Nasowas

Nasowas

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6 - 10 von 19
Nasowas vor 11 Jahren 13 4
7.5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Ein Tag im Leben eines Lehrlings in der Patisserie
Gleich wird unser Lehrling Feierabend haben, heute darf er früher gehen.
In seiner Nase macht sich noch der wohlig, cremige Geruch der Vanillecreme
breit die er für den Chef-Patisseur zur Weiterverarbeitung, vorbereiten durfte.
Nun aber schnell, weg mit der Schürze und ab nach Hause.
Heute ist ein besonderer Tag, er hat Freunde zu sich eingeladen
und Ihnen eine Leckerei die sie so schnell nicht vergessen werden versprochen,
schließlich hat er nicht umsonst bereits 2 Jahren bei seinem gestrengen Lehrmeister ausgeharrt.
Da ist auch noch dieses Mädchen mit den blauesten Augen die er je sah, sie ja sie wird auch kommen, das hat sie versprochen.
Zu Hause angekommen schiebt er die Mandeln zum rösten in den Ofen, goldgelb holt er sie wieder heraus,
zerkleinert sie, gibt Eischnee hinzu, löst Zucker und Honig in der Pfanne auf und vermischt das Ganze mit der Mandelmasse.
Es riecht köstlich, voller Vorfreude auf die entzückten Gesichter gibt er das Ganze in eine Form...Mist er hat zuwenig gemacht und die Form ist nur halb gefüllt, zu Hause sind die Gerätschaften einfach viel kleiner, als auf der Arbeit. Jetzt muss er sich aber sputen.
Also nochmal Mandeln in den Ofen.
Das Handy klingelt, oh Gott es ist das Mädchen mit den blauen Augen, sie wird doch wohl nicht absagen ?
Puh, sie kommt. Ein angebrannter Geruch reisst ihn aus seinen Gedanken, hektisch rennt er zum Ofen, es ist zu spät, aus der Ofenklappe dringt schon der Qualm und die Mandeln sind schon schwarz.
"Was mach ich nur?" denkt er laut vor sich hin, "Das reicht doch nie und nimmer für alle. Hätte ich doch nur den Mund nicht so voll genommen."
Beim fahrigen Blick durch die Küchenschränke, die Mandeln sind leider alle, entdeckt er noch Milch, Sahne, Vanilleschote, Eier und Zucker.
Da kommt ihm der Geistesblitz, die anderen bekommen eine Creme-brulee und das Mädchen mit den blauen Augen das Mandelnougat...

Der Duft startet mit einer sehr feinen cremigen Vanillenote,
abgelöst wird diese von einer schönen fast schaumigen Mandelnote,
doch dann riecht es durch das Oud denke ich, wirklich schon ziemlich
angebrannt, einerseits macht dies das die Mandeln nicht zu süß klebrig werden,
andererseits finde ich diese Note schon recht übermächtig.
Zum Schluss bleibt ein vanilliger, süßlicher Rest.
Ich musste mehrfach testen, ich gehöre ja nicht zu den Leckermäulern von daher versprach dieser Duft als unsüßester aller Loukhoum-Düfte dieser Reihe mich dieser Richtung geneigter zu machen.
Allerdings bin ich auch kein Oud-Fan , Oud ist mir meist zu markant herausstechend. Da dies aber der einzige Gegenpart zum Süßen war habe ich mit der Dosierung experimentiert.
Bei normaler Dosis (4 Sprüher, jeweils rechts u. links an Handgelenk und Hals), wurde der für mich angebrannt wirkende Aspekt einfach zu stark.
Bei dezenter Dosierung (auf ein Wattepad 2 kleine Sprüher und von dort verteilt) wurde mir der vanillig/süßliche Aspekt zuviel.
Vielleicht hätte mir das Ganze mit Patchouli mehr zugesagt, denn faszinierend ist dieser Duft allemal.
Die Haltbarkeit ist sehr gut.
Als Trageempfehlung würde ich als Jahreszeit den Herbst oder Winter sehen, gerne abends. Die Dosierung sollte vorsichtig sein.
Er ist auch von Männern durchaus tragbar.
4 Antworten
Nasowas vor 11 Jahren 5 2
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Für mich ein absoluter Traum
Warum treffe ich Dich nur erst jetzt, welch schöne Zeit hätten wir zusammen verbringen können?
Dieser Duft soll laut der Patou Homepage von den französischen Kolonien und Josephine Baker inspiriert sein.

