Klopfnote

Klopfnote

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6 - 10 von 34
Klopfnote vor 8 Jahren 3
5
Flakon
2
Sillage
3
Haltbarkeit
7
Duft
Erfrischungstuch in flüssig
Ok, das hier ist nichts Besonderes. Dafür hat es mich auch nur drei Euro im Angebot gekostet. Dabei finde ich den Duft aber total angenehm.
Irgendwie fruchtig-zitrisch-apfelig, eigenartigerweise wenig blumig trotz des Titels. Mit so einem poppigen 90er-Jahre Einschlag. Erinnert sich noch jemand an die Impulse Deos? Das Grüne O2? Genau das meine ich, so ähnlich riecht Blossom Time. Ich fühle mich damit in meine unbeschwerte Jugend versetzt (O selige Vorpubertät) und nutze den Duft, wenn ich wirklich keine Lust habe, mir heute auch noch über meine Parfumauswahl Gedanken zu machen. Wenn da Leben schwer genug ist, sollte es der Duft nicht auch noch sein.
Über Duftverlauf oder einzelne Noten brauchen wir hier wohl kaum zu sprechen, dafür ist der Duft zu simpel. Aber es muss ja nicht immer ein Mercedes sein, manchmal tut es auch ein Fahrrad! Es ist immerhin ein Drogerieduft, und dafür ist er schon OK. Der Duft erfüllt seine Aufgabe: er ist unaufdringlich und verbreitet gute Laune! Ist leicht und frisch und gar nicht künstlich - und hellt mir so manchen bräsigen Morgen auf.

