Luminosa

Endlich ist er da.
Ein neuer Duft von Robert Piguet.
In Zusammenarbeit mit dem Damenmoden-Designer Douglas Hannant wurde der Star-Parfumeur Aurelien Guichard für eine neue Parfum-Kreation verpflichtet.
Was dabei herauskam, ist meines Erachtens ein richtiges Meisterwerk.

Tuberose ist eine meiner Lieblingsblüten.
Der Tuberose wird oft nachgesagt sie sei: besitzergreifend, schwer zu bändigen, voluminös, laut, herrschsüchtig, dominant, schwülstig, altmodisch, manchmal Kopfschmerzen verursachend und allem voran sei sie: absolut feminin.

Was fällt mir bei Tuberosen-Parfums ein?
Fracas (Robert Piguet)
Beyond Love (by Kilian)
Carnal Flower (Frederich Malle)

Für mich durch die Bank absolut feminine Parfums.
Mit diesem Duft jedoch bricht für mich eine neue Ära an.
Tuberose for men!

Hätte ich mir bis jetzt nicht vorstellen können. Bis jetzt....
Hier springt einem nicht die süsse, besitzergreifende Tuberose ins Gesicht, obwohl sie den ganzen Duftverlauf über sehr präsent ist. Nein, sie reiht sich ein in den Reigen der Duftnoten, etwas fruchtig beginnend mit unsüsser, aromatischer Birne und Neroli.

Allein diese zwei Duftnoten lassen mein Herz höher schlagen.
Und dann taucht sie auf, langsam und sanft, nicht fordernd und marktschreierisch, nein, sie integriert sich, wissend, daß diese Kopfnoten, in Verbindung mit Gardenie, einen wunderschönen Sockel für ihr Denkmal bilden.

Der Duft nimmt nun Fahrt auf und von weiter hinten drängt sich jetzt eine wundervoll weiche und vor allem pudrige Muschusnote an die Seite der Tuberose. Alles immer noch vollkommen unsüss, undramatisch und sanft,
aber mit unglaublicher Aura und Präsenz.

So habe ich da Tuberosenthema noch nie erlebt. Jung, modern, eine frische, moderne Bauhaus-Version von Fracas und nur so kann ich mir diese schöne weiße Blüte sogar sehr gut an einem Mann vorstellen. Einem mutigen Mann, der den Anfang macht für eine neue Ära der Tuberose...

Manchmal kommt man ja zu neuen Duftlieblingen wie die Jungfrau zum Kind.
Mir ging es so vor einiger Zeit, als ich in meine Lieblingsparfumerie spazierte, um mir einen neuen Goutal-Duft zuzulegen. Um es vorweg zu nehmen, an diesem Tag bin ich nie bei der Annick-Goutal-Abteilung angekommen.

Mich hat ein massives, tiefbraunes Teak-Regal angezogen, in dem wunderschöne Parfum-Flacons standen, die ich vorher nie gesehen hatte. Runde und eckige Kristallflakons, jeweils verziert mit einer Zinnplatte mit unterschiedlichen keltischen Ornamenten, genauso wie die Verschlusskappen. Also, nix wie hin...

Boadicea the Victorious stand da am Regal zu lesen, bis dato hatte ich nie etwas davon gehört. Da stand ich nun davor und bewunderte erst mal nur die Flaschen. Ein keltisches Design stach mir besonders ins Auge, ich nahm den Flakon und suchte nach einem Teststreifen.

„Den muss man direkt auf der Haut riechen, probieren Sie es aus“ , sagte die Verkäuferin, die anscheinend schon länger hinter mir stand. „Übrigens haben Sie da einen guten Griff gemacht...“

Ich zog also den edlen Metallverschluss ab, und schon da konnte ich erahnen, welch edles Duftereignis auf mich zukommen wrde, als könnte es dieses wunderbare Parfum nicht erwarten, auf die Haut gesprht zu werden.

Und tatsächlich, Sekunden nach dem Aufsprhen war es um mich geschehen. Koste er, was er wolle, dieser Duft ist mein!

Ich war verzaubert! Umrahmt von sanften und frischen Zitrusnoten rieche ich den saftigsten und reifsten weißen Pfirsich, den man sich vorstellen kann. Den ganzen Weinbergpfirsich, mit samtiger Schale und Kern, ein göttliches Aroma. Nicht zu süß, dafür sorgt der Ingwer, der sich aber dezent im Hintergrund hält. Dieser Ingwer unterstreicht die Frische und Spritzigkeit des Pfirsichs und verleiht ihm noch eine markante Wrze.

„Geben Sie ihm ein bißchen Zeit, der wird NOCH besser“, meint die nette Verkäuferin. Wie...noch besser? Aber gut, mit dem Arm an meiner Nase wandere ich also noch ein wenig in der außergewöhnlich gut sortierten Parfumerie herum, aber nichts anderes interessiert mich mehr...

