Neonwhite

Bei Jazz Club war ich zunächst begeistert. Ein Duft, der herraussticht und genau das vermittelt, wonach er benannt wurde. Ein Alter Club, kubanischer Rum liegt angenehm in der Luft, ein lederstiefeltragender Caballero raucht eine Zigarre. Der Abend war lang und es ist gegen 4 Uhr in der Früh. Der Billiardtisch ist noch in Betrieb, die verbliebenden Stammgäste lallen glücklich etwas in die alkoholgeschwängerte Luft. Alle sind gut drauf, Probleme gibt es nicht. Es gibt nur das Hier und Jetzt.

Ein super klares Bild, was mit dieser Duft vermittelt. Ein Absoluter Charakterduft. Aussergewöhnlich, aber extrem angenehm. Genau mein Ding.

Leider hat sich der Hausherr etwa 2 Stunden später zum Stoßlüften entschieden. Denn gegen 6 Uhr in der Früh ist nichts mehr von diesem Duft da.

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Ich bekam eine Abfüllung dieses Duftes von meinem Bruder zusammen mit einigen anderen seiner Favoriten-Düfte.
Alle diese Proben habe ich auf verschiedene Notizblätter gesprüht, um deren Duft und dessen Verlauf vergleichen zu können. 2 Stunden später war Jazz Club leider nicht mehr wahrzunehmen, während andere Düfte, wie Baraonda gerade auf Ihrem Zenit angekommen sind. Schade eigentlich, der Duft ist so genial, H/S leider sehr bedürftig.

Nachtrag: Nach 2 ausgiebigen Testtagen finde ich, dass der Duft mit der Zeit von genial mehr in die Richtung Aschenbecher wandert.

Ein Abend in der Orangerie, hier darf nur der Hochadel Platz nehmen. Vergoldete Kerzenleuchter, Tische aus Mahagony. Die Stimmung ist gut. Vor der Tür rauchen 2 Zylinderträger im Barockmantel Zigarre. Der Rauch erreicht die Gesellschaft im Inneren nicht. Der Gastgeber rollt ein Gold-Schimmerndes Eichenfass über den edlen Boden. Die Männer würdigen diese große Geste mit Jubel. Massive, kristalline Gläser mit aufwändiger Verzierung werden auf den nobel gedeckten Tafeln verteilt.
Jeder weiß: Jetzt wird der edelste Tropfen ausgeschenkt, den man bekommen kann.

Der Abend wird großartig. Gesellige Runden bleiben bis zum Morgengrauen zusammen. Aus hochadeligen Gepflogenheiten werden Locker leichte Gespräche. Die Manieren verschwinden, ordinär wird es aber nicht. Adel bleibt Adel, und das ändert sich nicht. Beschwipst geht es nach Hause. Es war großartig. Danke, Baraonda!


Der erste Duft, der mich komplett umhaut. So etwas geniales, ansprechendes und perfektes habe ich nicht nicht gerochen. Whisky und Honig (?) in atemberaubender Perfektion. Ich bin dankbar jetzt ein Flakon davon besitzen zu dürfen.

Kennen Sie diesen einen Song? Sie haben ihn vor Ewigkeiten durch Zufall entdeckt. Er warf Sie direkt um. Der Rhythmus großartig, die Emotionen, die man beim Hören fühlt unfassbar. Einfach ein schöner Song, den man zunächst den ganzen Tag hören möchte. Irgendwann hört man diesen Song im Radio und freut sich noch. Jahre später ist dieser Song zum Inbegriff von Hit geworden. Der Kassenschlager schlechthin. Man hört ihn auf jeder Feier, jeder kennt ihn Auswendig. Der Song wird uninteressant.

Wäre Musik ein Duft, wäre dieser Song 1 Million von Paco Rabanne.
Ich persönlich höre diesen Song nicht mehr, auch wenn er wahnsinnig gut ist. Ich hoffe ihn in einigen Jahrzehnten, wieder auszupacken um mit Freunden in Erinnerung schwelgen zu können. An tolle Partynächte, die erste Liebe, die tollste Zeit, die von diesem Song begleitet wurde. Die CD werde ich aufbewahren und hüten wie meinen Augapfel.

