Intenso

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Rezensionen
1 - 5 von 120
Rennpferd Carios gewinnt vor Eragon, das Ponny Valero schmiert ab
Nach meiner Wutrede angesichts des verkorksten Valero habe ich mir natürlich vorgenommen, die anderen beiden Neulinge zu testen.
Eragon fand ich jetzt ganz in Ordnung, dennoch zu teuer.

Ähnliches würde ich zu Carios sagen, final gesehen möchte ich aber behaupten, es ist noch der Beste der drei Wucher-Marlys.
Auch wenn es vielleicht langweilen mag, dass ständig auf dem Preis herumgehackt wird, am Ende muss man sich auch daran messen lassen und ein hoher Geldwert schürt nun immer noch im Regelfall ein gewisses Maß an Erwartungen. Lange Rede, kurzer Sinn: Auch Carios ist viel zu teuer!

Aber, warum ist er nun aus meiner Sicht der Beste?
Für mich bringt dieser Duft eine gewisse Tiefe mit und einen recht interessanten Kontrast, nämlich den von Safran und eher frischen, zitrischen Noten.
Ich muss sagen, genau diese Art Kontrast, oder auch Zusammenspiel, wie man es nun sehen möchte, habe ich seit dem Besitz von DesirToxic L'Intense lieben gelernt.
Nein, die Düfte haben im wesentlichen von deren Grundstruktur nicht all zu viel gemeinsam, aber die charmante Beziehung zwischen Safran und Zitrik eint sie.
Vermutlich auch aufgrund dieser persönlich liebgewonnen Kombination bewerte ich Carios mit der Begrifflichkeit "der Beste der drei Neuen".
Die Präsentation der roten Mandarine gelingt für meine Nase recht gut, leichte Tendenzen der Grapefruit sind auch zu erkennen.
Die Rosengeranie hält sich hier, zum Glück, deutlich zurück. Meiner Meinung nach tut das dem Duft gut.
Thymian, Pfeffer und Vetiver bilden einen passenden Kokon rund um die Kopfnoten, die niemals ganz verschwinden und quasi fein umhüllt sind. Eine leicht holzige Basisnote, welche gut passt, lässt den Kokon passend aufliegen.

Ob und inwieweit hier Ambrox seine Keule schwingt, kann ich euch nicht zuverlässig verraten, da ich keine hohe Sensibilität für diesen Duftbaustein besitze und ihn vermutlich auch deshalb recht gut leiden kann. Für mich ist das eher dezent und passend zu bezeichnen.

Carios ist potent und strahlt in den ersten 3-4 Stunden deutlich ab, insofern ist die Dosierung hier, je nach "Einsatzort", mit Bedacht zu wählen. Nach 4 Stunden beruhigt sich die Projektion, auf der Haut verweilt er dennoch sehr lang, bei mir gute 8 Stunden.

Ich bin hier bei 7,75 Punkten, aufgrund des Preises verweigere ich aber die Anwendung der mathematischen Regeln und runde nicht auf, sondern ab - Sorry!
9 Antworten
Was kostet mich die Welt!?
...das ist für mich die Frage als ich diesen Duft nun testen durfte. Für was genau zahle ich hier 450 Euro!?

Nun könnte man sagen für den "Namen", für die "Marke". In Ordnung, ein paar Taler mehr, da gehe ich mit, einzig und allein dafür? Nein!
Und, der Punkt sollte auch klar ausgesprochen werden, nur weil ich mir einen PdM gönne, habe ich noch keinen Porsche vor der Tür stehen, will sagen, die Marke ist gewiss nicht DAS Aushängeschild der Nischenparfümindustrie.
Apropos Nische, PdM versucht ja doch in vielen Momenten sehr gefällig zu wirken, sodass ich mich schon häufiger fragte, ist die Marke eigentlich überhaupt ihr Geld wert?

Bei einem Sedley sind wir auch mit 220 Euro im Rennen, dennoch hat er noch eine etwas besondere Frische, er wirkt wertig und die Minze ist fein abgestimmt. Aber auch hier sind wir schon an der Grenze in Sachen PLV, wenn es nach mir geht.
Ja, ich besitzt ihn, ja ich mag ihn, und ja, ich habe ihn preiswert erworben.

Zurück zum Valero, wofür zahle ich also dann?

Für einen grandiosen Duft? - Fehlanzeige, Valero ist profan, öde, bedeutungslos!
Für einen nischigen Duft, mit Kanten und Ecken, der mal anders daherkommt? - Fehlanzeige, Valero ist glattgeschliffen, medioker, altbekannt!
Für einen Flakon, der meine Vitrine aufwertet? - Fehlanzeige, denn der Flakon strahlt in dem Fall das aus, was der Duft letztendlich auch ist. Ein langweiliges, blaugefärbtes, im Übrigen auch deutlich zu süß geratenes, Duftwasser.

