Puderperle
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Der Duft der gut betuchten Damen
Vor einiger, (gefühlt langer) Zeit, als die Welt noch in Ordnung war und „click & meet“ noch in den Sternen stand, schlenderte ich über die Frankfurter Goethestraße, wo sich neben Luxusläden wie Tiffany’s, Louis Vuitton und Versace auch ein Massimo Dutti Laden einreiht. Bereits am Eingang des zuletzt erwähnten Geschäfts kam mir ein frisch blumiger Duft entgegen, der mich schlagartig begeisterte. Bis dato war ich nicht wirklich an frischen Blumendüften interessiert. Ich hatte Vorurteile, sie waren mir zu langweilig und nichtssagend. Mich faszinieren eher die schweren, schwülstigen, amberlastigen Haltbarkeitskracher, wovon das Umfeld bei Überdosierung klatschende Ohrfeigen bekommt.
Auf der Goethestraße tummeln sich meist die gut Betuchten, die sich vielleicht von ihrem Besuch vom Schönheitschirurg oder dem (Scheidungs)anwalt auf der besagten Straße, in den nahe liegenden Geschäften mit Shopping trösten oder belohnen möchten.
Ich lief durch die Boutique und versuchte mich auf das angebotene Kleidersortiment zu konzentrieren, was mir nicht gelang, weil der Duft meine Sinne derart ablenkte. Bloß wo kam der her? Ich lief einer sehr feinen Dame mit dickem goldenen Ohrschmuck und einer 1A Föhnfrisur wie aus einem Magazin, hinterher. Sie war mittleren Alters und bis aufs i-Tüpfelchen klassisch, typgerecht und farblich abgestimmt gestylt. Der Duft konnte nur von ihr kommen, dachte ich. Ich hielt es nicht mehr aus und fragte sie, ob sie nach diesem Duft rieche. Sie war ein wenig irritiert und verneinte. Dennoch überlegte sie kurz mit, woher die Wolke kam, aber entschied sich, mir nicht weiter hilfsbereit zu sein. Mein Begleiter schien sich zu schämen und verzog sich lautlos in die hintere Herrenabteilung. Na gut, ich wollte es wirklich wissen und fragte mich durch, bis ich in der Mitte des Geschäfts stand und die anderen Kunden schnuppernd mit mir rätselten. Plötzlich deutete eine junge, auch sehr gut gekleidete Frau auf einige Flakons an der Kasse, die zur Probe ausgestellt waren. Ich testete sie durch und die Verkäuferin verwies mich auf „Massimo Dutti in black“. HAAA! Da war er! Ich hatte ihn gefunden, den Duft der mir so gut gefiel, dass ich den ganzen Laden verrückt machte. Die Kassiererin holte den original verpackten Flakon heraus mit dem Hinweis, dass es der letzte war. Ich hielt ihn fest wie einen Olympiapokal, um den ich mich zur Not geprügelt hätte und winkte damit begeistert meiner Begleitung in der Herrenabteilung zu. Bis dahin konnte er nicht mehr leugnen, mich zu kennen. Aber ein wenig erleichtert war er schon, denn die Suche hatte ein Ende. Den gab ich nicht mehr aus der Hand.
So nahm ich es mit, mein erstes frisch blumiges Lüftchen, das so viel Leichtigkeit und Weiblichkeit in die Stadt des Geldes und der Banken versprühte.
Ehrlich gesagt war ich überrascht, diesen recht günstigen Duft an der Kasse vorzufinden. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass die an Kassen ausgestellten Parfums eher von geringer Dupe-Qualität oder wenig Wiedererkennungswert sind mit dem Effekt wie Süßigkeiten im Kassenbereich: Haja, wenn man eh am Anstehen und Warten ist, kann man eben nochmal das Düftchen in den Korb schmeißen. Ziemlich lukrativ für das Geschäft. Wer sich Schuhe kauft, kennt das Sortiment von Pflegeschwämmen über Schnürsenkeln bis hin zu Einlegesohlen, die von den Verkäufern immer nochmal zuverlässig penetrant angeboten werden, weil das Kruscht die Kohle bringt.
Diesen Duft hätte ich einer stilsicheren, wohlhabenden Lady oder auch jungen Frau zugeordnet. Einer selbstbewussten Karrierefrau, die zu ihrem perfekten Outfit ein Parfum wählt, welches sie durch den Tag begleitet, ohne zu laut „HIER“ zu kreischen. Ein florales Understatement das nicht aneckt, aber wertig wirkt. Ich kann es mir zu einem gepflegten Sommerkleid, einer Jeans oder einem Businessoutfit vorstellen.
Den Apfel nehme ich wahr, er erinnert ganz leicht an See by Chloé. All die anderen Früchte gehen in der prominenten Rose unter. Einen großen Duftverlauf erkenne ich nicht. Das Gesamtbild ist hell, freundlich, frisch und weiblich. Für einen Freshie ist die Haltbarkeit gut.
Schade, dass er so schlecht bewertet ist, das hat er meiner Meinung nach nicht verdient. Vielleicht bin ich auch noch kein wirklicher Profi auf dem Gebiet der floralen Muntermacher. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Auf der Goethestraße tummeln sich meist die gut Betuchten, die sich vielleicht von ihrem Besuch vom Schönheitschirurg oder dem (Scheidungs)anwalt auf der besagten Straße, in den nahe liegenden Geschäften mit Shopping trösten oder belohnen möchten.
