Parfum Captive #1 2017

Parfum Captive #1 von J.F. Schwarzlose Berlin
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7.8 / 10 41 Bewertungen
Ein beliebtes limitiertes Parfum von J.F. Schwarzlose Berlin für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2017. Der Duft ist würzig-blumig. Es wird noch produziert.
Limitierte Edition
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Holzig
Pudrig
Harzig

Duftnoten

schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer SzechuanpfefferSzechuanpfeffer Ambramone™Ambramone™ StangenpfefferStangenpfeffer roter Pfefferroter Pfeffer florentinische Schwertlilieflorentinische Schwertlilie
Bewertungen
Duft
7.841 Bewertungen
Haltbarkeit
7.837 Bewertungen
Sillage
7.038 Bewertungen
Flakon
7.938 Bewertungen
Eingetragen von Freshdennis, letzte Aktualisierung am 26.07.2019.
Wissenswertes
Es wurden 300 Exemplare hergestellt.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 24  
Pfeffer mal anders
Das Zeug hieß „Sigaprim“ und war in meiner Kindheit eines der diversen Penicillin-Präparate. Ich habe noch gut einen schreiend rosafarbenen Saft vor Augen. Und ebenso künstlich schmeckte es, sämig, wie lokal-anästhesierend.

Daran erinnert mich der Auftakt von ‚Parfum Captive #1‘. Pilzig-pelzig wäre ein weiteres treffendes Adjektiv. Und dazu wird heute Pfeffer gereicht, mehr scharf als aromatisch. Im Hinblick auf sein Gewicht in den pyramidalen Angaben finde ich ihn im Einsatz allerdings moderat – bin jedoch kein Maßstab, weil ich gerne scharf esse. Ob das der Grund ist, dass mir der vorliegende Kandidat insgesamt wässrig-blass vorkommt? Selbst das angesagte helle Holz ist lediglich ein Hauch. Nun riecht es in einem Birkenwald (auf einen solchen beruft sich der Hersteller) nicht wie im Sägewerk, also sei’s drum.

Außerdem scheint mir, als sei ein Anflug ihrerseits wässriger Frucht dazwischen. Derart ent-aromatisiert, dass ich sie gar nicht näher benennen kann. Vielleicht ein ausgelutschtes Stück Wassereis*. Eigentlich nicht im engeren Sinne Frucht, eher ein ansatz-fruchtiger, säuerlicher Aspekt von etwas anderem. Hm. Bergamotte tritt gelegentlich völlig entobstet und allein zitrisch-adstringierend auf. Ähnlich ist es hier.

Und schließlich lese ich, dass Szechuanpfeffer – sicherlich aus gutem Grund – auch Zitronenpfeffer genannt werde und ein leicht betäubendes Gefühl im Mund hinterlasse. Das passt alles perfekt, zumal ich auf die ersten Absätze ehrlich ganz ohne lektürielle Nachhilfe gekommen war. Womöglich ist große Duft-Gestaltungskunst zu wittern, obwohl mir die Phantasie fehlt, was das mit einem Birkenwald zu tun haben soll.

Im Verlauf des Vormittags gewinnt der fruchtige Part an Substanz und entwickelt Trocken-Aprikosen-Ambitionen. Die Iris bleibt demgegenüber zurückhaltend. Frisch ist sie und nur minimal karottig; die entsprechende Süße ähnelt jener eines Schluckes Süßwasser nach einem ausgiebigen Bad im Meer. Am zweiten Testtag nehme ich die Iris zwar stärker, aber weiterhin als dezent wahr. Ein winziger Spritzer von ergänzendem Bitterem, eventuell ein Nanoliter Bergamotte, macht die Dame noch aparter. Und wenn ich’s recht überlege: Ja, ‚Captive #1‘ darf cum grano salis (zumindest auch) als Iris-Duft bezeichnet werden.

Im Fortgang liefern die säuerlich-fruchtige Richtung und das Sacht-Süße aus der Iris-Ecke fraglos eine gewisse Innenspannung, bloß leider wird mir die Angelegenheit über den Nachmittag hinweg in ihrer Unveränderlichkeit auf Dauer eintönig.

Fazit: Der Funke mag nicht wirklich überspringen, trotzdem ist ‚Captive #1‘ ein edler und universell tragbarer Duft, letztlich mehr Aura als Parfum.

Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe.

* Bei unserem Höker im Dorf war besagtes Wassereis damals erhältlich für – meine ich – einen Groschen das Stück; auf dem sommerlichen Heimweg von der Grundschule Ende der 70er-Jahre. Für die Jüngeren unter uns: Der „Groschen“ ist mittlerweile gefallen, nämlich dem Euro zum Opfer.
17 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Leimbacher

2804 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Da macht die Nase gerne Überstunden
"Captive #1" von Schwarzlose Berlin ist ein Edelparfum. Als ob das der Preis nicht eh schon verraten würde (obwohl es für ein Extrait fast noch geht), muss ich das einfach nochmal betonen. Er kommt meinem Traumduft und meinem Geschmack schon äußerst nah. Ein pudriger, sanfter Pfeffermix aus pinkem Blattgold, menschelnd und außerirdisch hübsch zugleich. Übernatürlich komponiert. Eine Ode. Kratzt nicht, ist mir nicht zu lahm oder soft, genau richtig. Rund und rattenscharf. Zumindest für meinen Riechkolben. Wunder, wunder, wunderschön!

