Primel

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Primel vor 4 Jahren 14 7
Ein gesunder Geist...
Vorneweg, ich mag Rammstein. Allerdings erschliesst sich mir Sinn und Zweck dieses Duftes nicht. Da ich weder toxikoman noch pyroman bin, gehöre ich wohl nicht zu der angepeilten Zielgruppe. Ich weiss nicht, wie Heroin oder Kokain riecht (eine ordentliche Cannabisnote wäre mir lieber) und pyrogene Substanzen nehme ich auch keine wahr (ausser ein wenig verkokeltem Holz). Es riecht für mich einfach lau und süsslich. Nach Auftragen dieses Parfums riskiert man, dass man von der Polizei gefilzt und schlimmstenfalls rektal untersucht oder die Feuerwehr gerufen wird.

Ich für meinen Teil möchte einfach gut duften und mich und meine Umgebung erfreuen :-)

Habe mal gelesen, dass der neueste Duft „Zwinger“ heissen soll. Rieche ich dann wie ein nasser Rottweiler?

Ich bin gespannt...
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Primel vor 4 Jahren 7 3
Je vous embrasse beaucoup
Dass Baiser sowohl „Kuss“ als auch die Bezeichnung für luftiges Eiweissgebäck ist, wissen wohl fast alle. Dass „Baiser“ auch ein umgangssprachliches Tätigkeitswort ist, welches in einer gepflegten Konversation nicht verwendet werden sollte, ist nur jenen bekannt die der französischen Sprache mächtig sind.
So vernommen während eines Sprachaufenthaltes in Südfrankreich. Ein ehemaliger Sprachstudent der von mir besuchten Schule befand sich längst wieder in seinem Heimatland. Da er seinen Aufenthalt en France sehr genossen hatte, verfasste er ein überschwängliches Dankesschreiben an das gesamte Lehrerkollegium und schloss mit den denkwürdigen Worten:

JE BAISE TOUT LE MONDE

:-))

Es wurde natürlich herzlich gelacht und nachfolgenden Schülergenerationen wurde er als Beispiel präsentiert, wie man es eben NICHT machen soll.

Was hat das mit Baiser volé zu tun? Eigentlich nichts. Keine gestohlenen Küsse und keine Anzüglichkeiten.

Dieser Duft ist der keusche Kuss auf meine Stirn von einer reinen, weissen Madonnenlilie. Dieser Duft ist gleichzeitig frisch und süss, kühl und pudrig, einfach und komplex, bescheiden und königlich. Bei mir (wie meistens) Haltbarkeit und Sillage schwach, bei anderen kommt er gut zur Geltung wie ich feststellen konnte,

Einer der schönsten Düfte die ich kenne.
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Primel vor 4 Jahren 9 3
Der Duft der aus der Tiefe kam
Lange Zeit fiel es mir schwer Poison unbefangen gegenüberzutreten. In den 1980er Jahren wurde im grössten Warenhaus der Stadt jede Kundin am Dior-Counter jeweils grosszügig eingenebelt, so dass mit der Zeit eine schwere, süsse Wolke die Strasse entlangwaberte. Man konnte die Duftspur meilenweit riechen! Unglücklicherweise wurde in unmittelbarer Nähe auch noch frischer Fisch feilgeboten, was das Duftvernügen doch erheblich beeinträchtigte. Mit der Zeit konnte ich „Poison“ und „Poisson“ nicht mehr auseinanderhalten :-( Ich mag ja Parfums mit Tiefgang, nach Fisch sollten sie denn doch nicht gerade riechen :-)

Lange Zeit machte ich einen Riesenbogen um Poison.

Vor einiger Zeit fasste ich mir ein Herz und besprühte zaghaft ein winziges Fleckchen meines Armes.....

Der Duft war sagenhaft gut! Reife Pflaumen in Orangenblütenhonig, einfach traumhaft! Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass der Duft reformuliert wurde, in diesem Fall mehr als gelungen :-)

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Primel vor 4 Jahren 6 3
Strassenfeger
L‘Ange noir, schon der Name zergeht auf der Zunge wie schwarze Schokolade und als ich den Flakon erblickte, der einer seltenen schwarzen Orchideenblüte ähnelte, gab es für mich kein Halten mehr und ich bestellte ihn blind. Schwerer Fehler! Ich besprühte mich vorsichtig. Ok, duftete nach Sesam und Mandel, durchaus lecker wenn man es mag, ich war fest entschlossen es zu mögen....Nun, andere mochten es nicht.

Flotten Schrittes betrat ich die Strassenbahn und setzte mich neben einen Herrn mittleren Alters. Er atmete geräuschvoll ein und rückte dann ein Stückchen von mir weg......zerknirscht erhob ich mich wieder und stieg kleinlaut und voller Bescheidenheit bei der nächsten Haltestelle aus. Auch nachher wurde es kaum besser, ich hatte das Gefühl dass mir die Menschen auswichen, ich mutierte zum Strassenfeger, nur leider im negativen Sinne :-(

Ich bin überzeugt, dass dieser Duft an jemand anderem wunderbar riechen könnte, vorausgesetzt er wird sehr sparsam dosiert. Im Büro wäre der Konflikt allerdings vorprogrammiert ;-)
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Primel vor 4 Jahren 26 5
Dem Himmel so nah
Sommer 1976: Die Sonne brannte gnadenlos, die vormals grünen Rasenflächen waren ausgetrocknet und bräunlich. Den Garten wässern oder Autowaschen war aufgrund von Wasserknappheit verboten. In diesem langen, heissen Sommer lernte ich Bluegrass kennen. Ein hellblauer Karton mit aufgedrucktem kleinen Pferdchen auf der Frisierkommode meiner Ma...vorsichtig entnehme ich den Flakon und sprühe...ein würziger „blauer“ Duft umnebelt meine Sinne. Mit meinen knapp sieben Lenzen hatte ich noch nichts Vergleichbares gerochen.

Nun, meine Ma hat diesen Duft leider nie getragen und ihn höchstwahrscheinlich verschenkt. Viele Jahre später begegnete ich diesem Duft wieder, dieser zwar leicht verändert, die Erinnerung stellte sich trotzdem ein.

Bluegrass ist für mich der Duft des Spätsommers, wenn der Himmel tiefblau ist. Die Sonne hängt schwer und golden am Himmel und die Luft ist klar. Die Insekten summen träge und Schwermut macht sich breit. Diese Melancholie ist wunderbar in diesem Duft eingefangen.

Bluegrass ist ein Duft, den ich mir immer wieder nachkaufen werde.
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