Ich lief durch die Boutique und versuchte mich auf das angebotene Kleidersortiment zu konzentrieren, was mir nicht gelang, weil der Duft meine Sinne derart ablenkte. Bloß wo kam der her? Ich lief einer sehr feinen Dame mit dickem goldenen Ohrschmuck und einer 1A Föhnfrisur wie aus einem Magazin, hinterher. Sie war mittleren Alters und bis aufs i-Tüpfelchen klassisch, typgerecht und farblich abgestimmt gestylt. Der Duft konnte nur von ihr kommen, dachte ich. Ich hielt es nicht mehr aus und fragte sie, ob sie nach diesem Duft rieche. Sie war ein wenig irritiert und verneinte. Dennoch überlegte sie kurz mit, woher die Wolke kam, aber entschied sich, mir nicht weiter hilfsbereit zu sein. Mein Begleiter schien sich zu schämen und verzog sich lautlos in die hintere Herrenabteilung. Na gut, ich wollte es wirklich wissen und fragte mich durch, bis ich in der Mitte des Geschäfts stand und die anderen Kunden schnuppernd mit mir rätselten. Plötzlich deutete eine junge, auch sehr gut gekleidete Frau auf einige Flakons an der Kasse, die zur Probe ausgestellt waren. Ich testete sie durch und die Verkäuferin verwies mich auf „Massimo Dutti in black“. HAAA! Da war er! Ich hatte ihn gefunden, den Duft der mir so gut gefiel, dass ich den ganzen Laden verrückt machte. Die Kassiererin holte den original verpackten Flakon heraus mit dem Hinweis, dass es der letzte war. Ich hielt ihn fest wie einen Olympiapokal, um den ich mich zur Not geprügelt hätte und winkte damit begeistert meiner Begleitung in der Herrenabteilung zu. Bis dahin konnte er nicht mehr leugnen, mich zu kennen. Aber ein wenig erleichtert war er schon, denn die Suche hatte ein Ende. Den gab ich nicht mehr aus der Hand.
So nahm ich es mit, mein erstes frisch blumiges Lüftchen, das so viel Leichtigkeit und Weiblichkeit in die Stadt des Geldes und der Banken versprühte.
Ehrlich gesagt war ich überrascht, diesen recht günstigen Duft an der Kasse vorzufinden. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass die an Kassen ausgestellten Parfums eher von geringer Dupe-Qualität oder wenig Wiedererkennungswert sind mit dem Effekt wie Süßigkeiten im Kassenbereich: Haja, wenn man eh am Anstehen und Warten ist, kann man eben nochmal das Düftchen in den Korb schmeißen. Ziemlich lukrativ für das Geschäft. Wer sich Schuhe kauft, kennt das Sortiment von Pflegeschwämmen über Schnürsenkeln bis hin zu Einlegesohlen, die von den Verkäufern immer nochmal zuverlässig penetrant angeboten werden, weil das Kruscht die Kohle bringt.
Diesen Duft hätte ich einer stilsicheren, wohlhabenden Lady oder auch jungen Frau zugeordnet. Einer selbstbewussten Karrierefrau, die zu ihrem perfekten Outfit ein Parfum wählt, welches sie durch den Tag begleitet, ohne zu laut „HIER“ zu kreischen. Ein florales Understatement das nicht aneckt, aber wertig wirkt. Ich kann es mir zu einem gepflegten Sommerkleid, einer Jeans oder einem Businessoutfit vorstellen.
Den Apfel nehme ich wahr, er erinnert ganz leicht an See by Chloé. All die anderen Früchte gehen in der prominenten Rose unter. Einen großen Duftverlauf erkenne ich nicht. Das Gesamtbild ist hell, freundlich, frisch und weiblich. Für einen Freshie ist die Haltbarkeit gut.
Schade, dass er so schlecht bewertet ist, das hat er meiner Meinung nach nicht verdient. Vielleicht bin ich auch noch kein wirklicher Profi auf dem Gebiet der floralen Muntermacher. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
7 Antworten
Komm ich erzähl dir eine (pudrige) Geschichte…
Betty war ihr Spitzname. Eigentlich hieß sie Elisabeth. Um mit dem vollen Namen gerufen zu werden, war sie irgendwie noch zu klein. Aber für ihre sechs Jahre hatte sie schon große Träume.
„Einmal,… einmal wenn ich groß bin, werde ich auch so schön wie Mama sein“ dachte sie, während sie sich heimlich auf Zehenspitzen aus dem Bettchen schlich und durch das Schlüsselloch des Ankleidezimmers ihrer Mutter lunste. Dass ihre nackten Füßchen dabei kalt wurden, schien sie nicht zu bemerken. Süß war sie, wie sie da im hellrosa Rüschennachthemd stand und mit offenem Mund staunte.
Hinter dem Schlüsselloch stand ihre Mutter unter einem glänzenden Chandelier. In Gedanken versunken konnte sie sich zwischen dem cremeweißen Seidendress und dem weinroten Samtkleid nicht entscheiden. Vor den Spiegel musterte sie die am Bügel vorgehaltenen Kleidungsstücke. Hmm, beide waren elegant und weiblich.
Sie freute sich, den freien Abend mit ihrem Mann zu zelebrieren und war aufgeregt, weil gemeinsame Abende so selten geworden sind. Nichts dem Zufall überlassen. Sie wollte die Schönste für ihn bleiben, er sollte sich in seinen Gedanken bestätigen, dass sie damals die richtige Entscheidung gewesen war.
Das Grammophon spielte Natalie Coles „This will be“. Verträumt im Satinbademantel zur Melodie drehend, prostete sie sich mit dem Champagnerglas selbst zu.
Vor dem nostalgischen Hollywood Schminkspiegel löste sie die Lockenwickler aus dem Haar. Sanfte Wellen umschmeichelten ihr Gesicht. Wie schön sie war. Die schwere Perlenkette stand ihr ausgezeichnet. Durch eine ungeschickte Handbewegung fiel das Kristallglas gegen die Puderdose und das lose Puder verteilte sich im Raum bis durch das Schlüsselloch.
