Nurmalso

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66 - 70 von 72
Nurmalso vor 7 Jahren 12 5
9
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
4.5
Duft
No grazie, senza complimenti!
Ehrlich, den wollte ich mögen. Allein schon wegen der eleganten Cate Blanchett, der ich ohne mit der Wimper zu zucken die Verkörperungen von Elisabeth, Katherine Hepburn und Bob Dylan abgenommen habe. Sie ist für mich einer der wenigen Schauspielerinnen, die mich immer überzeugen. Und wenn die dann das Testimonial eines Dufts wird, musste ich den natürlich testen. Also rein in die Parfumerie und draufgesprüht. Ich roch Hubba Bubba-Beeren, nach einiger Zeit kamen Hölzer und Vanille dazu, florales nahm ich kaum wahr. Aber die Hubba-Bubba-Beeren bleiben dominant. Enttäuscht verließ ich die Parfumerie und vergaß den wieder. Bis gestern Abend. Auf einer Grillparty einer Freundin saß ihre Schwester neben mir und ich hatte Probleme ihrem Urlaubsbericht vom Gardasee zu folgen, weil sich zum Duft der gegrillten Steaks immer wieder so ein pentranter Sirup-Geruch mischte. Auf die Frage, was für einen Duft sie trägt, hielt sie mir gleich ihr Handgelenk hin und sagte stolz: "Si von Armani. Super, ne?" Ich wollte sie nicht kränken und nickte. Für mich ist der einfach ein klebriges süßes irgendwas mit einer erschlagenden Sillage. Das wird weder dem hübschen Flacon noch der anmutigen Cate gerecht.
5 Antworten
Nurmalso vor 7 Jahren 9 1
5
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Melancholie auf Knopfdruck
Es gibt Düfte, bei denen Bilder oder sogar Filme im Geiste ablaufen, weil Erinnerungen und Gefühle wach gerufen werden. In meinem Fall ist das dieser hier.
Mit Drakkar Noir verbinde ich eine leidenschaftliche Liebe mit ungeahnten Nebenwirkungen. Ich war damals so traurig über das plötzliche Ende dieser Beziehung und habe die Klassiker getan, die man eben so macht. Also gab ich ihm sein Sweatshirt nicht zurück und schnüffelte noch wochenlang dran. Nicht mal das Kopfkissen wechselte ich, nur um diesen vertrauten Duft zu riechen. Heute würde ich meinem jüngeren Ich sagen: "Kopfkissen und Sweater gehen in den Müll oder wenigstens in die Waschmaschine. Hör auf, seine Nummer zu wählen, nur um dann wortlos wieder aufzulegen. Und vermeide in den nächsten Wochen Bars und Restaurants, die du mit ihm aufgesucht hast. Die Stadt ist groß genug für Euch beide. " Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich auf mich gehört hätte. Wahrscheinlich nicht.
Drakkar Noir ist würzig frisch und die erste Assoziation ist für mich immer noch "sympathisch angenehm". Allerdings möchte ich doch sehr bezweifeln, dass es auf einem Wikingerboot jemals so gerochen hat. Und da er definitiv mit dieser einen Liebe besetzt ist, möchte ich nicht, dass mein Mann danach riecht.
1 Antwort
Nurmalso vor 7 Jahren 20 7
7
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
5
Duft
Die Chrissis können den behalten
Wie wohl viele habe auch ich eine Phiole von parfumdreams erhalten. Klar, dass die ihre Eigenmarke Glamfume (Schöner Rauch? Schicker Qualm? Hä???) bewerben wollen. Bei mir landete sie erstmal im KrimsKrams-Körbchen. Gestern ist sie mir beim aussortieren aufgefallen und da ich gerade aus der Dusche kam, habe ich ihn aufgesprüht. Mein erster Gedanke: ein Allerlei von Blüten und Obst mit Zucker obendrauf. Dann kommen noch Patchouli und Zeder dazu, die kann ich im Gegensatz zu all den Früchten und Blüten wenigstens benennen. Nach etwa 2 Stunden rieche ich allerdings nur noch süße Früchte mit Patchouli und mir wird klar, warum ich den nicht mag: Er riecht wie eine krude Mischung aus "Si" und "La vie est belle".
