JochenSchw

Ich habe den Duft oft in Geschäften, an einem Freund und aus meiner Probe gerochen, und war jedes mal zwiegespalten, ob ich mir den zulegen soll. Vieles spricht für ihn, in einem eleganten Flakon findet man einen leichten, würzigen Gourmand Duft mit solider Haltbarkeit und Massentauglichkeit. Ich erkenne hier vor allem Amber, Vanille und Muskat, riecht ein wenig nach einem süßen Gebäck. Woran mich der Duft immer erinnert: Spicebomb Extreme, den ich auch besitze. Die würzige, gourmandige Süße ist hier schon recht ähnlich, wenn auch der Extreme trotz des Namens nicht annähernd so würzig, intensiv oder stark ist. Der Ford ist eher sanft, zurückhaltend und nicht ganz so weihnachtlich, Tabak fehlt. Das spiegelt sich auch in der Haltbarkeit und Sillage wider: während der Duft relativ lange auf der Haut bleibt ( bei mir ca 6,5-7 Stunden ), ist die Sillage wirklich nicht stark, man riecht ihn nur in der Nähe des Trägers, raumfüllend geht anders, ist aber auch nicht der Sinn davon. Obwohl ich den Begriff Kuschelduft verabscheue, trifft es hier ganz gut zu, in der Nähe nimmt man die warme Süße sehr angenehm wahr. Zum Kauf ist es jedoch nie gekommen, und das aus mehreren Gründen: zum einen wäre da die eben genannte Performance: wenn ich mir ein teueres Parfüm kaufen will, soll es auch eine ordentliche H/S haben. Muss keinen Raum füllen oder 4 Tage an mir kleben, aber über 100 Euro erwarte ich da einfach was anderes. Dann kommt die Qualität dazu: klar, riecht angenehm, kann mir aber nicht vorstellen, dass da vieles natürlich ist, er kommt mir schon ziemlich synthetisch vor, was einfach besser geht. Und der letzte Punkt: für mich ist er einfach nicht würzig genug, die Gewürze gehen schnell in den Hintergrund und bleiben dort, schade eigentlich. Wenn man sich meine Argumente hier anschaut, wird deutlich, wieso ich mich für Spicebomb Extreme entschieden habe: wesentlich bessere H/S, mehr Würze und ein weihnachtliches Feeling, was in den kalten Monaten einfach die Nase wärmt. Zudem habe ich die 90ml Granate für unter 70 Euro gekriegt, während man den Tom Ford kaum unter 100 bekommt, für mich also auch kein unwichtiges Kriterium.

Nun zur Überschrift und somit zum Namen: Noir Extreme. Versteh ich nicht. Wenn man das Wort Extreme liest, erwartet man Superlative zumindest in irgendeiner Kategorie, vergeblich. Der Duft ist weder besonders "Noir", klar er ist nicht frisch, aber dunkel riechen tut er trotzdem nicht wirklich, noch langanhaltend oder stark projizierend ( da zieht der Spicebomb meilenweit vorbei ). Wieso der Name also gewählt wurde weiß ich nicht, sehr wahrscheinlich Marketing, zudem der normale TF Noir dunkler, einzigartiger und mit einer ( auf mir natürlich ) besserer H/S versehen ist.

Tragbarkeit: Absolut unisex, absolut für alle Altersklassen. Es gibt hier keine Aspekte, die den Duft in eine maskuline oder feminine Richtung lenken, genau so wenig in ein bestimmtes Mindestalter. Jugendliche sollten den genau so gut tragen können wie auch Ältere, hier also ein großer Bonuspunkt. Dazu sei noch gesagt, dass es ein klarer Kaltwetterduft ist, im Sommer werden euch höchstens Wespen für diesen Duft feiern.

Fazit: Eine für mich schwächere Alternative zu Spicebomb Extreme, jedoch sehr angenehm und einfach zu tragen. Wer jedoch "dunkle" DNA erwartet, sollte sich eher dem TF Noir widmen, der erfüllt seinen Namen.