Ich habe somit wirklich keine Ahnung, wofür ich hier derartig viel Geld ausgeben soll.
Valero ist wie bereits angedeutet ein belangloses Sammelsurium von etwas Bergamotte, viel Rosengeranie, etwas Lavendel und deutlichem Ambrox.
Die Frische geht ihm schon nach wenigen Takten verloren, eine deutlich zu süße Note entwickelt sich und lässt den Duft immer günstiger und uninteressanter wirken, bis man zu dem Entschluss kommt:
Valero ist eine bodenlose Unverschämtheit!

Ja, einen positiven Punkt möchte ich benennen, und zwar die ersten Minuten der Kopfnote.
Die sind wirklich toll, ich hatte Assoziationen mit kristalliner und glänzender Frische, herrlich aufkommender Wachholder, wirklich toll. Doch kaum entfacht sich die Begeisterung, gibt es den Kahlschlag und die Talfahrt beginnt.

Für mich ist Valero, insbesondere mit Blick auf das PLV, einer der schlechtesten Düfte, die mir jemals vor die Nase gekommen sind. Ich empfinde hier tatsächlich etwas Empörung und kann die Gedanken der Firma dahinter nicht verstehen. Reine Gier und Profitperversion können die einzigen Gründe sein.
Mit Charakter, Seele oder gar Duftkunst hat dies nichts mehr zu tun..

Ich habe fertig...
17 Antworten
Pheromone? Sicher nicht, aber...
Immer mal wieder bestelle ich mir Düfte, welche hier wenig bis keine Rezensionen besitzen und mir in den sozialen Medien so vor die Augen laufen.

Die Marke Liquid London gehört zu dieser Angelegenheit und so habe ich mir eben diesen, nämlich "For Everyone" und den For Him bestellt.
Die Düfte sind recht schnell, binnen von drei Werktagen, bei mir angekommen.

Der Aufbau der Story und der Werbung liegt hauptsächlich darin, dass die Düfte als Pheromon-Duft angepriesen werden. In einer hundsmiserabelen Low-Budget Werbung laufen Männer und Frauen am jeweilig anderen Geschlecht vorbei und werde wenige Sekunden danach förmlich bestiegen. Primitiv, einfallslos, schlecht. Selbst mit wenig Budget geht da deutlich mehr.

Das Thema mit den Pheromonen wird auch nur ein Marketinggag sein, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch wollte ich wissen, was die Düfte so liefern und habe als neugieriger Parfumo bestellt.
Und ja, losgelöst von der Parfüm-Romantik und hochwertigen, natürlichen Inhaltsstoffen, muss ich durchaus feststellen, dass dieser hier gar nicht so verkehrt ist.

Zusammengefasst könnte man sagen, es ist ein zitrisch-pudriger Duft, der Würzigkeit und Süße gut miteinander verbindet. Wenn man eine Richtung benennen möchte angesichts eines bekannteren Duftes, könnte man den Missoni Wave in den Ring werfen.
Der Liquid London bringt in seiner Gesamtheit aber etwas mehr Frische und Würzigkeit auf die Haut, verliert sich also nicht in einer zu stark dominierenden Puderquaste aus Zitrone.

Mit unter 25 Euro sind die Düfte super günstig und gerade dafür ist der "For Everyone" wirklich sehr solide, solange man diese Duft-DNA per se mag.
Er ist einfach zu mögen, hat keine Ecken und Kanten. In der breiten Masse dürfte er sehr gut ankommen.
Er verweilt etwa 5 Stunden auf der Haut, die Silage und Projektion ist zu jedem Zeitpunkt aber eher unterdurchschnittlich.

Der Flakon ist schlicht und absolut okay, die aufgeklebte Banderole hingegen wirkt billig gedruckt, sodass der allgemeine Eindruck nur so lala ist.
Sprühkopf hingegen passt, hier kann ich nichts aussetzen.
6 Antworten
Provokation, Wahrheit, oder irgendwas dazwischen!?
Schaut man in die Reihen der LV-Düfte stellt man recht schnell fest, ein Großteil wird überschüttet mit positiven Kritiken, die Düfte kommen im Allgemeinem recht gut weg und das trotz der enormen, aus meiner Sicht in keinster Weise gerechtfertigten, Preise.

Doch das heißt noch lange nicht, dass es LV nicht drauf hat.
Viel mehr zeigt es die Macht des Marketings und, auch das sollte man nicht unterschätzen, die Einfachheit der Düfte. Nahezu jeder LV-Duft ist wenig komplex, wenig speziell oder gar außergewöhnlich, sodass die breite Masse mit den entsprechenden Geldscheinen in der Tasche getroffen werden kann.
Und so schafft es LV die Gedanken zu kreieren, dass man etwas ganz "Besonderes" im Schränkchen stehen hat, es war und ist ja schließlich schweineteuer, ohne das es wirklich etwas Außergewöhnliches darstellt.

