Puderperle
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Dating unter Geschäftsleuten
Wie geht ein vielbeschäftigter Unternehmer vor, dessen Zeit knapp, aber sein Bedürfnis nach Bindung groß ist?
Genau, er beauftragt seine Sekretärin nach einer Kandidatin auf Augenhöhe zu suchen, die mit dem Geschäftssinn hinreichend vertraut ist. Dank ihrer Bemühungen auf einer Online Partnerbörse saß er schon wenige Tage später im noblen Restaurant. Ein Blind Date, das er zwischen etliche Termine schob. Der Sekretärin konnte man vertrauen, sie hatte ihn schließlich noch nie hängen lassen. Wie die ideale Frau sein sollte? Pfeffer im Hintern und auf keinen Fall langweilig, war sein Wunsch.
Etwas aufgeregt war er schon, nahm sich jedoch vor, dieses Gefühl mit rationalem Verstand zu unterdrücken. Ein winterlicher Wind wehte herein, als sich die Tür öffnete. Die Dame steuerte geradewegs auf ihn zu. Nach einer kurzen und effektiven Begrüßung ohne überflüssige Floskeln, half er ihr aus dem weißen Mantel. Darunter trug sie einen weißen Hosenanzug ohne Schnickschnack. Ob sie wohl eine Ärztin war? Spannend. Er wusste nichts über sie. Verstohlen blickte er immer wieder auf, bloß nicht starren. Makellos helle Haut. Rosige Wangen.
Die Bedienung trat an den Tisch für die Getränke heran. „Was darf es für die Dame sein?“
„Führungskräfte trinken Leitungswasser“, lächelte sie entschieden. Er musste sich ein Schmunzeln unterdrücken, bestellte dann aber aus ganz logischen Gründen das gleiche. Warum war er nie auf diesen Gedanken gekommen? Ihre Selbstverständlichkeit beeindruckte.
Die Unterhaltung war klar und strukturiert. Es blieb kein Raum für verspielte Flirtereien.
Ihm wäre fast entgangen, dass sich das Wasser, in welches sie ihren Zeigefinger tunkte, schlagartig in Eis verwandelte. Alles ganz beiläufig, beim studieren der Speisekarte.
„Äääh dein Glas…“ verschlug es ihm die Sprache.
„Ja? Willst du auch?“ Fragend blickte sie ihn an. Zack klirrten auch in seinem Getränk die Eiswürfel. Es war nicht möglich, diesen Moment zu verarbeiten, da nun die Bestellung für das Essen aufgenommen wurde. Was sie bestellte? Genauso absurd: Eine Schüssel Leitungswasser und extra große Pfefferkörner.
„… Und davon wirst du satt?“, entfuhr es ihm. Es ist ja nicht so, dass er sie in einen Schnellimbiss ausgeführt hatte. Die Speisekarte gab alles an Köstlichkeiten her, was man sich nur wünschen konnte.
Sie lächelte einfach. Unglaublich. Diese Frau wusste scheinbar genau was sie tat. Sie hatte Stil, auch wenn die Verwirrung in seinem Kopf nicht abriss.
„Was ich beruflich mache? Ich habe ein erfolgreiches Unternehmen gegründet.“
„Ja und was für ein Unternehmen?“ hakte er etwas ungeduldig nach.
„Ein Eiswürfelverleih.“
Er prustete laut durch das Restaurant. Grundgütiger hatte diese Frau Humor. Aber als sie ihm den Internetauftritt zeigte, gefror ihm das Lachen buchstäblich. Sie hatte sich keinen Scherz erlaubt.
Ein Glück wurden gerade jetzt die Speisen gebracht. Klong, klong, klong bereitete sie sich selbst wieder Eiswürfel zu, aber dieses mal in Rosenform. Dann streute sie großzügig mit der Pfeffermühle grobe Körnchen darüber. Er lehnte für sich dankend ab. Ihr Atem dampfte, während die Rosenwürfel zwischen den Zähnen knirschten.
Sie schaute auf die Uhr. Viel Zeit bleibe nicht mehr, denn sie könne nicht riskieren, dass eine Konkurrentin an ihrem Bein säge.
Warum sollte jemand an ihren Bein sägen?
Als könne sie Gedanken lesen, landete mit einem Rrrums ihr Bein auf der Tischkante. Sie zog den Stoff der Hose hoch und…. die Trüffel fielen ihm buchstäblich aus dem Mund, als er tatsächlich auf ein Holzbein blickte. Sie war aus echtem Holz geschnitzt.
Einen klitzekleinen klaren Moment hatte er noch und eine Frage die ihn brennend interessierte: „Wird eigentlich alles was du anfasst zu Eis?“ Ja, sie nickte. Reflexartig presste er die Oberschenkel zusammen.
In seinen Gedanken verfasste er bereits einen Abschiedsgruß: „Vielen Dank Frau Lalique, die Firma meldet sich. Für eine partnerschaftliche Ambition ist mein Interesse eingefroren aber für eine berufliche Zusammenarbeit bleibe ich offen…“ Was er noch nicht ahnt: Sie wird die Worte hören und das Tränchen auf ihrer Wange zu einem Eiskristall verzaubern.
Lalique.
Du bist schwer zu beschreiben.
Dass der Duft keine Emotionen transportiert kann ich nicht behaupten. Zwischen Gänsehaut und kühler Distanz liegen noch ein rosiges Lächeln und ein Nießen vom Pfeffer.