„Hatschi!“ Klein Betty hatte sich verraten. Da stand sie nun mit aufgerissenen, glitzernden Augen und betretener Miene vor ihrer Mutter, die sich in letzter Sekunde das Schimpfen verkniff. Als sie die Bewunderung der kleinen Tochter bemerkte, fühlte sie sich selbst in ihre Kindheit zurückversetzt. So durfte die Kleine die heilige Halle, das mit Puder bestäubte Ankleidezimmer betreten. „Mama, wenn ich so groß wäre wie du, dann würde ich das anziehen, weil das genauso rot wie dein Lippenstift ist.“ Sie zeigte auf das schulterfreie Samtkleid, das fand sie am Schönsten.
Die Eltern waren bereits aus dem Haus und sie versank in ihrem rosa Himmelbett in das Land der Träume. Die kleinen Puderfußabdrücke auf den dunkel glänzenden Fliesen würden sie am nächsten Tag noch an den zauberhaften Punderunfall erinnern…
Zum Duft:
Love Chloé ist für mich der Inbegriff eines weiblichen Parfums. Der Duft hat einen einzigartigen Vintage-Zauber.
Er bringt eine gewisse Schwere mit, die sich wie ein angenehmer Stoff an die Haut schmiegt. Ein Stoff von höchstem Wert. Es ist kein leichter, unbeschwerter Duft. Eher etwas staubig angehaucht. Die Trägerin ist sich dessen vermutlich bewusst. Gezielt eingesetzt entfaltet er seine wundervolle Wirkung. Gepflegt, wohlhabend und elegant unterstreicht er die weiblichen Vorzüge einer Frau.
Den nostalgischen Charakter vergleiche ich mit einer klassisch cremeweißen Perlenkette. Altbacken empfinde ich ihn jedoch nicht. Er ist absolut Ladylike.
Die Kopfnote kann im ersten Moment als zu intensiv wahrgenommen und das Gefühl von vor den Kopf gestoßen zu werden, vermitteln. Daran ist der Pfeffer schuld. Hey aber er ist immerhin rosa! Ausgleichend wirkt eine leichte Süße, die für das Liebliche sorgt.
Nach wenigen Sekunden kommt der schönste Puderduft zum Tragen. Diese Pudernote bleibt bis zum Ende dominant. Orangenblüte, Iris, Flieder, Heliotrop finden sich häufig in pudrigen Düften wieder, schwierig sie hier einzeln zu identifizieren. Ich weiß nicht, wonach Talkum riecht, aber es muss gut sein, denn in Kombination mit Moschus und Reispuder klingt der Duft harmonisch warm aus.
Die Haltbarkeit ist kein Beast, aber bis zu 6 Stunden ist er wahrnehmbar. Vorsichtig dosiert ist er eher abhängig von Laune und Anlass. Nichts für jeden Tag. Wie der Beschreibung zu entnehmen ist, erfreut er sich an besonderen Momenten. Momente, die zu bleibenden Erinnerungen werden (können).
Love Chloé ist ein lieblicher Name, der roségoldene Flakon wunderschön. Das zarte, goldene Kettchen ist am Deckel und der Glasflasche befestigt. Ein wertiges und verspieltes Detail.
Eau Florale war die leichtere, frischere Version. Die Intense Version habe ich nicht mehr in meinem Duftgedächtnis gespeichert, daher kann ich keine zuverlässigen Angaben mehr dazu machen.
Ich kann nur traurig rätseln, weshalb Love Chloé aus dem Sortiment genommen wurde. Vermutlich ergaben sich nicht genügend Gelegenheiten für seine Träger*innen, ihn gebührend zu feiern.
Meiner Meinung nach hatte er die Qualität für einen echten Klassiker. Betty, das Puderfüßchen stimmt mir übrigens zu. Schade. Uns hat keiner gefragt.
„Einmal,… einmal wenn ich groß bin, werde ich auch so schön wie Mama sein“ dachte sie, während sie sich heimlich auf Zehenspitzen aus dem Bettchen schlich und durch das Schlüsselloch des Ankleidezimmers ihrer Mutter lunste. Dass ihre nackten Füßchen dabei kalt wurden, schien sie nicht zu bemerken. Süß war sie, wie sie da im hellrosa Rüschennachthemd stand und mit offenem Mund staunte.
Hinter dem Schlüsselloch stand ihre Mutter unter einem glänzenden Chandelier. In Gedanken versunken konnte sie sich zwischen dem cremeweißen Seidendress und dem weinroten Samtkleid nicht entscheiden. Vor den Spiegel musterte sie die am Bügel vorgehaltenen Kleidungsstücke. Hmm, beide waren elegant und weiblich.
Sie freute sich, den freien Abend mit ihrem Mann zu zelebrieren und war aufgeregt, weil gemeinsame Abende so selten geworden sind. Nichts dem Zufall überlassen. Sie wollte die Schönste für ihn bleiben, er sollte sich in seinen Gedanken bestätigen, dass sie damals die richtige Entscheidung gewesen war.
Das Grammophon spielte Natalie Coles „This will be“. Verträumt im Satinbademantel zur Melodie drehend, prostete sie sich mit dem Champagnerglas selbst zu.
Vor dem nostalgischen Hollywood Schminkspiegel löste sie die Lockenwickler aus dem Haar. Sanfte Wellen umschmeichelten ihr Gesicht. Wie schön sie war. Die schwere Perlenkette stand ihr ausgezeichnet. Durch eine ungeschickte Handbewegung fiel das Kristallglas gegen die Puderdose und das lose Puder verteilte sich im Raum bis durch das Schlüsselloch.
