12.10.2017 - 15:15 Uhr
loewenherz
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Jan-Hendrik
Im Vorstellungsgespräch für sein erstes Praktikum hat er erzählt, dass er als kleiner Junge beim Monopoly schon immer die Bank haben wollte - und wie er dann mit einem selbstentwickelten System das Börsenspiel seiner lokalen Sparkasse in der Kategorie U12 ganz souverän gewonnen hat. Nach dem McKinsey-Sommercamp ist er gleich ins Young Talents-Programm übernommen worden, und Studienstiftungs-Stipendiat ist er natürlich auch. Zwei seiner Urlaubstage verwendet er, um Nistkästen für Eulen aufzuhängen - die Eulen sind ihm ziemlich scheißegal, aber: 'Ich hatte in dem Quartal noch keine Charity im CV.' Das meint er tatsächlich so.
Im ersten Job hat er schnell kapiert, dass leider nicht alle Juniors gleichzeitig befördert werden können - und dass es sich mittwochs überhaupt nicht lohnt, lange zu bleiben, weil der Chef da immer ganz pünktlich gehen muss und es deshalb ja sowieso nicht sieht. Lange bevor die Firmenwagenberechtigung auch nur in Reichweite ist, hat er die Konfiguration fertig in der Schublade - kleinster Motor, aber dafür Bose-Soundsystem und natürlich nicht die uncoolen Kassenfelgen - und den 'Eure Armut kotzt mich an'-Aufkleber findet er schon immer noch irgendwie witzig. Die Putzfrau, die immer dann laut staubsaugt, wenn er privat telefonieren will, hat er noch nie gegrüßt.
Er hat eine Auge dafür, was die Chefs so tragen - diejenigen, die was zu sagen haben - der Controlling-Teamleiter mit dem Silberblick, der im Sommer im Busfahrerhemd kommt, ist ihm total egal. Aber weil die Drinks für die samstäglichen Tinderdates sich nun mal nicht von selbst bezahlen, sind die Corneliani-Anzüge und die Schuhe von John Lobb leider noch immer nicht wirklich drin. Nur ein geiles Duftwässerchen, das hat er sich neulich doch mal gegönnt, eins so wie er: Top-Performer, tough, präsent, und im Büromittel- und Kopierraum, 'in dem Dinge zu erledigen er ja eigentlich echt zu teuer ist', wie er neulich mäßig scherzhaft meinte, noch stundenlang zu riechen.
Fazit: Yves Saint-Laurents Y - gesprochen wird er als Franzose wohl 'I-grec', so die französische Aussprache des Buchstaben Y - ist ein Parfum für und wie Jan-Hendrik (der genauso gut Lars-Friedrich oder Carl-Philipp heißen könnte, aber Doppelname - der erste ein-, der zweite zweisilbig - trifft auffallend häufig zu. Und falls einer mit einem der vorgenannten Namen jetzt hier mitliest: Du bist natürlich nicht gemeint!). Ehrgeizig. Heißdüse. Vordergründig durchaus performant. Nahezu keine kreative Eigenleistung, aber die Backen dick. Drängelig hinsichtlich Sichtbarkeit, aber letztlich nichts Originelles anzubieten. Und nicht wirklich sympathisch.
Im ersten Job hat er schnell kapiert, dass leider nicht alle Juniors gleichzeitig befördert werden können - und dass es sich mittwochs überhaupt nicht lohnt, lange zu bleiben, weil der Chef da immer ganz pünktlich gehen muss und es deshalb ja sowieso nicht sieht. Lange bevor die Firmenwagenberechtigung auch nur in Reichweite ist, hat er die Konfiguration fertig in der Schublade - kleinster Motor, aber dafür Bose-Soundsystem und natürlich nicht die uncoolen Kassenfelgen - und den 'Eure Armut kotzt mich an'-Aufkleber findet er schon immer noch irgendwie witzig. Die Putzfrau, die immer dann laut staubsaugt, wenn er privat telefonieren will, hat er noch nie gegrüßt.
Er hat eine Auge dafür, was die Chefs so tragen - diejenigen, die was zu sagen haben - der Controlling-Teamleiter mit dem Silberblick, der im Sommer im Busfahrerhemd kommt, ist ihm total egal. Aber weil die Drinks für die samstäglichen Tinderdates sich nun mal nicht von selbst bezahlen, sind die Corneliani-Anzüge und die Schuhe von John Lobb leider noch immer nicht wirklich drin. Nur ein geiles Duftwässerchen, das hat er sich neulich doch mal gegönnt, eins so wie er: Top-Performer, tough, präsent, und im Büromittel- und Kopierraum, 'in dem Dinge zu erledigen er ja eigentlich echt zu teuer ist', wie er neulich mäßig scherzhaft meinte, noch stundenlang zu riechen.
Fazit: Yves Saint-Laurents Y - gesprochen wird er als Franzose wohl 'I-grec', so die französische Aussprache des Buchstaben Y - ist ein Parfum für und wie Jan-Hendrik (der genauso gut Lars-Friedrich oder Carl-Philipp heißen könnte, aber Doppelname - der erste ein-, der zweite zweisilbig - trifft auffallend häufig zu. Und falls einer mit einem der vorgenannten Namen jetzt hier mitliest: Du bist natürlich nicht gemeint!). Ehrgeizig. Heißdüse. Vordergründig durchaus performant. Nahezu keine kreative Eigenleistung, aber die Backen dick. Drängelig hinsichtlich Sichtbarkeit, aber letztlich nichts Originelles anzubieten. Und nicht wirklich sympathisch.
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