Die holzige Basis bringt kaum Wärme in den Eiskörper. Der Flakon zeigt schon gut auf, wohin die Reise geht. Matt gefrostetes Glas mit schwarzen Körnchen an den Randecken. Pudrig oder süß empfinde ich ihn gar nicht nicht. Tonka wo bist du eigentlich wenn man dich mal braucht? Patchouli gesellt sich zum Holz. Aber es hält sich alles noch im Rahmen. Kalt, holzig, rosig und würzig. Vor allem aber distanziert. An einem Mann gefällt mir der Duft besser als auf meiner Haut. Er hat einen speziellen Charakter, weshalb er gerne für berufliche Zwecke vorgeschlagen wird. Zu meinen Lieblingen gehört er nicht. Wird er vermutlich auch nie. Es brauchte eine Weile bis ich ihn irgendwie greifen oder verstehen konnte. Das liegt aber mit Sicherheit daran, weil ich nichts vom Eiswürfelverleih verstehe.
Genau, er beauftragt seine Sekretärin nach einer Kandidatin auf Augenhöhe zu suchen, die mit dem Geschäftssinn hinreichend vertraut ist. Dank ihrer Bemühungen auf einer Online Partnerbörse saß er schon wenige Tage später im noblen Restaurant. Ein Blind Date, das er zwischen etliche Termine schob. Der Sekretärin konnte man vertrauen, sie hatte ihn schließlich noch nie hängen lassen. Wie die ideale Frau sein sollte? Pfeffer im Hintern und auf keinen Fall langweilig, war sein Wunsch.
Etwas aufgeregt war er schon, nahm sich jedoch vor, dieses Gefühl mit rationalem Verstand zu unterdrücken. Ein winterlicher Wind wehte herein, als sich die Tür öffnete. Die Dame steuerte geradewegs auf ihn zu. Nach einer kurzen und effektiven Begrüßung ohne überflüssige Floskeln, half er ihr aus dem weißen Mantel. Darunter trug sie einen weißen Hosenanzug ohne Schnickschnack. Ob sie wohl eine Ärztin war? Spannend. Er wusste nichts über sie. Verstohlen blickte er immer wieder auf, bloß nicht starren. Makellos helle Haut. Rosige Wangen.
Die Bedienung trat an den Tisch für die Getränke heran. „Was darf es für die Dame sein?“
„Führungskräfte trinken Leitungswasser“, lächelte sie entschieden. Er musste sich ein Schmunzeln unterdrücken, bestellte dann aber aus ganz logischen Gründen das gleiche. Warum war er nie auf diesen Gedanken gekommen? Ihre Selbstverständlichkeit beeindruckte.
Die Unterhaltung war klar und strukturiert. Es blieb kein Raum für verspielte Flirtereien.
Ihm wäre fast entgangen, dass sich das Wasser, in welches sie ihren Zeigefinger tunkte, schlagartig in Eis verwandelte. Alles ganz beiläufig, beim studieren der Speisekarte.
„Äääh dein Glas…“ verschlug es ihm die Sprache.
„Ja? Willst du auch?“ Fragend blickte sie ihn an. Zack klirrten auch in seinem Getränk die Eiswürfel. Es war nicht möglich, diesen Moment zu verarbeiten, da nun die Bestellung für das Essen aufgenommen wurde. Was sie bestellte? Genauso absurd: Eine Schüssel Leitungswasser und extra große Pfefferkörner.
„… Und davon wirst du satt?“, entfuhr es ihm. Es ist ja nicht so, dass er sie in einen Schnellimbiss ausgeführt hatte. Die Speisekarte gab alles an Köstlichkeiten her, was man sich nur wünschen konnte.
Sie lächelte einfach. Unglaublich. Diese Frau wusste scheinbar genau was sie tat. Sie hatte Stil, auch wenn die Verwirrung in seinem Kopf nicht abriss.
„Was ich beruflich mache? Ich habe ein erfolgreiches Unternehmen gegründet.“
„Ja und was für ein Unternehmen?“ hakte er etwas ungeduldig nach.
„Ein Eiswürfelverleih.“
Er prustete laut durch das Restaurant. Grundgütiger hatte diese Frau Humor. Aber als sie ihm den Internetauftritt zeigte, gefror ihm das Lachen buchstäblich. Sie hatte sich keinen Scherz erlaubt.
Ein Glück wurden gerade jetzt die Speisen gebracht. Klong, klong, klong bereitete sie sich selbst wieder Eiswürfel zu, aber dieses mal in Rosenform. Dann streute sie großzügig mit der Pfeffermühle grobe Körnchen darüber. Er lehnte für sich dankend ab. Ihr Atem dampfte, während die Rosenwürfel zwischen den Zähnen knirschten.
Sie schaute auf die Uhr. Viel Zeit bleibe nicht mehr, denn sie könne nicht riskieren, dass eine Konkurrentin an ihrem Bein säge.
Warum sollte jemand an ihren Bein sägen?
Als könne sie Gedanken lesen, landete mit einem Rrrums ihr Bein auf der Tischkante. Sie zog den Stoff der Hose hoch und…. die Trüffel fielen ihm buchstäblich aus dem Mund, als er tatsächlich auf ein Holzbein blickte. Sie war aus echtem Holz geschnitzt.
Einen klitzekleinen klaren Moment hatte er noch und eine Frage die ihn brennend interessierte: „Wird eigentlich alles was du anfasst zu Eis?“ Ja, sie nickte. Reflexartig presste er die Oberschenkel zusammen.
In seinen Gedanken verfasste er bereits einen Abschiedsgruß: „Vielen Dank Frau Lalique, die Firma meldet sich. Für eine partnerschaftliche Ambition ist mein Interesse eingefroren aber für eine berufliche Zusammenarbeit bleibe ich offen…“ Was er noch nicht ahnt: Sie wird die Worte hören und das Tränchen auf ihrer Wange zu einem Eiskristall verzaubern.
Lalique.
Du bist schwer zu beschreiben.
Dass der Duft keine Emotionen transportiert kann ich nicht behaupten. Zwischen Gänsehaut und kühler Distanz liegen noch ein rosiges Lächeln und ein Nießen vom Pfeffer.
