JochenSchw

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Rezensionen
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1 - 5 von 23
JochenSchw vor 1 Jahr 3
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Verdiente Nummer 1 der Unisex-Düfte?
Ich besitze den Duft schon eine Weile, lagsam wird es auch an der Zeit, meinen Teil beizutragen und meine Gedanken in eine Rezension zu verewigen. Vorab hat mich tatsächlich das Ranking des Xerjoff Bestsellers überrascht. Klar wusste ich, dass er beliebt ist und somit wahrscheinlich auch hier gut abschneiden würde, die Nummer 1 der Unisex-Liste war dann aber doch höher als gedacht. Es ist sehr wahrscheinlich auch dem Hype zu verdanken, denn Naxos wird praktisch überall in den Himmel gelobt, gefühlt jeder Youtuber hat schon mindestens ein Review zu diesem Parfüm, Top 10 Listen kommen oft ohne Naxos nicht weg. Ich meine mich zu erinnern, dass er beim Release nicht in diesem Ausmaß gefeiert wurde und dass es erst in den letzten wenigen Jahren zum Durchbruch gekommen ist, Marketing ist nun mal eine Macht.

Wie es dem auch sei, der Hype ist absolut verständlich. Beim Aufsprühen werden sich viele wundern, denn wenn man sich die Duftnoten so anschaut, erwartet man die Frische eigentlich nicht, beziehungsweise nicht in solch einem Ausmaß. Natürlich ist der Duft süß, aber gerade das Opening ist wirklich recht leicht und zitrisch. Ich rieche Bergamotte, Lavendel und leicht den Honig heraus, die Zitrone suche ich vergeblich, ein sehr angenehmer Start. DIe Bergamotte schwindet immer mehr und nach einer halben Stunde ist sie für mich praktisch verschwunden, dafür kommt aber nun der Teil, für den Naxos so bekannt ist: der Honig. Man bekommt eine volle Ladung davon, ziemlich authentisch und süß, wenn auch nicht klebrig und erdrückend. Ergänzt wird er um leichte Zimtnuancen und weiße Blumen, welche hier hervorragend passen und den Duft abrunden. Alle Noten sind hier sehr schön verwoben, nichts sticht wirklich heraus, es ist eine homogene Masse im besten Sinne. Der Drydown besteht aus Honig, Tabak und Vanille, keine besonders innovative Konstellation, dafür ist sie hervorragend gemacht. Nichts synthetisches, überforderndes oder schweres. Ähnlichkeiten zu Pure Havanne sind hier vertreten, Tabak mit Vanille udn Honig ist ja auch nichts neues, die Qualität ist hier aber wesentlich höher, wie man es auch erwarten würde.

H/S: 9&8/10
Naxos ist auf jeden Fall mit starker Haltbarkeit versehen, selbst auf meiner Haut bekomme ich ihn nach 10 Stunden bei genauerem riechen noch mit, was für mich wirklich stark überdurchschnittlich ist. Besser können es in dieser Kategorie nur noch Kandidaten wie Oud Satin Mood, welche einfach absolute Beaster sind. Die Sillage ist auch nicht schlecht, man wird wahrgenommen und auch man selbst bekommt den Duft ab und zu in leichten Zügen mit, was den Duft sehr tragbar und angenehm macht.

Flakon: 9,5/10
Eine Kategorie, bei der Xerjoff zahlreiche Luxusmarken nass macht. Die hübsch gestaltete Papierschachtel ist nur der Anfang, denn drinnen versteckt befindet sich ein lila Köfferchen mit Kunstlederbezug, welcher sich nicht nur sehr wertig anfühlt, sondern auch wunderbar aussieht. Das Glas ist schwer und wertig, der Deckel aus Metall, ebenso wie die Plakette mit dem Xerjoff Logo. Selbst in einer größeren Sammlung sticht die Präsentation heraus, Leute ohne jegliche Parfümerfahrungen sehen, dass es etwas besonderes ist. Der Sprüher ist hochwertig, hier würde es jedoch besser gehen, Dior und Chanel haben bessere Zerstäuber und selbst Moschino Toy Boy und Jimmy Choo mischen trotz des Preisunterschiedes auf ähnlichem Niveau mit.

Tragbarkeit: 8,5/10
Der Duft ist praktisch in jeder Situation tragbar, er ist zwar süß, gleichzeitig jedoch auch frisch und nicht schwülstig. Die einzigen Ausnahmen wären Hochsommer und das Fitnessstudio, dafür dann vielleicht doch etwas leichteres nehmen, kann man sich aber glaube ich bei der Duftpyramide auch denken. Für jede Altersgruppe tragbar, ebenso für beide Geschlechter, der Duft ist absolut unisex.