Zu Beginn möchte ich mich bei Narcoperfume für die Probe bedanken, war mal wieder ne coole Erfahrung.

Das Opening ist erstmal recht scharf und stechend, nicht unbedingt angenehm, riecht für mich bissl nach Fensterreiniger, das legt sich aber nach ca 2 Minuten. Die leichte frische Schärfe bleibt jedoch erstmal, könnte sehr gut an der Pomelo liegen, die ich hier sehr lange riechen kann. Gerade die Pomelo macht den Duft interessant, riecht man definitiv nicht alle Tage. Nach ca 20 Minuten legt sich die Schärfe und es bleibt die Pomelo mit Vetiver, Pfeffer und eventuell Hanf, den riecht man aber ( zumindest auf meiner Haut ) sehr schwach und man muss sich ihn eher dazu denken. Ab hier ist der Duft sehr linear, frisch, grün, krautig und ein wenig zitrisch, recht angenehm, jedoch nicht wirklich besonders, was man bei der Marke und dem aufgerufenen Preis, der nun mal nicht wirklich niedrig ist, schon irgendwie erwartet. Klar, nicht jeder Duft muss unbedingt den Rahmen sprengen und sich von allen anderen Werken unterscheiden, aber dann braucht man auch nicht Ü100 Euro zahlen, um so eine Duftrichtung und Qualität zu erleben. Damit verbunden ist auch der Punkt mit der H/S: auf mir ist es sehr mit Coolwater vergleichbar, ist zwar für einen frischen Duft relativ lange auf der Haut, zu keinem Zeitpunkt ist er wirklich für andere wahrnehmbar, selbst nach dem Aufsprühen riecht man mich erst auf einen halben Meter Entfernung, erwartet hier also keine krasse Performance. Vorteil von dem Duft: für jedermann tragbar, würde auch unisex behaupten, nichts wirkt hier wirklich super maskulin, der Duft ist leicht und relativ modern, wenn ich auch behaupten würde, dass er einen leichten Vintage-Touch hat, vor allem im späten Drydown riecht man eine krautige Frische, die mich an Rasierwasser erinnert.

Fazit: Solider frischer krautiger Frühling- und Sommerduft mit mittelmäßiger Performance, ob der Preis für einen gerechtfertig ist muss jeder selbst wissen.

Zu Beginn will ich sagen, dass dies der erste Dior Privee ist, den ich riechen durfte. Dank einer Probe wurde meine Begeisterung entfacht, hab von den Parfümen dieser Kollektion viele gute Sachen gehört, und bei dem Namen Spice Blend hatte ich große Hoffnungen, da ich großer Fan bin von würzigen Düften, beispielsweise Spicebomb halte ich für ein wundervollen Duft, vor allem für den Preis. Nun eine Luxusversion davon zu haben klingt schon verdammt gut, und bei dem Preis, den Dior hier verlangt, sollte man auch wirklich einiges erwarten.
Das Flakon ist schön, wertig und eben Dior-typisch, hier kann man wenig aussetzen, außer, dass es für den Preis sehr minimalistisch ausfällt. So, und das wars eigentlich schon mit den positiven Aspekten.

Der Duft riecht zwar angenehm, Gewürze und Ingwer riecht man eigentlich recht leicht raus, von Rum keine Spur. Nach 20 Minuten merkt man bereits, dass der Duft merkbar schwächelt, die Projektion ist zu keinem Zeitpunkt bemerkenswert. Wenn man nah an seine Hand geht, erschnuppert man eine sanfte Gewürzmischung, in meinen Augen ein wenig mit Spicebomb vergleichbar, nur ca 10mal schwächer, aber angenehm nichtsdestotrotz. Mein Bruder, der sich mit Parfümen nicht auskennt, meinte, dass es nach würzigem Duschgel riecht, ganz so empfinde ich das nicht, die Beschreibung finde ich allerdngs nicht komplett unpassend.

