ShaunBaker

ShaunBaker

Rezensionen
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11 - 15 von 84
ShaunBaker vor 2 Jahren 4 1
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Fat spiced Bacon
Über Jacomo de Jacomo ist ja eigentlich alles gesagt. Dass er beim Beginn die Rauchkeule schwingt und kurz darauf die Gewürznelke reinspickt ist längst kein Geheimnis mehr. Jedoch kann ich auch nur den Vergleich Vintage vs. aktuelle Version aufzeigen, und hier liegt der Hund, bzw. der Speck begraben.
Die Vintageversion ehemals mit Blauer Aufschrift Powert zunächst mächtig los, hier kommt die Rauchkeule mit der Nelke gleich brachial zum Einsatz, für meinen Geschmack schon fast zuviel des Guten, auch etwas dumpf und stark konzentriert.
Die aktuelle Version mit der weißen Aufschrift lässt es hier jedoch etwas gediegener angehen, das rauchige ist definitiv vorhanden, die Gewürznelke auch, aber alles etwas zurückhaltender und für mich sogar besser umgesetzt, da er auch etwas frischer erscheint.
Es kommt selten vor dass für mich eine Reformulierung besser funktioniert als das Original, aber in diesem Fall kann ich nur sagen dass der neue JdJ tatsächlich besser tragbar ist und sogar eine schönere Sillage hat. Im übrigen muss man den Duft natürlich auch mögen. Egal welche Version man nun benutzt, er ist und bleibt ein 80er Duft, was natürlich nichts schlechtes ist, da er eine Eigenständigkeit mitbringt, welche ich bei den meisten neueren Düften vermisse! Wem die neue Version doch etwas zu schwach ist, dem empfehle ich den Duft "Superman" von Al Rehab, hier am besten in der Parfümöl Version.
1 Antwort
ShaunBaker vor 2 Jahren 7 6
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Funktioniert nur im (tiefsten) Winter
Bogart ist allgemein bekannt für wuchtige Düfte, auch neu lancierte werke scheinen oftmals aus der Zeit gefallen zu sein, so auch der Gold Edition, zwar von 2011, präsentiert sich der Duft äußerst oldschool, andererseits auf eine Art modern, nicht zuletzt durch die eingesetzte Süße.

Seinen alten Herrn der 80er Jahre riecht man im Hintergrund schon etwas heraus, worüber ich froh bin, das verleiht dem Duft trotz seiner Veränderung Bodenständigkeit und Klasse.
Was ich aber gemerkt habe: Bogart Düfte möchten nicht schön sein, sie möchten auch nicht gefällig sein, sondern sie möchten ein Statement setzen, sie möchten eigenständig sein. Wenn man sich die Duftgeschichte von Bogart von den frühen 70ern bis heute anschaut, dürfte man selten auf einen Duft treffen bei dem man sagt, den vergleiche ich mit.....
Das alleine gefällt mir schon sehr gut an diesem Label.

Der OMSGE selbst powert mit seinem seifigen, weichspülerartigen Eindruck los, für mich riecht er durchgehend nach gewaschener Wäsche, die etwas zu lange in der Waschmaschine vergessen wurde. Zwar frisch, aber dennoch etwas muffig. Ich denke das ist der unglücklichen Mischung aus Orangenblüte, Moschus, Apfel und Zimt, welcher noch einige fruchtige, sowie holzige Noten beigemischt wurden, geschuldet.

Warum dann die hohe Bewertung? Diese Bogart- Kreation hat einfach was, ich kenne ihn schon seit Jahren, besitze ihn nun schon zum dritten Mal, (verkauft, wieder gekauft usw.) weil ich trotz des kontroversen Dufteindruckes nicht von ihm loskomme. Ich sprühe ihn mir gelegentlich mal auf die Hand um ihn zu riechen, traue mich aber nicht wirklich ihn in der Öffentlichkeit zu tragen aufgrund des muffigen-Wäsche-Vibes.

