Intenso

Intenso

Rezensionen
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61 - 65 von 74
Intenso vor 3 Jahren 11 6
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Die grüne Bombe
Wie mein Vorredner schon erläutert hat findet man den Namen Erawan in der thailändischen Mythologie. Dort verkörpert Erawan einen gigantischen Elefanten mit mehreren Köpfen.
Es ist das Reittier des hinduistischen Gottes für Donner und Regen und auch der Elefant selbst besitzt die Fähigkeit, Regen herbeizurufen.

Genau so komplex wie die einleitenden Worte empfinde ich auch diesen Duft. Eine wirkliche Verbindung zur Namensgebung kann ich nicht herstellen, somit kann der Beginn getrost in die Kategorie "Unnützes Wissen" abgelegt werden.

Ich war auf der Suche nach einem Parfüm mit einer deutlichen Duft DNA nach Heu. Daraufhin wurde mir dieses Parfüm empfohlen. Vorweg kann ich sagen, ja, Heu ist sehr deutlich wahrzunehmen.

Unmittelbar nach dem Aufsprühen von Erawan ereilte mich eine böse, sehr aggressive Duftwolke aus grün-würzigen Komponenten, welche tatsächlich sehr rauchig und komplex wirkten. Eine besonders dominierende Duftnote konnte ich vorerst nicht wahrnehmen. Es wirkt schlichtweg wie eine rauchige, grüne Bombe zu beginn.

Nachdem schroffen Start legt sich die Aggressivität recht schnell und der Duft nach Heu entwickelt sich recht dominant und linear. Das gefällt mir wirklich gut.
Begleitet wird das Ganze mit einer Matrix aus undefinierbaren Kräutern, zeitweise flackert im Hintergrund etwas Zedernholz. Besonders krautig empfinde ich diesen Duft nicht.
Im Verlauf musste ich dann überlegen, was ich noch wahrnehmen kann, denn irgendwas überdeckt das Ganze mit einem sanften Schleier.

Ich kam zu dem Entschluss, dass es eine irisähnliche, sanfte Wolke ist, welche eine gewisse Pudrigkeit mit sich bringt. Nicht wirklich stark, aber über den ganzen Verlauf schwebend, eben leicht wie eine Wolke.

Ich finde die Aussage "grün-würzig" trifft den Duft recht genau, die Heu-DNA ist deutlich wahrnehmbar, jedoch ist es noch nicht das, was ich suche.
Nichtsdestotrotz gefällt mir der Duft, überhaupt nicht im Mainstream einzuordnen aber dennoch tragbar im Alltag. Ich traue mir durchaus zu, diesen Duft im Office zu tragen.
Auch an einer Frau, vielleicht gerade im Frühling, kann ich mir den Duft gut vorstellen.

Haltbarkeit ist recht gut, Silage ist aussagekräftig!
6 Antworten
Intenso vor 3 Jahren 11 3
7
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Das Erinnerungsstück - Joop! Homme
Viele tolle und teilweise emotionale Kommentare habe ich zu diesem Duft lesen dürfen und in Verbindung mit meinen Gedanken muss man festhalten, dass dieser Duft ein toller Gedankenschweif in die Vergangenheit ist.

Joop Homme war das aller erste Parfüm, was ich in meinem Leben gerochen habe.
Als kleiner, neugieriger Junge hatte ich es irgendwann geschafft, den Spiegelschrank über dem Waschbecken zu öffnen. Dort stand die pinkfarben-schillernde Duftflasche meines Vaters, die ich natürlich zuverlässig aus dem Schrank manövriert habe.
Endlich, das erste Mal einsprühen mit Parfüm. Es war ein sehr intensiver Duft der mir, soweit ich mich daran erinnern kann, gut gefallen hat. Er konditionierte mich, denn ich brachte ihn stets mit meinem Vater in Erinnerung. Das tue ich bis heute und wenn ich ihn vermisse, leider ist er viel zu früh von uns gegangen, dann sprühe ich eine Runde Joop Homme.
Den direkten Vergleich zu früher habe ich natürlich nicht mehrim Kopf, bestimmt war er damals noch intensiver als heute, aber auch jetzt empfinde ich ihn immer noch sehr potent mit deutlicher Silage.