Einziges Manko: Man braucht von dem Duft ziemlich viel, damit er wirkt. Mindestens 10 Spritzer bei mir. Und er hält auch nicht besonders lange, er ist wirklich nur dazu da, um sich die erste Stunde nach dem rausgehen frisch zu fühlen. Aber das macht er ganz gut. Vielleicht auch ein guter Handtaschenkandidat, so zum Nachsprühen.
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Klopfnote vor 8 Jahren 9 2
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Allzweckwaffe, in knallrot.
Irgendwoher hatte ich eine Probe bekommen und so kam Brit Red mit in der Urlaub - nach Teneriffa. Damals hatte ich noch keine Ahnung, was mir daran so gut gefiel. Ich konnte keine einzelnen Duftnoten herausriechen. Ich merkte nur, dass ich ihn wunderbar frisch, sehr elegant und unheimlich erwachsen fand. Und so hüllte ich mich permanent damit ein. Ob plüschige Hotelbar, Sonnenbad am schwarzen Vulkansandstrand oder Wüstenkraxeln in den Roques de García, Brit Red machte alles mit, passte immer und störte nie. Aus dem Urlaub nahm ich eine zerrissene Jeans (das Bergsteigen...), einen furchtbaren Sonnenbrand (Der Segeltörn...) und wunderbare Erinnerungen mit zurück. Und den unbedingten Wunsch, den Burberry Duft endlich in groß zu besitzen. Und ich bekam ihn, damals zum 19. Geburtstag.
Mittlerweile ist meine Nase geschult und ich weiß, warum Brit Red für mich immer noch der perfekte Duft ist. Rhabarber-frische Fruchtnoten, vanillige Süße, weihnachtliche Würze und blumige Eleganz - dieser Duft hat alles was ich so richtig gerne mag. Und er geht das ganze Jahr über, zu jedem Anlass. Zumindest empfinde ich das so. Weil er unheimlich vielseitig und sehr ausgewogen ist. Dazu hält er lange und hat genau die perfekte, weil mittlere Sillage.
Es ist mir ein Rätsel, warum der Duft eingestellt wurde. In seiner Zusammensetzung ist er einfach einzigartig! Vielleicht war er zu einzigartig? Sollte ich ihn lieber schnell aufbrauchen - oder aufheben? Immer in der Befürchtung, dass er leer wird, oder gar kippt, halte ich mich an den kostbaren Resten meines roten Fläschchens fest. Brit Red begleitet mich aber seit Jahren, passt zu mir wie kein anderer Duft. Mit keinem anderem Parfum fühle ich mich so sehr "Ich". Vielleicht auch, weil er inzwischen selten geworden ist. Was mache ich nur, wenn seine Zeit irgendwann gekommen ist?
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Klopfnote vor 8 Jahren 17 3
5
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Solides Bargeld
Dieser Duft kommt nicht aus Paris. Er kommt auch nicht aus Mailand, New York oder Tokyo.
Nein, er kommt aus Grudziadz [Sprich: Grudschonts] an der Weichsel, einer niedlichen Kleinstadt in Polen. Hier gib es eine Firma, die die Europäische Vision verinnerlicht hat und auf ihre Weise umsetzt: Man nehme erfolgreiche europäische und internationale Duftkreationen, kopiere sie und verkaufe sie wesentlich günstiger in den EU-Nachbarländern.
Ich stelle mir das einfach mal so vor: Ein Haufen kluger Nasen in Kitteln erschnüffeln die genauen Anteile einzelner Bestandteile in einem großen weißen Raum und probieren mit vielen bunten Fläschchen allerlei Experimente... oder so ähnlich?
Aber es handelt sich nie um eine 1:1 Imitation, ein bisschen anders als ihre Vorbilder sind die Düfte von La Rive doch immer. So gehört es bei La Rive Fans zum größten Spaß, die neuesten Editionen zu begutachten und dem Duft, ihrer Namens- und Verpackungssymbolik Hinweise auf das Vorbild zu entlocken. Das ist nämlich nicht immer so richtig eindeutig.
Bei Cash etwa, ein Dupe zu Paco Rabannes Lady Million, verbindet die beiden Parfums nur die Farbe Gold und Namen mit dem Überbegriff "Geld". Hätte ich es nicht in der Drogerie gegoogelt, ich hätte es nicht begriffen, ganz ehrlich.
Wer viel in Polen ist und auch mal dort einkauft, weiß, meistens kriegt man dort für einen anständigen Preis solide gemachte Produkte. Auch hier wurde ein ordentlicher Job gemacht: Cash ist Lady Million sehr ähnlich, intensiv, haltbar über mehrere Stunden, mit weiträumiger Sillage (Mehr als ein Zimmer Reichweite... Erfahrungswert!) Aber ein bisschen anders als Paco Rabannes hochpreisiges Vorbild ist Cash doch: ohne die Beeren weniger fruchtig, weniger säuerlich, weniger "lecker". Dafür durch die etwas blumigere Herznote deutlich luftiger und sauberer. Nach einer Weile erhält Cash eine Note von frischer Wäsche, die sich von dem honigsüßen Ausklang des Originals unterscheidet. Ob sich hier in Grudziadz wohl eine individualistische Nase durchgesetzt hat?
Ich persönlich finde das eigentlich ganz praktisch, ich muss es nicht gar so pappig süß haben. Lady Million ist mir leider tatsächlich ein bisschen zu beißend. Für alle, die eine genaue Kopie suchen, ist das aber wohl eher eine schlechte Nachricht. Aber das ist hier eben kein Kreditkartenglamour, das ist solides Bargeld. Damit kann ich ganz gut leben, weil ich eben dieses auch noch spare. Manchmal ist die EU eben doch ziemlich praktisch.
3 Antworten
Klopfnote vor 8 Jahren 14 2
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Günstige kleine Kostbarkeit
Schwarze Johannisbeeren, frisch, spritzig, nicht zu süß, ganz natürlich. Die machen den Duft ganz klar aus und diese Kopfnote hält auch sehr lange an. Etwa ab den ersten zehn Minuten kommt eine leicht wärmende Vanillenote durch, aber der Duft riecht nie nach Kuchen oder Kaubonbon, sondern immer edel und sehr feminin. Die Blüten fügen sich subtil ein, tragen die Eleganz des Duftes, aber nehmen nie Überhand. Gegen Ende wird es leicht holzig, aber die Beeren bleiben immer im Mittelpunkt. Die erste Reaktion meines Mannes: Ein Seufzer: "Ohhh...Lecker!"
Der Duft hält erstaunlich lange, im Vergleich zu manch anderem, teureren Duft, für den man dann viel ausgibt und doch enttäuscht wird (Hust, Röchel, Boss, Räusper... ich habe nichts gesagt!). Auch die Sillage ist nicht zu körpernah, weshalb sich das gute Stück auch wunderbar für Abends eignet.
Ja, In Woman ist tatsächlich ein Kandidat, denn ich guten Gewissens auch zu feineren Anlässen tragen würde. Denn er ist zwar ziemlich preiswert, riecht aber nie billig, eine Eigenschaft, die La Rive Dupes meiner Erfahrung oft auszeichnet und ein Grund ist, warum ich sie größtenteils für die besten "Imitate" auf dem Markt halte.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie gut dieser Duft als Sì-Copycat funktioniert, dazu kenne ich das Original nicht gut genug. Vielleicht probiere ich es demnächst mal aus und berichte. Aber dafür habe ich mir den Duft auch nicht besorgt. Ich entdeckte ihn in der Drogerie und mochte ihn einfach um seiner selbst Willen, trotz (oder vielleicht auch wegen) des etwas unbeholfen-sperrigen Titels. Der Duft ist einfach wunderbar fein harmonisch gemacht, bietet gute Qualität für einen kleinen Preis und hat diese schöne Verpackung aus seidig goldbedruckter Pappe, die sich weich wie ein Seidenstrumpf anfühlt und die ich unbedingt aufheben will. Und das gebe ich in einer Welt des Markenwahns auch gerne offen zu. So viel Luxus für so wenig Geld ist mir einfach sympathisch, sorry.
2 Antworten
Klopfnote vor 8 Jahren 8
3
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Zylindrisch, praktisch, frisch!
Den Duft kaufte ich mir spontan in meinem Auslandssemester in UK. Da ich dort viel arbeiten musste, unter anderem mit Jugendlichen, musste etwas her, das unaufdringlich und leicht ist und vor Allem nicht zu feminin. Günstig und platzsparend musste er auch sein, daher die Miniatur.

