Oligator

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1 - 5 von 7
Oligator vor 3 Monaten 1
8
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Shine on you crazy Kaugummi-Diamant
Ich bin ja kein Freund flacher Kommerz-Düfte, aber das D&G-Zeugshat es mir aus erklärlichen Gründen angetan. Ich liebe süße Düfte, die mit einer gehörigen Portion Schwere und Holzigkeit daherkommen (Mancera Aoud Vailla), vermeide jedoch Klebrigkeit (Zadig&Voltaire This is Us).
Dieser nette Flakon überrascht mich aus zweierlei Gründen: seine Linearität "what you smell is what you get" und sein Humor. Die Süße kommt hier für mein Empfinden ohne Links zu natürlichen Düften aus, wirkt trotzdem überhaupt nicht künstlich, auch wenn bei mir die Totalassoziation KAUGUMMI im Vordergrund steht. Das packt mich an meinem 80ies-Sentimentalismus und ich höre mein allererstes, unschuldiges Interesse fürs andere Geschlecht in Grundschul- und Jugendtagen anklopfen. Diese Zöpfe, dieser Duft eines geteilten Kaugummis (wir hatten ja nichts damals) :D
Dabei bleibt der Duft jedoch immer auch edel auf eine sonderbare Art, wie leicht glitzerüberladene Ghetto-Chicas eben auf eine ganz bestimmt selbstbewusste Art auch edel sein können. Also: Kaugummi und Diamanten. Geiles Zeug und dabei nie aufdringlich.
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Oligator vor 3 Monaten 1
Y = why? Gibt's ne Antwort auf die Frage?
... Leider nur auf die Nerven. Denn wie die Abfüllung durchsichtig, ist auch der Duft komplett farblos und lässt die Enttäuschung einer großen Tüte Eis nacherleben, wenn man Pistazie, Schoko, Haselnuss bestellt hat und alles gleich schmeckt: süß und nichtssagend. Kalorien für die Tonne, in diesem Fall Euros für den Kamin.
Was hat den Parfumeur Ropion da geritten, als er sich dachte: "Wow!!!! Die Kreation ist vollendet!!!". Vermutlich lautete der Auftrag, einen maximalen belanglosen Geruch zu kreieren, der für echtes Missfallen noch zu flüchtig ist. Das ist so wenig Duft wie McDonald's ein Restaurant ist. Gut so, dann begegnet man ihm wenigstens nirgends.
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Oligator vor 2 Jahren 5
9
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Für die Liebhaber chinesischer Tees
weckt die Herznote eine klare Assoziation: LAPSANG SOUCHONG. Dieser Tee wird über harzreichem Fichten- und Kiefernholz geräuchert und schmeckt aber ganz und gar nicht nach grüner Harzigkeit. Vielmehr kommt hier eine feine Schinkenassoziation rein, die durch die Süße von Zimt und Himbeere (Himbeere? oah, Himbeeeeereee!) aus ihrer Schwere angehoben und auf ihre Holzigkeit reduziert wird. Was kommt dabei raus? Ein beerig-süßlicher leichtholziger Rauchgeruch. Wer kann sich sowas schon vorstellen? Also der Duftakkord im Zusammenklang aller Töne: Beerholzimtigrauharz. Daraus werden wir auch nicht schlauer. Dann mal in Farben: feurig orange glimmendes Holz, das schwarzblauen, tonnenschweren Lack an eine hellrosa Wand nebelartig kondensieren lässt. Ganz genau so riecht das Zeug!
Also, man muss ihn in die Nase lassen und dort seine Komplexität zulassen, bevor man denkt: Hier hat ADP die Rauchbombe ausgepackt. Ich find ihn superspannend, weil er mal ganz anders ist, sich echt was traut und im Verlauf auch die Farbe wechselt. Später kommt mehr Oud durch, in meiner Welt irgendwas zwischen gelb und mahagoni.
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Oligator vor 2 Jahren 6 4
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
What you read is what you get
Hier gibt es genau das, was draufsteht. Und ausnahmsweise bin ich mit der Duftpyramide mal einverstanden. Zu Beginn gibt's bisschen Obst, damit Herz und Basis nicht so schwer in der Nase liegen. Man riecht sehr deutlich Mandarine und die Johannisbeere heraus, die bereits von der Dunkelheit des Pfeffers an die Hand genommen wird, denn nach dem fruchtigen Auftakt gibt es sowas von vanillig auf die 12, dass es fast schon zuviel ist.
Die Rose hat ebenfalls das Wort und tariert sich mit der Vanille wunderbar aus. Ein gutes Gegengewicht. Und so geht das etwa 20 Stunden. Am nächsten Morgen vernimmt man noch ein bisschen Herbe die vom Moschus kommen mag.
Wer ihn ausprobieren will, sollte Taschentücher und Alkohol bereithalten. Die Konsistenz ist sirupartig und hält ewig.

An manchen Tagen, wenn ich ein bisschen übertreiben will, ist er der perfekte Duft. Meistens aber zu üppig und mit zuviel Rose, die ich generell nicht so mag
4 Antworten
Oligator vor 2 Jahren 2
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Nicht süß und nicht herb
Pferdmetaphern hin oder her. PDM macht mit Oajan alles richtig: einen Namen, den man sich merken kann, ein Duft, der heraussticht und eigenständig genug ist, um dem ein oder anderen oder der einen oder anderen zum Signaturduft zu werden. Wir haben Zimt, wir haben Honig, Labdanum auch jede Menge. Von Osmanthus ist er jedoch so weit entfernt, wie die Oolongproduktion der letzten Jahre. Aus jedem Teekontor ist die Osmathusblüte zuletzt rausgeflogen, weshalb ich mir von Oajan versprach, diesen Duft wieder in meine 4Wände zu kriegen, aber das hat leider nicht funktioniert.
Ist aber auch nicht schlimm, die Vanille rundet hintenraus schön ab, auch wenn Labdanum und Benzoe präsenter werden.
Auf jeden Fall harzig, auf jeden Fall dunkel, jedoch eher ein Paar shades of blue als black. Daher nicht wirklich süß im Sinne von klebrig, aber ein Halbkreis von Honig mit einem Halbkreis von Harz.
Der macht Spaß
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