Myrillia

Myrillia

Rezensionen
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1 - 5 von 6
Myrillia vor 7 Monaten 2
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Dem Patchouli-Attentat haarscharf entkommen
Beim ersten Schnuppern beinahe von der Patchouli-Note erschlagen worden. Ein Kriminaldelikt konnte gerade noch abgewandt werden und der Täter verschwindet nach einem kurzen Augenblick wieder in der Gesamtheit des Duftes - puh, Glück gehabt.
Stattdessen scharwenzeln Anis und Wachholder kichernd und Minz-Kaugummi kauend an meiner Nase vorbei. Wo die Minze wohl herkommt - in den Noten ist sie jedenfalls nicht gelistet. Eine dezente holzig, krautige Note schwebt in der Luft.

Aquatisch ist der Duft für mich nicht.
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Myrillia vor 8 Monaten 5 1
5
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Erstaunlich komplex
Ich bin auf den Duft auf der Suche nach einem erfrischenden, sommerlichen Duft durch ein YouTube-Video aufmerksam geworden. Auf Grund der geringen Preises und des wenig ansprechenden Flakons habe ich jedoch recht wenig von dem Duft erwartet (ich weiß, Anfängerfehler ;)). Ein spontaner Test im Laden konnte mich jedoch eines besseren belehren.

Zu Beginn ist der Duft ist zitrisch-frisch, aber ohne nach Reinigungsmitteln zu riechen. Nach kurzer Zeit verliert sich die Zitrik etwas und cremig-würzig-grün-holzige Noten treten in den Vordergrund. Das Cremige schreibe ich der enthaltenen Vanille zu, die ich zwar nicht allzu deutlich erschnuppern kann, aber welche ihren Job scheinbar sehr gut macht.

Der einzige Nachteil dieses Duftes ist seine Haltbarkeit. Leider muss dieser Duft, um präsent zu bleiben, immer mal wieder nachgesprüht werden. Das ist meiner Meinung nach für den Preis jedoch durchaus zu verkraften. Gerne sprühe ich den Duft beispielsweise auf wenn ich weiß, dass ich später am Tag noch zum Sport gehen und dort niemanden belästigen möchte oder um mich im Laufe eines warmen Tages zwischendurch zu erfrischen.
1 Antwort
Myrillia vor 8 Monaten 10 3
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Würzige Zuckerwatte für alle
Meine erste "echte" Designer-Parfumliebe. Obwohl der Duft einen gewissen jugendlichen Charm versprüht und sicherlich auch nicht der komplexeste Duft aller Zeiten ist, finde ich ihn ebenfalls für eine ältere Zielgruppe geeignet - denn kindlich empfinde ich den Duft keinesfalls.
Der Duft ist süßlich, vanillig, cremig, karamellig - besitzt aber eine zusätzliche zurückhaltende Würze, welche ihm das gewisse Etwas verleiht, das ich so sehr an ihm liebe.
Der Duft ist einfach, aber nicht langweilig oder flach.
Der Duft ist süß, aber nicht erdrückend oder Karies erzeugend.
Er geht immer, bislang hat sich noch niemand daran gestört, ich kann ihn zu allen Anlässen und ebenfalls allen Jahreszeiten tragen.
Kurzum: dieser Duft war jahrelang mein Signature-Duft und wäre es wohl weiterhin, wenn ich nicht den Weg in dieses Forum gefunden hätte.
3 Antworten
Myrillia vor 9 Monaten 3 4
6
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Grün, grün und nochmal grün
... so nehme ich den Fico Nero di Sardegna wahr.

Was ich wahrnehme:
In den ersten zwei Stunden ist das Grüne überaus baumartig - also so als hätte man einen frischen Zweig direkt von einem Feigenbaum abgebrochen und würde nun mit der Nase an der Bruchstelle schnuppern. Die Feige (also die Frucht) rieche ich zu diesem Zeitpunkt kaum bzw. nur ganz dezent als hintergründige, dezente Fruchtigkeit heraus. Der Schwerpunkt liegt für mich hier ganz deutlich auf der Pflanze, nicht der Frucht. Der Duft ist herb, aber nicht bitter. Wahrnehmen kann man außerdem einen milchig-milden Unterton (den ich auf die Kokosmilch zurückführe) der zwar in Gewisser Weise cremig ist, aber für mich keinesfalls nach Hautcreme riecht. Ich empfinde den Duft zu diesem Zeitpunkt als extrem "kantig" und charaktervoll.

Nach etwa zwei Stunden geht das intensiv-grüne "Baumige" etwas zurück. Stattdessen rücken die Cremigkeit und die Süße etwas weiter in den Vordergrund. Grundsätzlich sind die grünen Noten aber noch immer der charakterisierendste und am deutlichsten wahrnehmbare Duft-Aspekt. Die Duftintensität nimmt ab und der Duft weht nicht mehr bei jeder Luft-Bewegung in die Nase - er wird hautnaher. Dabei bekommt er beinahe etwas Moschusartiges.

Mein persönliche Meinung:
Ich sehe diesen Duft als Kunst - als Kunst den Duft des Feigenbaums möglichst repräsentativ einzufangen und wiederzugeben. Allerdings sehe ich mich aktuell nicht Eau de Baum (und das ist dieser Duft in den ersten paar Stunden für mich einfach) tragen. Das ist keinesfalls negativ gemeint, stattdessen fühle ich mich von der Grünheit beinahe etwas überfordert. Wer aber ein authentisches Feigenbaum-Parfum sucht wird hier mit großer Sicherheit einen überaus passenden Duft finden. Personen, die nach einem Feigenduft mit Schwerpunkt auf der Frucht oder generell einem süßeren Duft suchen werden hier wohl eher enttäuscht werden.
4 Antworten
Myrillia vor 10 Monaten 7 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Alltag & Cocktailkleid
Ich habe einige Anläufe zum Schreiben dieser Rezension gebraucht. Aufgetupft, gedacht - mhm, später direkt mal eine Rezension verfassen. Das Schreiben der Rezension zwar aus den Augen verloren, aber dennoch den ganzen Tag lang immer wieder geschnuppert und geschwelgt.

Zunächst empfand ich diesen Duft als sehr erwachsen und formell. Eher elegant und seriös als es ein typischer Alltagsduft (bislang) für mich wäre. Blumig und spritzig-kribbelig kitzelt er anfangs meine Nase - letzteres schreibe ich den Zitusnoten zu, wobei ich diese ansonsten nicht übermäßig stark wahrnehmen kann.
Der Duft ist intensiv, aber weder penetrant, noch schwer und trotzdem nicht zu flüchtig.
Ich sehe ihn Abends mit Cocktailkleid, schick gemacht - vielleicht auch als Gast auf einer Hochzeit?
Später wird er dann vanillig, cremig-würzig und bleibt dennoch blumig. Hier rieche ich dann auch deutlich den Jasmin heraus. Ein sanfter und sehr angenehmer Abschied.

Warum ist er für mich jetzt aber doch ein Alltagsduft, wenn doch jegliche beschriebene Assoziationen eher in die formelle Richtung gehen? Ich habe mich dabei "erwischt" wie ich auch an den Tagen an denen ich bereits wusste, dass ich keine Zeit dazu finden würde den Duft zu rezensieren (und an denen keine besonderen Anlässe anstanden), diesen gerne auftragen wollte. Und diese Tage waren ganz sicher nicht glamourös - im Home-Office am Schreibtisch sitzend und ohne konkrete Pläne das Haus zu verlassen.
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