Der Duft an meinem Arm wird ganz sanft und weich. Immer noch nicht süß, gottseidank, auch wenn die Zitrusnoten mit der Zeit etwas in den Hintergrund treten. Schmeichlerisch. Kuschelig. Sinnlich scheint das beste Wort dafür zu sein.Der Moschus machts! Mit Moschus hatte ich schon so manches Mal meine Probleme, aber in diesem Duft ist er goldrichtig. Er erschlägt nicht den immer noch präsenten Pfirsich, sondern umgibt ihn wie eine weitere sanft-samtige Haut.

Diese für mich außerordentlich gut gelungene Duftkreation um den Pfirsich zog an dem Tag bei mir ein, und es musste auch gleich die große Flasche sein.Übrigens, den Preis von 159,00 Euro für 100ml finde ich in diesem Fall äußerst vertretbar, da abgesehen von diesem edlen, exzellent kreierten Duft auch der Flakon eine Augenweide ist, und der Duft eine außergewöhnlich lange Haltbarkeit auf meiner Haut beweist.

Sorry, Annick Goutal, vielleicht beim nächsten Mal...

Ich habe übrigens in meiner Fotogalerie zwei Bilder meines "Adventuress" eingestellt, da der Flakon etwas
anders aussieht, als oben abgebildet

Mit der Bemerkung „Du magst ja ausgefallene Düfte“ kam mir neulich ein Probenpäckchen von Ergoproxy ins Haus geflattert. Danke, EP , für einige interessante Dufterfahrungen. Dabei war auch dein Pröbchen „L'Ombre dans L'Eau“

Eines vorweg: ich habe so meine Schwierigkeiten mit Rosendüften, Rosen-Soliflores gehen bei mir nicht, sie sind mir oft zu rund, sanft und „harmonisch“.
Beim Aufsprühen und ersten Probeschnüffeln war der erste Eindruck: Holla, das ist ja mal ganz was Anderes. Etwas frisch-grün Erdiges, leicht Krautiges macht sich breit. Kurz denke ich an Tomatenblätter und -stiele. Aber da ist was im Hintergrund, das ich so nicht kenne und nicht richtig einordnen kann. Naja, abwarten, was da noch kommt...

Aus der Nase, aus dem Sinn. Ich hätte schon fast auf den Testsprüher an meinem Handgelenk vergessen, als sich plötzlich ein wunderbarer Duft ausbreitet, der mich regelrecht verzaubert. „Dunkel, geheimnisvoll“ kommt mir in den Sinn. Kraftvoll und energisch, besitzergreifend im positivsten Sinn.

Es ist etwas Herb-Fruchtiges, Unsüsses, gleichzeitig Erhabenes
Und ab jetzt klebt meine Nase nur noch an meinem Handgelenk. Woran erinnert mich dieser Duft bloß? was macht ihn so faszinierend? Was lauert da im Hintergrund? Also, Computer an, ab zu Parfumo, Duft eingeben, Duftpyramide lesen.

Und dann ist alles klar.
Johannisbeerblatt, Johannisbeersamen. Nun, für mich sind es ganze, reife und große Johannisbeeren am Strauch,schwarze Johannisbeeren, frühmorgens, im Morgentau. (Übrigens mag ich den Geschmack von schwarzen Johannisbeeren garnicht).

Und dazu: Die Rose.
Ich rieche aber nicht die Mairose aus der Pyramide, sondern eine dunkle, fast schon schwarze Schönheit, die auf Teufel-komm-raus ihren stolzen, majestätischen Duft verbreitet, sehr präsent und doch ätherisch.

Rose und Johannisbeerstrauch umarmen sich und vereinen sich in ihrem Duft.
Und ich bin hin und weg.
Eine göttliche Kombination zweier Duftrichtungen, denen ich bis jetzt nicht allzuviel abgewinnen konnte.

Ein Duft, dem ich persönlich einen hohen Wiedererkennungswert zuspreche.
Ein Duft, sicherlich nicht für jedermann/frau, der vielleicht auch die Geister scheidet, siehe Bewertungen.
Ein Duft mit sehr guter Haltbarkeit und Präsenz
Ein Duft für mich
Randnotiz an EP: Meine Sucht kam durch, der Duft ist in meinem Besitz, die Rechnung schicke ich Dir zu...

dies ist meine erste Erfahrung mit einem Bond No. 9 Duft, und ich muss sagen, er hat mich geschüttelt, nicht gerührt.

Schnell die Abfüllung öffnen und einen Sprühstoss auf den Handrücken. Augen zu, kurz warten, Nase ran und.....
boahhh!!!

Habe ich wirklich die richtige Abfüllung? Tatsächlich!
Nochmal Augen zu - und ich stehe in einem Nürnberger Lebkuchenladen. Gewürze, Trockenfrüchte, vielleicht auch Marzipan, soweit das Auge reicht. In der Duftpyramide ist als Gewu?rz nur der Kardamom zu finden, aber ich könnte schwören, ich rieche da noch Zimt, Sternanis, nein, eher die ganze Lebkuchen-Gewürzmischung.

