08.06.2016 - 11:39 Uhr
Palonera
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Palonera
Top Rezension
43
weit über jeden Hype hinaus
Irgendwie klappt das nicht mit den Hypes und mit mir.
Wann immer solch ein zartes Pflänzchen entsteht, aus dem Samen der Keim, das erste Grün, schließlich die prachtvolle Blüte und aus ihr heraus die schmackhafte Frucht entsteht, stehe ich staunend und zaudernd daneben, teilnehmend, doch nicht teilhabend, aus sicherer Entfernung das Wachsen und Werden verfolgend.
Und dann, eines Tages, wenn der Mut mich geschubst hat und die Neugier, wenn ich mittun will bei dem Hype, der alles und jeden gepackt zu haben scheint – dann ist er vergangen, der Hype, hat "Tschüß!" gesagt und die Koffer gepackt, hat den Zug genommen, der nun abgefahren ist, weit hinten noch erkennbar vom nun leeren Bahnsteig aus.
Und so ergeht es mir auch diesmal mit "Treffpunkt 8 Uhr" und dem Schöpfer Schwarzlose Berlin.
Hätte ich es nicht genau gewußt, ich hätte es nicht geglaubt.
Nicht bei "Treffpunkt 8 Uhr".
Nicht, daß dies ein Duft sein soll, sein kann, der seinen ersten Auftritt hatte zur vorletzten Jahrhundertwende.
In etwas anderer Gewandung, sicherlich, doch ganz gewiß auch nicht ganz anders.
So jung erscheint mir "Treffpunkt 8 Uhr", so unverstaubt und zeitgeistnah, daß Zeugung wie Geburt in 2012 sehr viel wahrscheinlicher erscheinen als einst zu Kaiser Wilhelms Zeit.
Und das ist ein Phänomen, denn meist geschieht es andersrum: Dann kommt ein junger Duft daher in klassischen Gewändern, erinnert mich an Duftgeschmeide von Guerlain, Dior, Balmain aus einer Zeit, in der ich lang noch nicht geboren war.
Doch daß ein Duft seiner Zeit so weit voraus gewesen ist, wie es für "Treffpunkt 8 Uhr" ganz den Anschein hat, ob nun neu interpretiert oder nicht, das hat es bisher nicht gegeben, nicht für meine Nase und für mich.
"Treffpunkt 8 Uhr" eröffnet auf meiner Haut mit einer fast cologneartig hellen Frische, sehr sacht jedoch und gar nicht stichlig-brizzlig-scharf – Mango würde ich nicht leugnen, doch weitaus eher kommt mir neben Ingwer Limette in den Sinn oder pinke Grapefruit, in jedem Fall unsaure Zitrusfrucht.
Licht und leicht und luftig ist das wie ein früher Sommermorgen tief im Süden, nicht sauer und nicht süß – und nicht die Spur belanglos, denn bereits hier webt sich graudunkler Rauch in zarten Schwaden in die Frucht, transparent, ein wenig bitter, ohne streng zu sein und trist.
Zart, beinahe zärtlich umgarnt der Rauch die helle Frucht, verbindet sich mit ihr und gibt sie wieder frei, facettiert und fasziniert mit spielerischer Leichtigkeit, die weit entfernt ist von jeder Schwere, wie sie mir in Lenglings "Sekushi" oder rauchig-ledrigen Verwandten wie "Tuscan Leather" schon begegnet ist.
Keinerzeit ist "Treffpunkt 8 Uhr" dicht und süß und wuchtig, nie ist er aggressiv, nie opulent – Salbei und die Blumen verbergen sich vor mir, doch das ist gar nicht schlimm, das muß nicht anders sein.
In seiner Reduziertheit ist "Treffpunkt 8 Uhr" fein, sehr fein auf meiner Haut – und wird noch feiner mit der Zeit, wenn sich der Rauch sehr langsam löst und nur noch Basis bildet für das Hellweißgrün, das bleibt.
