
Quarzsprung
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Ein obszönes Ritual - und ich bin gerne das Opfer
Ardent ist nicht einfach nur ein Parfum, es ist ein Ritual. Der Duft einer Seele, die nicht gerettet werden will. Eine Sünde die so gut riecht, dass man sie immer und immer wieder begehen will.
Der Duft einer dunklen Messe. Ein schleichender Nebel, der sich wie ein Vorhang über den Steinboden einer entweihten Kirche legt. Kerzen, die nicht mit Wachs, sondern dem Harz uralter Bäume brennen. Bäume aus Zeiten, in denen der Kirchenplatz noch ein heidnischer Hain war. Myrrhe und Weihrauch tanzen um die Kerzen, Pfeffer und Leder schwirren im Nebel. Verführung und Sehnsucht liegen in der Luft.
Der Nebel umhüllt aber nur das, was sich im Herzen entfaltet. Eine Rose voll obszöner Pracht. Keine von diesen unschuldigen Blumen der Jungfrau Maria. Es sind dunkle, blutrote bis schwarze Rosen, die in der Faust eines Vampirs zerdrückt werden. Einladend, faszinierend, aber auch furchterregend.
Safran und Patchouli umspielen die Rose, wirken wie ein Gift, das langsam die Sinne betäubt. Der Duft einer Kreatur, die seit Jahrhunderten im Schatten der Kanzel lauert und nun endlich ihre Zähne in eine Hostie schlagen kann.
Und mit dem Biss kommt der Wahn. Ein würziger Abgrund aus Ambra, Benzoe und Vanille. Die süße Fäulnis der Versuchung. Ein Zusammenspiel wie der Schweiß eines Körpers, der sich im Fieber der Sünde windet. Die Orgel verstummt. Stöhnen hallt durch die Hallen. Lust, die zur Qual wird. Berührung, die verdammt.
Ardent ist ein Seelenräuber. Obszön, verführerisch und sakral.
Mein neuer Favorit.
Der Duft einer dunklen Messe. Ein schleichender Nebel, der sich wie ein Vorhang über den Steinboden einer entweihten Kirche legt. Kerzen, die nicht mit Wachs, sondern dem Harz uralter Bäume brennen. Bäume aus Zeiten, in denen der Kirchenplatz noch ein heidnischer Hain war. Myrrhe und Weihrauch tanzen um die Kerzen, Pfeffer und Leder schwirren im Nebel. Verführung und Sehnsucht liegen in der Luft.
Der Nebel umhüllt aber nur das, was sich im Herzen entfaltet. Eine Rose voll obszöner Pracht. Keine von diesen unschuldigen Blumen der Jungfrau Maria. Es sind dunkle, blutrote bis schwarze Rosen, die in der Faust eines Vampirs zerdrückt werden. Einladend, faszinierend, aber auch furchterregend.
Safran und Patchouli umspielen die Rose, wirken wie ein Gift, das langsam die Sinne betäubt. Der Duft einer Kreatur, die seit Jahrhunderten im Schatten der Kanzel lauert und nun endlich ihre Zähne in eine Hostie schlagen kann.
Und mit dem Biss kommt der Wahn. Ein würziger Abgrund aus Ambra, Benzoe und Vanille. Die süße Fäulnis der Versuchung. Ein Zusammenspiel wie der Schweiß eines Körpers, der sich im Fieber der Sünde windet. Die Orgel verstummt. Stöhnen hallt durch die Hallen. Lust, die zur Qual wird. Berührung, die verdammt.
Ardent ist ein Seelenräuber. Obszön, verführerisch und sakral.
Mein neuer Favorit.
6 Antworten
Urlaub in der Flasche
Es ist endlich soweit. Nach Monaten voll Arbeit hast du es geschafft, dem Alltag zu entfliehen und erreichst das warme Paradies mit türkisblauen Küsten.
Du spazierst beim ersten Sonnenuntergang deines Urlaubs am Strand entlang und siehst eine kleine, sonnengeküsste Strandbar.
Runterfahren: Du setzt dich an die Theke der Bar, das warme Holz unter deinen Armen, der erste Weißwein glitzert im vereisten Glas vor deinem Gesicht. Lavendel, Bergamotte und Citrusduft liegen in der Luft und beleben die Atmosphäre, während die Sonne weiter am Horizont versinkt.