Die holzige Basis bringt kaum Wärme in den Eiskörper. Der Flakon zeigt schon gut auf, wohin die Reise geht. Matt gefrostetes Glas mit schwarzen Körnchen an den Randecken. Pudrig oder süß empfinde ich ihn gar nicht nicht. Tonka wo bist du eigentlich wenn man dich mal braucht? Patchouli gesellt sich zum Holz. Aber es hält sich alles noch im Rahmen. Kalt, holzig, rosig und würzig. Vor allem aber distanziert. An einem Mann gefällt mir der Duft besser als auf meiner Haut. Er hat einen speziellen Charakter, weshalb er gerne für berufliche Zwecke vorgeschlagen wird. Zu meinen Lieblingen gehört er nicht. Wird er vermutlich auch nie. Es brauchte eine Weile bis ich ihn irgendwie greifen oder verstehen konnte. Das liegt aber mit Sicherheit daran, weil ich nichts vom Eiswürfelverleih verstehe.
33 Antworten
Täter ermittelt
„Sie war die Schönste unter uns“ schluchzte die Frau des Bürgermeisters. „Und die Freundlichste“, weinte die beste Freundin.
Tränen rannen den Trauernden über die Wangen. Es war schwer zu ertragen. Das Unglück erschütterte die ganze Dorfgemeinde.
Ein gerahmtes Bild in Schwarz weiß mit Band ließ nur erahnen, wie bezaubernd die Verstorbene wirklich war. Jung und zart, das ganze Leben noch vor sich. Ihr seidiges Haar hatte stets nach Puder geduftet, die Haut war sanft und makellos gewesen.
„Weil sie in Rosenwasser gebadet und sich mit Heliotrop gepudert hat.“ wusste die Briefträgerin.
„Welche Blütencreme sie verwendet hat, wissen wir bis heute nicht“, grämte sich die Dorf-Pummelige, die trauriger darüber war, das ungelüftete Geheimnis beerdigen zu müssen. Etwas zu emotional pfefferte sie eine Handvoll Vanilleschoten ins Erdloch. „Benimm dich“, raunte ihr glatzköpfiger Ehegatte, der ihr dabei in die Seite puffte. Es fiel ihm schwer die aufrichtige Trauer zu verbergen, um den Hausfrieden nicht zu gefährden.
Vereint standen sie nun am Grab, warfen nach der Reihe ätherische Blättchen auf den heruntergelassenen Sarg. Keiner der Dörfler schien sich darüber zu wundern, denn die Puderpuppe war für ihre Hilfsbereitschaft und medizinisches Know How bekannt. Regelmäßig machte sie Hausbesuche und pflegte gebrochene Herzen mit Anis und Eukalyptus, die sie aus ihren lila Köfferlein hervorzauberte.
Am lautesten schniefte die Reihe der jungen Verehrer, denn niemand von ihnen hatte die Schöne retten können.
Weil die Augen bereits so angeschwollen waren, ließ der Dorfschönling versehentlich sein eingeschnäuztes Taschentuch ins Loch fallen, anstatt den Amberbrocken. Sie hatte den herbstlich-süßen Duft von Amber geliebt. Er ließ sie manchmal daran riechen, wenn er im Gegenzug mit ihr einen Walzer tanzen durfte.
Eine gute Nachricht gab es aber: Der Täter konnte noch am Tage der Beerdigung anhand von seinen dreckigen Fingernägeln ermittelt werden, die als erdige Spurenanhaftung auf dem Kleide des Opfers gesichert wurden. Wer hätte es gedacht? Es war der Totengräber Pat Schouli!
Oh weh, so eine traurige Geschichte. Leider fühlte sich mein Herz beim Testen genau so an. Eine unbeschreibliche Schönheit erscheint in den ersten zwei Sekunden. Feminin, zart, süß und hauptsächlich pudrig. Ja, genau so möchte ich duften. Kurz bevor man sie greifen und ans Herz drücken kann, erscheinen erdig, dreckige Grabschaufeln, die sie wegziehen wollen. Ein Kampf um die reine Seele beginnt. Im Hintergrund macht Anis auf sich aufmerksam und findet Gehör beim ätherischen Eukalyptus. Jedoch sind die Blüten zu weit entfernt, als dass sie das Spektakel wirklich mitbekommen. Vanille verteidigt sich, kommt gut zum Vorschein. Der Rest bleibt unbemerkt.
Den Seelenräuber, der mich zwangsläufig an Modriges oder feuchte Erde erinnert, kommt bei mir in der Regel nicht gut an.
Für manche mag die Kombination gut funktionieren, ich kann es leider nicht voneinander trennen, Patchouli stört mich einfach.
So legt sich ein Schleier von Trauer über mein Gemüt, denn erlösen kann ich meine Porzellanfee nicht mehr. Zu weit steckt sie schon im Erdloch. Traurig löse ich meinen Klammergriff und überlasse sie dem Herrn des Erdreichs.
Zum Abschied ritze ich „… leider wirst du niemals mein sein“, in das Holzkreuz. Ruhe in Frieden du Dorfschönheit.
Während ich schon davongelaufen bin, konnte sie sich mit einem Bein aus dem Grab befreien. Leider habe ich nicht die Geduld gehabt, so lange zu warten.
Danke liebe Pollita für die Testmöglichkeit.
Tränen rannen den Trauernden über die Wangen. Es war schwer zu ertragen. Das Unglück erschütterte die ganze Dorfgemeinde.
Ein gerahmtes Bild in Schwarz weiß mit Band ließ nur erahnen, wie bezaubernd die Verstorbene wirklich war. Jung und zart, das ganze Leben noch vor sich. Ihr seidiges Haar hatte stets nach Puder geduftet, die Haut war sanft und makellos gewesen.
„Weil sie in Rosenwasser gebadet und sich mit Heliotrop gepudert hat.“ wusste die Briefträgerin.
