
Ladybess
Rezensionen
Detailliert
Wir hatten eine Rechnung offen...
Das Parfum und ich haben tatsächlich ganze 28 Jahre gebraucht, um zusammen zu finden.
Poeme begegnete mir 1996 in einer Zeitschrift. Ich erinnere mich noch genau an das ganzseitige Werbebild in dessen Mitte eine kleine Probe klebte. Es war eine Folie zum abziehen und darunter befand sich auf einer weiteren Folie eine Minimenge des kostbaren Duftes. Ich benetzte meinen Arm damit und es war um mich geschehen.
Ich versank in einer Wolke goldener, weicher Creme. Einhüllend und traumschön. Mein Herz war berührt von diesem Duft und meine Seele mit ihm, in Einklang.
Ich beschloss also, in den nächsten Tagen die örtliche Parfümerie aufzusuchen um diesen wundervollen Duft zu kaufen.
In der Parfumerie traf ich auch eine Verkäuferin die mich sogleich in ihre Obhut nahm. Ich berichtete ihr von meiner Kaufabsicht. Damals war ich zarte 18 Jahre alt und sehr schüchtern. Das wurde mir häufiger zum Verhängnis, wie auch dieses Mal. Die resolute Dame erklärte mir nämlich, daß ich für diesen Duft viel zu jung sei und der gar nicht zu mir passen würde. Er wäre was für reife Damen. Stattdessen teilte sie mir mit, daß
Amarige Eau de Toilette im Grunde gleich wäre, aber für jüngere.
Und was tat ich ? Ich leistete keinen Widerstand, widersprach nicht und kaufte einen kleine Flasche Amarige. Ja, er war schön. Auch golden, aber nicht so cremig. Einfach nicht so wundervoll cremig und einfach eben nicht das, was ich in dem Moment wollte.
Ich war wirklich traurig, daß ich so versagt hatte und mich umstimmen ließ. Ich weiß noch genau wie ich zu Hause mit Amarige saß und versuchte ihn trotzdem zu mögen. Ich habe ihn dann irgendwie aufgebraucht indem ich viel davon verwendet habe, damit er schnell alle wird. Und ich habe mich jedes Mal schlecht gefühlt, weil er mich an mein mangelndes Standing erinnert hat und mit schmerzlich bewusst gemacht hat, wie blöd das gelaufen ist.
Das ganze vergaß ich dann irgendwann und hatte fortan keinen der beiden Düfte mehr. Nun mit Parfumo habe ich in meinen alten Leidenschaften gegraben und versucht, mich an frühere Düfte zu erinnern. Da fiel mir diese Sache wieder ein.
Und !!!! Ich kaufte Poeme. Mit 46, ohne Verkäuferin, dafür hier im Souk. Und ich bin glücklich darüber. Sowohl über den wirklich wunderbaren Duft, der so schön cremig, golden, weich und strahlend auf mich wirkt und ewig hält, als auch darüber, daß dieser Kauf nun nach 28 Jahren ein Happy End hatte. Und Amarige habe ich auch nochmal gekauft und mag ihn jetzt auch. :-)
In der Parfumerie habe ich übrigens nie wieder eingekauft.
Poeme begegnete mir 1996 in einer Zeitschrift. Ich erinnere mich noch genau an das ganzseitige Werbebild in dessen Mitte eine kleine Probe klebte. Es war eine Folie zum abziehen und darunter befand sich auf einer weiteren Folie eine Minimenge des kostbaren Duftes. Ich benetzte meinen Arm damit und es war um mich geschehen.
Ich versank in einer Wolke goldener, weicher Creme. Einhüllend und traumschön. Mein Herz war berührt von diesem Duft und meine Seele mit ihm, in Einklang.
Ich beschloss also, in den nächsten Tagen die örtliche Parfümerie aufzusuchen um diesen wundervollen Duft zu kaufen.