Ihr kennt das bestimmt, ein Duft der euch anzieht und abstößt zugleich, genau hier würde ich den Gold Edition ansiedeln, deshalb auch die hohe Bewertung, Bogart schafft, genauso wie Ted Lapidus Düfte, die einen einerseits in den Bann ziehen, andererseits aber viel Mut vom Träger verlangen. Die Einsatzmöglichkeiten finde ich hier sehr begrenzt, deshalb meine Überschrift, dieser Bogart strahlt stark ab, weshalb ich ihn mir mit diesem Apfel Zimt Akkord auch nur bei sehr kalten Temperaturen vorstellen kann. Im Hochsommer würde man bei flirrender Hitze sicherlich ersticken wenn man ihn trägt.

Fazit: Winterduft für mutige und eher reifere träger, den Duft selbst dürfte man in der Öffentlichkeit eher selten in der Nase haben :-)
6 Antworten
ShaunBaker vor 2 Jahren 6 3
In der Hölle werden Patchouliblätter extrahiert
Patchouli von Teufelsküche ist mir tatsächlich eine Rezension wert. Nicht etwa weil er mir extrem gut gefällt, nein, es ist eher weil uns Teufelsküche zeigt wie Patchouli noch reichen kann, oder zu riechen hat? Mein Bruder war vor vielen Jahren, um genau zu sein 2004 in Ägypten und brachte von dort eine schöne Auswahl an Duftölen mit, darunter auch ein Patchouliöl welches ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Es war leider nur eine 3ml phiole, welche es aber in sich hatte, es war sehr süßlich, schwer und richtig schön, wenn es mit Klamotten in Berührung kam roch es noch gefühlt ein Jahr danach...
Patchouli von Teufelsküche ist um genau zu sein das absolute Gegenteil von dem beschriebenen Duftöl, es erinnert zunächst wirklich an Teebaumöl, der Auftakt ist schrecklich, es beißt förmlich in der Nase. Es ist Grün wie frische Blätter, kurz darauf wird es muffig wie Omas Keller, erst weit im Drydown bemerkt man so etwas wie das Patchouli wie ich es kenne.
Ich habe in der Vergangenheit schon viele Patchouli Düfte kennengelernt, aber ein solches wie von Teufelsküche ist mir noch nie untergekommen. Es soll sich jetzt nicht nach einem Verriss anhören, dieses Patchouli hat gewiss seine Vorzüge, allerdings hat es so überhaupt nichts mit dem Patchouli zu tun welches ich kenne. Dass Patchouli verschiedene Facetten haben kann ist mir bekannt, für mich muss es süß, schwer und betörend sein.

Da ich mich gleich für die hier nicht gelistete Parfum Version anstatt der EdP Konzentration entschieden habe, hält der gute Stoff auch ziemlich lange, was für mich eigentlich für Jubelschreie sorgt, hier aber für mich eher eine Qual darstellt. Das Patchouli von Teufelsküche zeigt sich kühl, etwas phenolisch und rau, die betörende süße die ich suche kommt eigentlich dann zum Vorschein, wenn der Duft schon beinahe verschwunden ist und ich meine Nase an die Haut presse, der Rest vom Duft riecht eher befremdlich, als ob man in eine muffige Gruft gesperrt wird, in der man weiß dass man nie wieder raus kommt.

Wer auf so etwas steht darf sich gerne bei mir melden, wer Tipps für mich hat welches Patchouli meine Geruchsnerven treffen könnte ebenfalls :-)
3 Antworten
ShaunBaker vor 2 Jahren 11 3
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Pure Magie
Dior Jules, ein Duft den ich ohne parfumo nie kennengelernt hätte, hat sich aufgrund seines Erscheinungsdatums und der vielen guten Bewertungen in mein Gehirn gebrannt. Es ist schon länger her als ich eine Abfüllung davon orderte, welche relativ schnell leer war. Vor kurzem noch eine Abfüllung von einem freundlichen User erhalten, der mich netterweise anschrieb und mir direkt von seinem neuen Flakon eine Abfüllung anbot. Nun habe ich die zweite Abfüllung von Jules, nun bin ich mir auch sicher dass ein Flakon bei mir einziehen darf.

