Leko

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6 - 10 von 20
Leko vor 4 Jahren 9 2
5
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
1810... eine zeitlose Erfrischung für den Sommer
Lange habe ich mir überlegt, ob ein Kommentar über dieses Wässerchen überhaupt den Aufwand lohnt. Das Alter rang mir aber den nötigen Respekt ab und so schlecht kann doch ein Duft nicht sein, der heute noch weltweit verkauft wird. Spitzenklasse habe ich bei einem Niedrigpreis für 350ml nun wahrlich nicht erwartet, es konnte bei diesem aber auch wirklich nichts verkehrt gemacht werden. Wenn der Duft nicht passen würde, bekäme er einen Platz als Duftspender im Bad.

Die traditionsreiche Geschichte von Clubman Pinaud beginnt 1810 mit Ed Pinaud, der seine Niederlassung in Paris eröffnete. Der vornehme Herr fand dort professionelle Pflegeprodukte, sowie das klassische Barbershop-Sortiment. Noch heute tragen die traditionellen Produkte stolz das alte Logo und vielleicht ist es für Männer auch deshalb hip, diesen Vintage-Duft zu tragen. Der wachsende Erfolg machte seit ca. 1900 Clubman Pinaud dann auch international populär. Später wurde die Marke von den Amerikanern aufgekauft und bis heute fortgeführt.

Ob das der Grund für den seifigen Geruch ist, der Citrus Musk stark begleitet, kann ich nicht beantworten. Bekannt ist allerdings, dass die Amis frisch, sauber und seifig mögen.

Mit Citrus Musk erhoffte ich mir etwas erfrischendes für den Sommer zulegen zu können. Es sollte eine kühlende Wirkung haben und gerade nach dem Sport frisch und clean wirken. Wer das ebenso wünscht, ist mit diesem Duft gut bedient. Zitrus, blumige Beilage und vor allem der stark seifige Touch erzeugen genau das, was gewünscht war. Ein bisschen erinnert das Erlebnis schon an frische Wäsche, empfinde das aber als angenehm. Die zitrische Kopfnote ist recht schnell verflogen, seifig-blumig und leicht zitrisch bleibt noch einen längeren Moment und dann ist der erfischende Part auch schon vorbei. Moschus und Seife beenden dann den ohnehin recht kurzen Spaß nach maximal 4-5 Stunden, sei denn, man legt mit beiden Händen ordentlich auf. Das Ziel wurde trotz mittelmäßiger Haltbarkeit erreicht und war somit ein gelungener Kauf.

Mega hochwertig und komplex ist das Wässerchen nicht, aber klassisch, wirklich nett gemacht, gutriechend und 1810 war es wohl eine hohe Kunst, so einen Duft zu kreieren. Das dieser vintage Kandidat in einer Plastikflasche daher kommt, finde ich eher peinlich, fast schon respektlos. Naja, irgendwoher muss der Preis ja kommen.
An dieser Stelle sei der kurze Vergleich mit Capucci pour Homme erlaubt, welcher mit seiner zitrischen Note deutlich krachender reinkommt. Vielleicht wäre das für den Sommer eine gute Kombination. Direkt nach dem Sport oder auch während der Golfrunde Citrus Musk genießen und nachmittags Capucci oder Sergio Soldano for Men zelebrieren. Das wird dann wohl der Tag der Klassiker...
2 Antworten
Leko vor 4 Jahren 9 3
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Mmmhhh... I love it
Dieser Duft begleitet mich nun schon über 10 Jahre, länger tat dies kein Duft zuvor und so bezeichnete ich ihn auch eine lange Zeit als meinen Signaturduft. Wenn es einen kleinen Makel an Bayres gibt, dann ist es ein die Haltbarkeit, empfinde dies aber nicht als Drama. Die Sillage ist für mich auch sekundär, da ich andere ohnehin nicht volldieseln möchte. Da dieser Duft angeblich nicht mehr produziert wird, muss ich mich aber in Bälde von diesem Begleiter verabschieden? Nein, das war wohl eine Fake News.