Ankommen: Der Duft wird nach seinem frischen, belebenden Anfang langsam üppig und leicht berauschend. Die Strandbar füllt sich mit Leben, die Musik wird lauter. Von den anderen Sitzplätzen strömen dir Tabak, sanfte Honignoten und dezente Anflüge von Zimt und Jasmin entgegen. Es ist der Geruch von Urlaubsromanzen, die ein Leben lang anhalten - oder vielleicht nur diese Nacht.
Ausklingen: Der Abend war lang, die Sonne ist verschwunden. Doch in der Luft liegt immernoch eine langanhaltende Süße von Vanille und Tonkabohne, die dich morgen ganz sicher wieder an diesen Ort zurückkehren lässt. Denn er macht so süchtig wie der Urlaub in der Flasche - Naxos.
Fazit: Dieser Duft ist eine Bombe. Gefällig, eingängig und trotzdem kein Allerweltsduft. Er strahlt wie die Sonne und hält solange an, wie die heißen Sommertage, bevor die Nächte wieder länger werden.
Für mich ein perfekter, unkomplizierter Türöffner in die Welt der Nischendüfte.
Du spazierst beim ersten Sonnenuntergang deines Urlaubs am Strand entlang und siehst eine kleine, sonnengeküsste Strandbar.
Runterfahren: Du setzt dich an die Theke der Bar, das warme Holz unter deinen Armen, der erste Weißwein glitzert im vereisten Glas vor deinem Gesicht. Lavendel, Bergamotte und Citrusduft liegen in der Luft und beleben die Atmosphäre, während die Sonne weiter am Horizont versinkt.
Ankommen: Der Duft wird nach seinem frischen, belebenden Anfang langsam üppig und leicht berauschend. Die Strandbar füllt sich mit Leben, die Musik wird lauter. Von den anderen Sitzplätzen strömen dir Tabak, sanfte Honignoten und dezente Anflüge von Zimt und Jasmin entgegen. Es ist der Geruch von Urlaubsromanzen, die ein Leben lang anhalten - oder vielleicht nur diese Nacht.
Ausklingen: Der Abend war lang, die Sonne ist verschwunden. Doch in der Luft liegt immernoch eine langanhaltende Süße von Vanille und Tonkabohne, die dich morgen ganz sicher wieder an diesen Ort zurückkehren lässt. Denn er macht so süchtig wie der Urlaub in der Flasche - Naxos.
Fazit: Dieser Duft ist eine Bombe. Gefällig, eingängig und trotzdem kein Allerweltsduft. Er strahlt wie die Sonne und hält solange an, wie die heißen Sommertage, bevor die Nächte wieder länger werden.
Für mich ein perfekter, unkomplizierter Türöffner in die Welt der Nischendüfte.
2 Antworten
Der lineare Lipstick-Date-Duft
Der Titel ist zwar Programm, wird dem Homme Intense aber nicht gerecht. Denn er ist wunderbar und performt brachial.
Der Anfang ist pure Iris, erinnert sofort und unfassbar stark an die Iris, wie man sie aus Lippenstiften kennt. Das ist aber keinesfalls negativ gemeint, wirkt eher süchtig machend.
Nach einer Weile auf der Haut tritt die Iris leicht in den Hintergrund und macht Platz für eine wohlige süße Würze, was dem Duft mehr Tiefe verleiht. Diese Kombination aus Lipstick-Iris und würzig-süßer Basis bleibt über den gesamten Duftverlauf präsent.
Homme Intense ist für mich zwar ein äußerst linearer und wenig komplexer Duft, ist in dem was er tut aber brilliant.
Ein absoluter Date Duft, der dafür sorgt, dass Nähe vorprogrammiert ist - denn er lädt zum regelmäßigen Schnuppern ein.
Haltbarkeit und Sillage sind eine Wucht. Der Duft bleibt auf der Haut ganz lässig 8-10 Stunden mit starker Sillage sitzen. Auf Textil nimmt man ihn auch am nächsten Tag noch deutlich wahr.
