Serenissima

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Serenissima vor 7 Jahren 14 1
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Die "nobligen" Venezianer
Als ich wieder einmal im Veneto kurte, ergab sich die Gelegenheit einer Nachmittags-Bustour zu den Villen des Veneto. Diese architektonischen Kunstwerke, häufig von Palladio geplant und in traumhaften Gärten gelegen, interessierten mich schon lange und auch die abschließende Bootsfahrt auf dem Brentakanal , der Padua und Venedig verbindet, war ein zusätzlicher Anreiz.
Die Fahrt wurde begleitet von einer reizenden jungen Frau, die ausgezeichnete Deutsch sprach und sehr unterhaltsam und informativ erzählte.
Ihr einziger kleiner sprachlicher Lapsus waren die "nobligen" Venezianer. Die "nobligen" Venezianer, die ihre Villen auf dem Festland, der Terra Ferma, bauen und es sich dort gutgehen ließen.
Es klang einfach nur charmant und allein schon dadurch blieben mir diese Nachmittagsstunden eine liebevolle Erinnerung, die mich lächeln lässt.
Schon damals wünschte ich mir, mein Italienisch wäre so gut, wie das Deutsch dieser jungen Frau. (Viele meiner Fehler in dieser Sprache waren nicht halb so zauberhaft; manchmal war es sogar ein bisschen peinlich!)

"The Merchant of Venice" war mir als Marke lange unbekannt; heute liebe ich ihre wundervollen Düfte sehr.
Und natürlich fielen mir bei der ersten Bekanntschaft mit "Noble Potion" auch gleich die "nobligen" Venezianer ein - und eine sehr charmante Venezianerin!
Ein wirklich nobler Duft, der durch die edlen Holzaromen dominiert wird. Besonders Sandelholz, dieses edle schwere Öl, ist duftführend. Es strahl eine tiefe, leuchtende Sinnlichkeit aus, klärt und harmonisiert gleichzeitig!
Zusammen mit der Libanonzeder, einem Hauch von Bergamotte und - versteckt, leicht schüchtern - der Orangenblüte, entwickelt sich ein warmer, für manch Menschen sicher auch befremdlicher Duft.
Wer sich nicht mit dem Duft von Sandelholz befreunden kann, wird mit "Nobel Potion" nicht glücklich werden. Dazu ist dieser Duft zu speziell.

"The Merchant of Venice" hat hier einfach die Tradition der venezianischen Seefahrer aufgegriffen: jeder einzelne Bestandteil dieser Duftkomposition ist rund um das Mittelmeer zuhause und konnte so schon damals in die Stadt der Dogen transportiert werden.
Ein weiterer Höhepunkt ist der wunderschöne Flacon aus Muranoglas. Auch wenn die Verschlusskappe nur aus Plastik ist, so wird der noble Gesamteindruck (wie gern hätte ich davon mehrere: gern mit oder auch ohne Inhalt!) nur wenig gemindert.

Ich liebe "Noble Potion" sehr. An besonders schwierigen Tagen hilft mir dieser Duft, Schwierigkeiten zu meistern und so manche Klippe zu umschiffen.

Meine Entdeckungsreise im Land von "The Merchant of Venice" ist sicher noch lange nicht beendet. Ich bin sehr neugierig, was ich dort noch alles entdecken werde.
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Serenissima vor 7 Jahren 13
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Ein ganz zarter Hauch
Allein die Zusammensetzung von "Fleurs de Kyoto" zeigt, wie fein und leicht dieser Duft ist. Er erinnert mich an die sog. "Toilettenseifen" der Vergangenheit und ist ein kleines bisschen altmodisch.
Der Eigenduft der Nashibirne ist schon sehr zart, wenn sie frisch angeschnitten ist und hier auch nur einen Moment vorhanden. In Verbindung mit der Kirschblüte entsteht ein ganz feiner, sauberer Duft. Eigentlich kaum wahrzunehmen, aber doch vorhanden.
Am andauerndsten bleibt die holzige Note: helles, frisch geschnittenes Holz. Dieser Duft findet sich in der Nähe von Sägewerken oder anderen Holz verarbeitenden Betrieben. Wer ihn mag, wird nicht enttäuscht sein.

"Fleur de Kyoto" legt sich wie ein Schleier um die Trägerin und ist wohl für sehr zartgliedrige, hellhäutige Frauen gedacht.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dieser "Hauch vom Nichts" auch Frauen anspricht, die aus beruflichen Gründen keine Parfums benutzen wollen oder dürfen.
Für die, die sich nicht völlig "nackt" fühlen wollen, ist "Fleurs de Kyoto" eventuell eine tragbare Alternative.
Eine schüchterne Frühlingsbrise, die die Persönlichkeit der Trägerin unaufdringlich unterstreicht.
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Serenissima vor 7 Jahren 5
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wer bist Du denn?
Die Verkäuferin meiner beiden neuen Düfte von "The Merchant of Venice" legte eine Abfüllung dieses Eau de Parfums dem Päckchen bei. Sie kommen alle direkt aus Italien.
Nach dem ersten Schnuppern wollte ich natürlich wissen, mit wem ich es hier zu tun habe. Aber siehe da: der Hersteller "Les Perles d'Orient" - LPDO - und dieser Duft waren sogar hier bei Parfumo unbekannt.
Dafür ist die Auswahl im Netz (z.B. bei eBay und Amazon) doch überraschend groß. Echte Parfumistas, wie sie hier zu finden sind, können dort sicher noch einige interessante Entdeckungen machen.

