Nasowas

Ich möchte vorweg nehmen das ich alle bisher getesteten Düfte von Omnia Profumi als ungewöhnlich und doch tragbar empfinde. Besonders Kopf- und Herznoten wissen durch ungewöhnliche Kombinationen und Betonungen zu begeistern, das gilt denke ich auch für schon etwas "duftmüde" unter uns.

Also, zunächst mal ist da vordergründig eine Mischung aus ganz hellen, Zitrusnoten und nur bei genauem hinriechen kaum merkliche Vanille, aber Peridoto ist noch soviel lebendiger, würziger und facettenreicher.
Es passiert so viel drumherum das ich als "Nicht-Vanillefreund" diese gar nicht so wirklich registriere. Er ist herb-würzig-süss in einem.

Im Herzen gibt es blumige und würzige Aspekte, sie sind jedoch nicht wirklich fassbar, immer begleitet von den Zitrusnoten. Ich muss an Stiefmütterchen und Frühling denken.
Darunter scheint sich etwas Amber, dezente Vanille, warmer nicht indolischer Jasmin und breiiger Sandelholz zu befinden . Der Weihrauch ist so eingebaut das ich ihn nicht bemerke.

Er wird von mir als durchsichtig, aber deutlich wahrgenommen und hat eine angenehme, durchsichtige, dunkel-süße Ausstrahlung, die wie ein zarter Vorhang über den anderen Duftnoten schwebt. Ein wenig wie ein frisch/warm/süßes Alpenkräuterbonbon.
Im Zusammenspiel mit den frischen Zitrusnoten, die bis zum Schluss bleiben, und einigen, schwach bemerkbaren blumigen Eindrücken ergibt das einen ungewöhnlichen Eindruck von Frühlings - Frische mit gleichzeitigem wärmendem , Wohlbefinden auslösendem Aspekt .

Als weitere Referenz möchte ich noch "Orazuli" von S.T. Dupont anführen, ich finde sie gehen in dieselbe Richtung.

DeGe53 hat meiner Meinung nach den Duft schon sehr gut beschrieben.
Naiad und die damit verbundene Nymphenassoziation empfinde ich als sehr gelungen.
Es ist wie ein smaragdgrüner See, umsäumt von einem Wald, in welchem man badet (oder die Nymphen baden). Sonne blitzt durch die Blätter und Schattenspiele entstehen auf dem Wasser, obwohl die Sonne scheint ist es nicht besonders warm, eher herrlich erfrischend. Im Tagesverlauf, gegen abend ziehen sich die Nymphen in die Höhlen hinter dem kleinen Wasserfall zurück, der Eingang ist moosig und mit Farn bewachsen.

Zum Duftverlauf, die ersten 5 Minuten erinnern mich an flüssigen, durchsichtigen Klebstoff, das ist zunächst weniger erfreulich, darunter ist etwas bitteres zu erahnen. Der Klebstoff entschwindet nach 5 Minuten und es kommt eine Note zum Vorschein welche mich an den Duft erinnert, der entsteht wenn man unreife, grüne Bananen öffnet. Diese Note, in abgeschwächterer Form, meine ich auch im La Tulip von Byredo wahrzunehmen.
Sie erinnert an frisches, sehr saftiges grün.
Dieser Zustand bleibt recht lange und geht dann über in eine leicht erdige, moosige Note mit Farneindruck.
Ich bemerke kein Heu.
Der Duft ist m.M. nach von beiden Geschlechtern tragbar.
Ich sehe ihn für das Frühjahr bestens geeignet, aber auch im Spätsommer u. Herbst würde er sich gut machen.
Die Haltbarkeit ist gut bis sehr gut.
Sollte es also noch einmal eine Sammelbestellung aus Australien geben, bin ich gerne mit dabei.

Bevor ich dies Kleinod, welches ich nun auch mein Eigen nennen darf fand, machte ich einen kleinen Umweg über die z.Zt. aktuelle Version mit dem schlichterem Namen Maja. Allen die nur diese neuere Version kennen, kann ich schon einmal verraten das sie nur einen wässrigen, traurigen Abklatsch der hier zu behandelnden Version kennen.
Hier handelt es sich um einen blumigen, würzigen, leicht orientalisch angehauchten Duft mit seifigem Einschlag.
Wenn ich einen Duft als Richtungreferenz angeben müsste würde ich sagen er erinnert mich an den alten Dioressence (aus den 90er Jahren) welcher aber fruchtiger und grüner war, eben mehr Chypre.
Hier ist die Gewürznelke deutlich wahrnehmbar, ein Hauch Muskat, er hat grüne Anleihen,Gartennelke, seifiger Lavendel mit Rose vermute ich, vielleicht etwas Vetiver in der Basis. Ein kleines bisschen animalisch/dreckiges ist ebenfalls wahrmehmbar, keinesfalls zuviel, nur soviel das etwas sinnliches zum tragen kommt.
Er hat eine kräftige Sillage und ist sehr langanhaltend, warm, sinnlich, seifig und würzig.Er hat auch etwas leicht erdiges an sich wahrscheinlich Patchouli, etwas Moos/Eichenmoos würde ich auch vermuten.
Er ist völlig unsüß.