Ursprünglich ist La Martina ein argentinischer Hersteller von Reitsätteln und später dann auch von Sport- und Freizeitkleidung. Er ist vor allem als Trikot-Ausstatter von Polo-Mannschaften bekannt. Vielleicht war es dadurch auch naheliegend, die Produktpalette auf die "Duftbekleidung" zu erweitern.
Mit Bayres ist es La Martina zumindest auch dort erfolgreich gelungen.

Der häufige Vergleich mit TdH hinkt für mich etwas, vielleicht erinnert er entfernt an ihn oder die Entstehungsjahre 2006 TdH und 2007 Bayres legen das nahe? Als Duftzwillinge würde ich sie nicht bezeichnen, maximal als Verwandte. Grapefruit, rosa Pfeffer, Rosengeranie, Vetiver sind die einzigen Parallelen und beide kommen zitrisch-fruchtig rein.

Deutlich wuchtiger, würziger und frischer geschieht das bei Bayres. Gerade die leckere Würze bleibt deutlicher und das Leder (beinhaltet HdE das überhaupt?) macht sich mit der erdigen und holzigen Note mehr und mehr breit.
Das bleibt so bis zum Abgang. Bayres ist einfach dominanter, knackiger, klarer. TdH ist sicherlich auch erdig und holzig, hat aber eine ganz andere Würze und ist aus meiner Sicht deutlich lauer oder gefälliger, allerdings haltbarer. Was beide Düfte ebenso verbindet ist eine Komposition, die sich nahezu unverändert von Anfang bis Ende durchzieht. Das mag ich besonders an Düften, anstatt in drei Stufen zu zünden und dadurch auch unterschiedlich zu riechen.

Bayres ist ein markanter, authentischer, männlicher, edeler, sportlicher und dennoch klassischer Duft.
Kein Duft hat mich so lange begeistern und einnehmen können. Da liegt die Vermutung nahe, er paßte einfach zu mir :-)) ...
3 Antworten
Leko vor 4 Jahren 6 2
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Was macht ein Nashorn im Nadelwald? Eine ganze Menge...
Ist ein Rhinoceros schwer? Ohja, bis zu über 2 Tonnen bringt es auf die Waage und es ist ein wildes und unberechenbares Tier.
Kann es sein, dass es gerade durch eine hölzerne Sauna, direkt nach dem Eukalyptus Aufguss gelaufen ist und die Sauna im Nadelwald stand? Ja, ganz genau mein Freund... und wenn du nicht aufpasst, rennt dich das Vieh gleich um.

Wenn du aber beiseite trittst und das Nashorn austoben lässt, dann wird es sich beruhigen und mehr und mehr sein wahres Gesicht zeigen. Das komplexe, dickhäutig-ledrige Tier, was aber empfindlich reagiert, wenn man es provoziert.

Also, leicht medizinisch wurde es aber wohl behandelt, denn es wird ja recht schnell ruhiger.
Wunderbar, dann kann ich das schöne Tier in der wilden Natur genießen...

Der Name ist passend, denn der Duft kommt schwer und zugleich ungestüm rein. Später wird es deutlich weicher und exotisch-ledrig.
Bei geschlossenen Augen könnte man sich wirklich dickes, afrikanisches Leder vorstellen.
Ebenso hat es ein feines, komplexes Wesen, das sich gern mit Würze und Harz verbunden hat.

Durch die Wucht, mit der das exotische Tier in die Nase rennt, kann ich mir gut vorstellen, dass es die Geister scheidet und absolut nichts für Weicheier ...
Man ist fasziniert oder wendet sich ab. Vielleicht gibt es bei einigen Düften einfach keine Mitte.
Auch egal, das Nashorn rennt jedenfalls mittendurch.