„Hatschi!“ Klein Betty hatte sich verraten. Da stand sie nun mit aufgerissenen, glitzernden Augen und betretener Miene vor ihrer Mutter, die sich in letzter Sekunde das Schimpfen verkniff. Als sie die Bewunderung der kleinen Tochter bemerkte, fühlte sie sich selbst in ihre Kindheit zurückversetzt. So durfte die Kleine die heilige Halle, das mit Puder bestäubte Ankleidezimmer betreten. „Mama, wenn ich so groß wäre wie du, dann würde ich das anziehen, weil das genauso rot wie dein Lippenstift ist.“ Sie zeigte auf das schulterfreie Samtkleid, das fand sie am Schönsten.
Die Eltern waren bereits aus dem Haus und sie versank in ihrem rosa Himmelbett in das Land der Träume. Die kleinen Puderfußabdrücke auf den dunkel glänzenden Fliesen würden sie am nächsten Tag noch an den zauberhaften Punderunfall erinnern…
Zum Duft:
Love Chloé ist für mich der Inbegriff eines weiblichen Parfums. Der Duft hat einen einzigartigen Vintage-Zauber.
Er bringt eine gewisse Schwere mit, die sich wie ein angenehmer Stoff an die Haut schmiegt. Ein Stoff von höchstem Wert. Es ist kein leichter, unbeschwerter Duft. Eher etwas staubig angehaucht. Die Trägerin ist sich dessen vermutlich bewusst. Gezielt eingesetzt entfaltet er seine wundervolle Wirkung. Gepflegt, wohlhabend und elegant unterstreicht er die weiblichen Vorzüge einer Frau.
Den nostalgischen Charakter vergleiche ich mit einer klassisch cremeweißen Perlenkette. Altbacken empfinde ich ihn jedoch nicht. Er ist absolut Ladylike.
Die Kopfnote kann im ersten Moment als zu intensiv wahrgenommen und das Gefühl von vor den Kopf gestoßen zu werden, vermitteln. Daran ist der Pfeffer schuld. Hey aber er ist immerhin rosa! Ausgleichend wirkt eine leichte Süße, die für das Liebliche sorgt.
Nach wenigen Sekunden kommt der schönste Puderduft zum Tragen. Diese Pudernote bleibt bis zum Ende dominant. Orangenblüte, Iris, Flieder, Heliotrop finden sich häufig in pudrigen Düften wieder, schwierig sie hier einzeln zu identifizieren. Ich weiß nicht, wonach Talkum riecht, aber es muss gut sein, denn in Kombination mit Moschus und Reispuder klingt der Duft harmonisch warm aus.
Die Haltbarkeit ist kein Beast, aber bis zu 6 Stunden ist er wahrnehmbar. Vorsichtig dosiert ist er eher abhängig von Laune und Anlass. Nichts für jeden Tag. Wie der Beschreibung zu entnehmen ist, erfreut er sich an besonderen Momenten. Momente, die zu bleibenden Erinnerungen werden (können).
Love Chloé ist ein lieblicher Name, der roségoldene Flakon wunderschön. Das zarte, goldene Kettchen ist am Deckel und der Glasflasche befestigt. Ein wertiges und verspieltes Detail.
Eau Florale war die leichtere, frischere Version. Die Intense Version habe ich nicht mehr in meinem Duftgedächtnis gespeichert, daher kann ich keine zuverlässigen Angaben mehr dazu machen.
Ich kann nur traurig rätseln, weshalb Love Chloé aus dem Sortiment genommen wurde. Vermutlich ergaben sich nicht genügend Gelegenheiten für seine Träger*innen, ihn gebührend zu feiern.
Meiner Meinung nach hatte er die Qualität für einen echten Klassiker. Betty, das Puderfüßchen stimmt mir übrigens zu. Schade. Uns hat keiner gefragt.
17 Antworten
Nadelwaldzauber
Sie rannten barfuß durch den tiefen, dunklen, skandinavischen Nadelwald, als es anfing zu regnen.
Den Wetterbericht hatten sie nicht studiert, dafür waren sie zu spontan und ungezwungen. Es war Donnerstag Abend und er hatte früher Feierabend gemacht, um sie zu überraschen. Er wollte ihr die kürzlich entdeckte Überraschung in malerischer Kulisse zeigen, die sich bislang erfolgreich vor jeglichem Ausflugstourismus versteckt hatte. Ein verstecktes Naturjuwel.
Ein langer Marsch brachte sie zu dem zauberhaft kleinen Waldsee mit kristallklarem Wasser, der den Himmel in den schönsten blaugrünen Tönen spiegelte. Sie staunte.
Die Abkühlung im Wasser konnten sie nur kurz genießen. Graue Wolken zogen auf, ein Gewitter brach über sie hinein. Bevor sich der Regen in Strömen über sie ergoss, schnappten sie ihre Kleider und rannten los. Bis zu ihrem Wagen waren es gefühlt noch mehrere Kilometer.
„Autsch!“ sie verzog das Gesicht und stoppte. Die Tannennadeln am Boden pieksten ihre nackten Füße.
Er drehte sich um. Sein weißes T-Shirt war völlig durchnässt, sein muskulöser Körper zeichnete sich darunter ab. Die dunklen, tropfenden Locken hingen ihm fast bis zu den Schultern herab, die türkkisblau funkelnden Augen verzauberten sie immer wieder aufs Neue, als ob sich der klare Waldsee immer noch darin spiegelte. Er zog sie an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Sie vergaßen im Wolkenbruch die Welt um sich herum. Der warme Dampf des dunkelgrünen Waldes stieg durch das weiche Moos des erdigen Waldbodens empor und versteckte die zwei Verliebten vor den neugierigen Blicken der Tiere...
