JackRH

Man ist das schade... es wäre ein so toller, warmer Vanille-Duft, wenn da nicht einfach dieser sehr präsente und für mich auch penetrante Weihrauch wäre.

Ich war persönlich schon länger nicht in der Kirche und habe auch kaum vor, dahin zurückzukehren, aber mit diesem Duft wird man sofort dorthin mental zurückversetzt und kommt so schnell auch nicht dort weg.

Erst in den letzten ~2 Stunden der sehr odentlichen Haltbarkeit von 7,5+ Stunden tritt der Weihrauch in den Hintergrund und lässt die Vanille mehr hervorkommen - aber dann ist es eh schon vile zu spät dafür.

Sillage ist ebenfalls stark und projiziert für gut 3-4 Stunden. Wenn man diesen Duft drauf hat und sich für ihn faszinieren kann, -wird- man auf jeden Fall deutlich wahrgenommen, das ist sicher.

Für jeden Christen-Rocker also ein wahrer Traumduft, meine Rockmusik mag ich jedoch ganz anders.

Ich entschuldige mich gleich zu Beginn bei allen Fans von Boss Bottled (Oud) , aber ich kann diesem Duft und dieser DNA rein gar nichts abgewinnen.

In meiner Bewertung finden sich auch nicht mal Werte zu Sillage und Haltbarkeit, da ich nicht abwarten wollte, bis der Duft verschwunden ist. Ich kann ihn derart nicht ausstehen.
+ Update + Er hält locker über 8-9 Stunden und die Sillage ist ebenfalls sehr stark, er geht selbst nach der 8. Stunde nicht in einen Hautduft über... leider.

Für mich kommt der Duft -extrem- synthetisch und chemisch unangenehm rüber. An der hauptsächlich dominanten Apfel-artigen Note ist nichts natürliches dran, und die anderen würzigen Noten (primär wohl die der Gewürznelke und Zimt) machen die Mischung auch nicht besser.

Den Oud nehme ich darüber hinaus ebenfalls nicht mal wahr. Alles ist nur ein Apfel, Nelke, Zimt-Gemisch, und das auf eine sehr... ja, wirklich eklige Weise. Einfach total pappig, stechend, über-süß synthetisch.

Vielleicht liegts auch an der Abfüllung, die ich erhalten habe, man weiß ja nie, aber insgesamt bezweifle ich das sehr.

Ich werde in Zukunft auf jeden Fall von jeglichen Boss-Düften fern bleiben, und dazu trag leider nicht nur dieser hier bei.

Fahrenheit zählt mit Sicherheit zu den Düften, die man einfach für sich erfahren muss und denen man mit einer schriftlichen Beschreibung nur annähernd gerecht wird.

Nichtsdestotrotz geb ich euch hier mal meinen Eindruck mit.

Ganz vorweg: Die berüchtigte Benzin/Petroleum-Note. Als ich den Duft zum allerersten Mal testete, bekam ich ebenfalls eine relativ herausstehende Benzin-Note, die den Gesamtersteindruck natürlich neben den restlichen Bestandteilen des Duftes deutlich prägt.

Für den Rest des Tages, an dem ich den Geruch an mir wahrnehmen konnte, kam auch mal hin und wieder der Gedanke "Hm, wirklich sehr interessant... aber vielleicht doch nicht ein wenig viel?".

Ich gebe zu, dass ich von Anfang an diesen Duft aufgrund seines Images sehr mögen wollte und daher vorsichtig sein musste, mir nichts falsches einzureden.

Über die Tage folgten zwei weitere Tests... und die Freude und Begeisterung an Fahrenheit setzte langsam aber sicher ein!

Man gewöhnt sich in der Tat an die zuerst aufkommende Schärfe und Lautheit und kommt in den Genuss der sich dahinter versteckenden tiefen Geruchswelt der zahlreichen Noten, die ein sehr schönes, warmes, ledriges Gesamtergebnis erstellen.

Genau so nehme ich den Duft mittlerweile auch war - als angenehm, warm, komplex und immer mit dem Gefühl, gerade eine brandneue, hochqualitative Lederjacke zu tragen. Insgesamt ein Duft, den ich mit großer Sicherheit noch über viele Jahre in meiner Sammlung halten werde.

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FAZIT also: Unbedingt mal selbst testen, und wenn man einen Hang für die generelle DNA des Duftes hat und nichts dagegen hat, sehr konträr zur kontemporären Mainstream-Duftlandschaft zu riechen und man die Persönlichkeit hat, dies willentlich zu verkörpern, nicht abschrecken lassen. Für den ein oder anderen kann Fahrenheit ein wahrer Schatz sein.