Dieser Duft erinnert mich nicht nur an meinen Vater, er erinnert im Allgemeinen an die früheren Zeiten. Ich habe sofort unser altes Bad bildlich im Kopf, die Dauerwelle meiner Mutter, meinen unendlichen Spaß am Gameboy mit Pokemon Blau, das sorgenfreie Leben als Kind, meinen Kettcar und viele andere Dinge. Joop Homme ist ein Stück Vergangenheit was ich immer wieder rausholen kann, wenn mir danach ist. Wie eine Art Fotoalbum, nur eben nicht auf visueller, sondern auf olfaktorischer Ebene.
Und trotz all dieser Assoziationen ist der Joopduft für mich auch in der modernen Zeit von heute gut und gerne tragbar.

Für mich ist es ein sehr wärmender, orientalisch-fruchtiger Duft mit starken synthetischen Einflüssen.
Er hat einen hohen Wiedererkennungswert. Oft wird Mont Blancs Individuel mit diesem Klassiker verglichen und ja, es sind durchaus Parallelen zu erkennen. Wer diese Duft-DNA jedoch gerne mag, sollte beim Klassiker bleiben. Individuel ist deutlich schwächer auf der Brust und hat bei Weitem nicht diese Performance.

In diesem Sinne hoffe ich, dass dieser Duft noch lange unter uns verweilt und kehre nach einigen Gedanken bezüglich Vergangenheit in das Hier und Jetzt zurück!
3 Antworten
Intenso vor 3 Jahren 8 3
8
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Die Vanille-Herrin
Beginnen wir mit einem Blick auf den Namen des durchaus spannenden Duftes, welcher zur aktuellen Jahreszeit nicht besser passen könnte. "Vanhera".

"Van" = Vanille und "Hera" bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt soviel wie "Herrin".
Mit Hera, der Gottheit und Wächterin der ehelichen Sexualität dürfte das Namenskonzept nichts zu tun habe, denn Heras Attribut war u.a. der Granatapfel und nicht die Vanilleschote.
Den Namen finde ich sehr sehr passend, dazu aber später mehr.

Vanhera ist wunderschön eingebettet in eine schwarz-anthrazitfarbene Geschenkbox mit Label und verursacht somit von Beginn an ein Gefühl der Hochwertigkeit.
Vanheras Flakon wirkt hochwertig und ist gekleidet mit einer schwarzen Banderole und einer schwarzen Kappe, also einer Herrin durchaus entsprechend!

Ich finde es immer recht schwierig die Duftnote Vanille in einem Parfüm zu beurteilen, denn meist ist das Ganze viel zu weiblich oder die Königin der Gewürze wirkt eindimensional und langweilig.
Anders bei diesem Duft aus dem Hause Laboratorio Olfattivo.

Vanhera schafft es, andere Duftnoten zu versklaven und sie dafür zu benutzen, die Vanille-DNA spannender zu gestalten. Zeitgleich resultiert daraus, dass sich der Duft deutlich mehr in Richtung "unisex" bewegt.

Die Vanille führt hier einen Kampf mit dem Pfeffer, dem Kardamom, dem Sandelholz und dem Zimt. Wohlwissend mit der Überheblichkeit, dass sie dem Quartett stets überlegen ist. Das Ganze führt in der Folge dazu, dass die Vanille etwas dunkler und mehrdimensionaler wirkt. Dadurch ist sie meines Erachtens auch tragbarer für einen Mann, sofern die Vorliebe für Vanille vorhanden ist. Jedoch ist eine Sache in aller Deutlichkeit anzusprechen, das Zepter gibt die Vanille hier nicht aus der Hand!

Die Silage empfinde ich als äußerst potent, ebenso besitzt Vanhera eine gute Haltbarkeit.

Wer also einen tollen und spannenden Vanilleduft zur Weihnachtszeit sucht, dürfte hier sehr gut beraten sein. Durch die tolle Umverpackung eignet sich Vanhera auch bestens als Weihnachtspräsent.

3 Antworten
Intenso vor 3 Jahren 6 1
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Angenehmer Allrounder
Liebe Parfumos,

heute ein sachlicher Kommentar zum Korloff Private - Silver Wood um Euch einen grundsätzlichen und soliden Überblick zu verschaffen.