Preis: 8,5/10
Klar ist der Duft teuer, mit über 200 Euro für 100ml ist er für viele hoch angesetzt und unbegreifbar teuer. Man bekommt hier aber für sein Geld auch einiges geboten: wunderschöne Aufmachung, hohe Duftqualität und starke Performance. Alles genau so, wie man es sich bei einem teuren Nischenduft eben vorstellt. Nach meiner Rezension zu Kilians Black Phantom und der damit zusammenhängenden Preiskritik bekam ich einen Kommentar, welchen ich hiermit auch mit reinbringen will. "Es ist eben eine Luxusbrand". Das ist einfach keine Rechtfertigung für horrende Preise und schlechte Preis-Leistung. Black Phantom ist fast doppelt so teuer, hat aber weder eine vergleichbare Aufmachung, noch adäquate Qualität. Der einzig vergleichbare Aspekt ist die Performance, die ist bei beiden ungefähr gleich gut. Nur weil etwas teuer ist, ist es nicht automatisch gut, und nur weil Kilian eine Luxumarke ist heißt es noch lange nicht, dass fast 400 Euro für 100ml bei solchen Düften gerechtfertig sind. Aber gut, es gibt auch Menschen, die 400 Euro T-Shirts kaufen.

Fazit: 9/10
Der Duft ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen, sollte man sicher zumindest mal gerochen haben. Wer in die Nischenwelt eintauchen will, ist hier meiner Meinung nach sehr gut bedient, vor allem wenn man Düfte wie Pure Havanne bereits kennt und mag. Gefällig, schöne Aufmachung, einfach tragbar und hat auch (unter anderem preisbedingt) nicht jeder. Der erste Spot ist somit völlig verdient.
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JochenSchw vor 2 Jahren 4
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Der Name passt etwa 15 Minuten zum Duft
Bei Ice denke ich neben Zügen vor allem an frische, minzige und zitrische Aquaten. Genau mit diesen Gedanken habe ich Jimmy Choo Man Ice getestet und die ersten circa 15 Minuten habe ich auch ziemlich genau das bekommen: man bekommt eine ziemlich frische Zitrusnote mit leichten Apfenouancen, der Düft wirkt tatsächlich kühl und somit erfrischend, die Vergleiche zu Dior Homme Cologne und Benz Cologne sind zumindest hier nicht völig falsch.

Während die soeben genannten Düfte nach dem Opening recht konstant bleiben und ihren zitrischen Charakter beibehalten, erlebt der Man Ice eine ziemlich große Änderung. Auf meiner Haut wird er relativ schnell holzig mit einer gewissen Fruchtigkeit darunter, erinnnert mich am ehesten noch an Pflaume, welche sich mit dem Holz perfekt vermischt. Als ich ihn das erste mal getetstet habe, habe ich ihn auf der Haut nicht wiedererkannt, so unterschiedlich fallen Opening und Drydown aus. Die holzig-fruchtigen Noten vermischen sich nach 3 Stunden in ein sehr hautnahes, leicht süßliches und auch synthetisches Gesamtbild, welches dann noch etwa 2 Stunden hält. Der Duft ist meiner Meinung nach sehr gut für Leute geeignet, die mit ihrem Parfüm nicht zu sehr auffallen wollen, da er eigentlich durchgehend hautnah bleibt und nicht wirklich stark projiziert. Ein sehr solider Officeduft.

Das wahre Highlight ist für mich die Aufmachung, klar, die Pappschachtel haut mich nicht aus den Socken, der Flakon hingegen ist für den Preis sehr ansehlich. Nun aber zum Zerstäuber: dieser würde mich selbst in deutlich höheren Preisregionen überraschen, eine sehr feine und kontrollierbare Wolke kommt hier heraus, meiner Meinung nach kein Stück schlechter als Dior, vielleicht sogar ein kleines Stück besser.