Jules konnte mich mit seinem würzig-holzigen Duft schon damals verzaubern, dem sogenannten "Pissmoschus" war ich damals noch nicht gewachsen, weshalb sich das erste aufeinandertreffen zwiespältig gestaltete. Seitdem ich allerdings Furyo von Jacques Bogart kennengelernt habe, weiß ich was Animalische Noten sind, die ins Fäkale abdriften. Da wiederum hält sich Jules zurück und man kann tatsächlich eher die vielen Kräuternoten wahrnehmen, der Moschus ist präsent, hält sich trotzdem angenehm zurück. Wildledernoten sind zu erreichen, Rose nicht mal im Ansatz, allen voran sind es die Kräuter die dominieren und immer angenehm um die Nase wehen.
Für ernsthafte Angelegenheiten würde ich Jules tragen. Um sexy rüberzukommen eher nicht, da gibt es tausende feminin angehauchte Düfte der neuen Zeit. Für Playboys und Waschlappen nicht zu empfehlen!

Die Haltbarkeit und Sillage leidet sicherlich seit einiger Zeit, auch Jules blieb vor Reformulierungen nicht verschont, allerdings bleibt er trotzdem für etwa vier Stunden da, ehe er sich (Vorsicht wortwitz) verpisst.
3 Antworten
ShaunBaker vor 3 Jahren 7
4
Flakon
8
Duft
Was für ein Glücksgriff
Aus den Arabischen Emiraten kommen so einige Überraschungen, sei es Rasasi, Al Haramain, Afnan, Swiss Arabian und Co. oder eben Ajmal. Bei so vielen Marken kann man schnell den Überblick verlieren und wenn man denkt, ok, von deutschen, französischen und italienischen Dufthäusern hat man schon den Großteil durch, dann kommt plötzlich noch England und die Türkei daher und schon verliert man den Überblick. Achso halt: Die UAE gibt's ja auch noch... Puh.....
Fakt ist, hier ist noch nicht mal die Nischenparfümerie dabei, die mindestens so groß ausfällt.

Manchmal bedarf es eben keiner bestimmten Zuordnung, hier entscheidet man nach Bauchgefühl, so wie ich es bei Cento tat. Ohne zu überlegen, ohne mich zu informieren, ohne bei Parfumo oder Youtube irgendwelche Rezensionen eingeholt zu haben, bestellte ich Cento blind mit.
Das Resultat war überraschend.

Nach dem aufsprühen erwartet mich ein sehr frischer, kaugummiartiger Duft, der sich bald zum würzigen und etwas rauchigen Dufterlebnis wandelt.
Von meinem Statement ist schon einiges zu entnehmen, ich könnte die Ingredienzen nicht näher beschreiben, denn von Beginn an ist der Duft sehr stark und gibt alles, dabei verliert er sich aber nicht nach kürzester Zeit, sondern kann eine ganze Arbeitsschicht durchhalten. Hatte ihn heute nach etwa drei Stunden auf Arbeit immer wieder dezent in der Nase.

Ich kann aus dem ganzen Wirr- Warr von Duftnoten noch entnehmen dass hier Anis, Patchouli und Sandelholz enthalten sein muss, die anfängliche frische, sowie die darauffolgende scharfe Blumigkeit muss wohl von Zitrone, Bergamotte und Rosengeranie kommen, ansonsten ist meine Nase hier eher überfordert und dennoch ist der Duft verdammt gut gemacht. Das Publikum würde ich von 18 bis Ende 20 Jahren ansiedeln, aber auch ich altes Eisen (Mitte 30) fing mir heute einen Lob für meinen guten Duft ein. Ein Arbeitskollege meinte er rieche wie ein Diesel Duft. Ok, schwacher Trost, ich weiß, aber immerhin wurde ich darauf angesprochen und er gefällt mir selbst. Oft wurde ich nicht mal auf einen Amouage oder Tom Ford angesprochen.

Finde es im Endeffekt erstaunlich wie einige Düfte aus den Arabischen Emiraten in einer Preisklasse von etwa 10-50€ es schaffen viele andere Düfte vom Teller zu ziehen die oft in dreistellige Summen gehen, von den Flakons die manchmal neu aussehen wie schon jahrelang benutzt mal ganz zu schweigen.

Fazit: Wer einen wirklich gut gemachten frischen Duft im Mainstream Stil sucht, welcher nicht nur besser performt, sondern dazu nur ein Drittel kostet, sollte bei Cento zuschlagen, auch bei nichtgefallen gibt es sicherlich Abnehmer!

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