„Welche Blütencreme sie verwendet hat, wissen wir bis heute nicht“, grämte sich die Dorf-Pummelige, die trauriger darüber war, das ungelüftete Geheimnis beerdigen zu müssen. Etwas zu emotional pfefferte sie eine Handvoll Vanilleschoten ins Erdloch. „Benimm dich“, raunte ihr glatzköpfiger Ehegatte, der ihr dabei in die Seite puffte. Es fiel ihm schwer die aufrichtige Trauer zu verbergen, um den Hausfrieden nicht zu gefährden.
Vereint standen sie nun am Grab, warfen nach der Reihe ätherische Blättchen auf den heruntergelassenen Sarg. Keiner der Dörfler schien sich darüber zu wundern, denn die Puderpuppe war für ihre Hilfsbereitschaft und medizinisches Know How bekannt. Regelmäßig machte sie Hausbesuche und pflegte gebrochene Herzen mit Anis und Eukalyptus, die sie aus ihren lila Köfferlein hervorzauberte.
Am lautesten schniefte die Reihe der jungen Verehrer, denn niemand von ihnen hatte die Schöne retten können.
Weil die Augen bereits so angeschwollen waren, ließ der Dorfschönling versehentlich sein eingeschnäuztes Taschentuch ins Loch fallen, anstatt den Amberbrocken. Sie hatte den herbstlich-süßen Duft von Amber geliebt. Er ließ sie manchmal daran riechen, wenn er im Gegenzug mit ihr einen Walzer tanzen durfte.
Eine gute Nachricht gab es aber: Der Täter konnte noch am Tage der Beerdigung anhand von seinen dreckigen Fingernägeln ermittelt werden, die als erdige Spurenanhaftung auf dem Kleide des Opfers gesichert wurden. Wer hätte es gedacht? Es war der Totengräber Pat Schouli!
Oh weh, so eine traurige Geschichte. Leider fühlte sich mein Herz beim Testen genau so an. Eine unbeschreibliche Schönheit erscheint in den ersten zwei Sekunden. Feminin, zart, süß und hauptsächlich pudrig. Ja, genau so möchte ich duften. Kurz bevor man sie greifen und ans Herz drücken kann, erscheinen erdig, dreckige Grabschaufeln, die sie wegziehen wollen. Ein Kampf um die reine Seele beginnt. Im Hintergrund macht Anis auf sich aufmerksam und findet Gehör beim ätherischen Eukalyptus. Jedoch sind die Blüten zu weit entfernt, als dass sie das Spektakel wirklich mitbekommen. Vanille verteidigt sich, kommt gut zum Vorschein. Der Rest bleibt unbemerkt.
Den Seelenräuber, der mich zwangsläufig an Modriges oder feuchte Erde erinnert, kommt bei mir in der Regel nicht gut an.
Für manche mag die Kombination gut funktionieren, ich kann es leider nicht voneinander trennen, Patchouli stört mich einfach.
So legt sich ein Schleier von Trauer über mein Gemüt, denn erlösen kann ich meine Porzellanfee nicht mehr. Zu weit steckt sie schon im Erdloch. Traurig löse ich meinen Klammergriff und überlasse sie dem Herrn des Erdreichs.
Zum Abschied ritze ich „… leider wirst du niemals mein sein“, in das Holzkreuz. Ruhe in Frieden du Dorfschönheit.
Während ich schon davongelaufen bin, konnte sie sich mit einem Bein aus dem Grab befreien. Leider habe ich nicht die Geduld gehabt, so lange zu warten.
Danke liebe Pollita für die Testmöglichkeit.
21 Antworten
Der Bachelor
Wollt ihr wissen, weshalb die TV Aufnahme vom Finale so verwackelt war? Ich verrate es euch:
Da war er nun der Moment auf den alle gewartet hatten. Der Bachelor musste sich zwischen den bezaubenden Finalistinnen entscheiden. Eine ganze Nation fieberte Samstag Abend mit Popcorn vor den Bildschirmen mit. Es war zu spannend. Würde er sich für die Rothaarige mit den grünen Katzenaugen entscheiden oder für die Exotische Mitstreiterin, deren Lachen ganze Eisberge zum Schmelzen brachte?
Die Location hätte nicht effektvoller sein können: Hunderte Kerzen tauchten den Festsaal des Schlosses in warmes Licht, die Kristalle der Chandeliers funkelten königlich. Die Dekorateure krochen zuvor tagelang auf allen Vieren, um den roten Teppich mit Pinzetten zu entfusseln. Blumenbouquets und Pyramiden aus Champagnergläsern so weit das Auge reichte. Es war beeindruckend.
Die 4 Meter hohe Tür öffnete sich und der attraktivste Mann den die privaten Fernsehsender je ausgestrahlten, trat herein. Was für eine Erscheinung. Eine dunkle Strähne fiel ihm wie zufällig in die Stirn. Eine Labdanum-Jawline wie in Marmor gemeißelt. In seinen Lackschuhen konnte man sich spiegeln. Der Anzug vemochte kaum einen Benzoe-Muskel seines trainierten Körpers zu verbergen. Er war zwar immer schön, doch heute hielt man den Atem an. Den Knopf im Ohr mit den Stimmen der Regie brauchte er nicht, die Ansprache an die Damen hielt er gekonnt aus dem Stehgreif. Kurz ließ er die Traumdates Revue passieren:
Aus einer Taubenfeder bastelte er ein Flugzeug und brachte damit eine Kandidatin auf die Seychellen, dann zähmte er einen wilden Löwen, indem er ihm ins Ohr flüsterte und somit der zweite Dame in der Wüste das Leben rettete . Auch sein Sprung aus dem Weltall war spektakulär. Das ängstliche Mädel wartete am Boden auf ihren Helden. Jede Kobra ließ sich willenlos von ihm hypnotisieren und in Windeseile erschuf er ein Palmenparadis mit einer einzigen Schaufel- Aber erst nachdem er gestrandete Wale mit einer winzigen Tonkabohne zurück ins Wasser schob. Auf dem Wasser laufen konnte er bestimmt auch, würde er es versuchen. Das wäre aber genug der Angeberei. Chuck Norris verschoss auch nicht auf einmal sein ganzes Pulver.