Faziit: Für das Geld eine klare Empflehlung, ist im Vergleich zu einigen Aquaten noch sehr originell.
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JochenSchw vor 2 Jahren 9 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Mein Problem mit Herod
Vorab: Ich habe gesehen was der Parfumo-Kollege unter mir geschrieben hat, die Pointe versteh und unterstütze ich auch, nur hab ich mit diesem Duft wirklich ganz andere Erfahrungen machen müssen, die ich im Folgenden auch beschreiben werde. Herod habe ich zum ersten mal 2018 gerochen und war damals fast schockverliebt. Ich mag würzige Düfte sehr, pfeffriger Tabak mit Vanille klang genau nach dem, was ich für gewöhnlich für die kalte Jahreszeit aussuche, deshalb habe ich Spicebomb Extreme schon seit langer Zeit. Mit diesen Gedanken habe ich dann Herod probiert, und er war einfach genau so, wie ich es mir nach dem Lesen der Duftnoten vorgestellt habe. er beginnt pfeffrig-süß, für mich ist im Opening tatsächlich eine Ähnlichkeit zu SE da, nur ist beim Herod noch eine leichte rosenartige Note bei. Nach ca 20 Minuten kommt Zimt, Vanille und Zedernholz mit Tabak durch, ab hier ändert er sich für mich kaum noch und wird bloß mit der Zeit schwächer. Genau der Drydown ist aber meiner Meinung nach der beste Teil, es riecht sehr weihnachtlich mit einer gewissen Gourmand-Feeling, auch wenn es hier sehr schwer ist, eine konkrete Speise zu nennen. Von Youtubern und Freunden habe ich schon die unterschiedlichsten Sachen gehört, von Apfelmus mit Zimt, Lebkuchen, Apfelkuchen bis hin zu Nutella, da scheint sich keiner einig zu werden. Ich muss tatsächlich fast alles davon bestätigen, diese zimtige Tabaksüße kann man relativ frei deuten, so geht es aber vielen auch beim Ambre Tabac oder beim Spicebomb Extreme, bei dem mir auch schon gesagt wurde, dass ich entweder nach Lebkuchen oder nach Apfelstrudel rieche. Herod ist in einer ähnlichen Kategorie. für mich jedoch bislang der Beste seiner Art. So weit so gut, jetzt aber zu meinem Problem. Ich habe den Duft erst 2021 erneut gerochen, es war in derselben Parfümerie, ich habe ihn beim vorbeigehen wiedergefunden und mich daran erinnert, wie gut ich ihn damals fand und somit musste er auf die Hand. Nur war ich danach erstmal so überrascht, dass ich überprüfte, ob ich den richtigen Duft erwischt habe. Sehr leicht, die Würze war ungefähr halbiert und der Duft war nach 4 Stunden kaum noch da, nach 5 war er weg. Natürlich dachte ich erstmal "gut, hast ihn jetzt lange nicht gerochen, vielleicht hat sich deine Nase geändert oder du erinnerst dich bloß schlecht dran", demnach habe ich mir eine Probe aus 2018 bestellt und die Düfte verglichen. Der 2081er roch genau so, wie ich ihn im Kopf hatte und hielt auch etwas über 8 Stunden. Da dachte ich mir schon, dass es sich wahrscheinlich um die Reformulierung handelt, die man übrigens ganz einfach daran erkennt, dass der Alkoholanteil erhöht wurde. Ich besitze mittlerweile eine Probe aus 2022 und die ähnelt der 2021er Version sowohl in Performance als auch in Duftcharakter. Ich besitze nun eine Flasche aus 2019, welche praktisch genau so riecht wie der 2018er Herod. Mein größtes Problem mit der ganzen Sache ist, dass der Duft für mich einfach kastriert wurde, was vor Allem bei dem Preis einfach nicht sein kann. Der Duft kostet über 200 Euro, der Duft ist mehr als teuer genug, es ist einfach ne Frechheit den Duft nicht nur zu verwässern, sondern ihn bei der Jagd nach maximalem Gewinn so zu zerstören. Ich werde mir nichts nehr bei Parfums de Marly kaufen, selten hat mich eine Reformulierung so fassungslos gemacht.

H/S: 8&7/10
Die Haltbarkeit ist bezogen auf 2019er sehr solide, etwas über 8 Stunden hält der auf meiner Haut und auf der Kleidung etwas über einen Tag, beschweren kann ich mich hier nicht. Die Sillage ist zwar nicht laut, über 3-4 Stunden projiziert er für nah herumstehende Personen bemerkbar, danach wird er hautnaher. In der 2021er und 22er ist das einfach nicht der Fall, und ja, beide Proben sind original.

