Rosie88

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11 - 15 von 106
Rosie88 vor 2 Jahren 9 5
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Nichts ist, wie es scheint…
Südliches Frankreich, Späterer Juni:
Der Lavendel blüht in voller Pracht, dunkelviolett bis blau,
von der Sonne geküsst,
es ist heiss und drückend..
km-weite Lavendelschwaden hängen in der Luft…

So authentisch, als stehe man direkt in den prachtvollen Lavendelfeldern,
soweit das Auge reicht und die Nase riecht,
würzig bis fast scharfer Lavendel… absolute Spitzenklasse…

Später folgen erdige Töne,
immer mehr und mehr: Lavendel und Patchouli; Hand in Hand…

Lavendel lässt nach und es geht vom Felde hinab ins düstere Erdreich..

Die Schärfe des Lavendels ist verpufft und es folgt mit dem erdigen Patchouli eine Sanfte Süsse… hintergründig und fein…

Patchouli dreht voll jetzt auf und übernimmt die Führung…

Was bleibt ist eine Hand voll Erde, erst düster bis schwarz, dann heller und fast wieder freundlich… wird weich und sanft, hell und frisch…

Ein Duft der (be)lebt,
wandelnde Kunst,
interessant und vielseitig…
einfach wundervoll
5 Antworten
Rosie88 vor 3 Jahren 41 14
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Shalimar damals und heute....
Ich freue mich gerade sehr, einen Vergleich vom Shalimar heute und "damals" machen zu können...
Mit "damals" meine ich eine Version die ca. 1995 auf dem Markt war.

-Was hat sich in dieser Zeit verändert?
-Ist Shalimar noch wie damals?
-Lohnt es sich einen Vintage Flacon zu suchen und dafür sein hart erarbeitetes Geld auszugeben?

Ich möchte euch gerne an meinem Test und den daraus resultierenden Empfindungen teilhaben lassen. Vielleicht interessiert sich ja auch Jemand unter uns Duftverrückten so dafür wie ich ;-) hahaha

Ansonsten betrachtet meinem Kommi gerne als "weiteren Senf zu einem Klassiker" ;-)

Ich habe beide Versionen aufgesprüft - einer Links und einer Rechts - damit ich effektiv und direkt vergleichen kann, was sich da so tut:

Shalimar links (heutige Version) beginnt mit einer frisch-spritzigen Bergamotte.
Die Bergamotte ist sehr intensiv, fordernd und einnehmend....

Bei Shalimar rechts (Vintage) ist die Bergamotte ebenfalls frisch-spritzig, jedoch an mir - begleitet von einer kitzelnden Schärfe - die ich bei der heutigen Version so nicht finden kann...

Bei der heutigen Version (links) verzieht sich die frische Bergamotte etwas schneller, als bei der Vintage Version (rechts) finde ich. Dafür glaube ich zu erkennen, dass bei der heutigen Version (links) schneller etwas blumiges dazukommt und die Bergamotte etwas verdrängt...

Bei der Vintage Version (rechts) finde ich nach dem Auftakt keine so deutliche Blumigkeit, sondern eher einen direkten Übergang in den wundervoll harzig-balsamischen "Main-Act"....
(es kommt kurz eine Assoziationen von Kirschen auf - warum auch immer (?) - aber das verschwindet rasch wieder)...

Langsam kommt auch bei der heutigen Version (links) die tolle harzig-balsamische Seite von Shalimar zum Vorschein, die ich so liebe.... wundervoll, intensiv, lasziv, hypnotisierend.... Fantastic!

So bleiben beide Versionen eine ordentliche Weile, wobei ich persönlich finde, dass das von mir so sehr geliebte balsamisch-Harzige bei der Vintage Version (rechts) deutlich stärker und intensiver daherkommt, als bei der heutigen Version (links).
Bei der heutigen Version (links) wird das lecker-balsamig-Harzige etwas von einer sanften Blumigkeit umgarnt - was an und für sich nicht abzuwerten ist - sondern hald einfach anders ist, als bei der Vintage Version (rechts).