In der Parfumerie traf ich auch eine Verkäuferin die mich sogleich in ihre Obhut nahm. Ich berichtete ihr von meiner Kaufabsicht. Damals war ich zarte 18 Jahre alt und sehr schüchtern. Das wurde mir häufiger zum Verhängnis, wie auch dieses Mal. Die resolute Dame erklärte mir nämlich, daß ich für diesen Duft viel zu jung sei und der gar nicht zu mir passen würde. Er wäre was für reife Damen. Stattdessen teilte sie mir mit, daß

Und was tat ich ? Ich leistete keinen Widerstand, widersprach nicht und kaufte einen kleine Flasche Amarige. Ja, er war schön. Auch golden, aber nicht so cremig. Einfach nicht so wundervoll cremig und einfach eben nicht das, was ich in dem Moment wollte.
Ich war wirklich traurig, daß ich so versagt hatte und mich umstimmen ließ. Ich weiß noch genau wie ich zu Hause mit Amarige saß und versuchte ihn trotzdem zu mögen. Ich habe ihn dann irgendwie aufgebraucht indem ich viel davon verwendet habe, damit er schnell alle wird. Und ich habe mich jedes Mal schlecht gefühlt, weil er mich an mein mangelndes Standing erinnert hat und mit schmerzlich bewusst gemacht hat, wie blöd das gelaufen ist.
Das ganze vergaß ich dann irgendwann und hatte fortan keinen der beiden Düfte mehr. Nun mit Parfumo habe ich in meinen alten Leidenschaften gegraben und versucht, mich an frühere Düfte zu erinnern. Da fiel mir diese Sache wieder ein.
Und !!!! Ich kaufte Poeme. Mit 46, ohne Verkäuferin, dafür hier im Souk. Und ich bin glücklich darüber. Sowohl über den wirklich wunderbaren Duft, der so schön cremig, golden, weich und strahlend auf mich wirkt und ewig hält, als auch darüber, daß dieser Kauf nun nach 28 Jahren ein Happy End hatte. Und Amarige habe ich auch nochmal gekauft und mag ihn jetzt auch. :-)
In der Parfumerie habe ich übrigens nie wieder eingekauft.
11 Antworten
Flashback mit einem Kleinod, das im Sommer quasi Leben rettet
Ich habe letztes Jahr im Frühling mal wieder gedankenverloren in der Drogerie gestöbert und auf einmal traf mich ein Flashback wie der Blitz aus heiterem Himmel. Auslöser war dieses kleine Fläschchen im Regal. Erster Gedanke: Unfassbar, das gibt es noch ?
Äuglein reiben, blinzeln, nochmal gucken... Wirklich, da steht es. Dieses kleine Eisblaue Fläschchen was ich aus den 80ern kannte. Damals noch "Osten", also vor der Wende. Meine Oma besaß diesen Eisstift und bezeichnete ihn als "Kölnisch Eis". Ich durfte ihn mal benutzen, aber ganz sparsam. Und ich weiß noch genau, wie er sich anfühlte damals. Nun sprang mich dieses olfaktorische und haptische Gefühl mit voller Wucht in der Müller Drogerie an uns katapultierte mich 40 Jahre in die Vergangenheit.
Diese Eisstifte waren damals sehr wertvoll, da es sie nur "aus dem Westen" mitgebracht gab. Das tat aber Tante Christa bei jeden Besuch bei meiner Oma, der aller paar Jahre stattfand. Sie benutzte dieses "Kölnisch Eis" selber und verschenkte es daher auch gerne weiter.
Wenn ein Stift leer war, dann bekam ich ihn zum Spielen. Man konnte (und kann es noch) ihn öffnen. Ich habe damals Wasser hineingefüllt und habe ihn quasi eine weitere Runde der Verwendung drehen lassen. Das Kissen hatte noch genug Duft, daß es an das Wasser seine eisige Schönheit und wohltuende Wirkung abgab.
Es war damals jedoch aus einem glatten Webstoff. Das war - muss ich sagen - besser, denn der fusselte nicht sondern blieb wirklich über sehr lange Benutzung schön. Das aktuelle Kissen ist aus einer Art Fleece und hat schon nach der ersten Benutzung Pilling, was dann irgendwie gammelig aussieht. Aber macht nichts, das tut meiner Zeitreise keinen Abbruch.
Jedenfalls nutze ich den Stift nun im Sommer wirklich regelmäßig und er ist einfach genial kühlend. Ein bisschen in die Armbeuge, Kniekehle und den Nacken getupft und frau ist die nächste Stunde über gut erfrischt. Das Teil wirkt wirklich Wunder !