Flakon: 8/10
Alle Flakons aus der Serie unterscheiden sich bis auf die Farbe nicht, nebeneinander schauen die auch ganz nett aus. Herod ist in dem einheitlichen braun unauffällig elegant, die Flasche ist hübsch, der Deckel wiegt so viel wie ein durchschnittlicher Pottwal und der Sprüher ist auch nicht übel. Was aber sehr verbesserungswürdig ist, vor allem mit Hinsicht auf den Preis ist die Pappschachtel in der er kommt. Es ist einfache Pappe, ich erwarte bei solchen Düften einfach was optisch und haptisch Besseres, viele deutlich günstigere Düfte haben eine wesentlich schönere Präsentation. Und wenn wir in die gleiche Preiskategorie schauen: Xerjoff ist da meilenweit besser, selbst kleinere Marken wie Andy Tauer haben sich was einfallen lassen, es geht also durchaus besser, die Marken die das nicht machen wollen bloß nicht, was ich bei über 200 Euro nicht verstehe.

Tragbarkeit: 8/10
Solange es nicht warm ist ist dieses Parfüm fast immer und überall tragbar, es ist zwar süß und leicht gourmandig, dafür aber nicht besonders laut oder aufdringlich. Am schönsten kommt er auf jeden Fall im Herbst und Winter rüber, das gilt ja auch für die meisten Tabakdüfte.

Preis: 6/10
Schwer zu bewerten, da die alte Version das Geld zwar schon irgendwo wert war, die neuen Batches sind es aber meiner Meinung nach einfach nicht. Der Flakon entspricht dem Preis, die Verpackung entspricht einem 50 Euro Duft.

Fazit: 8/10
Für mich das gößte Punktedilemma bislang, ich weiß ständig nicht, ob ich die alte oder die neue Version bewerten soll, denn beide würden bis auf den Flakon ganz andere Bewertungen bekommen, während der alte Herod bei Duft eine 9,5 bekommen würde, wäre es beim neuen Herod allerhöchstens eine 7, ähnlich schaut es auch bei Sillage und Haltbarkeit aus, woran am Ende auch die Punktevergabe beim Preis leidet. Es war in seiner Kategorie einer der besten Düfte und eins meiner Lieblingsparfüme überhaupt, durch den Geldgeiz der Marke wurde er für mich aber zerfetzt. Testet die neuen Versionen also unbedingt vor dem Kauf, vielleicht sind die ganz neuen Versionen ja auch wieder etwas besser.
3 Antworten
JochenSchw vor 2 Jahren 10 2
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Demografisch perfekt getroffen
Du bist frisch 18 geworden und willst die ersten Clubs abklappern? Du brauchst einen Duft, der genau dazu passt und die ebenso 18-jährigen Mädels beeindruckt? Dann ist Ultra Male genau das Parfüm für dich.

Als ich 16-18 war, war dieser Duft überall anzutreffen, und damit meine ich auch wirklich überall. Es gab keine Feier, keinen Club und keine Hausparty, wo man von diesem Duft verschont blieb, immer kam damit irgendwer um die Ecke, voller Hoffnung auf Komplimente. Und genau das bekam man damit nun mal oft, es ist ein fruchtiger, süßer und sehr lauter Duft, unbemerkt blieb man eh schon nicht und schwer zu mögen ist dieser Duft nun mal ehrlich nicht. Für mich war genau diese Zeit der Grund, mich von dem Duft fernzuhalten. Es war das Dior Sauvage seiner Zeit, jeder dachte, es wäre der beste Duft überhaupt, zahlreiche Youtuber haben ihn als DEN Club-Duft angepriesen, genau das war er dann auch. Ich bin für gewöhnlich kein großer Fan davon zu riechen wie jeder Zweite, erst recht nicht, wenn selbst in einer Klasse 5 Jungs identisch riechen. Warum habe ich den Duft aber jetzt doch? Nun, mit der Zeit ist der Hype ein wenig abgeflacht, andere Düfte ( wie beispielsweise der vorhin genannte Sauvage ) haben ihn abgelöst, wodurch man ihn nicht mehr an jeder Ecke zu riechen bekommt und der Duft somit für mich wieder interessanter wird. An sich ist es ja auch kein schlechter Duft, frisch aufgesprüht bekommt man erstmal eine ordentliche Ladung Birnenkompott, sehr potent, sehr süß und auch ziemlich einfach zu erkennen, die Birne hab ich damals erkannt bevor ich überhaupt wusste, dass da welche drin sein soll, ebenso Lavendel. Dieses fruchtig süße Opening ist meiner Meinung nach das Highlight des Ultra Males, ich kenn leider nur sehr wenige Düfte, die mit Birne arbeiten und sie tatsächlich auch halbwegs erkennbar unterbringen. Nach dem Opening verschwindet die Birne, man bekommt einen süßen und recht angenehmen Vanille-Amber Drydown mit leichten Zimtnuancen, erinnert mich immer ein wenig an Kaugummi. Viel einzelne Noten riecht man aus dem Einheitsbrei dann nicht mehr heraus, was aber nicht immer schlecht ist, eine wohlige Süße reicht manchmal einfach, und das ist hier gut gemacht.