Auf der Website erfahre ich, das Criss (Tochter) und Chris (Mutter) diesen Duft für die Frau mit Charakter, Tatendrang, Kreativität, Ecken und Kanten, Phantasie und Charme entwickelt haben. Marketing-strategisch wird also jede Frau angesprochen, die sich auch nur ein Fünkchen selber mag. Und genauso ist dieser Duft: Ein Potpourrie von allem, was nicht bei drei auf dem Baum war! Kein Charme, keine Ecken und Kanten und erst recht keinen Charakter. Aber Chuzpe, diesen Einheitsbrei für 80,--€ pro 50ml verkaufen zu wollen.
7 Antworten
Nurmalso vor 7 Jahren 12 4
4
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
3.5
Duft
Not Beverly Hills but Cougar-Town
Ein Samstag nachmittag-Ritual so um 1992 rum war es für uns Singles, sich bei einer Freundin zu treffen, um sich auf die Party-Nacht vorzubereiten. Es wurden Nagellacke ausprobiert, Sekt getrunken und Pizza bestellt. Nebenbei lief das RTL-Programm jener Zeit: "Beverly Hills 90210", gefolgt von "Melrose Place" und ähnlichen Formaten. Bei der "90210"-Sendung hieß es immer "wurde präsentiert von Giorgio Beverly Hills". Das hatte sich bei mir so eingeprägt wie heute "Carglass repariert, Carglass tauscht aus". Ich verband also mit dem Duft junge kalifornische Highschool-Mädels wie Brenda Walsh und Donna Martin, die mit ihrem Cabrio und der Platin-Kreditkarte durch den Zip-Code fuhren,. Als ich mich einige Zeit später bei Clarins vorstellte, bekam ich nach dem Bewerbungsgespräch ein nettes Geschenkpaket mit Testgrößen ihrer Produkte. Ich hatte ja keine Ahnung, dass die auch "Giorgio Beverly Hills" vertreiben. Also mal gleich draufgesprüht und erfahren, wie Donna Martin denn so riecht. Es roch nach süß-saurem Obstkorb, vielleicht schon verdorben, garniert mit sehr altem Blumenwasser und einer Überdosis Tuberose. Ich hatte ja keine Ahnung, dass California Girls so muffen! In meiner Vorstellung tragen Cougar-Frauen vom Typ Joan Collins und Ivana Trump mit Jüngelchen-Begleitung so einen "den kann man nicht ignorieren"-Duft. Und auch wenn ich heute selbst schon 50 bin, kommt mir diese Plörre nie nicht ins Haus. Die Fans mögen mir meine harsche Kritik verzeihen. Aber immerhin ein paar Punkte für die Mörder-Haltbarkeit, die nicht so einfach abzuwaschen ist.
4 Antworten
Nurmalso vor 7 Jahren 29 6
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Supermodels, blühende Landschaften und Hyper-Hyper
In den 90ern war ich was Düfte betraf recht launisch - ehrlich gesagt auch sonst. Mal war ich "Envy", dann doch wieder "Happy", trieb mich in "Venezia", "Paris" und sogar im inflationärem "Roma" rum. Sehr häufig war ich unisex drauf mit "CK one + be". Der einzige Duft, der mich zum Wiederholungstäter werden ließ, war Safari. Pudrig, würzig, rauchig - sehr gut abgestimmt begleitete mich der schöne Flacon vor allem durch die Nächte in diesem Jahrzehnt. Auch noch am nächsten Morgen roch meine Kleidung ganz dezent cremig lecker. Rückblickend kann ich sagen, dass er einer der wenigen Konstanten für mich in dieser Zeit war. Liebhaber, Wohnungen, Jobs und sogar Freundinnen wechselten häufiger als mir manchmal lieb war. Nach fast 20 Jahren Abstinenz und inzwischen ein Leben in ruhigeren Bahnen führend habe ich ihn mir wieder gekauft. Er kommt mir etwas grüner vor als damals, aber er ist nach wie vor ein ganz besonderer Duft, sehr sehr weiblich ohne madamig zu wirken. Und den Flacon finde ich immer noch anbetungswürdig, Bernard Kotyuk!
6 Antworten
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