Nun aber zum größten Problem: dem Preis. Wie man für solch einen Duft mit dermaßend mauen Performance für solches Geld anbieten kann versteh ich einfach nicht. Es gibt Düfte für 30 Euro, die so riechen und eine bessere Performance haben, für mich eine der größten Parfümenttäuschungen überhaupt, hab mir wirklich viel erhofft. Es kann natürlich immer sein, dass die Performance nur auf meiner Haut unterirdisch ist, aber eine Coach-for-men-Haltbarkeit bei nem Dior Privee Duft... Klar könnte man jetzt noch aufbringen, dass der Preis durch den natürlichen Geruch gerechtfertigt ist, klar, riecht vielleicht n Ticken natürlicher als Spicebomb, aber die H/S und vor allem Preis sind lächerlich, ehrlich gesagt kein Plan, wer sich sowas holt und wieso.

Wieso? Er hat vielleicht 3mal meine Sporttasche verlassen, mein Go-to im Fitnessstudio. Wieso auch nicht, der Duft bietet sich dafür perfekt an, leicht, zitrisch, ziemlich erfrischend und letztendlich heißt er ja auch Sport. Was mir an diesem Duft persönlich sehr zusagt und er es somit in meinen Alltag geschafft hat: er ist nicht süß. Ich hab mit vielen Düften, die für andere nicht als süß durchgehen ( Dylan Blue wird einfach super süßer Shampoo-Geruch, wieso???), das Problem, dass sie auf meiner Haut süß werden, vor allem bei Wärme. Ein auf meiner Haut eh schon süß werdender Duft wäre beim Sport einfach nur lästig, und da kommt der Aigner ins Spiel, wurde sogar auf den Duft zwei mal angesprochen, klar, klingt nicht nach viel, wenn man den Duft aber nur im Fitnessstudio trägt und dort dann auch mal andere Kommentare bekommt als „Wie viele Sätze hast du noch?“ oder „brauchst du die Hantel noch?“, sind solche unerwarteten Sachen willkommen und sprechen für den Duft.

Duft: Größte Pluspunkte hier: nicht wirklich süß und für den Preis auch nicht sehr synthetisch riechend. Für mich ne Minze-Apfel-Zitrone Geschichte, viel mehr kommt hier eigentlich such nicht durch, im Drydown kriegt man vielleicht Patchouli und etwas Vetiver-ähnliches mit, erwartets aber keine unfassbaren Tiefen, es ist schlussendlich ein Parfüm, dass den Namen Sport trägt, und das auch zurecht.

Performance: 5 Stunden, Projektion eher schwach, für Sport und Büro also perfekt.

Flakon: Ziemlich elegant, der Flakon fühlt sich wertig an, der Deckel ist ( wie auch das Glas) dick und schwer, die Lederummantelung am Deckel ist ein nettes Detail. Der Zerstäuber ist hier auch überraschend gut, sprüht recht weit I’d gleichmässig. Einzig der Sticker auf der Vorderseite ist eventuell ein wenig enttäuschend, aber für den Preis will ich mich da nicht beklagen.

Preis: Hier der entscheidende Punkt in meinen Augen: der Preis. Ich habe die 50ml Flasche für sage und schreibe 7,99€ ergattern können, seitdem hab ich ehrlich gesagt den Duft nie mehr so günstig gesehen. 7,99€ für 50ml, das ist wahrscheinlich der beste Parfümdeal, den ich je gemacht hab. Falls ich das jemals wiederfinde (war damals im Müller), werde ich 4 weitere Flaschen kaufen, für den Preis ist der Duft unverschämt gut.