Ein paar Statements findet man ja bereits zu diesem Duft, zum Teil wurden Parallelen gezogen zur Spicebomb von Viktor & Rolf. Im ersten, oberflächlichen Riecher ist eine Gemeinsamkeit zu erkennen, schaut man aber etwas genauer hin erkennt man recht schnell, dass es zwei eigenständige Düfte sind, die man nicht vergleichen sollte. Auch der Vergleich mit After Eight ist aus meiner Sicht nicht wegbeschreibend, denn Minze nehme ich in gar keiner Phase wahr.

Es handelt sich hier um einen klassich wirkenden, süßlichen Kardamonduft mit angenehmen Einflüssen von Zimt. Wenn man an ihn an dieser Stelle nochmal mit Spicebomb vergleichen möchte, so ist ist festzuhalten, dass er etwas weniger süß wirkt und einen leicht metallischen DNA-Anteil besitzt, was den Duft für mich besser tragbar, frischer und weniger überladen macht.
Übrigens, nicht vom Opening negativ beeindrucken lassen. Die ersten zwei Minuten sind irgendwie etwas seltsam, die Duft DNA kann ich hier nur schwer beschreiben, das legt sich jedoch sehr schnell und dann zeigt sich oben Beschriebenes.

Grundsätzlich ein wirklich angenehmer Duft der sich wunderbar für den Herbst und Winter eignet.
Der Duft ist einfach zu mögen und stellt einen guten Allrounder dar für Leute, die gerne etwas süßlichere Düfte auftragen, zeitgleich darin aber nicht vollends versinken wollen.
Die Silage hält sich im Rahmen, sodass Silver Wood ein nicht zu auffälliger Begleiter ist.
Die Haltbarkeit beläuft sich auf meiner Haut im oberen, mittleren Bereich.

Der Flakon sieht toll aus und unterstreicht ein wenig die sehr sehr sanfte metallische Note, welche ich im Background wahrnehme.
1 Antwort
Intenso vor 4 Jahren 11 5
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Salzige Tiefsee
Schon lange hatte ich den Megamare ins Auge gefasst und war immer wieder überrascht darüber, welche Besonderheit diesem Duft in vielen Kommentaren und Statements zugeschrieben wird.
Anhand der derzeitigen Bewertung von 7,7 kann man durchaus erkennen, dass dieser Duft polarisierend wirkt. Wie schon mehrfach gesagt wurde: in der Regel liebt man ihn oder man hasst ihn.

Selten fand ich einen Namen passender als hier: Megamare.
Mega bedeutet aus dem greichischen übersetzt so viel wie "Groß", Mare bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt "Meer". "Mare" ist in der rumänischen Sprache im Übrigen ebenfalls das Wort für "Groß".

Der Duft ist kräftig, alles andere als hautnah und polarisierend. Er symbolsiert für mich die salzige Tiefsee. Sicher besitzt dieser Duft auch einen Hauch Frische, er ist in weiten Teilen als klassicher Aquat anzusehen. Insbesondere die salzige DNA spielt sich stark in den Vordergrund. Daneben schweben dann die frischen, belebenden und leicht herben Noten.
Es ist kein klassicher Sommerduft und auch kein Duft, der sofort karibisches oder indopazifisches Feeling mit sich bringt. Eher ein Duft, der auch die rauen, mächtigen und kompromisslosen Seiten des Ozeans aufzeigt.

Megamare zeigt auf erstuanlich charmante und dennoch dominante Art und Weise, wie sich eine kleine Truppe Hochseefischer fühlt, nach einem harten Tag auf rauer See mit am Ende erfolgreicher Beute im Netz!
Auf der einen Seite die Kraftanstrengung, durchnässt, algenreiches Salzwasser auf der Haut und auf der anderen Seite das Lächeln der Fischer, der Stolz hinsichtlich des Fangs, die Erleichterung wieder zuhause zu sein.

Bei der Dosierung sollte man vorsichtig sein, er hat enorme Strahlkraft schon bei zwei Sprühstößen und ist ein Biest in Sachen Ausdauer. Bis dato wurde ich im Office nicht all zu oft auf meine Düfte derartig dominant angesprochen. Hier jedoch hat fast jeder sein Statement abgegeben. Die komplette untere Ebene würde nach mir riechen, waren die Aussagen die ich mir gefallen lassen musste.
Der Duft hat grundsätzlich den meisten Leuten gefallen, eine stärkere Silage wäre dann jedoch störend und einfach zu viel des Guten.

Da ich ein ozeanverliebter Mensch bin muss ich sagen, dieser Duft hat mich gefangen und in Besitz genommen.
5 Antworten
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