Der Flacon wirkt auf mich ein bisschen gewöhnungsbedürftig; für einen zarten Rosenduft hätte ich etwas anderes erwartet. Aber er ist recht originell, und sollte ich mir diesen Duft zulegen, werde ich mich auch daran gewöhnen. Auch scheint er zu dieser Duftserien zu gehören.

"Rose Sensuelle" ist ein überraschend voller Rosenduft. Wie viele Italiener recht klar und ohne große Verzierungen durch andere Duftelemente. Nach einiger Zeit rundet sich der Duft sehr angenehm durch eine Prise Moschus. Für einen nicht so begeisterten Moschusfan wie mich sehr tragbar.
Die Haltbarkeit bei mir ist durchschnittlich; ein schöner, ein bisschen seifiger, sauberer Duft vollerblühter Rosen bleibt auf der Haut zurück.

Ich sehe dieses Eau de Parfum als eine sehr preisgünstige Alternative zu den großen, sehr edlen Rosenparfums.
Natürlich fehlt "Rose Sensuelle" deren Raffinesse und Geheimnis. Aber das muss ja auch nicht immer sein - eher ein Duft für junge Frauen oder Neulinge in dieser aufregenden Welt der Düfte.
Alles in allem ein leichter und sommerlicher Rosenduft, von dem mit gutem Gewissen auch häufiger ein paar Spritzerchen aufgesprüht werden können.

Ich kann mir vorstellen, dass ich hier künftig noch einige Düfte dieses Unternehmens treffen werde.
Es lohnt sich bestimmt und wird sehr, sehr interessant werden!
Meine Neugier wurde jedenfalls geweckt ...
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Serenissima vor 7 Jahren 7 1
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ein Begleiter für eher stille Tage
Wow! Trara! Rums! Keine dieser Introduktionen passt hier!
"La Rosa" aus der Duftserie "Acqua di Bolgheri" von Dr. Taffi tritt leise, fast schüchtern auf.

Seit vielen Jahren - ja, eigentlich seit Jahrzehnten - bevorzuge ich Düfte für die "erste Reihe".
Wenn ich kleine, zierliche Frau schon auffalle, dann jedenfalls richtig: "Sehr her! Hier bin ich und Ihr werdet Euch an mich erinnern!" (Tusch! Tsching-bum!Trara!)

Nun begegne ich hier einem Rosenduft, der sanft und weich ist. Eine zarte, feine Rose mit einem Hauch von Pfirsichblüten; gepfropft auf sehr helle Hölzer! Das sind offenbar keine Exoten; wahrscheinlich stehen diese Büsche und Bäume alle in heimischen oder südlichen Gärten.
Ein äußerst überraschendes, aber sehr angenehmes Dufterlebnis.

Somit bringt "La Rosa" alle Voraussetzungen eines Duftes für stillere Stunden und Tage mit. Nein, beileibe nicht als eine Art "Anti-Depressiva"!
Es sind diese Momente, die manchmal eben auch etwas länger andauern, in denen alles Laute und Unruhige draußen bleiben muss. Nur das Leise und Sanfte ist zu dieser Zeit willkommen und tut gut.

"La Rosa" von Acqua di Bolgheri lädt mich ein, mit ihr zusammen den Schritt zurück in die "zweite Reihe" zu tun und zur Ruhe zu kommen: eine Kerze anzuzünden, ein gutes Glas Wein zu genießen, dem "Rilke-Projekt" zu lauschen und die Gedanken unaufgeregt schweben zu lassen.
Wohin? Wer weiß?

Meine Freundin Ilona hat diesen Duft mit mir geteilt. Ohne sie hätte ich ihn nie kennengelernt.
Hiermit danke ich ihr!
1 Antwort
Serenissima vor 7 Jahren 8 1
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Omas gutes Pflaumenmus oder Pflaumenkuchen auf Spitzendeckchen
"Ode à l'Amour" bekam ich als Zugabe bei einer Hautpflegebestellung.
Ich war neugierig, was mich erwartete, denn fruchtige und sehr süße Düfte sind nicht meine Welt.

Die Erinnerung an Omas gutes Pflaumenmus oder an den frischen Pflaumenkuchen zum Sonntagsnachmittagskaffee war gleich nach dem ersten Sprühen präsent.
Fruchtig und lecker: für alle Süßschnäbel, die mit Fruchtaromen duschen oder baden, ist dieser Duft vielleicht eine Überlegung wert.
Für mich verleiht die Basisnote "Ode à l'Amour" einen gewissen altmodischen Charme: Ein Tortendeckchen aus Spitze unter dem Pflaumenkuchen, eine gehörige Portion Puderzucker darüber.

"Ode à l'Amour" ist kein raffiniert-durchkomponierter Duft. Aber für eine romantische Frau, auf der Suche nach der verträumten, süßen Sommerliebe, könnte er ganz reizvoll sein.
Dass wir aus dem Hause Yves Rocher/Dr. Pierre Ricaud inzwischen anderes gewöhnt sind, ist nicht zu bestreiten. Ich erinnere mich noch an die Anfänge und bin deshalb vielleicht auch nicht ganz so kritisch. Nicht jede Parfum-Komposition war geglückt; aber auch diese Duftkreationen fanden damals ihre Liebhaber und viele werden auch heute noch sehr vermisst.

"Ode à l'Amour" muss man nicht lieben; aber ein Plätzchen in der großen Welt der Düfte hat es meiner Meinung nach schon verdient.

(Ich selbst werde damit etwas vorsichtig sein, da ich vor Jahrzehnten bei einem Frühstück im Freien - durch etwas zu großzügig aufgesprühtes "KL" - zu einer Art "Wespenlandeplatz" wurde. Und Pflaumenduft lockt diese bekanntlich an.)
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