03.03.2019 - 14:58 Uhr

Meggi
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Meggi
Top Rezension
37
Mit Sahne
Der Name „Schwarzlose“ bietet Stoff für böse Witze. Das musste seinerzeit einer meiner Mitstreiter bei der Bundeswehr bitter sogar durch Vorgesetzte erfahren. Tja, Talent zur Mitarbeiterführung spielte (jedenfalls zu Wehrpflicht-Zeiten) anscheinend keine zentrale Rolle bei der Besetzung der mittleren Ränge der größten Realsatire unseres Landes.
Ich erzähle das bloß, weil mir zum Duft selbst eher wenig einfällt und ich mich nicht über Gebühr zum Missverhältnis Name/Duft auslassen will, das ist hinreichend geschehen. Mir bleibt nur, mein Störgefühl mit „Leder 6“ auszubreiten. Jenes kommt nicht überraschend. Wo die Ansage „Milch“ steht, ist sie meist nicht weit, die…
Doch von vorne: Mildes, weiches Leder mit einiger Süße sowie einem winzigen, diffusen Hauch, der die Grenze zum Fruchtigen touchiert. Ein bisschen was Ätherisch-Frisches verstärkt den Eindruck von hellem Leder. Nach ein paar Minuten bildet sich süßlicher Rauch, der mir wohl gefallen tät, wäre da nicht rasch eben diese Milch, die m. E. auf Guajak verweist. Und tatsächlich. Zwischen all dem Süßlich-Rauchigen plus angedeutet Säuerlich-Fruchtigem dringt immer diese angebrannte Milch hervor, die ich ganz ähnlich aus „Palo Santo“ (von Carner) kenne – ein Synonym für Guajak.
Das mag bei anderen fraglos als schönes, süßes, womöglich gar sinnliches Schnuckelchen punkten, ich hingegen verspüre spätestens ab mittags eine Überdosierung an karamelligem H-Sahne-Pamps, in dem nicht mal mit einem Lederlöffel gerührt wird. Dazu eine zuckrige Amber-Unterlage, die (unnötigerweise) zusätzliche Süße beifügt.
Die wackeren Ausgleichs-Versuche halte ich allerdings in Ehren: Da sind etwa die staubig-bittere Harz-Note, die still im Hintergrund rumort, der begrünte Einschlag im Rauch – offenbar präsentiert der Weihrauch uns seine grün-säuerliche Seite – oder im Fortgang ein staubiges, helles Holz. Sie alle bemühen sich zumindest, Karamell bzw. angebrannte Milch zu bändigen. Trotzdem drängt sich mir nachmittags der Gedanke auf, es mit gesüßter H-Sahne auf trockenem Holz zu tun zu haben.
Leder? Mir ist natürlich bekannt, dass Lederdüfte durchaus sehr süß sein und zudem nicht selten (so auch heute) geradezu einem Baukasten von diversen Zutaten entspringen können – bloß komme ich hier im Verlauf nicht einmal mehr einer nennenswerten Illusion von Leder auf die Spur, zu mächtig ist die Sahne. Die nun denkbare Bemerkung, das Leder sei ja schließlich nur in der Kopfnote genannt, fände ich jetzt haarspalterisch. Immerhin heißt das Zeug so!
Fazit: Für andere. Für meine – höchst subjektive – Bewertung bitte ich um Verständnis.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
Ich erzähle das bloß, weil mir zum Duft selbst eher wenig einfällt und ich mich nicht über Gebühr zum Missverhältnis Name/Duft auslassen will, das ist hinreichend geschehen. Mir bleibt nur, mein Störgefühl mit „Leder 6“ auszubreiten. Jenes kommt nicht überraschend. Wo die Ansage „Milch“ steht, ist sie meist nicht weit, die…
Doch von vorne: Mildes, weiches Leder mit einiger Süße sowie einem winzigen, diffusen Hauch, der die Grenze zum Fruchtigen touchiert. Ein bisschen was Ätherisch-Frisches verstärkt den Eindruck von hellem Leder. Nach ein paar Minuten bildet sich süßlicher Rauch, der mir wohl gefallen tät, wäre da nicht rasch eben diese Milch, die m. E. auf Guajak verweist. Und tatsächlich. Zwischen all dem Süßlich-Rauchigen plus angedeutet Säuerlich-Fruchtigem dringt immer diese angebrannte Milch hervor, die ich ganz ähnlich aus „Palo Santo“ (von Carner) kenne – ein Synonym für Guajak.
Das mag bei anderen fraglos als schönes, süßes, womöglich gar sinnliches Schnuckelchen punkten, ich hingegen verspüre spätestens ab mittags eine Überdosierung an karamelligem H-Sahne-Pamps, in dem nicht mal mit einem Lederlöffel gerührt wird. Dazu eine zuckrige Amber-Unterlage, die (unnötigerweise) zusätzliche Süße beifügt.
Die wackeren Ausgleichs-Versuche halte ich allerdings in Ehren: Da sind etwa die staubig-bittere Harz-Note, die still im Hintergrund rumort, der begrünte Einschlag im Rauch – offenbar präsentiert der Weihrauch uns seine grün-säuerliche Seite – oder im Fortgang ein staubiges, helles Holz. Sie alle bemühen sich zumindest, Karamell bzw. angebrannte Milch zu bändigen. Trotzdem drängt sich mir nachmittags der Gedanke auf, es mit gesüßter H-Sahne auf trockenem Holz zu tun zu haben.
Leder? Mir ist natürlich bekannt, dass Lederdüfte durchaus sehr süß sein und zudem nicht selten (so auch heute) geradezu einem Baukasten von diversen Zutaten entspringen können – bloß komme ich hier im Verlauf nicht einmal mehr einer nennenswerten Illusion von Leder auf die Spur, zu mächtig ist die Sahne. Die nun denkbare Bemerkung, das Leder sei ja schließlich nur in der Kopfnote genannt, fände ich jetzt haarspalterisch. Immerhin heißt das Zeug so!
Fazit: Für andere. Für meine – höchst subjektive – Bewertung bitte ich um Verständnis.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
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