Kikolja

Auf der Esxence Messe dieses Jahr gab es für mich ein echtes Highlight – und nein, ich rede nicht von den üblichen Verdächtigen. Ich bin über einen Duft gestolpert, der mich echt umgehauen hat, das hat sich unauslöschlich in mein Gedächtnis eingebrannt, dieser Duft bedeutete für mich die ganze Esxence Experience in Milan. Ein Parfüm, das so authentisch nach Karamell-Popcorn riecht, dass man am liebsten reinbeißen würde. Es hat sich direkt von allem anderen abgehoben, sogar mehr als "What about Pop | The House of Oud", das ja eigentlich auch für seine Popcorn-Note bekannt ist.

Anfangs war ich mir gar nicht so sicher, welches von zwei Düften der Conspiracy Line mit Popcorninterpretation mein Herz erobert hat, weil ich am Stand nur schnell einen Streifen gerochen habe und mir gemerkt habe, dass es ein Popcornduft ist. Aber eins war klar: der Duft, den ich nicht mehr aus dem Kopf kriegen konnte, war intensiver, geradlinig Popcorn. Als es dann bei mir zu Hause ankam, war es noch dunkler, als ich es in meiner Erinnerung aufgefasst habe, ein bisschen verruchter, fast schon ein Ticken mehr für den Mann. Ich muss sagen, ich interpretiere diesen Duft mehr als Popcorn mit Trüffel als den Tester, den ich von "Flash0021 | Perfume.Sucks" erhalten habe, der die eigentliche Trüffel als Duftzutat beinhaltet. "Flash0021 | Perfume.Sucks" ist weniger gourmand, mehr „französisch weich/elegant“, aber auch ausgefallen, zugleich. Vielleicht liegt es auch an der Trüffelnote, die sich irgendwie durch das salzige Karamell oder vielleicht durch die Narde sich für mich beim "Love6567 | Perfume.Sucks" durchmogelt.

Mein besonderer Dank gilt dem Parfümeur Andreas Wilhelm, der durch sein entgegenkommendes Handeln einen bleibenden Eindruck hinterließ. Trotz meiner Nachlässigkeit, die Bestellung beim Zoll abzuholen, schickte er sie mir erneut zu, aber liebe Leute bitte die Geschäftsbedingungen lesen denn das hätte er nicht tun müssen laut Vertragsabschluss. Diese Geste unterstreicht nicht nur seinen fürsorglichen Kundenservice, sondern auch die Leidenschaft und Hingabe, die in seinen Kreationen steckt und mit der Welt teilt.

Solltest du dich entscheiden, ein Parfüm von Perfume.Sucks online zu kaufen, mit Sitz in Deutschland, achte sorgfältig auf jede Nachricht von FedEx, insbesondere auf die Hinweise zum Zollverfahren, die leicht übersehen werden können.

Als der Staub des Wilden Westens auf alte Zivilisationen traf, galoppierte Florian von Gritti als ein Parfüm Outlaw. Kardamom, Ingwer und Safran, die gewürzten Revolverhelden, betreten die Saloons unserer Sinne mit einem Knall, ihre Aromen so scharf wie die Schüsse eines Duells bei Sonnenuntergang.

Die arabische Taif-Rose, begleitet von Adlerholz und Myrrhe, gleicht einer furchtlosen Bande, die durch die staubigen Ebenen des Orients reitet. Im Herzen dieses Abenteuers thront das kostbare Oud wie der verborgene Schatz einer längst vergessenen Stadt, umgeben von den würzigen Noten des Kardamoms und der dramatischen Präsenz der Taif-Rose die sich als eine Silhouette über ihnen türmt, wild und ungezähmt wie der Geist des Westens selbst.

Sandelholz, Weihrauch und Zibet bilden das Fundament dieses Meisterwerks, wie die ruhigen Momente am Lagerfeuer, unter dem unendlichen Sternenzelt, Geschichten erzählend von Freiheit und Abenteuer. Irgendwo schreitet eine Hyäne umher, sucht vergeblichst den Zibet.

Der Flakon, ein Tribut an die Eleganz italienischer Aristokratie, vermischt sich mit der Rauheit des Frontier-Lebens, ein Symbol für die Vereinigung von Kultur und Wildnis.

Florian, der Rubin von Gritti ist der Ruf des Abenteuers, das Echo von Schatzkarten und vergessenen Legenden, verpackt in einem Duft. Er bringt die Ruhe nach dem Sturm, das Nachsinnen am Lagerfeuer, während die letzten Glutstücke die Nacht mit Geschichten von Freiheit und Abenteuer erleuchten.

Ich möchte hierbei mit dem Gedanken spielen, was geschehen wäre, wenn Ludwig XV. anstelle einer Monarchie einen DJ-Controller geleitet hätte – Althaïr rockt mit Bourbon-Vanille als Lead-Sängerin auf der Bühne der Haute Parfumerie das Mikrofon, begleitet von einem Background-Chor aus Hölzern, Amber und einem Hauch von Praliné, der so unwiderstehlich ist, dass selbst Madame de Pompadour neidisch aus der Ecke zwinkern würde.