Wässrig und leicht (ist das die Lilie?), dennoch charakterstark und selbstbewusst. Pfeffer in betörend. Und der Preis und die extrem gute Duftqualität sind jederzeit riechbar, fühlbar. Große Kunst. Minimal grün und krautig, doch auf meiner Haut kommt er sehr weich, irislastig, fast schon etwas feminin rüber. Ohne Konturen zu verlieren oder von Männern nicht mehr tragbar zu sein. Ganz im Gegenteil. Wer auf Pfefferdüfte steht, dem geht hierbei einer ab. Anders, kann ich meine Begeisetrung nicht zum Ausdruck bringen. Das ist rosa Rauch aus rotem Pfeffer, direkt aus den Toren des Duftolymps. Warum er nicht noch wesentlich mehr Lobeshymnen auf sich zieht, ist mir ein Rätsel. Besser geht's kaum. Für die Übergangsjahreszeiten die Krönung. Wer sich eines der 300 Exemplare sichert, hat da etwas ganz Kostbares. In jeder Beziehung. Ein Sammlerstück, das aber zu gut ist, um es im Schrank Staub ansetzen zu lassen. Wenn die anderen Captives das noch toppen oder auch nur das Niveau halten, dann fängt mein Duftjahr phänomenal an...

Flakon: sehr teuer, simpel, aber auch seeehr edel.
Sillage: von seiner Stärke her absolut jeden Tag tragbar. Einer der teuersten Signaturdüfte, den ich kenne.
Haltbarkeit: 7-9 Stunden schwebe ich im pfeffrigen Dufthimmel.

Fazit: eine fluffige, rosa Pfefferwolke, die mich einfach umgehauen, verzaubert, abgeholt und mitgenommen hat. Ein Wahnsinnsduft. Edel, tragbar, fein. Und das zum Quadrat. Wäre er in meiner Sammlung, wäre er einer der Juwelen in der obersten Krone. Königlich, in der Tat.
0 Antworten
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Maggy4u

293 Rezensionen
Maggy4u
Maggy4u
Hilfreiche Rezension 4  
Ink and Paper
Captive #1 will uns in einen Birkenwald entführen. Voll nasser Gräser und glänzend, weißer Stämme. Die Sonne bricht hier und da durchs Laub und wärmt den Boden und auch uns, die Spaziergänger - die Gäste. Es geht um die Vermittlung eines Duftbildes. Aber auch um die künstlerische Näherung an dieses Thema. Nicht ganz frei von Abstraktion.

Die Listung (auf der Herstellerwebsite) von synthetischen und natürlichen Komponenten in der Komposition empfinde ich als ehrlich und vor allem auch fair. Zu oft verstecken sich hinter Akkorden in der Nische kaum andere synthetische Duftstoffe, nur werden diese durch malerische Umschreibungen kaschiert.

So strahlt Captive #1 zu Beginn etwas feucht-florales aus, mit leichten Noten, die auch entfernt an taufeuchten Waldboden denken lassen könnten. Neben diese minimale ätherische Floristik tritt sehr schnell der Akkord des Ambramone. Dieser ist feucht-hölzern mit leicht blumiger Note. Dem einen oder anderen fällt hier ggf. die Nähe zu Altruist der Marke auf. MANE selbst beschreibt den Geruch mit dem von trocknender Tinte auf Papier.

Die Pfefferkomponenten nehme ich eher als trockene Fruchtigkeit, z.B, von roten Pfefferbeeren, unterschwellig war. Es gibt also keine scharfen Impulse. Die unterschwellige Zeder verorte ich irgendwie im Kopf anders, könnte aber jetzt auch den olfaktorischen Unterschied zu Birkenholz nicht wirklich wiedergeben. Zumal man von der Birk eher das Harz und die Blüten aus verschiedenen anderen Kompositionen kennt.

Captive #1 wirkt sehr harmonisch, aber auch nicht wirklich waldig. Ich werde zwar nicht bewußt in einen Birkenwald versetzt, finde den Duft aber an sich wirklich nicht uninteressant. Für mich ist er eher minimal fruchtig-blumig und kontrastierend: trocken-holzig. Dann wohl doch eher Tinte und Papier.
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Statements

17 kurze Meinungen zum Parfum
VerbenaVerbena vor 6 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Wo Pfeffer und Blassblume sich kunstholzgepudert gelangweilt umtanzen, fehlt mir lebendige Würze. Halb gepfeffert ist nett vorbeigeschossen.
4 Antworten
KovexKovex vor 6 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
So geht gute Synthetik: Vielfältige Pfefferaromen mit würzig-braunen Hölzern unterlegt. Leicht, beschwingt, zurückhaltend und harmonisch.
2 Antworten
SeejungfrauSeejungfrau vor 6 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Pfefferkorn & Rahm[Kondensmilch]
feinwürzig abgepudert[rosa "Pfeffer"]
Seidenraupe/gourmandiges Luftwesen

Kieselstein - Weg - leuchten
2 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 6 Jahren
5
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Eine weiche Melange aus angepfefferter Würze und süß-pudriger Blüten-Note. Würde ich mir zwar nicht kaufen, aber tragen schon.
3 Antworten
YataganYatagan vor 6 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Gepfeffertes Wässerchen bei dem in der Basis noch trockenes, aber harziges Holz aufscheint: Variation in Würze.
2 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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