Für mich ist es ein ganz besonderer Duft, in jederlei Hinsicht, der auch seinesgleichen sucht.
Das Urtier trampelt jetzt stolz durch meine bescheidene Sammlung.
2 Antworten
Leko vor 4 Jahren 9
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Edler "Spanier" berührt das Herz
Düfte sind ja immer Geschmacksache und sie berühen jeden Menschen anders. Mein erster Eindruck von Acqua di Colonia - Peau d'Espagne war sehr positiv. Er begrüßte mich würzig, frisch und blumig und ja, so ein bisschen Spanien flackert da schon auf. Trotz der Frische schwingt auch etwas Schweres mit oder besser Komplexes mit...

Allein die Tatsache, dass der Duft 1901 kreiert wurde, macht etwas mit mir. Das dieser "Spanier" heute noch zu haben ist, spricht eindeutig für sich. Das ist wirklich beeindruckend.

Nach der Begrüßung entfaltet sich bei mir immer mehr grün-blumig, begleitet von einer rauchigen Note. So ganz langsam kommt dann auch das Leder durch. Mit dem Diagramm gehe ich leider nicht d'accord, denn Leder empfinde ich nur als Mitspieler im Hintergrund. Hat für mich mit Lederdüften wie z.B. TL absolut nichts zu tun.

Die Mischung der Dufttypen orientalisch, grün, animalisch und blumig mit rauchig und leicht ledrig macht einfach Freude. Nicht verwechseln sollte man es mit süß, was auch so garnicht meine Richtung ist. Es wirkt auf mich nie penetrant oder zu schwer, sondern komplex, edel und ausgewogen. Eine runde Sache, die auch ein Statement abgibt. Erwähnenswert ist noch, dass harzig mit dabei ist und sich zumindest für mich auch wie ein roter Faden durch die spanische Show zieht, ebenso die Birke. Später entdecke ich auch noch einen leicht seifigen Touch.

Einordnen würde ich den Duft als Männerduft, kann aber sehr gut verstehen, dass auch Frauen ihn tragen mögen.
Wie gesagt, er macht irgendwas mit dem Träger und ich finde nur Schönes...
0 Antworten
Leko vor 4 Jahren 9 3
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
News: "Scharfer Typ wird von würziger Tanne erschlagen"
Ormonde Man... ja, eindeutig für den Mann. Außergewöhnlich würzig und frisch knallt einem der Duft um die Nase immer begleitet von der Tanne oder besser Tannenharz? Jeder Duft entfaltet sich bekannterweise individuell auf der Haut seines Trägers und macht natürlich auch immer was anderes. Bei mir riecht der würzige Tannenharz sehr dominant und bleibt auch eine never ending story... Während andere Düfte zum Teil in drei Stufen zünden, bleibt hier die eine Note durchgehend federführend.

Spontan hatte ich bei dem Geruch das Bild einer Tannen-Eukalyptus Sauna vor Augen und ganz ehrlich, so riecht auch eine Sauna, die mit dem Stoff aufgegossen wird. Immer eine leichte Schärfe dabei, welche die o.a. Würze und Frische noch befeuert. Ich gehe davon aus, dass der rote Pfeffer dafür sorgt.
Leicht fruchtig kommt später auch noch durch.

Sehr strikt ist der Duft, frisch und männlich respekteinflößend. Nix unisex, da sehr bestimmend.
Im Ganzen ist das ein sehr interessanter Duft mit Alleinstellungsmerkmal und er wird im Laufe der Zeit noch ein wenig runder und gefälliger... ein wenig ;-) .

Wer also etwas auffallend männliches, würzig, frisches und grünes sucht, was einen starken Bezug zum Wald hat, der ist mit einem hochwertigen Ormonde Man wirklich gut bedient. Zum Schluß empfehle ich maximal 2-3 Spritzer aufzutragen.
3 Antworten
6 - 10 von 20