RichardFish

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6 - 10 von 24
RichardFish vor 10 Jahren 6 3
10
Flakon
5
Sillage
6
Duft
Wohl kaum ein Duft wie Seide- eher wie Papier.
Eine Mischung aus Cuir Améthyste und Bois d'Encens.

Ich durfte den Duft vor Kurzem im Douglas auf der Kö testen. Das war schon was Feines. Der war offiziell noch gar nicht da ... aber, hach, dieser tolle Verkäufer *seufz* ^^

Der Duft ist eher zurückhaltend und kaum zu vergleichen mit dem ohne Tadel existierenden Bois d'Encens.
Zu Beginn erinnert mich die Kopfnote doch sehr stark an Papier, respektive Papyrus, was ich höchst ungewöhnlich fand. Las ich doch schon oft von "Papyrus" in Parfumakkorden, so konnte ich es doch nie riechen, hatte kaum eine Vorstellung davon, wie dies überhaupt duften soll.
Das war's auch schon! Es bleibt bei dem stillen Papierwässerchen. Das Parfum tut sich nicht hervor, kein starker Auftritt. Es wird lediglich NOCH weicher. Ich fühle mich stark an die Birke erinnert, die ich so sehr in Cuir Améthyste liebe. Doch von Weihrauch keine Spur. Nicht so wirklich. Keine Ahnung, wie er es in die Aufnahme der Duftnoten geschafft hat. Ich habe die heimliche Vermutung, dass es mit dem Namen des Parfums zusammenhängt. Bestätigen ließ sich meine Theorie jedoch nie.

Angesichts dieser schwachen Leistung bin ich sehr dafür, dass sich Mr. Armani mal wieder in das Team der kreativ schöpferischen Personen setzt oder zumindest ein Auge darauf hat. SO wird das jedenfalls nichts.
3 Antworten
RichardFish vor 10 Jahren 3 3
Nicht viel zu sagen
Hier gibt es in der Tat nicht viel zu sagen. Wirklich nicht. Der Duft riecht meiner Meinung nach wie Paco Rabannes "1 Million". Und da wir alle eine Vorstellung davon haben, wie grottig der riecht, wisst ihr nun auch bei diesem "Parfum" Bescheid.
Allein die Duftpyramide klärt euch auf. Diese jedoch kannte ich beim Testen nicht. Ich hab den Duft bei Galeria Kaufhof stehen sehen (deren Parfumabteilung meide ich i.d.R.) und dachte mir, dass er von der Aufmachung her wie Paco Rabannes Gossenwässerchen daherkommt. Natürlich war auch der Name des Parfums nicht ganz unschuldig an dieser Assoziation. Einer kurzer Test (wohlgemerkt nur auf dem Streifen!) zeigte, dass es ein Abklatsch des altbekannten Kassenschlagers ist.
Ganz ehrlich: wieso muss man Zeug, das selbst ohnehin schon billig ist, noch billiger produzieren? Wer braucht das? Die ganze Unterschicht trägt den Mist doch bereits. Darunter gibt es nichts mehr und ich bin mir sicher, dass die Prolls dieser Welt ihr "echtes" One Million tragen wollen, da mittlerweile zum Statussymbol geworden.

Die Verkäuferin meinte lediglich, dass die Haltbarkeit nicht so gut ist wie beim Original. Für mich ein Pluspunkt! Je schneller es weg ist, desto besser.
Mich wundert derzeit, dass es hier keine Probleme mit den Namensrechten etc. gibt. Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, dass ein und derselbe Konzern diese Parfums herstellen lässt, die selbst fürs Klo zu schade sind.

Viel Spaß beim Testen!
3 Antworten
RichardFish vor 10 Jahren 13 4
9
Duft
Erfüllung durch Zimt
Zunächst sollte einmal gesagt sein: sicher kann man für einen Duft auch weniger Geld ausgeben, doch ich habe auch schon mehr für 50 ml bezahlt. Ob ein Preis nun gerechtfertigt ist oder eben nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ob ich diesen Duft zu kaufen bereit bin, ist doch in erster Linie davon abhängig, wie gut er mit gefällt. Damit möchte ich das leidige Thema des Preises schließen und mich nun dem Duft selbst widmen.