Von der Kopfnote mehme ich nicht mehr viel wahr, das Pröbchen ist vermutlich auch schon etwas älter, nur etwas schwach fruchtiges nehme ich noch war, vielleicht etwas blumiges aber keinen Ylang-Ylang von der ölig/schweren Sorte.
Tatsächlich schiebt sich die Gartennelke recht schnell vor, dieser Zustand bleibt aber nicht lange, schon wird aus den Bestandteilen ein dichtes kaum entwirrbares Gewebe.
Es ist recht trocken hier die Iris ist nicht selbsttätig pudernd sondern verschmilzt mit einem dezenten äußerst sinnlichem Leder, bis jetzt völlig unsüß.
Sanft balsamischer Oppopanax und Moschus welchen ich als solchen zunächst nicht identifiziert hätte, etwas holziges und Leder ergeben erst etwas rauchiges ein bisschen wie Räucherstäbchen um dann zu einer weich sinnlichen, göttlichen Melange mit einem Hauch von Süße zu werden.
Nach Stunden bleibt ein feiner warmer Lederrest, ich vermute mit Moschus unterstrichen.
Ja, ich finde den Duft auch sehr sinnlich von daher kann ich den Kommentar von Medusa00 sehr gut nachvollziehen, aber auf eine erwachsene nicht zudringliche/platte Art.

Die Sillage mittelmässig, also nicht erschlagend und wird dann immer hautnäher.
Die Haltbarkeit gut.
Nur leider ist er nur noch sehr schwer, teuer oder nicht mehr in benutzbarem Zustand zu bekommen.
Dieser Duft ist für mich jedenfalls ein wahres Kunstwerk und tragbar, ich denke außer im Hochsommer immer verwendbar.
Mehr bin ich leider nicht in der Lage über ihn zu sagen, für mich ein absoluter Traumduft.
Danke das ich Dich kennenlernen durfte.
2 Antworten
Nasowas vor 11 Jahren 13 3
5
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Kein orientalischer Wummser, aber dafür liebe ich ihn
Der erste kurze Eindruck beginnt pfefferig, zitrisch fruchtig wandelt sich jedoch bereits im Entstehen in die sanft holzige Richtung.

Im schnell erreichtem Herzen eine pudrige aber auch leicht erdige, kühle Iris, mit von Honig umarmter Rose, in diesem Moment erinnert er mich an Rose Velours von Van Cleef & Arpels pudrig, süßlich mit dem Unterschied das noch eine fruchtig milchige Aprikose wahrnehmbar ist, wunderschön.

Kaum nehme ich dies so wahr kommt die Namensgeberin ins Spiel die Myrrhe, welche wie schon von meinen Vorrednern bemerkt oft recht schwierig sein kann.
Myrrhe hat ein interessantes Aroma, das ich am besten als eine Mischung aus schwarzen Lakritz, Pilze, rauchiges Holz und frisch gebackenem Brot beschreiben kann.
Hier kommt die natürliche Süßholzfacette der Myrrhe zum tragen und ich meine auch etwas Anis zu bemerken.
Die Myrrhe ist also wunderbar eingearbeitet und lässt die anderen Duftprotagonisten ebenfalls zu Worte kommen.