Nun setzte er sich an den Flügel. Schon die ersten Klänge trieben Rührungstränen in die Augen aller Anwesenden. Sehr zum Leidwesen der Make up Artisten. Jetzt begann er auch noch zu singen. Natürlich konnte auch singen. Was konnte er nicht?
Nach elend langer emotionaler Achterbahnfahrt kam nun der Moment der letzten Rosenübergabe. Die Nerven waren zum Zerreissen gespannt. Endlich machte er einen Kniefall vor der Rothaarigen. Die Ansprache glich fast einem königlichen Heiratsantrag.
Doch sie reagierte etwas seltsam. Ein bedauernder Gesichtsausdruck, anstatt sich glückselig um seinen Hals zu werfen.
Beschämt zeigt sie mit ihrer Hand direkt in die Kamera. „Was ist?“ fragte der Bachelor etwas betröppelt, immer noch kniend. „Ich will lieber ihn“, sagte sie mit einem Frosch im Hals und räusperte sich, immer noch in die Kamera zeigend. Sein Lächeln war ihm soeben eingefroren. Ich möchte nicht wissen, wieviele Männer vor den Bildschirmen in Jubel ausgebrochen sind, die sich angesprochen fühlten.
Nun wurde groß auf ihr Gesicht gezoomt, als sie ihre Entscheidung zu erklären versuchte. Es ist nicht so, dass der Bachelor ihr nicht gefallen hätte. Ja er war sogar überdurchschnittlich attraktiv und talentiert. Allerdings sei er ihr zu perfekt. So ganz ohne Ecken und Kanten. Sie fühle sich unter Druck gesetzt, ebenso perfekt zu sein. Dabei sei sie so menschelnd. Es fühle sich alles wunderbar warm, glamourös und edel an, aber auf Dauer würde sie es langweilig empfinden.
Da der Bachelor auch mit überdurchschnittlicher Intelligenz gesegnet war, erhob er sich langsam aus seiner knienden Position. Jetzt dämmerte ihm der Korb. Wen meinte sie aber nun? Wen wollte sie mit ihrem Zeig in die Kamera?
„Den Mann dahinter“ lächelte sie schüchtern. Vor lauter Glück, dem schönsten Mann des Fernsehens vorgezogen worden zu sein, ließ der verstrubbelte Kameramann im Holzfällerhemd doch glatt die Kamera auf seine abgeranzten Chucks fallen…
Das war nun des Rätsels Lösung.
Grand Soir ist wie der Bachelor. Wunderschön, Kronleuchter-elegant, edel und harzig warm. Vanillig süß und unaufdringlich. Fast königlich mit Etikette. Keine Note sticht, kreischt oder vergreift sich im Ton. Alles ist und bleibt in perfekter Harmonie. Perfekt- das ist das richtige Wort. Ich dachte ich müsste ihn haben. Zwei Abfüllungen, die ich noch nicht mal geleert habe, ließen mich zweifeln. Irgendetwas fehlte mir. Gewürze? Likör? Eine schmuddelige Rose? Vielleicht hätte ein verschwitztes T-Shirt oder ein Kippchen? Eine Zahnlücke… Die Ecken und Kanten scheine ich wohl zu vermissen. Dies würde mich auf Dauer mit Langeweile plagen. Deshalb bleibe ich bei den Abfüllungen und genieße die Perfektion in den Herbst- und Wintermonaten wenn ich mich im Abendkleid an einen Flügel unter dem Kronleuchter setze oder realistischer: mit kuscheligem Pullover durch die weihnachtlich geschmückte Stadt spaziere. Zum Ausgehen eignet er sich hervorragend und wird aufgrund der starken Ausstrahlung sparsam im Verbrauch sein. Grand Soir ist natürlich ein Duft der unisex tragbar ist, ich hatte die männliche Form nur für den Unterhaltungswert bestimmt.
Da war er nun der Moment auf den alle gewartet hatten. Der Bachelor musste sich zwischen den bezaubenden Finalistinnen entscheiden. Eine ganze Nation fieberte Samstag Abend mit Popcorn vor den Bildschirmen mit. Es war zu spannend. Würde er sich für die Rothaarige mit den grünen Katzenaugen entscheiden oder für die Exotische Mitstreiterin, deren Lachen ganze Eisberge zum Schmelzen brachte?
Die Location hätte nicht effektvoller sein können: Hunderte Kerzen tauchten den Festsaal des Schlosses in warmes Licht, die Kristalle der Chandeliers funkelten königlich. Die Dekorateure krochen zuvor tagelang auf allen Vieren, um den roten Teppich mit Pinzetten zu entfusseln. Blumenbouquets und Pyramiden aus Champagnergläsern so weit das Auge reichte. Es war beeindruckend.
Die 4 Meter hohe Tür öffnete sich und der attraktivste Mann den die privaten Fernsehsender je ausgestrahlten, trat herein. Was für eine Erscheinung. Eine dunkle Strähne fiel ihm wie zufällig in die Stirn. Eine Labdanum-Jawline wie in Marmor gemeißelt. In seinen Lackschuhen konnte man sich spiegeln. Der Anzug vemochte kaum einen Benzoe-Muskel seines trainierten Körpers zu verbergen. Er war zwar immer schön, doch heute hielt man den Atem an. Den Knopf im Ohr mit den Stimmen der Regie brauchte er nicht, die Ansprache an die Damen hielt er gekonnt aus dem Stehgreif. Kurz ließ er die Traumdates Revue passieren:
Aus einer Taubenfeder bastelte er ein Flugzeug und brachte damit eine Kandidatin auf die Seychellen, dann zähmte er einen wilden Löwen, indem er ihm ins Ohr flüsterte und somit der zweite Dame in der Wüste das Leben rettete . Auch sein Sprung aus dem Weltall war spektakulär. Das ängstliche Mädel wartete am Boden auf ihren Helden. Jede Kobra ließ sich willenlos von ihm hypnotisieren und in Windeseile erschuf er ein Palmenparadis mit einer einzigen Schaufel- Aber erst nachdem er gestrandete Wale mit einer winzigen Tonkabohne zurück ins Wasser schob. Auf dem Wasser laufen konnte er bestimmt auch, würde er es versuchen. Das wäre aber genug der Angeberei. Chuck Norris verschoss auch nicht auf einmal sein ganzes Pulver.
