze möchte ich gern einmal besuchen, um ein bisschen mehr über die Geschichte des Parfumeurs zu erfahren.

Fazit:
Ein hochwertiges, super performendes Parfum für inzwischen sehr kleines Geld zu haben. Vor einigen Jahren war der noch deutlich teurer. Ein süß, blumig, würzig, grün (nicht frisch, sondern Heilkräuterartig), leicht pudrig, holzig, gourmandiger Orientale mit Verführungspotenzial. Unique. Versatil. Kräftig. Ein richtiges Parfum. Einfach wunderschön.