Ein absoluter Klassiker, der eigentlich in jeder Sammlung stehen sollte. Perfekt für lauschige Abende und die kühleren Monate im Jahr. Im Sommer tendiert er jedoch dazu, schnell sehr aufdringlich zu werden.
Der Anfang ist pure Iris, erinnert sofort und unfassbar stark an die Iris, wie man sie aus Lippenstiften kennt. Das ist aber keinesfalls negativ gemeint, wirkt eher süchtig machend.
Nach einer Weile auf der Haut tritt die Iris leicht in den Hintergrund und macht Platz für eine wohlige süße Würze, was dem Duft mehr Tiefe verleiht. Diese Kombination aus Lipstick-Iris und würzig-süßer Basis bleibt über den gesamten Duftverlauf präsent.
Homme Intense ist für mich zwar ein äußerst linearer und wenig komplexer Duft, ist in dem was er tut aber brilliant.
Ein absoluter Date Duft, der dafür sorgt, dass Nähe vorprogrammiert ist - denn er lädt zum regelmäßigen Schnuppern ein.
Haltbarkeit und Sillage sind eine Wucht. Der Duft bleibt auf der Haut ganz lässig 8-10 Stunden mit starker Sillage sitzen. Auf Textil nimmt man ihn auch am nächsten Tag noch deutlich wahr.
Ein absoluter Klassiker, der eigentlich in jeder Sammlung stehen sollte. Perfekt für lauschige Abende und die kühleren Monate im Jahr. Im Sommer tendiert er jedoch dazu, schnell sehr aufdringlich zu werden.
Der Signature-Duft der Route 66
Dior Fahrenheit Parfum ist der Duft eines rastlosen Rebellen - kein glattgebügelter Playboy, sondern ein abgebrühter, benzindurchtränkter Nomade, der auf einem Motorrad die Route 66 entlangheizt, in zwielichtigen Bars landet und seine Geschichten zwischen Gläsern voll Rum und zerrissenen Laken zurücklässt.
Fahrenheit Parfum riecht nach Freiheit, Gefahr, aber auch nach einem sicheren, warmen Hafen für eine Nacht.
Er beginnt hart und elektrisierend. Zitrusfrüchte und Pfeffer lassen den Motor aufheulen und füllen die Nachtluft mit Abenteuer. Der Geruch von Ungeduld - jemand der einfach losfährt statt zu warten.
Im weiteren Verlauf wird er dichter, schwerer und ledriger. Das Gefühl von Rausch, Zigarettenrauch in der Luft und eine fremde Hand auf dem Oberschenkel. Der Geruch, der in der Luft liegt, wenn die Band ihren letzten Song spielt und die echten Geschichten der Nacht erst noch geschrieben werden. Von Versprechen, die man nicht halten wird und Küssen, die nach mehr schmecken als nur nach Zuneigung.
Im Drydown kehrt der Morgen danach ein. Der Rausch ist vorbei und ein langer, süß-klebriger, schmutziger Abgang bleibt zurück, der dich noch viele Stunden begleiten und in Gedanken in die letzte Nacht zurückwerfen wird. Eine Nacht, die zu schnell vorbei war. An den metallischen Nachgeschmack von Abenteuern, von denen man erzählt, statt sie zu bereuen.
Fazit: Fahrenheit ist kein Duft für brave Jungs. Er riecht nach durchzechten Nächten und schlechten Entscheidungen. Nach einem Mann, der keinen sicheren Hafen braucht, weil die Straße sein zuhause ist. Er riecht nach Freiheit, Einsamkeit, einer Flasche zwischen den Zähnen und einer Frau auf dem Schoß. Kein Morgen, keine Regeln, keine Reue.
Fahrenheit Parfum riecht nach Freiheit, Gefahr, aber auch nach einem sicheren, warmen Hafen für eine Nacht.
Er beginnt hart und elektrisierend. Zitrusfrüchte und Pfeffer lassen den Motor aufheulen und füllen die Nachtluft mit Abenteuer. Der Geruch von Ungeduld - jemand der einfach losfährt statt zu warten.