Nun setzte er sich an den Flügel. Schon die ersten Klänge trieben Rührungstränen in die Augen aller Anwesenden. Sehr zum Leidwesen der Make up Artisten. Jetzt begann er auch noch zu singen. Natürlich konnte auch singen. Was konnte er nicht?
Nach elend langer emotionaler Achterbahnfahrt kam nun der Moment der letzten Rosenübergabe. Die Nerven waren zum Zerreissen gespannt. Endlich machte er einen Kniefall vor der Rothaarigen. Die Ansprache glich fast einem königlichen Heiratsantrag.
Doch sie reagierte etwas seltsam. Ein bedauernder Gesichtsausdruck, anstatt sich glückselig um seinen Hals zu werfen.
Beschämt zeigt sie mit ihrer Hand direkt in die Kamera. „Was ist?“ fragte der Bachelor etwas betröppelt, immer noch kniend. „Ich will lieber ihn“, sagte sie mit einem Frosch im Hals und räusperte sich, immer noch in die Kamera zeigend. Sein Lächeln war ihm soeben eingefroren. Ich möchte nicht wissen, wieviele Männer vor den Bildschirmen in Jubel ausgebrochen sind, die sich angesprochen fühlten.
Nun wurde groß auf ihr Gesicht gezoomt, als sie ihre Entscheidung zu erklären versuchte. Es ist nicht so, dass der Bachelor ihr nicht gefallen hätte. Ja er war sogar überdurchschnittlich attraktiv und talentiert. Allerdings sei er ihr zu perfekt. So ganz ohne Ecken und Kanten. Sie fühle sich unter Druck gesetzt, ebenso perfekt zu sein. Dabei sei sie so menschelnd. Es fühle sich alles wunderbar warm, glamourös und edel an, aber auf Dauer würde sie es langweilig empfinden.
Da der Bachelor auch mit überdurchschnittlicher Intelligenz gesegnet war, erhob er sich langsam aus seiner knienden Position. Jetzt dämmerte ihm der Korb. Wen meinte sie aber nun? Wen wollte sie mit ihrem Zeig in die Kamera?
„Den Mann dahinter“ lächelte sie schüchtern. Vor lauter Glück, dem schönsten Mann des Fernsehens vorgezogen worden zu sein, ließ der verstrubbelte Kameramann im Holzfällerhemd doch glatt die Kamera auf seine abgeranzten Chucks fallen…
Das war nun des Rätsels Lösung.
Grand Soir ist wie der Bachelor. Wunderschön, Kronleuchter-elegant, edel und harzig warm. Vanillig süß und unaufdringlich. Fast königlich mit Etikette. Keine Note sticht, kreischt oder vergreift sich im Ton. Alles ist und bleibt in perfekter Harmonie. Perfekt- das ist das richtige Wort. Ich dachte ich müsste ihn haben. Zwei Abfüllungen, die ich noch nicht mal geleert habe, ließen mich zweifeln. Irgendetwas fehlte mir. Gewürze? Likör? Eine schmuddelige Rose? Vielleicht hätte ein verschwitztes T-Shirt oder ein Kippchen? Eine Zahnlücke… Die Ecken und Kanten scheine ich wohl zu vermissen. Dies würde mich auf Dauer mit Langeweile plagen. Deshalb bleibe ich bei den Abfüllungen und genieße die Perfektion in den Herbst- und Wintermonaten wenn ich mich im Abendkleid an einen Flügel unter dem Kronleuchter setze oder realistischer: mit kuscheligem Pullover durch die weihnachtlich geschmückte Stadt spaziere. Zum Ausgehen eignet er sich hervorragend und wird aufgrund der starken Ausstrahlung sparsam im Verbrauch sein. Grand Soir ist natürlich ein Duft der unisex tragbar ist, ich hatte die männliche Form nur für den Unterhaltungswert bestimmt.
36 Antworten
Wenn der perfekte Duft auch nicht zaubern kann - eine Fehleranalyse
Niedergeschlagen stützte er seinen Kopf in die Hände. Vor ihm lag ein Berg von Briefen. Alles Absagen auf seine Bewerbungen für ein duales Studium.
„Ich verstehe es nicht, du hast Bestnoten in deinem Abiturszeugnis“ wunderte sich sein Vater mit gerunzelter Stirn. Die fürsorgliche Mama tischte Tee und Kekse auf, um gemeinsam beraten zu können. Jetzt ging es wirklich um den Feinschliff. Einen maßgeschneiderten Anzug hatte er schon, der beste Friseur in der Stadt schnitt die Haare im seriösen Stil, das blütenweiss gestärkte Hemd hing am Kleiderbügel. Ja sogar auf eine Maniküre ließ er sich ein. Irgendwie verstand es keiner, denn Intelligenz und rhetorische Fähigkeiten besaß er auch.
„Ich habs“ rief die Tante und bestand auf einen Duft, der zum sauberen Klima des gewünschten Arbeitgebers passen würde. Unaufdringlich, fein, leicht seifig sauber, pudrig und frisch. An dem könne niemand Anstoß nehmen. Ein Wohlgeruch auch für empfindliche Nasen sollte es sein.