Der Duft startet aquatisch frisch mit Bergamotte, wie ein Sprung in kühles Wasser, umgeben vom dichten Grün des Waldes. Patchouli bringt die erdige Note mit. Die dunklen Nadeln der Tanne sind dominant, Hölzer lassen sich erahnen. Die Nuancen der Grüntöne sind vielfältig. Rose kann ich lediglich in der parfümierten Kerze im Set herausriechen, im Eau de Cologne eher nicht, genauso wenig wie Jasmin.
Die Haltbarkeit ist entsprechend eines Colognes wie ein kurzer, aber intensiver Regenschauer, der langsam ausklingt. Ein balsamisch harziger Duft steigt durch den warmen Boden wie Dampf auf, dies ist dem sanften Weihrauch geschuldet.
Er steht jeder Person, die grün frische Düfte zu schätzen weiß. Ich empfinde ihn leicht und unaufdringlich, für alle Lebenslagen und Tagesformen. Er ist weder süß, noch herb, da die Waldfrische keine weiteren Zutaten braucht, sondern für sich selbst in der Schönheit der Natur wirkt.
„Wakening Woods of Scandinavia“ ist eine treffende Bezeichnung für einen angenehmen, beruhigenden Duft, ohne anzuecken oder unbedingt parfümiert zu wirken. Ich bin ihm in seinem Nadelwaldzauber jedenfalls verfallen.
Den Wetterbericht hatten sie nicht studiert, dafür waren sie zu spontan und ungezwungen. Es war Donnerstag Abend und er hatte früher Feierabend gemacht, um sie zu überraschen. Er wollte ihr die kürzlich entdeckte Überraschung in malerischer Kulisse zeigen, die sich bislang erfolgreich vor jeglichem Ausflugstourismus versteckt hatte. Ein verstecktes Naturjuwel.
Ein langer Marsch brachte sie zu dem zauberhaft kleinen Waldsee mit kristallklarem Wasser, der den Himmel in den schönsten blaugrünen Tönen spiegelte. Sie staunte.
Die Abkühlung im Wasser konnten sie nur kurz genießen. Graue Wolken zogen auf, ein Gewitter brach über sie hinein. Bevor sich der Regen in Strömen über sie ergoss, schnappten sie ihre Kleider und rannten los. Bis zu ihrem Wagen waren es gefühlt noch mehrere Kilometer.
„Autsch!“ sie verzog das Gesicht und stoppte. Die Tannennadeln am Boden pieksten ihre nackten Füße.
Er drehte sich um. Sein weißes T-Shirt war völlig durchnässt, sein muskulöser Körper zeichnete sich darunter ab. Die dunklen, tropfenden Locken hingen ihm fast bis zu den Schultern herab, die türkkisblau funkelnden Augen verzauberten sie immer wieder aufs Neue, als ob sich der klare Waldsee immer noch darin spiegelte. Er zog sie an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Sie vergaßen im Wolkenbruch die Welt um sich herum. Der warme Dampf des dunkelgrünen Waldes stieg durch das weiche Moos des erdigen Waldbodens empor und versteckte die zwei Verliebten vor den neugierigen Blicken der Tiere...
Der Duft startet aquatisch frisch mit Bergamotte, wie ein Sprung in kühles Wasser, umgeben vom dichten Grün des Waldes. Patchouli bringt die erdige Note mit. Die dunklen Nadeln der Tanne sind dominant, Hölzer lassen sich erahnen. Die Nuancen der Grüntöne sind vielfältig. Rose kann ich lediglich in der parfümierten Kerze im Set herausriechen, im Eau de Cologne eher nicht, genauso wenig wie Jasmin.
Die Haltbarkeit ist entsprechend eines Colognes wie ein kurzer, aber intensiver Regenschauer, der langsam ausklingt. Ein balsamisch harziger Duft steigt durch den warmen Boden wie Dampf auf, dies ist dem sanften Weihrauch geschuldet.
Er steht jeder Person, die grün frische Düfte zu schätzen weiß. Ich empfinde ihn leicht und unaufdringlich, für alle Lebenslagen und Tagesformen. Er ist weder süß, noch herb, da die Waldfrische keine weiteren Zutaten braucht, sondern für sich selbst in der Schönheit der Natur wirkt.
„Wakening Woods of Scandinavia“ ist eine treffende Bezeichnung für einen angenehmen, beruhigenden Duft, ohne anzuecken oder unbedingt parfümiert zu wirken. Ich bin ihm in seinem Nadelwaldzauber jedenfalls verfallen.
17 Antworten
Der Flakonstrauß.
„Heute ist der große Tag“, dachte sie im Stillen und lief langsam durch die große, mit üppig weißen Blumen geschmückte Empfangshalle ihrer viktorianischen Villa. Sie trug eine cremefarbene Satinbluse, wertvollen Goldschmuck und eine dunkle Bügelfaltenhose. Die Eleganz in Person. Ihre Absätze klackerten auf dem dunkelbraunen Parkett.
Unter der Bluse trug sie auch ein schweres Herz, obwohl der Anlass eigentlich ein schöner war. Ihre Tochter würde in wenigen Stunden einen Mann heiraten, mit dem sie mehr als einverstanden war. Der zukünftige Schwiegersohn erwies sich als vernünftig und zuverlässig. Er konnte ein stabiles Nest voller Liebe und Geborgenheit bieten, sodass ihr das Loslassen ein wenig erleichtert wurde.