Dieser Duft wurde früher im normalen, preiswertem Drogeriesortiment geführt und ich finde das ist ein echter Verlust.
Außer im Hochsommer ist er immer tragbar.
Ich sehe ihn eher am weiblichen Geschlecht, was nicht ausschließt das er auch von Männern getragen werden kann.
Manch einer mag ihn etwas altmodisch finden.
Ich würde ihn Menschen empfehlen welche auch den Dioressence schön finden.
Ich bin jedenfalls froh ihn noch kennengelernt zu haben.

Ich mag lila und ich liebe grün, nicht unbedingt giftig grünes aber vielfältiges grün. Dieses Pröbchen suchte ich mir also aus a) weil der Name und der Flakon etwas lilanes versprach und b) wenn er vielleicht nicht lila ist, dann nach den Kommentaren ja vielleicht grün?
Ich kann es vorweg nehmen, für mein empfinden ist hier nichts lila und auch nichts wirklich grünes zu finden.
Beim aufsprühen springt mich sofort etwas an das mich an Haarspray oder sonstig sprühbare Dosen erinnert, deren Inhalt man besser nicht zu tief inhaliert.

Mit der Zeit wird es besser, ich könnte die Blumennoten jetzt nicht identifizieren, aber es wirkt jetzt frischer, sanft blumig, gepflegt.
Heliotrop kommt zum Vorschein und jetzt erinnert er tatsächlich etwas an Babys.
Doch leider drängt sich diese Haarspraynote wieder hervor und verleidet mir das Ganze gleich wieder, denn gerade wollte ich versöhnlicher werden und wenigstens einen frischen, sauberen Duft in ihm sehen, vielleicht damit etwas langweilig für mich aber eben auch alltagstauglich und gepflegt (was in der Projektion auch durchaus möglich sein kann).
Doch da ich selbst eben so "nah" dran bin, ist er mir zu künstlich und fängt an mich zu nerven. Ich vermute das Moschus oder Ambroxan daran Schuld haben könnten.

Als Jahreszeit würde ich auch Frühjahr und Sommer nennen.
Ich sehe ihn eher am weiblichen Geschlecht.
Und wen diese eine Note nicht anspringt, der hat sicher einen Duft der gepflegt wirkt und niemandem weh tut.

hätte ich mich in diesen Duft verlieben können doch dann kam es doch anders.
Die ersten Sekunden starten recht heftig, etwas sehr streng doch dies finde ich geht sehr schnell vorbei. Ein sanftes Leder mit eng angeschmiegter, pudriger Iris kommt zum Vorschein wahrmehmbar aber nicht zu übermächtig/heftig.
Langsam erhellen nicht indolische Jasminblüten das Geschehen, ich bin entzückt.
Dies könnte eine hellere, fröhlichere Variante von einem meiner Lieblinge nämlich Cabochard werden, denke ich so bei mir.
Fast unmerklich zieht sich der Jasmin zurück, auch das Leder verabschiedet sich, immer schemenhafter werden diese Beiden. Bei meinen ständigen Kontrollen frage ich mich sind sie noch da oder ist es nur die Erinnerung an sie, Schatten im Nebel die mich narren?
Es wird süß, vanillig irgendwie so nichtssagend, langweilig . Ich bin frustriert, fühle mich irgendwie unerfüllt und leer.
Für mein Empfinden ist es als hätte man etwas schönes versprochen bekommen was letztlich nicht gehalten wurde, wie schade.
Den Weihrauch bemerke ich nicht.

Die Haltbarkeit ist gut, die der für mich schöne Phase leider zu kurz so ca. 1ne Stunde, plus, minus 30 Minuten in denen ich nicht so sicher war was noch da ist und was nicht.
Die Sillage ist wahrnehmbar, aber ich denke nie zuviel.
Er ist tragbar von Damen und Herren denke ich.
Für alle die eine warme,süßliche, vanillige und balsamische Basis mögen sicher ein schöner Duft.