Im weiteren Verlauf wird er dichter, schwerer und ledriger. Das Gefühl von Rausch, Zigarettenrauch in der Luft und eine fremde Hand auf dem Oberschenkel. Der Geruch, der in der Luft liegt, wenn die Band ihren letzten Song spielt und die echten Geschichten der Nacht erst noch geschrieben werden. Von Versprechen, die man nicht halten wird und Küssen, die nach mehr schmecken als nur nach Zuneigung.
Im Drydown kehrt der Morgen danach ein. Der Rausch ist vorbei und ein langer, süß-klebriger, schmutziger Abgang bleibt zurück, der dich noch viele Stunden begleiten und in Gedanken in die letzte Nacht zurückwerfen wird. Eine Nacht, die zu schnell vorbei war. An den metallischen Nachgeschmack von Abenteuern, von denen man erzählt, statt sie zu bereuen.
Fazit: Fahrenheit ist kein Duft für brave Jungs. Er riecht nach durchzechten Nächten und schlechten Entscheidungen. Nach einem Mann, der keinen sicheren Hafen braucht, weil die Straße sein zuhause ist. Er riecht nach Freiheit, Einsamkeit, einer Flasche zwischen den Zähnen und einer Frau auf dem Schoß. Kein Morgen, keine Regeln, keine Reue.
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Ungezogenes Schäferstündchen im Beichtstuhl
Vorweg: Wenn Sauvage (das Original) der Geruch eines einsamen Cowboys in der Wüste ist, dann ist Elixir der Cowboy, der dich in die Sakristei zieht und die Tür abschließt.
Der Sauvage Elixir ist die intensivere, düsterere und sinnlichere Variante des klassischen Sauvage. Er hat von Beginn an etwas Verbotenes, Animalisches und Sakrales. Fängt die Spannung zwischen Lust und Sünde perfekt ein.
Die Kopfnoten geben einen kühlen, fast unheimlichen Auftakt. Provokant, der Blick durch den Beichtstuhlspalt. Der Moment wenn die Finger sich zum ersten Mal berühren, während draußen der Wind durch die kaputten Bleiglasfenster pfeift.
Nach einer kurzen Zeit auf der Haut wird der Elixir dichter, schwerer und der Weihrauch entfaltet seine erstickende Wirkung - im vollkommen positiven Sinne. Es riecht nach Hingabe, aber nicht an Gott.
Im Drydown setzt die die bleierne Schwere danach ein. Ein Geruch, der stundenlang an der Haut haftet - auch wenn die Stunden des Sakrilegs längst vorbei sind. Wie die Erinnerung an eine Schuld, die man nicht abwaschen kann, aber auch nicht vergessen möchte.
Fazit: Sauvage Elixir ist die unheilige, dreckige und obszöne Version seines Vanilla-Vorgängers. Unerschütterliche Ausdauer und Performance, vollständige Raumkontrolle und ein komplexer Duft, den man mit absolutem Selbstbewusstsein und dem Drang zur Sünde tragen muss.
Der Sauvage Elixir ist die intensivere, düsterere und sinnlichere Variante des klassischen Sauvage. Er hat von Beginn an etwas Verbotenes, Animalisches und Sakrales. Fängt die Spannung zwischen Lust und Sünde perfekt ein.
Die Kopfnoten geben einen kühlen, fast unheimlichen Auftakt. Provokant, der Blick durch den Beichtstuhlspalt. Der Moment wenn die Finger sich zum ersten Mal berühren, während draußen der Wind durch die kaputten Bleiglasfenster pfeift.
Nach einer kurzen Zeit auf der Haut wird der Elixir dichter, schwerer und der Weihrauch entfaltet seine erstickende Wirkung - im vollkommen positiven Sinne. Es riecht nach Hingabe, aber nicht an Gott.
Im Drydown setzt die die bleierne Schwere danach ein. Ein Geruch, der stundenlang an der Haut haftet - auch wenn die Stunden des Sakrilegs längst vorbei sind. Wie die Erinnerung an eine Schuld, die man nicht abwaschen kann, aber auch nicht vergessen möchte.
Fazit: Sauvage Elixir ist die unheilige, dreckige und obszöne Version seines Vanilla-Vorgängers. Unerschütterliche Ausdauer und Performance, vollständige Raumkontrolle und ein komplexer Duft, den man mit absolutem Selbstbewusstsein und dem Drang zur Sünde tragen muss.
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