Eigentlich handelt es sich um eine sehr schöne Duftkreation: Der Duft ist leicht fruchtig, vor Allem aber blumig, mit einem deutlichen, pflanzlichen Lotus im gesamten Verlauf. Diese Anteile sind aber völlig unsüß, weshalb ich den Duft als sehr sachlich und geradlinig empfinde, ganz anders, als man das bei den meist verträumten weiblichen Aquaten so vorfindet. Insgesamt riecht er sehr sauber und am Ende wird er geradezu pudrig.

Außerdem hat er, besonders anfangs, eine gewisse Kühle und Schärfe, die sich hier in den Inhaltsstoffen nicht wiederfindet, ich nehme aber ganz klar Pfeffer und Eukalyptus wahr. Diese Wachmacher-Kombi ist natürlich auch ein Grund, warum das für mich der perfekte Arbeitsduft ist. Wenn man täglich um 5 Uhr morgens in den dunklen britischen Winter hinausziehen muss, wirkt der Duft wie ein Aufrütteln: "Ey! Aufwachen! Und jetzt los, raus da, aber zackig!" Maritime Noten machen einen schon mal mit dem Wetter vertraut, das einen da draußen gleich umhauen wird, wenn man sich zur Train Station durchkämpft.

Water Lotus hat da seinen Job getan, allerdings ist er nicht besonders haltbar, was bei einem Aquaten von The Body Shop ja eigentlich nicht verwundert. Nur leider verbinde ich darum auch keine Erinnerungen mehr damit, was schade ist, denn ich hatte eine wunderschöne Zeit auf der Insel. Ich persönlich konnte ihn immer nur gerade noch im Zug zur Arbeit wahrnehmen, dann war er weg.
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