Sillage und Haltbarkeit sind für ein EDT überdurchschnittlich gut. Ein interessanter Duftverlauf ist auf alle Fälle ebenfalls vorhanden; der Duft wird weicher und öffnet sich mehr mit den Stunden.

Gäbe es eine Version mit noch längerer Haltbarkeit, wäre das der absolute Hammer, aber wenn man u.U. gleich zu den großen Flaschen greift, ist das Preis-Leistungsverhältnis hier auch sehr, sehr ordentlich.

Da die Parfum-Variante leider nirgends mehr "auf reguläre Weise" zu testen ist, wie DH oder DHI, war es zuerst Dior Homme Intense, das ich testen konnte.

Gleich vom ersten Soforteindruck war ich außerordentlich angetan. Eine warme, pudrige Süße, die einen in seinen Bann zieht, wie ein Süßwaren- und Mandelstand auf einem Jahrmarkt.

Verglichen mit sehr vielen anderen Düften, die ich an diesem Tag testete, dachte ich sofort "Den Duft muss ich haben!"; er war schlichtweg so überzeugend, herausstechend und begeisternd.

Aber vielleicht ein wenig zu früh gefreut. Denn wenige Stunden später kam der stark pudrige und schlichtweg einfach sehr feminine Charakter von DHI zum Tragen, den ich so nie selbst an mir haben wollen würde.

Nach ein wenig Recherche ergab sich dann, dass es ja noch die Parfum-Variante gibt, die dunkler, maskuliner und ledriger betont sein soll. Es gab also doch noch eine verbleibende Möglichkeit.

Da es - wie zuvor beschrieben - nicht möglich war, den Duft sonstwo zu testen, wagte ich dann den Blindkauf und bestellte direkt bei Dior. Und, was soll man sagen, das Parfum erfüllte alle Erwartungen und noch viel mehr!

Das Parfum verkörpert dieselbe höchst anziehende DNA von DHI, aber eben genau mit einem mehr maskulinen Unterton, der es ermöglicht, dass man es keinem Mann übelnehmen könnte, so zu riechen.

Es ist der perfekte Mix aus Süße und ledriger, maskuliner Erdung, die letztendlich die Schleife ums pudrige Gesamtpaket bildet.

Haltbarkeit: locker 12 Stunden

Sillage: 1,5-2 Stunden stark, nach 4 Stunden auf Armlänge, nach 6 noch im nahen Umfeld wahrnehmbar - wobei man auf jeden Fall sagen muss, dass die Nase verhältnismäßig schnell geruchsblind wird. Die tatsächliche Sillage mag daher gut variieren mit Aufwärtstendenz.

GESAMTFAZIT: Wer Dior Homme Intense ebenfalls als sehr attraktiv, aber (leider) als zu feminin empfindet, wird an Dior Homme Parfum größtes Gefallen finden. 10/10 Kaufempfehlung.

Sehr ironisch, wenn man bedenkt, dass es sich natürlich um ein Eau de Parfum handelt, jedoch könnte man bei Eden Roc auf leicht böse Art wirklich sagen, dass es wie ein mehr oder weniger handelsüblicher Toilettenerfrischer oder Toilettenduft riecht - mit ein wenig mehr Dufttiefe.

Auf der positiven Seite riecht er in der Tat wie Seewasser, aber auf die netteste Art, die man sich vorstellen kann.

Wäre ich also am Strand und nah am Wasser unterwegs, wäre dieser Duft durchaus eine treffende und gute Wahl, aber wenn man sonst kein Seemann oder Matrose ist und nicht viel mit dem Meer am Hut an, würde zumindest für mich jeder Anlass fehlen, diesen Duft zu tragen.

Haltbarkeit ist ebenfalls nicht sonderlich enorm, er geht verhältnismäßig schnell schon nach 6-7 Stunden für mich in einen flachen Hautduft über. Im Drydown kommt der maritime Charakter dann stärker durch, aber - wie gesagt - auf eine angenehme und komfortable Art, bis er ganz zuletzt einen insgesamt weicheren Charakter erhält. Das Seesalz verschwindet, könnte man meinen.

Ansonsten jedoch ist - wie bereits mehrere es hier beschrieben haben - nichts wirklich umwerfendes oder fesselndes an diesem Duft. Von einem Kauf des großen Flakons würde ich daher eher abraten.