Julien Sprecher, der Maestro dahinter, hat zusammen mit den Parfümeuren Hamid Merati-Kashani und Ilias Ermenidis die Wärme der Vanille eingefangen, die die Frische der Zitrusnoten so gekonnt umschmeichelt, dass man sich fragt, ob hier nicht vielleicht schon eine ganze Bäckerei entsteht, wenn man sagt: „Let him cook.“

Es handelt sich um einen Herrenduft, der so elegant und hedonistisch ist, dass jede Frau ihn – den Duft – für sich erobern möchte. Und warum auch nicht? In einer Welt, in der Handtaschen für Männer und Sneakers für den Galaabend völlig normal sind, warum sollte ein Duft nicht ebenso universell sein?

Die Bourbon-Vanille wird hier zu einem echten Luxusgut, das auch als Stimmungsaufheller gefeiert wird. Wäre Althaïr ein Mensch, wäre er definitiv jener, der auf Partys immer von einer glücklichen Menschenmenge umgeben ist.

Es ist die Kunst des Andeutens, des Beinahe-Sagens, die „Kama“ seinen Alleinstellungsmerkmal verleiht. Die Komposition beginnt mit der lebhaften Süße der Brombeere, die sich mit der rauchigen Tiefe des Birkenteers verwebt.

In diese Landschaft betten sich Veilchen und Iris sanft ein, ihre floralen Akzente sind wie Farbtupfer, die der Komposition eine luftige Leichtigkeit verleihen. Das Veilchen, mit seiner zarten, fast flüchtigen Süße, und die Iris, deren pudrige Eleganz die Sinne umschmeichelt. Der Hauch von Zucker, der sich durch die Komposition zieht, mündet nie in Überwältigung.

Leder und Nagarmotha fügen eine erdige, fast mystische Qualität hinzu, die das Fundament der Duftpyramide stärkt. Das Leder, mit seiner warmen, tiefen Resonanz, und Nagarmotha, das eine holzige, leicht würzige Note beiträgt, schaffen diesen Duft sowohl zeitlos als auch unverkennbar modern zu machen.

Ambra und Moos weben sich in diesen Teppich mit einer Reichhaltigkeit, die den Duft in eine weiche, umhüllende Aura kleiden. Die warme, fast salzige Umarmung der Ambra und das erdige, grüne Moos verankern die flüchtigeren Noten, verleihen dem Ganzen eine tiefgründige Dimension.

Die Abschlussnoten von Kaschmirwolle, Moschus und ein zarter Hauch von Moschus schenken dem Parfüm eine subtile, fast greifbare Textur. Kaschmirwolle umhüllt die Komposition mit einer Weichheit, die an beruhigende Berührungen erinnert, während Moschus eine sinnliche Tiefe beiträgt, die die Haut mit einem nachklingenden Echo des Duftes zurücklässt.

Jeder Sprühstoß dieses Elixiers trifft zielgenau auf das Herz unserer eigenen Vorstellungen von worauf es Essenziell ankommt – nach Kunst, nach der unberührten Schönheit der Natur, nach echter menschlicher Verbindung.

„Kama“, kaum größer als ein Geheimnis, füllt nicht nur Räume mit seinem Aroma, sondern besitzt auch die Fähigkeit, die verborgenen Pfade unserer Sehnsüchte und Verführungen… und, ja, auch Sorgen zu enthüllen. Es entfaltet seine Magie, und es scheint, als würde Kama, der hinduistische Gott der Liebe, selbst, bewaffnet mit einem Bogen aus Zuckerrohr und Blumenpfeilen, leise durch den Raum schweben.

Der Flakon von „Kama“ dient als Fenster, durch das wir einen Blick auf die essentielle Schönheit werfen können, eingefangen in minimalistischen, doch aussagekräftigen „One-Line-Drawings“. Der schwarz-silberne Farbton des Flakons umhüllt das Geheimnis des Duftes, lädt ein in die Nacht und verspricht euch nicht fallen zu lassen in dem Durchleben von Emotionen des menschlichen Seins.

In Zürich kreiert, erzählt „Kama“ als Unisex-Extrait de Parfum, bereichert mit natürlichen Essenzen, auf jeder Haut eine eigene Geschichte – eine Hommage an die Vielfalt und Einzigartigkeit unserer innersten Wünsche.

Cappadocia von Gaël Montero versucht, die Essenz Kappadokiens mit einer Mischung aus Safran, Blumen und cremigen Hölzern einzufangen, landet aber irgendwo zwischen bemüht und inspiriert. Die Verbindung von Safran mit Weihrauch und Myrrhe bietet eine interessante Note, doch die Gesamtkomposition scheint nicht ganz das zu erreichen, was sie verspricht – ein solides Parfum, das weder vollständig enttäuscht noch tief beeindruckt. Trotz der poetischen Versprechungen einer Reise durch Kappadokiens mystische Landschaft, erweist sich die Kreation nicht mehr als ein unentschlossener Safran-Trip. Anstatt uns auf eine exotische Reise mitzunehmen, hinterlässt Cappadocia lediglich die Sehnsucht nach Authentizität.