Ganz klar startet Anbar mit einer bunten Fruchtmischung. Das war auch das Erste, das ich roch, als man mir den Duft in der Frankfurter Privatparfümerie Albrecht vorstellte. Ich dachte an Beeren und eine Menge Fallobst. Welches konkret, war ich aber nicht imstande zu sagen. Hier steht was von Äpfeln. Ich nahm an, es seien Birnen. Egal. "Obst ist Obst", dachte ich mir und wenn ich eines ganz genau wusste, dann dass ich nicht darauf stehe, wenn Parfums einen auf Fruchtcocktail machen.
Ich zog also weiter durch die Parfümerie und kreiste meine Runden (wer Albrechts Filiale auf der Goethestraße kennt, der weiß, dass es da in Ermangelung an Platz und Freiraum nicht so viele Möglichkeiten gibt ^^). Anbar jedoch hatte ich schon für mich abgehakt und das obwohl die Verkäuferin meinte, er sei einer der Interessantesten aus der Reihe von Tola.

Meine Meinung zu diesem Duft aufrechtzuerhalten war ich nur etwa fünf Minuten in der Lage. Es eröffnete sich mir das Herz und schon seit Langem habe ich nach eben einer solchen Note gesucht: Zimt pur! Das war einfach wunderschön. Kein Duft war mir bis dato begegnet, der den Duftstoff Zimt so klar und explizit thematisiert. Ich kann nicht sagen, ob es mit meiner Haut zusammenhängt oder ob ich ihn so stark wahrnehme, weil ich bewusst nach Zimtnoten in Parfums suche. Aber diese Note bleibt die ganze Zeit über erhalten. Der Zimt überlagert auch den Amber. Er ist eher in einer ganz weichen und samtigen Ambernote gebettet und wiegt sich dahin. Schmeichelnd. Einzigartig.
Von Oud kann ich hier nichts riechen - weder medizinisch noch beißend. Dafür ist der Duft einfach viel zu zart. Das sollte jedoch nicht falsch verstanden werden. Sowohl Sillage als auch Haltbarkeit sind bei mir fantastisch. Der Duft ist auch schwer - keine Frage. Aber durch diesen Zimt (ich LIEBE Zimt - habe ich das schon erwähnt?) wirkt dieses Parfum unheimlich zerbrechlich oder zumindest filigran.

Der einzige Wehrmutstropfen ist jedoch der Flakon. Wahrlich! Er wäre sicherlich einigermaßen schön anzusehen, wenn da diese mir durchaus fragwürdig erscheinende, grüne Kordel nicht wäre. Bei mir persönlich hat die Gestaltung des Flakons eine unverhältnismäßig große Gewichtung und es kam durchaus schon vor, dass ich Düfte nicht erwarb, weil mir ihr Flakon nicht gefiel. Wie ich es bei diesem Kandidaten hier handhabe, weiß ich noch nicht. Der Zimt ist einfach unheimlich anziehend und für mich eines der stärksten Argumente, diesen Duft doch in meine Sammlung aufzunehmen.

Um meinen Beitrag an eurem Wissensdurst zu leisten, hier etwas Informatives: die Marke Tola sieht vor, bei der Präsentation der Düfte das Parfum in ein kleines Tongefäß zu sprühen. Hier soll man dann riechen können, wie sich der Duft auch tatsächlich auf der Haut entfaltet. Nett gemeint und vermutlich auch besonders, da fernab vom Mainstream. Jedoch nicht neu. Und meiner Meinung nach entwickelt sich Parfum sowieso auf jeder Haut anders.

P.S.: Für alle, die Zimt lieben, ist dieser Duft absolut empfehlenswert! Das wollte ich nur noch mal gesagt haben, da ich es noch nicht erwähnte.
4 Antworten
RichardFish vor 10 Jahren 5 2
4
Duft
Kein Patchouli
Nun, mag mag über Bond No. 9 denken, was man will. Hier sind die Parfums ja leider nicht hoch angesehen. Wobei es zum Teil wirklich schöne Düfte gibt, obgleich sie nun allesamt rein synthetisch sein mögen. Es darf auch mal künstlich sein - ganz im Sinne der New Yorker City. Künstlich und kunstvoll - das beschreibt sowohl die Stadt als auch die Düfte (u.a. bezüglich des Designs) recht gut.

Also: was haben wir hier? Eines steht fest: kein Patchouli! Leider werde ich mit dieser Rezension hier auch keine Lanze für die Marke brechen.

Zu Beginn erkennt man ganz klar etwas Frisches. Die Verkäuferin meinte auch direkt, dass der Patchouli frisch aufgearbeitet wurde. Jedoch war man sich nicht ganz sicher, womit. Ich tippte im Geschäft ja auf Grapefruit. Orange oder Neroli konnten es jedenfalls nicht sein. Das war auszuschließen. Jetzt sehe ich: es ist die Bergamotte.