Ok gesagt getan- ein Besuch in der nächsten Parfumerie und unter bewundernden „Aaahs“ und „Oohs“ waren sich alle einig. Prada L’Homme. Keine Störnote, nichts was aneckt oder Migräne herbeirufen könnte, sondern exakt dem Bild eines eleganten Mannes im beruflichen Umfeld entsprach. Extrem gepflegt, ohne einzelne Noten benennen zu können. Sogar einen Hauch von Süße brachte er mit. Ein Duft dem Frau auch gerne näher kommen würde… - ähm nach Feierabend natürlich. Aber schön der Reihe nach.
So saß der junge Mann mit aufrechtem Sitz, geduscht, gebügelt und vorbereitet, perfekt seitengescheitelt, manikürt und wohl beduftet vor dem Auswahlkomitee. Diesmal würde alles glatt laufen. Er war sich sicher. Die leichte Aufregung war von Vorteil, so konnte er aufmerksam folgen. Ihm waren zwar die verwirrten Blicke der Personalverantwortlichen wieder nicht entgangen, aber wie waren sie nur zu deuten? Chefs schienen seltsame Menschen zu sein. Auf jede Frage konnte er die richtige Antwort geben, ja sie waren sogar formvollendet in Grammatik und Inhalt.
Nun passierte etwas komisches: Der CEO stand auf, reichte ihm die Hand und erteilte ihm noch hier an Ort und Stelle die Absage. „Aber weshalb?“, fragte der junge Abiturient irritiert. „Habe ich das falsche Parfum gekauft?“
Der CEO trat noch einen Schritt näher, sodass er sich auf Höhe der jugendlichen Ohrmuschel befand. „Die Duftauswahl war perfekt. Ich hätte es nicht besser aussuchen können“, flüsterte er diskret, während sein Blick zu dem besetzten Platz neben der Tür wanderte. „Aber das nächste mal kommen Sie bitte nur in Begleitung von Prada L’Homme… und ohne ihre Mutter.“
Manchmal kann auch der perfekte Duft keine Wunder vollbringen. Jetzt muss ich spoilern: Er bekam nach dieser Fehleranalyse die zweite Chance und diesmal war Prada L’Homme sein Glücksbringer.
Der Duft ist toll. Keine Sorge Männer, den lasse ich euch. An mir wirkt er trotz der pudrigen Iris zu maskulin. Das weibliche Pendant dazu Prada Femme kommt nicht ganz an die Schönheit der Herrenversion ran. Sie hat einen ganz anderen, einen cremig süßen Charakter. Da bin ich etwas neidisch. Aber ein Trost bleibt mir: Prada Infusion Iris Cedre ist auch für mich tragbar und kann locker mit Prada L‘Homme und der Arbeitswelt mithalten, obwohl Prada L’Homme generell ein berühmter „Immergeher“ für alle Lebenslagen mit Signaturepotential ist. Für den Start in die Parfumwelt außerdem ein sicherer Begleiter.
Die L‘eau Version wirkt nochmal transparenter, leichter, frischer. Ein wenig schwächer auch von der Projektion. Prada L’Homme bleibt jedoch der schönere.
„Ich verstehe es nicht, du hast Bestnoten in deinem Abiturszeugnis“ wunderte sich sein Vater mit gerunzelter Stirn. Die fürsorgliche Mama tischte Tee und Kekse auf, um gemeinsam beraten zu können. Jetzt ging es wirklich um den Feinschliff. Einen maßgeschneiderten Anzug hatte er schon, der beste Friseur in der Stadt schnitt die Haare im seriösen Stil, das blütenweiss gestärkte Hemd hing am Kleiderbügel. Ja sogar auf eine Maniküre ließ er sich ein. Irgendwie verstand es keiner, denn Intelligenz und rhetorische Fähigkeiten besaß er auch.
„Ich habs“ rief die Tante und bestand auf einen Duft, der zum sauberen Klima des gewünschten Arbeitgebers passen würde. Unaufdringlich, fein, leicht seifig sauber, pudrig und frisch. An dem könne niemand Anstoß nehmen. Ein Wohlgeruch auch für empfindliche Nasen sollte es sein.
Ok gesagt getan- ein Besuch in der nächsten Parfumerie und unter bewundernden „Aaahs“ und „Oohs“ waren sich alle einig. Prada L’Homme. Keine Störnote, nichts was aneckt oder Migräne herbeirufen könnte, sondern exakt dem Bild eines eleganten Mannes im beruflichen Umfeld entsprach. Extrem gepflegt, ohne einzelne Noten benennen zu können. Sogar einen Hauch von Süße brachte er mit. Ein Duft dem Frau auch gerne näher kommen würde… - ähm nach Feierabend natürlich. Aber schön der Reihe nach.
So saß der junge Mann mit aufrechtem Sitz, geduscht, gebügelt und vorbereitet, perfekt seitengescheitelt, manikürt und wohl beduftet vor dem Auswahlkomitee. Diesmal würde alles glatt laufen. Er war sich sicher. Die leichte Aufregung war von Vorteil, so konnte er aufmerksam folgen. Ihm waren zwar die verwirrten Blicke der Personalverantwortlichen wieder nicht entgangen, aber wie waren sie nur zu deuten? Chefs schienen seltsame Menschen zu sein. Auf jede Frage konnte er die richtige Antwort geben, ja sie waren sogar formvollendet in Grammatik und Inhalt.