H/S: 8&7,5/10
Die Haltbarkeit ist für einen erschwinglichen Designer überdurchschnitlich, auf meiner Haut hält er problemlos seine 7-8 Stunden. Die Sillage am Anfang super, die ersten 2-3 Stunden wird man wahrgenommen, ab dann wird er hautnaher, jedoch immer noch beim näheren Vorbeigehen erriechbar. Erst ab der ca 6 Stunde wird es bei mir ein Skinscent.

Flakon: 7,5/10
Blauer Oberkörper mit übertrieben großem Gemächt in einer Ravioli-Dose verpackt, was will man mehr. Mattes und schweres Glas, solider Sprüher, Blechdose immer noch wesentlich besser als langweilige Pappschachteln, die man teilweise auch bei wesentlich teureren Düften (leider) immer noch findet. Beschweren kann man sich hier für den Preis keineswegs, ein Augenschmankerl isses jedoch nicht unbedingt.

Tragbarkeit: 8,5/10
Geht eigentlich immer, es ist zwar ein sehr süßer Duft, jedoch mit einer gewissen Frische versehen, wodurch man ihn eigentlich bis auf Sommer fast immer tragen kann. Anlasstechnisch würde ich Büro und vielleicht Beerdigungen auslassen, ansonsten eigentlich auch sehr universell tragbar. Alle Altersgruppen können ihn tragen, er ist aber auf jeden Fall für die junge Bevölkerung ausgelegt.


Preis: 8,5/10
Preislich genau richtig angesetzt, Qualität, Performance und Aufmachung stimmt für den Preis einfach, wenn man hier einen ersoukt ist es echt ein Kracher.

Fazit: 8/10
Meiner Meinung nach macht der Ultra Male das, was er machen soll, fast perfekt. Es soll ein fruchtiger, starker und tragbarer Duft für junge Leute sein, und das erfüllt er in meinen Augen wesentlich besser, als die meisten Parfüme dieser Sorte. Ein 1 Million oder Invictus versuchen zwar das Gleiche, sind aber bei gleichem Preis wesentlich synthetischer und in deutlich hässlicheren Aufmachungen untergebracht. Wenn ich an Clubs denke muss ich auch an diesen Duft denken, falls euch also Dior Sauvage langweilt oder ihr einfach einen Easy-to-wear Duft für faires Geld haben wollt => schlagt zu.
2 Antworten
JochenSchw vor 2 Jahren 6 1
6
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Enttäuschte Erwartungen
Fucking Fabulous: Narzisstischer Name, interessante Ingrendienzenauflistung, anregungsarme Aufmachung und unbezahlbare UVP, dementsprechend denkwürdig. Korrektur: Damals dementsprechend denkwürdig.

Das alles habe ich wahrgenommen, als ich ihn im Forum, im Laden und anschließend als Abfüllung bei mir untersuchte. Bekommen, direkt drei Sprüher auf den Unterarm, Nase dran und was ist das denn schon wieder. Beim Opening kann ich nicht anders als mir vorzustellen, wie Tom Ford vor seinem Chemiebaukasten sitzt und alles zusammenmischt, was er so finden kann und es anschließlich versehentlich abfüllen lässt. Es ist wirr und unrund, nichts harmoniert wirklich und man fragt sich, was er sich dabei eigentlich gedacht hat. Ledrig? Ja. Mandel? Wieso nicht. Grün? Herr Ford... Kratzig? HERR FORD Staubig? Plastik? Gummi? Ach Scheiß drauf.