Sicher werden sich hier schon die ersten Besitzerinnen und Besitzer provoziert fühlen, den Drang verspüren zu widersprechen, wenn Du dazugehörst lass dir gesagt sein, ich spreche hier nicht wertend oder beleidigend, Du kannst dich also wieder beruhigen ;)

Für mich jedoch eindeutig: Orage ist gewiss nichts Besonderes, was diesen Preis rechtfertig.
Heißt das nun, ich finde das Wässerchen schlecht? Nein, nicht per se!
Ach ja, von Wässerchen spreche ich übrigens ganz bewusst, denn mehr ist Orage auch nicht.
Haltbarkeit wie Silage sind, um es klar mit Blick auf den Preis auszudrücken, purer Ulk.
Man muss schon ordentlich aufsprühen, um anderen klar zu machen, dass man sich gerade mit Orage eingenebelt hat.
Und wenn du glaubst es ist genug, wirst du schnell feststellen, dass sich die teuren Geldscheine genau so schnell verflüchtigen wie in den 90 Minuten eines Bundesligaspiels, wenn du mal wieder auf deinen Wettschein schaust.

Gut, okay...
Das war vielleicht nun ein wenig überspitzt, aber das Stilmittel der Hyperbel sagt mir eben so sehr zu.
In Wirklichkeit hat man circa 4 Stunden etwas von Orage, dann wird's aber wirklich dünn.

Und wieso ist Orage nun nichts "Besonderes"?
Weil es nicht mehr ist, wie ein einfacher Vetiver-Duft, gepaart mit leichter Bergamotte und den süßlich-fruchtigen Nuancen der Ambrette.
Orage ist somit, so zumindest meine klare Meinung, weit entfernt von Gewitter- und Regenszenarien und dem damit verbundenen, zweifelsohne herrlichen, Petrichor.

Und wie ich bereits oben erwähnte, der Duft ist per se nicht schlecht.
Er ist angenehm, er geht eigentlich immer zu jedem Anlass, er stört nicht, er ist harmonisch...
Er ist eben simpel, gefällig und ohne Ecken und Kanten.
Aber, er ist eben auch maßlos überteuert und am Ende dann doch mehr Statuserscheinung wie starkes Parfüm.

Insofern kann man den Duft, je nachdem wie man sein Ranking priorisiert, in verschiedene Richtungen lenken.
11 Antworten
Der gebändigte Zimtstern mit Zitronenbeschuss
Die Marke "Distorted People" wird all zu vielen vermutlich noch nichts sagen.
Ich habe sie durch Zufall kennengelernt und bin seit dem ein großer Fan der Mode.
Die Shirts Vor allem sitzen ausgezeichnet und von Basic bis Special Print lässt sich alles finden.

Ich möchte hier aber keine Markenwerbung betreiben, denn auf der anderen Seite gibt es genau so Themen, die mich an Distorted People stören. Insbesondere der schlechte Draht zum Kunden.
Denn als ich erfahren habe, dass die Marke ein Parfüm auf den Weg bringt, habe ich hier sofort eine Listung beantragt. Zeitgleich habe ich eine nette Nachricht nach München gesendet, um zu erfragen, ob ich eine Probe haben könnte.
Ein "Nein" wäre ein "Nein" gewesen, jedoch wurde überhaupt nicht geantwortet.
Gerade als noch kleinere Nischen-Brand ist das durchaus ein Signal, was mich enttäuscht.
Ignoranz ist mitunter das Letzte...

Aber kommen wir nun zum Duft, es ist der erste Duft dieser noch jüngeren Marke.
Und auszusetzen habe ich hier recht wenig, das Gegenteil ist der Fall.

Mit Noir gelingt eine hochwertig wirkende, aus meiner Sicht herausragende ausbalancierte, Komposition.
Bei Pflaume, Zimt und Vanille können wir uns alle vorstelle, in welche gourmand-süßliche Richtung der Duft sich bewegt. Doch Noir tut dies äußerst fein abgestimmt, ohne dabei zu süß, zu pappig oder gar zu überladen zu wirken.
Herausragend eingearbeitet wurden die Zitrusfrüchte, die vor allem in den ersten Stunden eine dauersüße Beschallung erfolgreich unterbrechen. Immer wieder flimmern die frischen Noten zwischen der Zimtpflaume hervor, was mir ausgesprochen gut gefällt.

Die Basis aus verschiedenen Hölzern gibt den Duft ebenfalls eine gewisse markante Note abseits der süßlichen Struktur. Weich und dennoch klar erkennbar. Leicht geerdet wird der Duft sicher auch die Herznote mit Patchouli.

Der Duft ist zweifelsohne nichts für den Hochsommer, mit den kühleren Herbsttagen wird er aber sehr spannend.
Er dürfte all diejenigen begeistern, die Zimt in einer minderen Dosis mögen.
Zimt nimmt nicht selten einen ganzen Duft ein, hier aber hat man ihn toll gebändigt und adäquat verbaut.

Der Duft wirkt auf mich sehr hochwertig, er hält rund 7 Stunden und projiziert passabel.
Der Flakon ist gelungen und vor allem der Sprüher ist toll, da er sehr fein vernebelt.
Im Fazit also ein gelungener Duft, der derzeit mit 89,99 Euro auch nicht wirklich günstig ist, aber dennoch gut erschwinglich.

Übrig bleibt nur die Enttäuschung darüber, dass man es scheinbar nicht nötig hat, freundliche und begeisterte Nachrichten zu beantworten...
6 Antworten
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