Nun passierte etwas komisches: Der CEO stand auf, reichte ihm die Hand und erteilte ihm noch hier an Ort und Stelle die Absage. „Aber weshalb?“, fragte der junge Abiturient irritiert. „Habe ich das falsche Parfum gekauft?“
Der CEO trat noch einen Schritt näher, sodass er sich auf Höhe der jugendlichen Ohrmuschel befand. „Die Duftauswahl war perfekt. Ich hätte es nicht besser aussuchen können“, flüsterte er diskret, während sein Blick zu dem besetzten Platz neben der Tür wanderte. „Aber das nächste mal kommen Sie bitte nur in Begleitung von Prada L’Homme… und ohne ihre Mutter.“
Manchmal kann auch der perfekte Duft keine Wunder vollbringen. Jetzt muss ich spoilern: Er bekam nach dieser Fehleranalyse die zweite Chance und diesmal war Prada L’Homme sein Glücksbringer.
Der Duft ist toll. Keine Sorge Männer, den lasse ich euch. An mir wirkt er trotz der pudrigen Iris zu maskulin. Das weibliche Pendant dazu Prada Femme kommt nicht ganz an die Schönheit der Herrenversion ran. Sie hat einen ganz anderen, einen cremig süßen Charakter. Da bin ich etwas neidisch. Aber ein Trost bleibt mir: Prada Infusion Iris Cedre ist auch für mich tragbar und kann locker mit Prada L‘Homme und der Arbeitswelt mithalten, obwohl Prada L’Homme generell ein berühmter „Immergeher“ für alle Lebenslagen mit Signaturepotential ist. Für den Start in die Parfumwelt außerdem ein sicherer Begleiter.
Die L‘eau Version wirkt nochmal transparenter, leichter, frischer. Ein wenig schwächer auch von der Projektion. Prada L’Homme bleibt jedoch der schönere.
18 Antworten
Meine allerehrlichste Meinung von allen
Der erste Text wurde wegen unangemessener Sprache entfernt. Gerne gibt es beim nächsten mal wieder Poesie. Hier die entschärftere Version und Ironietriggerwarnung:
Erstmal das wichtigste: Banger! Klare Kaufempfehlung.
Hier ich fass mich kurz- ohne poetische Gedichte, weil Khamrah das nicht nötig hat:
Tiktokinfluencer hat mich neugierig gemacht. Hab das Teil bestellt. Kommt im stabilen Glasflakon. Mein Mann hey was is das? Es riecht brutal und sprüht sich das auf. 15 mal. Ok krasse Duftwolke, bin fast umgekippt. Aber gut! Wir gehn Kaufland. Ich zu Gurken, der zu Melonen. Da kommt eine Frau und spricht den drauf an. Ich (*Blümchensprache*) eifersüchtig etwas wild mit meiner Tasche rumgefuchtelt. Naja der Flakon war noch drin. Schwer wie Backstein trotz Plastikdeckel. Sorry nochma an der Stelle. Aber junge Dame, vergebene Männer nach dem Duft fragen- so is das mit Komplimentegetter! Überlegt euch vorher ob ihr das wollt.
Ok ja genug pallabert wie riecht der nun:
Weihnachtsmarkt! Dattelsirup mit Schuss. Gewürze und sehr süß, aber nich wie typische Schokolade, eher Vanillepraline. Nix Oud oder typischer Orient. Zimtstange stanzt dir ein drittes Nasenloch oder Auge. Kenn mich nicht aus mit Esoterik. Ja was soll ich sagen? Preis-Leistungs-Knaller.
Was noch besser is: Khamrah Quawah. Aber den heb ich für Fitnessstudio auf.
Ps: Der „Schnüfflerin“ ausm Kaufland gehts wieder gut. Hab ihr als Entschädigung den Onlinelink für den Parfumhändler weitergegeben. Ich sag doch- klare Kaufempfehlung.
Kaufland roch übrigens nach zwei Wochen immer noch danach. Soviel zu Beastmode, wens interessiert.
Und alles ohne KI geschrieben.
Und jetzt ganz ehrlich: Ja, der Duft ist wirklich schön, strahlt ordentlich ab und ist für die Herbst- und Wintermonate hervorragend geeignet.
Erstmal das wichtigste: Banger! Klare Kaufempfehlung.
Hier ich fass mich kurz- ohne poetische Gedichte, weil Khamrah das nicht nötig hat:
Tiktokinfluencer hat mich neugierig gemacht. Hab das Teil bestellt. Kommt im stabilen Glasflakon. Mein Mann hey was is das? Es riecht brutal und sprüht sich das auf. 15 mal. Ok krasse Duftwolke, bin fast umgekippt. Aber gut! Wir gehn Kaufland. Ich zu Gurken, der zu Melonen. Da kommt eine Frau und spricht den drauf an. Ich (*Blümchensprache*) eifersüchtig etwas wild mit meiner Tasche rumgefuchtelt. Naja der Flakon war noch drin. Schwer wie Backstein trotz Plastikdeckel. Sorry nochma an der Stelle. Aber junge Dame, vergebene Männer nach dem Duft fragen- so is das mit Komplimentegetter! Überlegt euch vorher ob ihr das wollt.
Ok ja genug pallabert wie riecht der nun:
Weihnachtsmarkt! Dattelsirup mit Schuss. Gewürze und sehr süß, aber nich wie typische Schokolade, eher Vanillepraline. Nix Oud oder typischer Orient. Zimtstange stanzt dir ein drittes Nasenloch oder Auge. Kenn mich nicht aus mit Esoterik. Ja was soll ich sagen? Preis-Leistungs-Knaller.
Was noch besser is: Khamrah Quawah. Aber den heb ich für Fitnessstudio auf.
Ps: Der „Schnüfflerin“ ausm Kaufland gehts wieder gut. Hab ihr als Entschädigung den Onlinelink für den Parfumhändler weitergegeben. Ich sag doch- klare Kaufempfehlung.
Kaufland roch übrigens nach zwei Wochen immer noch danach. Soviel zu Beastmode, wens interessiert.
Und alles ohne KI geschrieben.
Und jetzt ganz ehrlich: Ja, der Duft ist wirklich schön, strahlt ordentlich ab und ist für die Herbst- und Wintermonate hervorragend geeignet.
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