Hier war schon klar, dass der Duft erstmal seine Zeit braucht, um sich ein wenig zu legen. Nase abgewendet und nach ner halben Stunde wiedergekommen. Ja, die Komposition legt sich ein wenig, es wirkt nicht mehr so chaotisch, aber Adjektive wie stimmig und schön kommen trotzdem nicht hoch. Die krautige Leder-Mandel Mischung wird von einer kratzigen, fast kaschmirähnlichen Duftnote begleitet, welche den Duft für mich völlig untragbar macht, und diese bleibt auf meiner Haut im gesamten Duftverlauf. Ich frage mich immer noch, ob der Duft einer tatsächlichen Vision folgt oder ob wirklich nur getestet wird, was Menschen für großes Geld noch alles kaufen werden. Wer bei Fucking Fabulous einen modernen, leicht gefälligen und tragbaren Duft sucht ist hier meiner Meinung nach falsch. Er riecht für mich sehr altbacken, die Duftnotenzusammensetzung mit dem kratzigen Beigeschmack gibt dem FF Falten, obwohl er gerade mal 5 Jahre alt ist. Zu dem Duft haben sich 6 Personen aus meinem Umfeld geäußert, nur eine fand ihn gut, sonst eine Mischung aus "na ja" und "Altherrenduft". Umso mehr hat mich die 8,1 überrascht, die die Flüssigkeit im mattschwarzen Flakon hier auf Parfumo erreicht. Eine einheitliche Antwort bekam ich jedoch nach dem Erwähnen des Preises: "Bitte WAS?", niemand hätte ihn über 100 Euro eingeschätzt, und für das Geld bekommt man nicht mal die 30ml.

H/S: 8&6,5/10
Die Haltbarkeit ist auf jeden Fall überdurchschnitlich, auf meiner Haut beißt er sich für 8 Stunden fest, auf der Kleidung hält er locker über nen Tag. Die Sillage ist eher das Problem, die ersten 2-3 Stunden kann man sich eigentlich nicht beschweren, man wird problemlos wahrgenommen, vor allem in Räumen, aber ein Sillagemonster ist es keineswegs und die Ausstrahlung flacht nach 3 Stunden bei mir sehr stark ab, nach 5 Stunden ist es ein reiner Skinscent, der man nur beim gezielten Riechen erraten kann. Haltbarkeit und Sillage sind somit nicht unterirdisch, vor allem in der Ausstrahlung hinkt er aber den meisten Konkurrenten ähnlicher Preisklassen hinterher.

Flakon: 6,5/10
Da die Flakons der Reihe alle so ziemlich gleich aussehen, wird auch meine Bewertung ähnlich ausfallen, Sie sind formschön, vor allem die 50ml, die große 100ml Flasche sieht dann doch etwas klobig aus, jedoch fehlt es sowohl beim Flakon als auch bei der Box an Qualität. Der Papiersticker wirkt nicht wertig, der Deckel hätte bei dem Preis problemlos magenitsch sein können und der Zerstäuber ist auch einfach nur schlecht. Die Pappbox könnte ebenso gut von einem 40 Euro Duft sein können, hier schließt der Tom Ford noch schlechter ab als bei der H&S ab, wenn man die Konkurrenz in Betracht zieht. Amouage, Xerjoff und selst die für mich optisch geschmacklose Marke Roja sind da weit überlegen, bessere Sprüher, schönere Verpackungen und die Flakons sind Hingucker.

Tragbarkeit: 6,5/10
Es ist so ziemlich das erste mal, dass ich nicht weiß, wie ich die Punkte hier gerecht verteilen soll. Ich würde ihn keineswegs im warmen Wetter tragen, andererseits ist er für kalte Herbst- und vor allem Wintertage zu schwach, von 5-15°C könnte der aber durchaus tragbar sein. Im Büro, Gym, in der Schule und Uni würde ich damit eher nicht ankommen, er ist zu polarisierend, und das muss erfahrungsgemäß nicht sein.


Preis: 1/10
Wie schon in meiner Rezension von Lost Cherry erwähnt, ich finde nicht, dass der Duft ( und viele andere Parfüme aus der Serie ) im Ansatz das Geld wert ist, und das in vielen Hinsichten. Verpackung, Flakon, Haltbarkeit und Sillage sind für den Preis einfach nicht gut, viele Nischendüfte für die Hälfte vom Geld sind in ALLEN diesen Bereichen wesenlich besser, und das Parfüm selbst ist auch kein Knaller, riecht weder besonders natürlich noch hochwertig, teure Rohstoffe sucht man hier vergeblich. Für 400 Euro muss ein Duft liefern, und das tut er nicht.

Fazit: 4/10
Für mich klarer Fall von großer Klappe und nichts dahinter, gewagter Name mit einem sehr brutalen Preis von einer namhaften Marke, da kann und sollte man viel erwarten, und die Erwartungen wurden hier in keinster Weise erfüllt, selbst für die Hälfte würde ich ihn als fast zu teuer abstempeln. Zum Schluss soll gesagt werden, dass dies meine subjektive Meinung ist und sich dadurch niemand angegriffen fühlen soll.
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