Fazit: Sehr angenehmer zitrischer Sportduft für ( hoffentlich ) wenig Geld, kann jeder in jeder Altersgruppe tragen. Wenn ihr wisst wie man das Parfüm so günstig bekommt, dann lasst es mich gern wissen ;)

Ich habe mir diesen Duft 2020 blind bestellt, nachdem ich mir die Noten durchgelesen , Creed MI probiert und für zu schwach für den Preis empfunden habe. Ich war begeistert, Milestone hat definitiv ne Ähnlichkeit zu seinem goldenen Vorbild, aber 1:1 Kommentare sind einfach Schwachsinn, identisch sind die Düfte keineswegs. Klar ist Creed weniger synthetisch, vor allem im Opening, das wäre aber bei dem Preis erbärmlich wenn nicht. Der erste Moment nach dem Aufsprühen ist scharf, riecht ein wenig nach synthetischer Minze, Fensterreiniger eventuell etwas, was Melone darstellen soll. Nach ca 5 Minuten fängt das Parfüm an, sehr angenehm und frisch zu riechen. Bei der Wassermelonennote kommt eine Assoziation in den Kopf: 5Gum Wassermelone. Dass dieser Duft an den Kaugummi erinnert haben zwei weitere Freunde bestätigt, ist aber auch nicht negativ gemeint :) Der Geruch von einer frischen Version von 5Gum bleibt eigentlich fast über den gesamten Verlauf, zum Ende schwindet das Parfüm in einer Vetiver-Note.

Nun aber mein Problem mit diesem Duft: ich habe ja erwähnt, dass ich diesen Duft 2020 gekauft habe, 2020er Batch isses auch. Nun konnte ich aber einen 2021er Batch riechen, nicht nur riecht er anders, sondern auch nicht ansatzweise so lange wie die ältere Version. Von der Melone ist in der neuen Version kaum eine Spur, riecht einfach wie ein billiger Raumspray. Dass Armaf Düfte von Creed nachstellt weiß mittlerweile fast jeder, aber dass sie die Batch-Geschichten auch noch kopieren müssen?? Ich kann es mir eigentlich auch nicht anders erklären, Fälschungen von einem 20 Euro Parfüm wären ja wirklich albern, aber ich bin mir in meinem Empfinden sicher, genau so wie einige Freunde und mein Bruder, ich hole mir bei sowas gerne andere Meinungen. Eventuell lag es jetzt an dieser einen Flasche, oder die neuen Versionen riechen alle so, ich weiß es nicht, aber die 2020er Version ist wirklich in ALLEN Aspekten besser.

Haltbarkeit: Nicht besonders lang, es ist aber auch ein leichter Sommerduft ( MI ja auch), 5 Stunden sind drin, viel mehr dann aber auch nicht. Man riecht den Duft fast nur in nem Umkreis von 50cm, bei einem Sommerparfüm nicht weiter störend.

Saison: Sommer, Frühling. Frischer, leicht fruchtiger Duft für den Alltag. Man wird damit niemanden offenden, im Büro auch absolut tragbar, bringt immer wieder positive Kommentare.

Flakon: Goldener, klobiger Würfel mit spitzen Kanten, albernen Glitzersteinchen und nem billigen Goldkettchen, gut, Armaf ist jetzt auch nicht für ästhetisches Design bekannt, aber immerhin ist der Flakon ziemlich schwer, ebenso der Deckel, den man nur mit Gewalt abkriegt. Meine schlechte Bewertung des Flakons resultiert aber nur bedingt aus der Optik, sondern viel mehr aus dem Zerstäuber: unter aller Sau, sabbert und von einem Nebel kann man kaum sprechen.

Preis: Ich habe mein Flakon damals für 20 Euro gekriegt, seitdem ist der Preis ( überall wo ich diesen Duft angetroffen habe ) nach oben gegangen, aber bisher nicht ins unermessliche. Wenn die aktuellen Versionen vielleicht doch noch so riechen wie die 2020er Variante, dann klare Kaufempfehlung, für den Preis könnte man da nichts falsch machen, aber die 2021er Version ( zumindest die, die ich probieren durfte ) ist zu nichts zu gebrauchen.

Fazit: 2020er Version bei dem Preis Top, für die zweite würde ich keinen Cent ausgeben. Falls Irgendwer von euch die neue Version hat oder meine Erfahrung teilt ( oder eben auch nicht :), lasst es mich gerne wissen.