Und bleibt.
Und bleibt.
Weit über jeden Hype hinaus.
Wann immer solch ein zartes Pflänzchen entsteht, aus dem Samen der Keim, das erste Grün, schließlich die prachtvolle Blüte und aus ihr heraus die schmackhafte Frucht entsteht, stehe ich staunend und zaudernd daneben, teilnehmend, doch nicht teilhabend, aus sicherer Entfernung das Wachsen und Werden verfolgend.
Und dann, eines Tages, wenn der Mut mich geschubst hat und die Neugier, wenn ich mittun will bei dem Hype, der alles und jeden gepackt zu haben scheint – dann ist er vergangen, der Hype, hat "Tschüß!" gesagt und die Koffer gepackt, hat den Zug genommen, der nun abgefahren ist, weit hinten noch erkennbar vom nun leeren Bahnsteig aus.
Und so ergeht es mir auch diesmal mit "Treffpunkt 8 Uhr" und dem Schöpfer Schwarzlose Berlin.
Hätte ich es nicht genau gewußt, ich hätte es nicht geglaubt.
Nicht bei "Treffpunkt 8 Uhr".
Nicht, daß dies ein Duft sein soll, sein kann, der seinen ersten Auftritt hatte zur vorletzten Jahrhundertwende.
In etwas anderer Gewandung, sicherlich, doch ganz gewiß auch nicht ganz anders.
So jung erscheint mir "Treffpunkt 8 Uhr", so unverstaubt und zeitgeistnah, daß Zeugung wie Geburt in 2012 sehr viel wahrscheinlicher erscheinen als einst zu Kaiser Wilhelms Zeit.
Und das ist ein Phänomen, denn meist geschieht es andersrum: Dann kommt ein junger Duft daher in klassischen Gewändern, erinnert mich an Duftgeschmeide von Guerlain, Dior, Balmain aus einer Zeit, in der ich lang noch nicht geboren war.
Doch daß ein Duft seiner Zeit so weit voraus gewesen ist, wie es für "Treffpunkt 8 Uhr" ganz den Anschein hat, ob nun neu interpretiert oder nicht, das hat es bisher nicht gegeben, nicht für meine Nase und für mich.
"Treffpunkt 8 Uhr" eröffnet auf meiner Haut mit einer fast cologneartig hellen Frische, sehr sacht jedoch und gar nicht stichlig-brizzlig-scharf – Mango würde ich nicht leugnen, doch weitaus eher kommt mir neben Ingwer Limette in den Sinn oder pinke Grapefruit, in jedem Fall unsaure Zitrusfrucht.
Licht und leicht und luftig ist das wie ein früher Sommermorgen tief im Süden, nicht sauer und nicht süß – und nicht die Spur belanglos, denn bereits hier webt sich graudunkler Rauch in zarten Schwaden in die Frucht, transparent, ein wenig bitter, ohne streng zu sein und trist.
Zart, beinahe zärtlich umgarnt der Rauch die helle Frucht, verbindet sich mit ihr und gibt sie wieder frei, facettiert und fasziniert mit spielerischer Leichtigkeit, die weit entfernt ist von jeder Schwere, wie sie mir in Lenglings "Sekushi" oder rauchig-ledrigen Verwandten wie "Tuscan Leather" schon begegnet ist.
Keinerzeit ist "Treffpunkt 8 Uhr" dicht und süß und wuchtig, nie ist er aggressiv, nie opulent – Salbei und die Blumen verbergen sich vor mir, doch das ist gar nicht schlimm, das muß nicht anders sein.
In seiner Reduziertheit ist "Treffpunkt 8 Uhr" fein, sehr fein auf meiner Haut – und wird noch feiner mit der Zeit, wenn sich der Rauch sehr langsam löst und nur noch Basis bildet für das Hellweißgrün, das bleibt.
Und bleibt.
Und bleibt.
Weit über jeden Hype hinaus.
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