Sie hatte es selbst nicht immer leicht in ihrem Leben gehabt. Dieses war geprägt von Leistungsdruck, harter Arbeit und einigen Schicksalsschlägen. Erfolg gehörte als Resultat ebenso dazu. Durch eiserne Disziplin war es ihr gelungen, das Familienimperium weiterzuführen und von ihrem Reichtum in Charité Projekte zu investieren, auch um das Gewissen ein wenig zu beruhigen. Ihren Kindern vermittelte sie stets, jedem Menschen Höflichkeit und Freundlichkeit gegenüber zubringen. Gutes Benehmen und Ordnungssinn waren für sie essentiell, Diskretion und professionelle Distanz wichtig.
Das Personal hatte in kürzester Zeit ganze Arbeit geleistet und das dunkle Haus auf Hochglanz poliert. Sie lief ein letztes Mal durch die pompös geschmückten Räumlichkeiten und kontrollierte die Ergebnisse. Dies tat sie nur physisch, in Gedanken war sie bei ihrer Tochter, die sie nun aus ihrem inneren Film riss. Vor ihr stand die Braut in einem elegant schlichten Designer Seidenkleid. Die Haare waren glatt in einem Chignon zusammengebunden, der bodenlange Schleier umschmeichelte zart ihre unbedeckten Arme. Aber das schönste an ihr war das aufgeregte Strahlen.
„Du bist zauberhaft, aber ich habe noch etwas das dir fehlt. Etwas, das perfekt zu dir passt und was den schönsten Tag deines Lebens in eine bleibende Erinnerung verewigt.“ Mit diesen Worten überreichte sie der Tochter ihren hübschen Glasflakon Le Parfum von Elie Saab.
Eine blumige Wolke Orangenblüte mit minimaler Frische umhüllten die glückliche Braut und ihre Mutter...
Oft wird Le Parfum für besondere Anlässe empfohlen, wie Hochzeit, Theaterbesuch, feines Abendessen. Dem Duft liegt eine gewisse Opulenz durch die Intensität zugrunde.
Die leichte Süße begleitet durch den schönsten Tag einer Frau oder kann ihn zu ihrem schönsten Tag werden lassen. Für einen Abend auf der Couch ist er zu overdressed, als Begleiter für den Job eher abhängig von Umfeld, Outfit und Dosierung, da er recht laut wirkt. Die Sillage ist raumfüllend. Die Haltbarkeit ist mit ca. 7 Stunden gut.
Der Duft ist ein eher reifer Damenduft, von vielen als altbacken beschrieben. Altbacken empfinde ich ihn nicht. Ich beschreibe ihn so: Pure Eleganz und Klassik. Erhaben und fein. Er unterstreicht die Weiblichkeit einer Frau, die ihren Wert kennt.
Die Kopfnote der Orangenblüte ist im ersten Moment stark. Möglicherweise benötigt es mehrere Anläufe, um sich anzufreunden. In das Herz mischen sich Jasmin und Patchouli, die Basis beruhigt mit Sandelholz und süßem Rosenhonig.
Ich erkenne keinen großen Verlauf, keine wirkliche Tiefe. Der Duft bleibt dominant blumig und leicht süß.
So schritt die Tochter vor den Altar und wurde zur glücklichsten Ehefrau der Welt. Zur fortgeschrittenen Stunde sollte der Brautstrauß nach alter Tradition in die Menge der Unverheirateten geworfen werden. Dort erst bemerkte die Braut, dass sie im olfaktorischen Blütenrausch durch Verzauberung der Sinne ihren Brautstrauß zuhause vergessen hatte. So entschloss sie sich zur Improvisation und warf kurzerhand den Flakon in die Menge der heiratswilligen Damen.
Unter der Bluse trug sie auch ein schweres Herz, obwohl der Anlass eigentlich ein schöner war. Ihre Tochter würde in wenigen Stunden einen Mann heiraten, mit dem sie mehr als einverstanden war. Der zukünftige Schwiegersohn erwies sich als vernünftig und zuverlässig. Er konnte ein stabiles Nest voller Liebe und Geborgenheit bieten, sodass ihr das Loslassen ein wenig erleichtert wurde.
Sie hatte es selbst nicht immer leicht in ihrem Leben gehabt. Dieses war geprägt von Leistungsdruck, harter Arbeit und einigen Schicksalsschlägen. Erfolg gehörte als Resultat ebenso dazu. Durch eiserne Disziplin war es ihr gelungen, das Familienimperium weiterzuführen und von ihrem Reichtum in Charité Projekte zu investieren, auch um das Gewissen ein wenig zu beruhigen. Ihren Kindern vermittelte sie stets, jedem Menschen Höflichkeit und Freundlichkeit gegenüber zubringen. Gutes Benehmen und Ordnungssinn waren für sie essentiell, Diskretion und professionelle Distanz wichtig.
Das Personal hatte in kürzester Zeit ganze Arbeit geleistet und das dunkle Haus auf Hochglanz poliert. Sie lief ein letztes Mal durch die pompös geschmückten Räumlichkeiten und kontrollierte die Ergebnisse. Dies tat sie nur physisch, in Gedanken war sie bei ihrer Tochter, die sie nun aus ihrem inneren Film riss. Vor ihr stand die Braut in einem elegant schlichten Designer Seidenkleid. Die Haare waren glatt in einem Chignon zusammengebunden, der bodenlange Schleier umschmeichelte zart ihre unbedeckten Arme. Aber das schönste an ihr war das aufgeregte Strahlen.
„Du bist zauberhaft, aber ich habe noch etwas das dir fehlt. Etwas, das perfekt zu dir passt und was den schönsten Tag deines Lebens in eine bleibende Erinnerung verewigt.“ Mit diesen Worten überreichte sie der Tochter ihren hübschen Glasflakon Le Parfum von Elie Saab.
Eine blumige Wolke Orangenblüte mit minimaler Frische umhüllten die glückliche Braut und ihre Mutter...
