19.02.2017 - 14:48 Uhr

Meggi
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Meggi
Top Rezension
30
Um welchen Pilz geht’s hier eigentlich?
Dem Aufsprüh-Aerosol entsteigt ein Geruch nach Pflaumenmarmelade. Oder nach dem Belag eines Pflaumenkuchens. Jedenfalls mit ordentlich Zuckerzeugs drumherum. Ein bisschen (rosen?)-beschwipst geht es außerdem zu, das mag allerdings der Transport-Alkohol sein; zum Thema Rum siehe unten.
Das Gewirbele beruhigt sich binnen Sekunden und macht einer safran-rauen Leder-Andeutung Platz. Bin gespannt, welche Sorte es am Ende werden wird. Ich bleibe dabei, dass Rose beteiligt ist, die irgendwie ins Pflaumige gedreht wurde, wie auch immer das funktionieren mag. Vielleicht hilft die Orange. Daneben jene diffuse Dosenobst-Note, für die ich Davana im Verdacht habe.
Nach fünf Minuten erahne ich schließlich den Rum. Seltsam, dass ich als Fast-nicht-Trinker diesbezüglich nicht empfindlicher bin, aber Rum eröffnet sich mir meist nicht oder nur im Ansatz oder als zuckriger Amber. Hier rieche ich nach wie vor eher beschwipste Rose als Rum. Und – um das vorwegzunehmen – im Fortgang dann zuckrigen Amber. Hmpf.
Guajak hält sich erfreulich zurück und liefert allenfalls von Ferne was Sahniges. Angesichts des Potentials der angegebenen Zutaten finde ich den Duft überhaupt rasch vergleichsweise still und kompakt. Alles kapriziert sich auf die nunmehr drängende Frage: Aus welcher Ecke wird das Leder kommen?
Es kommt aus der Halspastillen-Ecke – sehr edel! Wir erleben ab der zweiten Stunde einen weichen Halspastillen-Lederduft mit feiner Würze und nur noch wenig Frucht. Der Eukalyptus ist bloß als Hauch bemerkbar und vornehmlich in der Projektion tätig. Eine Spur Vanille auf hellem, staubigem Holz mag im Untergrund rumoren, dazu am späten Vormittag der oben bereits erwähnte zuckrige Amber; insbesondere freilich besagtes Halspastillen-Leder. So weit, so angenehm. Ich wollte Gold Leather schon als solide-vorhersehbar abhaken.
Bis am Nachmittag eine Überraschung erscheint, den verwendeten Pilz betreffend: Ich rieche Trüffel. Konkret: Trüffel-Öl. Gedacht ist das wohl als Annäherung an Oud – ich vermute eine dunkel-synthetische Holznote in Kombination mit irgendeiner Moschus-Variante. Auf mich wirkt derlei eben wie Trüffel, und das nicht zum ersten Mal. In Oxford Street von Hugh Parsons war Trüffel als Zutat sogar genannt, auch in Jewel for Him von Micallef habe ich ihn gewittert, ohne pyramidalen Hinweis. Den grundsätzlichen Zusammenhang zeigt (der ansonsten unschöne) Lômusk von Santi Burgas in seiner Konzentration auf Moschus gut nachvollziehbar auf.
In Gold Leather runden Leder und Süße das Aroma behutsam ab, das mich in den kommenden Stunden begleitet. Ein Klecks Frucht ist unverdrossen im Spiel, ich hätte Mandarine gesagt, dürfte indes die diffuse Davana-Fruchtnote sein. Ein verblüffend hartnäckiger Anklang von Eukalyptus schwebt weiterhin still im Raum, vor allem jedoch umweht mich die Ich-nenne-es-störrisch-Trüffel-Note. Wäre mal spannend zu lesen, wie andere das wahrnehmen.
Fazit: Ein eleganter Duft für kühlere Tage.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
Das Gewirbele beruhigt sich binnen Sekunden und macht einer safran-rauen Leder-Andeutung Platz. Bin gespannt, welche Sorte es am Ende werden wird. Ich bleibe dabei, dass Rose beteiligt ist, die irgendwie ins Pflaumige gedreht wurde, wie auch immer das funktionieren mag. Vielleicht hilft die Orange. Daneben jene diffuse Dosenobst-Note, für die ich Davana im Verdacht habe.
Nach fünf Minuten erahne ich schließlich den Rum. Seltsam, dass ich als Fast-nicht-Trinker diesbezüglich nicht empfindlicher bin, aber Rum eröffnet sich mir meist nicht oder nur im Ansatz oder als zuckriger Amber. Hier rieche ich nach wie vor eher beschwipste Rose als Rum. Und – um das vorwegzunehmen – im Fortgang dann zuckrigen Amber. Hmpf.
Guajak hält sich erfreulich zurück und liefert allenfalls von Ferne was Sahniges. Angesichts des Potentials der angegebenen Zutaten finde ich den Duft überhaupt rasch vergleichsweise still und kompakt. Alles kapriziert sich auf die nunmehr drängende Frage: Aus welcher Ecke wird das Leder kommen?
Es kommt aus der Halspastillen-Ecke – sehr edel! Wir erleben ab der zweiten Stunde einen weichen Halspastillen-Lederduft mit feiner Würze und nur noch wenig Frucht. Der Eukalyptus ist bloß als Hauch bemerkbar und vornehmlich in der Projektion tätig. Eine Spur Vanille auf hellem, staubigem Holz mag im Untergrund rumoren, dazu am späten Vormittag der oben bereits erwähnte zuckrige Amber; insbesondere freilich besagtes Halspastillen-Leder. So weit, so angenehm. Ich wollte Gold Leather schon als solide-vorhersehbar abhaken.
Bis am Nachmittag eine Überraschung erscheint, den verwendeten Pilz betreffend: Ich rieche Trüffel. Konkret: Trüffel-Öl. Gedacht ist das wohl als Annäherung an Oud – ich vermute eine dunkel-synthetische Holznote in Kombination mit irgendeiner Moschus-Variante. Auf mich wirkt derlei eben wie Trüffel, und das nicht zum ersten Mal. In Oxford Street von Hugh Parsons war Trüffel als Zutat sogar genannt, auch in Jewel for Him von Micallef habe ich ihn gewittert, ohne pyramidalen Hinweis. Den grundsätzlichen Zusammenhang zeigt (der ansonsten unschöne) Lômusk von Santi Burgas in seiner Konzentration auf Moschus gut nachvollziehbar auf.
In Gold Leather runden Leder und Süße das Aroma behutsam ab, das mich in den kommenden Stunden begleitet. Ein Klecks Frucht ist unverdrossen im Spiel, ich hätte Mandarine gesagt, dürfte indes die diffuse Davana-Fruchtnote sein. Ein verblüffend hartnäckiger Anklang von Eukalyptus schwebt weiterhin still im Raum, vor allem jedoch umweht mich die Ich-nenne-es-störrisch-Trüffel-Note. Wäre mal spannend zu lesen, wie andere das wahrnehmen.
Fazit: Ein eleganter Duft für kühlere Tage.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
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