Der Duft, der das Böse in sich trägt. Der Rauch direkt aus der Hölle. Mysteriös, böse, definitiv zu wenigen Anlässen tragbar, wenn man nicht Marylin Manson heißt, aber irgendwie faszinierend.

Ein Duft den ich gerne mal schnupper, aber irgendwie nicht öffentlich tragen könnte. Er fällt zu sehr auf, er ist zu kontrovers, womöglich auch zu belästigend für einige Mitmenschen. Interessant ist er trotzdem.

Gibt es eine böse Form von Weihrauch? Wenn ja, muss das die Zutat für Black Ash sein.

Solltet ihr in der Freizeit gerne im Barockmantel und Zylinder rumlaufen, Leute verfluchen und den Teufel anbeten - Legt euch diesen Duft zu um euren Charakter zu unterstreichen.

Und ganz im Ernst: Ich mag den Duft sehr, aber man muss der Typ dafür sein.

Stellen Sie sich einen erfolgreichen Mann vor. Im besten Alter, smart, beliebt, eitel aber nicht eingebildet. Er weiß, was er hermacht ohne dabei arrogant zu wirken. Entscheidungsfreudig ist er. Er trägt ein modernes Businessoutfit in Marineblau mit pinkem Hemd. Keine Krawatte, sondern Fliege. Er hebt sich von der Masse ab ohne dabei extrem aufzufallen.
Geben wir diesem Mann einen Namen:
Valentino!

Schon beim ersten Spritzer fühlt man innerlich, dass hier etwas anders ist. Pudrig, süß - und dass ohne feminin zu wirken. Nein im Gegenteil: Pudrig, süß mit einer geballten Portion Männlichkeit. Woran viele Andere kläglich gescheitert sind (man denke an die aktuelle Flut der Unisexdüfte), gelingt beim VUI hier in Perfektion. Dieser Duft hebt sich ab, ohne abgehoben zu wirken.

Sicher nichts für den motorölbeschmierten, volltattoowierten Harley-Fahrer mit Lederkluft, aber vermutlich für fast alle Männer, die seriös wirken und nicht extrem alternativ sind. Allerdings versprüht der VUI eine gewisse Eleganz. Den perfekten Typus Mann, den ich mit diesem Duft verbinde, habe ich bereits am Anfang beschrieben, aber nicht nur er kann diesen Duft tragen.

Definitiv haben wir hier weder Altherren- noch Teenieduft.

Der pudrige Duft zu Beginn überwiegt nicht. Ich nehme zunächst das Leder, die Süße und eine kleine Nuance Frucht wahr. Relativ frisch und extrem köstlich! Ein Aha-Effekt setzt sein. "Aha - das ist wirklich mal anders". Nach kurzer Zeit bemerkt man die pudrigen Noten, die aber nach und nach immer mehr Abklingen. Was bleibt ist ein süßer Maskuliner Duft, der in den Stunden danach immer männlicher wird und zu dem sich leichte Noten von Vanille und Tonkabohne gesellen.

VUI kann man fast überall tragen. Ein toller Allrounder, wenn auch relativ High Class. Natürlich sollte man die Dosierung anpassen, da vorallem in der ersten Stunde der Duft schon sehr stark ist.

Die Sillage ist zufriedenstellend. Von einem Flakon, auf dem "Intense" geschrieben steht, erwarte ich aber in dieser Sache ein klein wenig mehr. Die Haltbarkeit ist super. Nach 8 Stunden auf der Arbeit ist der Duft immernoch deutlich wahrnehmbar, wenn auch auch weniger süß. Das Fläschchen ist robust und sieht toll aus.

Alles in Allem ist VUI wirklich ein super Duft mit Wiederekennungswert für den Mann. Auch Leute, die mit pudrigem Herrenduft nichts anfangen können, solltem dem hier eine Chance geben. Es wirkt keinesfalls feminin und keinesfalls Altbacken. Für mich eine ganz klare Empfehlung!