Oft wird Le Parfum für besondere Anlässe empfohlen, wie Hochzeit, Theaterbesuch, feines Abendessen. Dem Duft liegt eine gewisse Opulenz durch die Intensität zugrunde.
Die leichte Süße begleitet durch den schönsten Tag einer Frau oder kann ihn zu ihrem schönsten Tag werden lassen. Für einen Abend auf der Couch ist er zu overdressed, als Begleiter für den Job eher abhängig von Umfeld, Outfit und Dosierung, da er recht laut wirkt. Die Sillage ist raumfüllend. Die Haltbarkeit ist mit ca. 7 Stunden gut.
Der Duft ist ein eher reifer Damenduft, von vielen als altbacken beschrieben. Altbacken empfinde ich ihn nicht. Ich beschreibe ihn so: Pure Eleganz und Klassik. Erhaben und fein. Er unterstreicht die Weiblichkeit einer Frau, die ihren Wert kennt.
Die Kopfnote der Orangenblüte ist im ersten Moment stark. Möglicherweise benötigt es mehrere Anläufe, um sich anzufreunden. In das Herz mischen sich Jasmin und Patchouli, die Basis beruhigt mit Sandelholz und süßem Rosenhonig.
Ich erkenne keinen großen Verlauf, keine wirkliche Tiefe. Der Duft bleibt dominant blumig und leicht süß.
So schritt die Tochter vor den Altar und wurde zur glücklichsten Ehefrau der Welt. Zur fortgeschrittenen Stunde sollte der Brautstrauß nach alter Tradition in die Menge der Unverheirateten geworfen werden. Dort erst bemerkte die Braut, dass sie im olfaktorischen Blütenrausch durch Verzauberung der Sinne ihren Brautstrauß zuhause vergessen hatte. So entschloss sie sich zur Improvisation und warf kurzerhand den Flakon in die Menge der heiratswilligen Damen.
8 Antworten
Wenn das Firmament Kaugummi kaut
Süße 19 war ich, als ich zum ersten mal in der Drogerie diesem Parfum begegnete. Ich war wie angezogen von dem schönen Flakon, den ich lange in den Händen drehte und ihn bestaunte. Tief dunkelblaues Glas mit Sonne, Mond und Sternen. Der goldene matt-glänzende Deckel gab ihm diese orientalische Magie. Den wollte ich haben. Ich ging nach der Logik „Wenn der Flakon hübsch ist, dann kann der Duft nur gut sein!“ Damals gab es die 100 ml fast gratis. Mehrere Flaschen habe ich geleert.
Ich trug zu dieser Zeit fast hüftlange, hell blondierte Haare, verdichtet mit gefühlt zwei Kilo Extensions, die natürliche Sommerbräune noch zusätzlich verstärkt durch Selbstbräuner. Goldene Cowboystiefel, goldene Klimperaccessoires und eine goldene Lederjacke. Auffallen um jeden Preis. „Mehr ist mehr“, nach diesem Glaubenssatz badete ich auch in dem Inhalt des schönen Flakons, der Duft der mich bereits 15 km im Voraus ankündigte und ungebetene Gäste auf Abstand hielt.
So bin ich an einem Wochenendtrip durch Mailand flaniert. Wie stolz war ich, in die Stadt der Mode reisen und dort an den Designergeschäften Windowshopping betreiben zu dürfen. Darüber hinaus wunderte ich mich, dass die echten Designerstücke ihre Eleganz mit einem gewissen Minimalismus unterstreichen, den ich damals noch nicht zu würdigen verstand. Alte Fotos erinnern mich noch heute an diese Zeit und welches Parfum mich dort begleitete.
(Ich entschuldige mich an dieser Stelle bei der italienischen Stadt der Mode, falls sie bis heute nach meinem Besuch durchlüften muss. Meine Freunde haben mir bereits verziehen.)
Was mich auf Anhieb an diesem Parfum faszinierte, war der intensive Blütenrausch mit einer Kaugummi Note in Kopf und Herz, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Es gibt ein bis zwei Hersteller, die „versuchten“ den Duft zu kopieren, jedoch fehlt mir dort dieser Bubblegum, der ihn so einzigartig macht. Orchidee, Rose, Jasmin, Orangenblüte. Angenehme Süße. Die aufgeführten Früchte kann ich nicht definieren. Er wirkt klar und stimmig, trotz des lauten Blumenkonzerts. Der Wiedererkennungswert macht ihn zu einem Exoten. Die Sillage ist raumfüllend und stark. Die Kleidung duftet noch mehrere Tage nach dem Auftragen. Für ein Eau de Toilette sensationell.
Erwachsen zu werden hat auch durchaus seine Vorteile. Man wird reifer und geht verantwortungsvoller mit seiner Parfumdosierung und der Achtsamkeit diesbezüglich gegenüber den Mitmenschen um. Ich habe verstanden, dass weniger mehr sein kann.
Trotz der super duper Drogerie Angebote habe ich mich irgendwann an meinem ehemaligen Signatureduft satt gerochen, da meine Nase ihn selbst nicht mehr wahrgenommen hat. Mein Umfeld hat dankbar aufgeatmet.
Als ich bemerkte, dass er schon eingestellt wurde, überkam mich eine Wehmut und ich musste nochmals jagen, um zu testen, ob ich ihn noch mochte. Ein angebrochener 30 ml Flakon wurde bereits zu unverschämtem Preis gehandelt. Es überkam mich eine Reue, wie verschwenderisch bin ich mit dem wertvollen Wässerchen damals umgegangen.
Als ich diesen 30 ml Flakon in den Händen hielt und ihn aufsprühte, entfachte die alte Liebe zu neuem Feuer. Ja, ich liebe ihn immer noch, oder besser gesagt wieder. Die Pause tat uns gut.