Edith wollte noch sagen, daß das historische Original dieses hier ist
Ice Cologne
Eine der Versionen trägt tatsächlich auch den Namen Kölnisch Eis. Daher hatte das offenbar meine Oma, obwohl sie den geriffelten Glasflacon besaß und nicht den weißen Kunststoff-Stift.
Äuglein reiben, blinzeln, nochmal gucken... Wirklich, da steht es. Dieses kleine Eisblaue Fläschchen was ich aus den 80ern kannte. Damals noch "Osten", also vor der Wende. Meine Oma besaß diesen Eisstift und bezeichnete ihn als "Kölnisch Eis". Ich durfte ihn mal benutzen, aber ganz sparsam. Und ich weiß noch genau, wie er sich anfühlte damals. Nun sprang mich dieses olfaktorische und haptische Gefühl mit voller Wucht in der Müller Drogerie an uns katapultierte mich 40 Jahre in die Vergangenheit.
Diese Eisstifte waren damals sehr wertvoll, da es sie nur "aus dem Westen" mitgebracht gab. Das tat aber Tante Christa bei jeden Besuch bei meiner Oma, der aller paar Jahre stattfand. Sie benutzte dieses "Kölnisch Eis" selber und verschenkte es daher auch gerne weiter.
Wenn ein Stift leer war, dann bekam ich ihn zum Spielen. Man konnte (und kann es noch) ihn öffnen. Ich habe damals Wasser hineingefüllt und habe ihn quasi eine weitere Runde der Verwendung drehen lassen. Das Kissen hatte noch genug Duft, daß es an das Wasser seine eisige Schönheit und wohltuende Wirkung abgab.
Es war damals jedoch aus einem glatten Webstoff. Das war - muss ich sagen - besser, denn der fusselte nicht sondern blieb wirklich über sehr lange Benutzung schön. Das aktuelle Kissen ist aus einer Art Fleece und hat schon nach der ersten Benutzung Pilling, was dann irgendwie gammelig aussieht. Aber macht nichts, das tut meiner Zeitreise keinen Abbruch.
Jedenfalls nutze ich den Stift nun im Sommer wirklich regelmäßig und er ist einfach genial kühlend. Ein bisschen in die Armbeuge, Kniekehle und den Nacken getupft und frau ist die nächste Stunde über gut erfrischt. Das Teil wirkt wirklich Wunder !
Edith wollte noch sagen, daß das historische Original dieses hier ist

Eine der Versionen trägt tatsächlich auch den Namen Kölnisch Eis. Daher hatte das offenbar meine Oma, obwohl sie den geriffelten Glasflacon besaß und nicht den weißen Kunststoff-Stift.
1 Antwort
Sommerurlaub in Tunesien 2001
...das ist meine erste Begegnung mit dem Duft. Auf dem Hinflug in den Urlaub gab es im Flugzeug den Duty free Verkauf. Und ich hatte vorher schon in einer Parfumerie mit dem Duft Bekanntschaft gemacht. In Urlaubslaune und mit dem Bedürfnis, ein Schnäppchen zu machen, kaufte ich ihn dann auf dem Flug.
Und damit war das Bild in meinem Kopf zum Duft fest verankert. Im Grunde hat mein Gefühl und das Bild gar nichts mit Mohnblumen zu tun und auch nicht mit der eher japanisch anmutenden Werbung zum Parfum. Es ist für mich einfach Wüste, Hitze, Kamele, Staub, Entspannung, Abenteuer, Freiheit.
So trug ich den Duft ab diesem Urlaub dauerhaft und es war mein Signature Duft. Wir wurden sehr gute Freunde und ich bekam auch häufiger Komplimente für ihn. Und mein damaliger Partner hatte ab sofort immer eine Idee, was er mir schenken könnte.
Das jedoch führte dann dazu, daß ich nach dem Abhandenkommen dieses Partners auch den Duft verlor. Zu sehr war er verbunden mit diesem Mann und dieser Lebensphase.
Aber dennoch konnte ich mir den Duft und das Gefühl dazu sofort in Erinnerung rufen, wenn ich die Werbung dazu oder den Flacon irgendwo sah.
Pudrige Blumen mit heißem Wüstenflair, Urlaubsfreuden und Liebe, die schon etwas verblasst ist.