In der Basis bleibt dieser Myrrhe-Ton vermischt mit weichem Patchouli, vielleicht auch etwas Amber und nur einem Hauch von Weihrauch.
Irgendwie sinnlich, melancholisch.
Der Duft bleibt sehr hautnah, was ich mag.
Die Haltbarkeit finde ich gar nicht soo schlecht, ich kann ihn nach 8 Stunden noch wahrnehmen, wenn auch hautnah.
Ich schließe mich der Meinung meiner Vorredner an und empfinde diesen Duft als gefällig, jedoch in keinster Weise langweilig.
Ich sehe ihn als wunderschön und elegant an
Als ich diesen Duft trug war ich auf der Arbeit und nach 8 Stunden hatte ich noch viel zu tun und der Körper erhitzte sich (auch wegen der doch warmen Raumluft dabei) und Myrrhe&Delires blühte noch einmal richtig auf, wunderschön und leider Wunschliste. So langsam fürchte ich ist dieser Probenlauf mein völliger Ruin.
3 Antworten
Nasowas vor 11 Jahren 6
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Erwachsenen Gourmand
Der Auftakt ist kurz frisch, weich fruchtige Orange mit sonnigen Neroliblüten.
Das bleibt nur kurz, schon schiebt sich schwerer öliger Ylang-Ylang hervor welche ich als dominierend empfinde, mit sanftem, nicht indolischem Jasmin und eine Prise wärmender Zimt.
Diese Phase bleibt recht lange, man merkt die Qualität der Inhaltsstoffe, wie bei allen bisher von mir getesteten Micallef-Düften, mir persönlich ist das aber zuviel.

Die Basis ist cremig, warm,weich,pudrig,lecker süß, mit Vanille, Mandel und Sandelholz.
Die Zeder rettet ihn vorm zu süß/klebrig werden.
Ich würde ihn als Erwachsenen-Gourmandduft einstufen und empfinde den Namen als gut gewählt.
Die Haltbarkeit ist sehr gut, die Sillage ist gut bis sehr gut wahrnehmbar.
Für Liebhaber dieser Richtung ein muss.
Für mich leider nicht.
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Nasowas vor 11 Jahren 10 2
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Mit vorsicht zu geniessende Wärme
Der Duft startet mit einer herb/fruchtigen Bergamotte, Mandarine spendet fruchtig/saftige Süße, Grapefruit Frische.
Die Orangenblüte bleibt eher hintergründig für mich was ich als angenehm empfinde da ich sie oft als übermächtig und andere Noten verdrängend empfinde, ein Fitzelchen Grün ist auch erkennbar, ich würde sagen dunkelgrüne feste Blätter, vielleicht von einem Zitrusbaum.

Da in diesem Jahr unsere Rhododendren sehr schön geblüht haben und ich deren Duft (einige haben keinen)meine zu kennen, sind es hier wohl eher die Blätter welche zum tragen kommen, Freesie ist wirklich sehr zurückhaltend was ich mag.
Jetzt erinnert er mich ein wenig an den Nica von Profumi di Pantelleria , er mutet nun herbstlich an, feuchte, bunte Blätter und leicht blumig, herbstlich fruchtiges ergeben diese Melange.

Nun schiebt sich der Amber hervor, spendet Süße, es wird warm, kuschelig, süß aber mit einem blättrigen Gegenpol der bleibt.

Ich würde diesen Duft eindeutig für den Herbst empfehlen.

Eine warmherzige, gepflegte Frau nimmt in meinem Inneren ein Bild an.

Die Entwicklung vollzieht sich innerhalb weniger Minuten.
Ich finde ihn sehr gelungen, nur irgendetwas stört mich an ihm, in der Projektion mag es vielleicht nicht so auffallen, aber wenn man näher rangeht ist da eine Note die sich erbarmungslos langsam die Nasenschleimhäute hochkriecht, ich würde sie als synthetisch , leicht stechend, enervierend beschreiben, vielleicht der warme Hautakkord(ich konnte schon beim Sensous nicht mit den geschmolzenen Hölzern).
Und obwohl dieser Duft kein Wummser ist würde ich deshalb empfehlen in eher schwach zu dosieren, so das er mehr eine Aura als ein Parfum wird. Dann stelle ich ihn mir wirklich schön vor, nicht spektakulär, aber warm einhüllend und diese auch ausstrahlend.
2 Antworten
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