Ich glaube hier ist es einfach Geschmacksache, ob man lieber mehr & intensiver balsamisch-harzig mag, oder es einem besser gefällt, wenn noch etwas Blumiges mitschwingt...

Mir gefallen beide Versionen wirklich gut, wobei mir die Vintage Version (rechts) wegen des intensiveren balsamisch-harzigen "Main-Actes" etwas mehr Herzklopfen bereitet....

Bei mir ändert sich dann bei beiden Versionen nicht mehr allzuviel... beide bleiben wunderbar-lecker und absolut unsüss balsamisch-geschmeidig... zum reinkuscheln....

Halten tun sie an mir beide ziemlich identisch lange, was ich richtig toll finde :-)

Nun zu meinen Fragen, die ich zu Beginn gestellt hatte:

-Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Ich möchte behaupten, dass z.B. schon rein aufgrund der heutigen Regelungen von IFRA viele Düfte nicht mehr gleich riechen wie früher. Möglicherweise sind früher verwendete Duftstoffe heute nicht mehr erlaubt, nicht mehr vorhanden oder werden vielleicht nun synthetisch nachgebaut..?
Dies ist aber ein Thema für sich und wurde schon in zahlreichen Einträgen im Forum diskutiert, womit ich darauf hier nicht weiter eingehen möchte.
Was ich aber noch sagen möchte ist, dass auch wenn sich Shalimar im Laufe der Zeit verändert hat - die ursprüngliche DNA auf jeden Fall noch vorhanden ist und der Vintage Version keinesfalls nachsteht.
Die neue Version ist für mich etwas "ruhiger", weniger wild und blumiger, als die Vintage Version.
Strahlkraft und Haltbarkeit haben sie beide - da ist meiner Meinung nach nichts verloren gegangen...

-Ist Shalimar noch wie damals?
Diese Frage hat sich damit für mich auch gleich geklärt.
DNA ist da. Aber Unterschiede gibt es auf jeden Fall...

-Lohnt es sich einen Vintage Flacon zu suchen und dafür sein hart erarbeitetes Geld auszugeben?
Naja, das ist dann wohl sehr vom Geschmack der Person abhängig...
Würde ich eine Vintage Version zu einem "angenehmen" Preis finden, würde ich ihn wohl kaufen, ja... Aber einen zu hohen Preis wollte ich dann auch nicht unbedingt für die Vintage Version ausgeben wollen...
Jeder wie er mag, wie es so schön heisst :-)

Ich hoffe, dass ich dem Ein- oder Anderen - der sich für das Thema interessiert - einen guten Einblick in mein Empfinden geben konnte :-)

Auf andere Empfindungen wäre ich sehr gespannt :-)
14 Antworten
Rosie88 vor 3 Jahren 13 10
7
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Warme frisch-seifige Leder-Vertrautheit
Wenn ich CdR aufsprühe, weht mir erst mal ein "frisch-blumig-seifiger" Wind entgegen... wirklich zarte, feine, aldehydische Seifenblubber, so etwa wie wenn man im Sommer an einer Leine frisch aufgehängter Wäsche schnuppert, die von der warmen Sonne getrocknet wird....
Dazu kommt bei mir eine cremige Note sanften Leders....

Vielleicht so, als wäre ein Cowboy mit seinem "Leder-besattelten" Pferdchen durch die Wäsche gehuscht und hat eine sanfte Briiiiese seines Seins auf der frischen warmen Wäsche hinterlassen...

Ein wirklich wundervoller Duft, klassisch, elegant, unisex, warm, vertraut, reizvoll und für mich ein absoluter Immergeher…
CDR weckt in mir Wärme und Geborgenheit, richtig vertraut und einhüllend…

Ich habe aber festgestellt, dass es grosse Unterschiede der verschiedenen Batches gibt… die neueren Batches ab 2022 haben meines Erachtens nach etwas mehr Power, als die Batches davor… habt ihr ähnliche Empfindungen?


10 Antworten
Rosie88 vor 3 Jahren 19 8
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Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Vorurteile bringen Überraschungen....
"Cologne" im Namen..? nee, bestimmt zu schwach für mich...
"zitrisch-würzig"...? nee, ich mag keine zitrischen Düfte...