Viel passiert hier auch nicht mehr. Vor allem aber riecht es nicht nach Patchouli. Ich wüsste jedenfalls nicht, wann und wo. Ich nahm zunächst an, dass man dem Duft eine Weile Zeit geben sollte. Vielleicht kommt die Patchouli-Note ja noch raus. Leider wartet man vergeblich. Denn müsste die Kopfnote doch schon längst verflogen sein, so soll laut Duftpyramide der Patchouli im Herzakkord folgen. Das kann ich nicht riechen und daher nicht bestätigen. Auch die Basis reißt es nicht mehr raus. Wie bereits gesagt: da tut sich nicht mehr viel.

Wenn man den Duft unter dem Zeichen von frisch und blumig mit leicht herben Akzenten stehen lässt, ist er okay. Wenn man allerdings "Patchouli" draufschreibt, wo keiner drin zu sein scheint, ist das eher eine Enttäuschung. Das hätte man sicherlich besser machen können.
Eine Frage tut sich mir somit noch auf: riecht so vielleicht künstlicher Patchouli? Wenn ja, möchte ich darum bitten, in Zukunft nur natürlichen zu verwenden. Oder zumindest naturidentischen. Denn wenn sie es Patchouli nennen, dann will ich auch Patchouli riechen. Einen Patchouli wie man ihn kennt. Dunkel, schwer, mystisch, vielleicht mit einer leicht bitteren Kakaonote. Aber nicht so ;-)

Für mich reiht sich dieser Duft in eine Serie verschiedener Bond Parfums ein, die ich bis heute nicht verstehen kann:
New York Musk, der nicht nach Moschus riecht. New York Amber, der nicht nach Amber riecht. New York Oud, der nicht nach Oud riecht. Und nun auch noch New York Patchouli, der nicht ... na, ich denke dazu ist nun alles gesagt. Einfach testen und abhaken! :-)
2 Antworten
RichardFish vor 10 Jahren 14
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Da ist mir Glühwein über meine Lederhandschuhe gekippt!
Eine gar tragische Vorstellung. Zumindest in meinem Fall. Meine Handschuhe sind von Prada (*.*) und einer der wenigen Artikel aus der Luxusgüterindustrie, die ich mein Eigen nennen darf. Doch bei Gold Leather würde mich dieser Unfall nicht allzu sehr stören.

Meine erste Assoziation war in der Tat eine Tasse Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt und meinetwegen auch ein Glas Punsch, wenn man den Duft lieber im Sommer tragen möchte. Doch ich warne: für mich ist er eher ein Kandidat für den Winter.
Worin die starke Assoziation an Alkohol begründet liegt, dürfte ja jedem selbst auffallen: Rum in der Kopfnote. Eine gar bombastisches Feuerwerk entzündet sich schon direkt nach dem Auftragen dieser süßen Verführung. Trockene Alkoholiker sollten die Finger von der Flasche lassen. Auch von dieser hier! Die Versuchung, die sich ergibt, wäre wohl einfach zu groß.

Dieses Glühwein-Aroma begleitete mich dann auch den ganzen Tag. Der Duft war zwischendrin immer mal "weg", doch je nach Raumtemperatur wieder präsent und das etwa acht Stunden lang. Erst ganz spät, da auch am Ende der Duftpyramide angeführt, vernimmt man den Duft von Leder. Ein wirklich schönes, weiches Leder. Nichts Herbes, nichts Beißendes. Einfach zum Wohlfühlen.

Dass der Duft so derart lang hält, verwundert nicht. Ausgewiesen sind die Düfte von Atelier Cologne meines Wissens nach alle als "Cologne Absolue". Man mag aufgrund dieser Klassifizierung denken, es handle sich dabei um eine Intense-Variante des Eau de Cologne. Aber falsch gedacht! Der Hersteller meint damit eine Parfumkonzentration von 18 Prozent, was einem Eau de Parfum gleichkommt. Warum sie es dann nicht so nennen, versteh ich nicht. Wahrscheinlich will sich der Ami nur wieder irgendwie vom europäischen Markt abheben :)

Der Flakon ist ein echter Hingucker. In einem schönen Goldton passt er wundervoll zu meiner weihnachtlichen Vorstellung, wenn ich diesen Duft auftrage. Ich stehe kurz vorm Kauf. Jedoch will ich ihn vorher noch ein zweites Mal testen.

Wenn ich doch nur meine Abfüllung wiederfinden würde ... Ich würde gern mehr zum Duftverlauf schreiben, aber im Moment ist mir die Beschreibung nur aus der Erinnerung heraus möglich. Meine Probe habe ich verlegt und suche schon den ganzen Tag danach wie ein Irrer.
Aber egal: es reicht allemal, um euch einen Eindruck zu verschaffen und um ein Statement zum Duft abzugeben. Für mich ist Gold Leather der Beste aus der Reihe und hat mit seinem Kollegen "Silver Iris" aus gleichnamiger Kollektion überhaupt nichts zu tun.
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