Einige Jahre später kaufte ich mir wieder einen Flacon. Und seitdem habe ich Mühe, diesen zu leeren. Ich weiß nicht was passiert ist, aber er riecht nicht mehr so stark. Er hüllt mich kurz ein und dann ist er weg. Hat sich die Formulierung geändert ? Oder ist es meine Haut oder meine Nase ? Vermutlich von allem ein bisschen.
Aber nun ist er doch nur noch eine schöne Erinnerung, die so nicht reproduzierbar ist. Schade, aber auch irgendwie nicht. Denn alles hat seine Zeit.
Und damit war das Bild in meinem Kopf zum Duft fest verankert. Im Grunde hat mein Gefühl und das Bild gar nichts mit Mohnblumen zu tun und auch nicht mit der eher japanisch anmutenden Werbung zum Parfum. Es ist für mich einfach Wüste, Hitze, Kamele, Staub, Entspannung, Abenteuer, Freiheit.
So trug ich den Duft ab diesem Urlaub dauerhaft und es war mein Signature Duft. Wir wurden sehr gute Freunde und ich bekam auch häufiger Komplimente für ihn. Und mein damaliger Partner hatte ab sofort immer eine Idee, was er mir schenken könnte.
Das jedoch führte dann dazu, daß ich nach dem Abhandenkommen dieses Partners auch den Duft verlor. Zu sehr war er verbunden mit diesem Mann und dieser Lebensphase.
Aber dennoch konnte ich mir den Duft und das Gefühl dazu sofort in Erinnerung rufen, wenn ich die Werbung dazu oder den Flacon irgendwo sah.
Pudrige Blumen mit heißem Wüstenflair, Urlaubsfreuden und Liebe, die schon etwas verblasst ist.
Einige Jahre später kaufte ich mir wieder einen Flacon. Und seitdem habe ich Mühe, diesen zu leeren. Ich weiß nicht was passiert ist, aber er riecht nicht mehr so stark. Er hüllt mich kurz ein und dann ist er weg. Hat sich die Formulierung geändert ? Oder ist es meine Haut oder meine Nase ? Vermutlich von allem ein bisschen.
Aber nun ist er doch nur noch eine schöne Erinnerung, die so nicht reproduzierbar ist. Schade, aber auch irgendwie nicht. Denn alles hat seine Zeit.
3 Antworten
Männerparfum, Whiskey und Federboas
Der Jazzclub ist gut getroffen. Der Duft riecht für mich nach einer Mischung verschiedener Parfums mit Alkohol gemischt. Ein bisschen herb, ein bisschen süß und ein bisschen schweißig.
Natürlich mag auch der Name mit in die Wahrnehmung hineinspielen, aber ich finde der Jazzclub ist gut getroffen.
Ob ich so riechen möchte... Eher nicht. Aber der Duftauftrag ist gemäß dem Namen definitiv gut erfüllt. Für mich aber eher als Raumspray falls es denn passen sollte und das Ambiente es hergibt. Wie übrigens alle Replica Düfte, die ich bisher getestet habe. Tatsächlich für mich eher Duftkerze oder Raumspray aber eher nicht als Parfum für die Beduftung meines Körpers geeignet.
Natürlich mag auch der Name mit in die Wahrnehmung hineinspielen, aber ich finde der Jazzclub ist gut getroffen.
Ob ich so riechen möchte... Eher nicht. Aber der Duftauftrag ist gemäß dem Namen definitiv gut erfüllt. Für mich aber eher als Raumspray falls es denn passen sollte und das Ambiente es hergibt. Wie übrigens alle Replica Düfte, die ich bisher getestet habe. Tatsächlich für mich eher Duftkerze oder Raumspray aber eher nicht als Parfum für die Beduftung meines Körpers geeignet.
100% Kirschlutscher-Feeling
Sprühen und 40 Jahre in die Kindheit zurückversetzt werden geht mit diesem Duft. Unfassbar, das sowas geht. Das Parfum riecht exakt genauso wie die Schleckies Kirschlutscher früher geschmeckt haben. Wunderbar synthetisch-kirschig. Mit echten Kirschen hat es wenig zu tun, aber es ist exakt der Kirschlutscher aus der Kindheit. Love it !
3 Antworten