So liess ich den Duft links liegen, als er zufällig als Probe zu mir kam und ich hier im Forum kurz auf die Duftnoten geguckt hatte...
Die Kopfnote liest sich für mich schon horrend, nur Zitrussen, bääääh....

Da mir aber einige andere Bortnikoff's sehr gefallen, beschloss ich, nach ca. 2 Wochen des Herumliegens der Probe, doch mal einen Test zu wagen....

Auf den Arm Aufgetragen und eine "Zitrusion" erwartet, wurde ich sogleich "enttäuscht" - keine volle Zitrusdröhnung.... hmmm, hatte ich zu viele Vorurteile der Kopfnote gegenüber?
Definitiv!

Zu Beginn ist M.C. zwar erfrischend mit zarten Zitrussprenkeln, doch gleichzeitig kommt auf meiner Haut ein wunderschöner harziger Schleier hervor... zart, erdig, sanft frisch, leicht würzig und moosig... S-A-G-E-N-H-A-F-T-! ich sags euch!

Später folgen trockene Hölzer und eine sanfte Süsse....

Weg-gepustet und geflasht stehe ich nun da, Nase immerzu am Arm, nicht ablassen-können..... Was'n Duft...!

Ok, mal sehen wies mit der Haltbarkeit und der Ausstrahlung aussieht - diejenigen die mich kennen, wissen, ich mag keine lauen Winde - ich mag wenns knallt und das auch gerne ordentlich und lange-andauernd...

Morgens um ca. 7:00 Uhr also raufgemacht...
Nach einem normalen Arbeitstag, Abends nochmal die Nase ran und siehe da, M.C. ist noch da - zwar nicht so heftig, aber dennoch hat er den Tag überlebt!
Test bestanden!

Flasche musste her - und nun bin ich happy, einen Duft gefunden zu haben, der von der Beschreibung her eigentlich nicht in mein Beuteschema passt und dennoch einen festen Platz in meiner Sammlung hat - davon abgesehen sogar noch einer meiner Lieblinge geworden ist !

Bortnikoff hat's eben drauf - Chapeau und danke für diesen bezauebrnden Duft!

8 Antworten
Rosie88 vor 3 Jahren 11 8
7
Duft
Schokoladenseite
L‘ Heure Exquise stand schon länger auf meiner Merkliste, umso erfreulicher, dass ich eine Probe zu meiner letzten Bestellung mit dazubekommen habe... :-)

Direkt nach dem Aufsprühen kommt mir eine geballte Ladung dunkler Kakao entgegen, nicht süss, sondern eher staubig und zart-bitter.... ein Gemisch von unscharfen und eher dumpf gehaltenen Gewürzen schwing ebenfalls mit und ich glaube, ganz kurz Anis gerochen zu haben...?

Alles sehr passend aufeinander abgestimmt, schokoladig-unsüss, zartbitter-würzig und etwas trocken...

Kurze Zeit später folgen sanft florale Töne von Jasmin und Champaka, die einen wundervoll blumigen Twist hinein bringen...
Der Duft ist aber keineswegs als blumig zu bezeichnen... er bekommt lediglich einen sanften Hauch davon mit...

Im Hintergrund schwingen sanft ein paar Zitrussprenkel, dies aber wirklich nur sehr dezent...

Im späteren Verlauf runden smoothe Oudtöne die Komposition fein ab und geben dem Duft einen stabilen Halt...

Alles in allem würde ich den Duft als unsüss-schokoladig-würzig bezeichnen... nicht ganz neu, dennoch schön und auch im Alltag gut tragbar. Die beiden eingesetzten Oud Variationen sind eher still und dezent gehalten, absolut nicht dreckig oder ferkelig, was den Duft damit auch für Leute ohne spezielle Oudliebe interessant machen könnte...

Für mich ist der Duft aber genau deswegen doch etwas zu leise und zu wenig „unanständig“.. ich hätte mir etwas mehr Ferkelei erhofft...
8 Antworten
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