Gewürze sind nicht unbedingt mein Ding, aber hier finde ich sie äußerst interessant und exquisit komponiert, und hier stört mich nicht mal die Vanille, deren Duft ich sonst so gar nicht mag.

Nach kurzer Zeit wird der Lebkuchen, pardon, der Duft sehr fruchtig. Pfirsich kann ich wahrnehmen, aber nicht die Blüte, eher getrocknete, kandierte Früchte, oder Pfirsich-Likör (gibts sowas überhaupt?)
Bergamotte und Orangenblüte sollen laut Pyramide Bestandteil sein. Das einzig zitrische in dem Duft nehme ich eher als Zitronat- und Orangeat wahr. Zusammen mit der Pfirsichnote und den betörenden Gewürzen ergibt das einen harmonischen, fein komponierten Duft mit sicherlich sehr hochwertigen Zutaten.

Eine fruchtige Gewürzbombe, gourmandverdächtig, orientalisch und doch leicht und lieblich.

Erst einige Zeit später macht sich nun der holzige Grundton bemerkbar,angenehm helles Holz, das den Duft trägt, wie eine edle Holzschale für das Lebkuchen-Naschwerk.

Chinatown ist für mich als Liebhaberin weißer Blütendüfte so gar nicht meine Richtung, aber dieser Duft lässt mich nicht los und fasziniert mich genauso wie der außergewöhnliche Flacon.

Daß der Duft als unisex eingestuft wird, verwundert mich ein wenig, ich kann ihn mir nur schwer an einem Mann vorstellen, obwohl..., naja, vielleicht doch? Hat hier irgendein parfumO ihn schon mal getragen? Ich werde ihn mir nicht zulegen, aber die Abfüllung werde ich sicher öfter mal herauskramen.

Ach ja, die Sillage und die Haltbarkeit finde ich auch sehr beachtlich und als Gesamtkunstwerk hat er sicherlich
eine hohe Bewertung verdient

Sind Sie bereit für die 295 Euro-Frage?

Wodurch unterscheiden sich die Düfte X FOR WOMEN von Clive Christian und RUSH von Gucci?
A - Duftrichtung
B - Haltbarkeit
C - Sillage
D - Preis

Jeder, der sich jetzt ohne Joker für Antwort D entschieden hat, kann sich nun 6x Gucci Rush leisten, oder 1x X for Women.

Als endlich meine 2ml-Abfüllung X for Women für 16 Euro bei mir ankam, konnte ich es kaum erwarten, den hochgepriesenen Duft zu testen. Sprühstoss auf den Handrücken, Augen zu und ab dafür.

Jaaa, genial, ganz mein Geschmack, aber...moment mal,... den kenn ich doch,... das ist doch....der riecht doch genau wie.... aahhh, ich habs!
Augen auf, ab zum Parfum-Schrank, den Verdächtigen holen, auf den anderen Handrücken sprühen, gegentesten,... na, sag ich doch, Duftgeschwister! Ich hol noch eine zweite Meinung ein. „Schatz, wie riecht das?“ „Nach Parfum“ Na toll! Anderer Handrücken. „Und jetzt das?“ „Genauso“. Hmmm....
Die Ähnlichkeit zu Gucci Rush ist verblüffend.

Nun aber zum Duft selbst:
Patricia Choux, die auch schon für Michael Kors, Marc Jacobs und Biehl Parfumkunstwerke Düfte geschaffen hat, hat hier ein Meisterwerk vollbracht.
Sekunden nach dem Aufsprühen ist schon der Pfirsich da, ein frischer, reifer und saftiger Weinbergpfirsich, leicht würzig und nicht so süss wie normale gelbe Pfirsiche. Etwas Grünes gesellt sich dazu, Efeu liest man in der Kopfnote, ja, vielleicht.

Dieser weiche und liebliche Pfirsichduft zieht sich von Kopf- und Herznote bis zur Basis. Ich meine auch, einen Hauch von Maiglöckchen wahrzunehmen, ganz zart, ein bißchen Pfingstrose gesellt sich dazu.

Einige Stunden später, bei der Basis angelangt,meine ich, wenn auch nicht in der Pyramide zu finden, einen Hauch von Moschus, warm und sinnlich, zu riechen.

Der geht bei mir als Wohlfühlduft erster Klasse durch, obwohl,nichts für gerade mal eben...
Dieser Duft will mit Selbsbewußtsein , Würde und Ausstrahlung getragen werden. Er ist nichts fürs Alltägliche, nicht zur Arbeit beim Sport oder als schnelles pffft pffft für zwischendurch. Dieses Parfum braucht Anlässe, gediegene, edle oder sinnliche Anlässe...

Auch nach vielen Stunden ist der Duft noch gut wahrzunehmen und die Sillage ist auch enorm.

Warum er trotzdem nicht die volle Punkteanzahl bekommt? Nun, ich finde ihn trotz seiner Qualität heftig überteuert, da halte ich mich dann doch an RUSH, seine kleine Schwester...