Ich bin älter, habe erkannt, dass der Kampf gegen die natürliche Blässe mit Selbstbräuner und exzessivem Sonnenbaden nicht zu gewinnen ist. Von opulenten Accessoires und Haarverlängerung habe ich mich vor Jahren leise dankend verabschiedet.
Sun Moon Stars aber ist zeitlos und wunderschön geblieben. Und passt sich heute noch an die neuen Gegebenheiten an.
Einmal sprühen reicht. Es träg mich in lauer Sommernacht in das ferne Märchenblütenland im Orient, in dem Sonne, Mond und Sterne bei Nacht, -wenn alle schlafen- ein Wettspiel machen. Ich schaukele am Firmament in meinen goldenen Cowboystiefeln und versuche bis zum Morgengrauen die Wette um die größte Kaugummiblase zu gewinnen.
Danke an meine Lieblingsparfumeurin Sophia Grojsman für dieses einzigartige Geschenk an alle, die diesen Schatz zu würdigen wissen.
P.S. Grojsmanns Diamonds and Rubies von Eliszabeth Taylor kommt diesem Duft recht nahe, hier wurde allerdings der Kaugummi gegen einen Lippenstift ausgetauscht.
Ich trug zu dieser Zeit fast hüftlange, hell blondierte Haare, verdichtet mit gefühlt zwei Kilo Extensions, die natürliche Sommerbräune noch zusätzlich verstärkt durch Selbstbräuner. Goldene Cowboystiefel, goldene Klimperaccessoires und eine goldene Lederjacke. Auffallen um jeden Preis. „Mehr ist mehr“, nach diesem Glaubenssatz badete ich auch in dem Inhalt des schönen Flakons, der Duft der mich bereits 15 km im Voraus ankündigte und ungebetene Gäste auf Abstand hielt.
So bin ich an einem Wochenendtrip durch Mailand flaniert. Wie stolz war ich, in die Stadt der Mode reisen und dort an den Designergeschäften Windowshopping betreiben zu dürfen. Darüber hinaus wunderte ich mich, dass die echten Designerstücke ihre Eleganz mit einem gewissen Minimalismus unterstreichen, den ich damals noch nicht zu würdigen verstand. Alte Fotos erinnern mich noch heute an diese Zeit und welches Parfum mich dort begleitete.
(Ich entschuldige mich an dieser Stelle bei der italienischen Stadt der Mode, falls sie bis heute nach meinem Besuch durchlüften muss. Meine Freunde haben mir bereits verziehen.)
Was mich auf Anhieb an diesem Parfum faszinierte, war der intensive Blütenrausch mit einer Kaugummi Note in Kopf und Herz, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Es gibt ein bis zwei Hersteller, die „versuchten“ den Duft zu kopieren, jedoch fehlt mir dort dieser Bubblegum, der ihn so einzigartig macht. Orchidee, Rose, Jasmin, Orangenblüte. Angenehme Süße. Die aufgeführten Früchte kann ich nicht definieren. Er wirkt klar und stimmig, trotz des lauten Blumenkonzerts. Der Wiedererkennungswert macht ihn zu einem Exoten. Die Sillage ist raumfüllend und stark. Die Kleidung duftet noch mehrere Tage nach dem Auftragen. Für ein Eau de Toilette sensationell.
Erwachsen zu werden hat auch durchaus seine Vorteile. Man wird reifer und geht verantwortungsvoller mit seiner Parfumdosierung und der Achtsamkeit diesbezüglich gegenüber den Mitmenschen um. Ich habe verstanden, dass weniger mehr sein kann.
Trotz der super duper Drogerie Angebote habe ich mich irgendwann an meinem ehemaligen Signatureduft satt gerochen, da meine Nase ihn selbst nicht mehr wahrgenommen hat. Mein Umfeld hat dankbar aufgeatmet.
Als ich bemerkte, dass er schon eingestellt wurde, überkam mich eine Wehmut und ich musste nochmals jagen, um zu testen, ob ich ihn noch mochte. Ein angebrochener 30 ml Flakon wurde bereits zu unverschämtem Preis gehandelt. Es überkam mich eine Reue, wie verschwenderisch bin ich mit dem wertvollen Wässerchen damals umgegangen.
Als ich diesen 30 ml Flakon in den Händen hielt und ihn aufsprühte, entfachte die alte Liebe zu neuem Feuer. Ja, ich liebe ihn immer noch, oder besser gesagt wieder. Die Pause tat uns gut.
Ich bin älter, habe erkannt, dass der Kampf gegen die natürliche Blässe mit Selbstbräuner und exzessivem Sonnenbaden nicht zu gewinnen ist. Von opulenten Accessoires und Haarverlängerung habe ich mich vor Jahren leise dankend verabschiedet.
Sun Moon Stars aber ist zeitlos und wunderschön geblieben. Und passt sich heute noch an die neuen Gegebenheiten an.
Einmal sprühen reicht. Es träg mich in lauer Sommernacht in das ferne Märchenblütenland im Orient, in dem Sonne, Mond und Sterne bei Nacht, -wenn alle schlafen- ein Wettspiel machen. Ich schaukele am Firmament in meinen goldenen Cowboystiefeln und versuche bis zum Morgengrauen die Wette um die größte Kaugummiblase zu gewinnen.
Danke an meine Lieblingsparfumeurin Sophia Grojsman für dieses einzigartige Geschenk an alle, die diesen Schatz zu würdigen wissen.
P.S. Grojsmanns Diamonds and Rubies von Eliszabeth Taylor kommt diesem Duft recht nahe, hier wurde allerdings der Kaugummi gegen einen Lippenstift ausgetauscht.
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