Sniffo

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11 - 15 von 19
Sniffo vor 4 Jahren 11 2
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Als Herods bester Klon...
...wurde Arabian Horse beschrieben.
Herod war ein Duft, welcher schon eine gefühlte Ewigkeit auf meiner Wunschliste stand. Als ich mir schließlich einen Flakon von Chergui kaufte, legte die nette Mitarbeitern der Parfümerie, ein paar Proben von angeblich artverwandten Düften dazu. Sehr zu meiner Freude auch eine vom legendären
Nr. 1 Herrenparfum Herod. Kaum aufgesprüht war klar, wir werden Freunde. Da ich mir allerdings mit Chergui bereits vor kurzem einen recht teuren Duft zugelegt hatte, wollte ich vorerst nach einem günstigen Dupe Ausschau halten. Und da war er, Arabian Horse. Die Marke "Alexandria Fragrances" hatte ich bereits länger auf dem Schirm, da sie, wenn man den Bewertungen glauben schenken konnte, für sehr passable Klone von hochkarätigen Parfümhäusern steht. Um Versand zu sparen, kaufte ich zusätzlich noch einen Flakon von Tuscan King (dazu habe ich ebenfalls einen Kommentar verfasst) und würde, sofern ich mit beiden Düften zufrieden wäre, noch "Hawaii Volcano" und "Gourmond Kiss" testen. Als das Paket aus UK schließlich eintraf (der Versand erfolgte übrigens sehr zügig), waren meine Erwartungen, bereits durch diverse Bewertungen auf Parfumo und Rezensionen auf YouTube geschürt, sehr hoch.

Also zum Duft: Arabian Horse startet sehr zimtig. Da sehe ich auch die größten Differenzen zu Herod, welcher in meinen Augen eher fruchtig und mit viel Apfel startet.
Eher kommt mir Spicebomb Extreme in den Sinn, wobei dieser mit deutlich mehr Würze daherkommt und viel weniger sanft anmutet.
Nach diesem weihnachtlichen Auftakt, welcher übrigens recht lange anhält, kommt eine sehr angenehme Süße dazu. Ich vernehme deutlich den Tabak und die Vanille. Sehr große Ähnlichkeit zu Herod, wenn Arabian Horse auch etwas sanfter (sofern das überhaupt noch möglich ist) daher kommt. Dieses Zusammenspiel behält er nun erstmal bei, bis AH schließlich mit Vanille und Patchouli ausklingt.

Die Haltbarkeit beträgt bei mir bestimmt um die 6 bis 7 Stunden, auch wenn ich ihn selber schon nach kurzer Zeit nicht mehr wahrnehme. Allerdings wurde mir nach etwa 4 Stunden noch bestätigt, dass der Duft immernoch deutlich präsent sei. Zu dem gab es bereits beim ersten Tragen ein Kompliment, was eher selten der Fall ist, wenn ich neue Parfums teste. So viel zum Sillage, und wie man immer wieder überrascht wird. Generell finde ich es schwierig die tatsächliche Kraft einzuschätzen, mit der ein Parfum an sich selber abstrahlt. Im Grunde muss man sich an den Reaktionen des Umfeldes orientieren, oder entsprechend jemanden einsprühen, mit dem man sich die nächsten Stunden umgibt (Achtung: besser keinen Wildfremden auf der Straße, welchem man dann den halben Tag auf den Fersen ist!).

Tragbar ist Arabian Horse im Grunde für jeden. Die Duft DNA ist sehr zugänglich und unaufdringlich, hebt sich (entsprechend seiner Verwandtschaft zu Herod) von den üblichen Mainstream Düften ab und ist eine in sich geschlossene Komposition, ohne viele Ecken und Kanten. Durch seinen warmen Charakter eignet er sich optimal für die kühleren Tage. Dadurch besitzt er auch deutlich Potenzial als Alltagsduft, sofern er bedacht dosiert wird.

Alles in allem handelt es sich um einen hervorragenden Duft. In wie fern man mit dem Konzept von Dupes zurecht kommt muss jeder selber entscheiden. Ich für meinen Teil finde ihn sehr gelungen und die Ähnlichkeit zum großen Vorbild ist definitiv vorhanden.
Auch würde ich nicht ausschließen, dass ich mir eines Tages nochmal Herod zulegen werde, um diesen ausgiebiger zu testen. Bis dahin wird mir Arabian Horse jedenfalls gute Dienste leisten.

LG

2 Antworten
Sniffo vor 4 Jahren 4 1
5
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Ein Gewinner sieht anders aus...
Invictus ist vielen Leuten ein Begriff, auch denen, die sonst wenig mit Parfum am Hut haben. Grund dafür ist wohl der Werbespot, welcher den Träger des Pokals als Sieger über Publikum und Frauenwelt darstellt, untermalt von Kanye West Musik. Na wenn das Mal nicht den Zeitgeist trifft.
So war auch ich neugierig auf diesen Duft und er erhielt, als einer der ersten etwas teureren Parfums, Einzug auf meiner Komode.
Das war nun vor fast drei Jahren und ich kann wohl sagen, dass sich meine Duft Vorlieben im dieser Zeit deutlich gewandelt haben.

Zum Duft: Er beginnt frisch zitrisch, dabei nehme ich die Grapefruit deutlich wahr.
Nach etwa einer Stunde weicht diese allerdings komplett und macht Platz für die typische "Bubblegum-Süße", für die der Duft bekannt ist. Diese zieht sich ebenfalls über Stunden und endet schließlich in der üblichen süßen Brühe, die das Fundament vieler synthetischer Düfte bildet. Das alles kommt sehr synthetisch daher, was mir zunehmend Kopfschmerzen bereitet.

Die Haltbarkeit liegt bei etwa 7 Stunden und die Sillage ist die ersten Stunden nicht zu unterschätzen.

Im Grunde genommen ist er kein schlechter Duft. Für jemanden der gerade beginnt sich für Düfte zu interessieren, oder für Leute, welche einfach einen Duft suchen um im Club eine bessere Figur zu machen, gibt es sicherlich bessere, aber auch deutlich schlechtere Alternativen. Allerdings ist er in den letzten Jahre so häufig anzutreffen, dass ich mir schon fast komisch vorkomme ihn zu tragen. Ähnlich wie sein Bruder aus gleichem Hause, ich brauche ihn nicht zu nennen, hat er die Bars, Clubs und auch Klassenzimmer erobert.

Durch seinen Synthetisch-süßen Charakter sollte man eher kühlere Tage abwarten um sich damit einzusprühen, ansonsten kann es schnell Mal zuviel des guten werden. Gerade im Sommer fällt mir persönlich kaum ein anderer Duft ein, den ich weniger gern tragen würde als Invictus.

Passen tut er auf jeden Fall eher zu jüngeren Männern oder Jungs im Casual Look. Für alles andere wirkt er zu verspielte, bzw. zu uninspiriert. Auch würde ich ihn nicht alltäglich einsetzen, sondern vielleicht bei Events im freien.

Für die jenigen, die eine ähnliche DNA suchen, kann ich nur Rasasi Hawas empfehlen. Dieser macht einiges besser, indem er die stickige Süße mit Aquatischen Noten vereint. Auch der Invictus Aqua ist eine alternative, wobei die neuere Version nicht so gut sein soll, wie die 2016. Das kann ich aber nicht beurteilen.

LG

1 Antwort
Sniffo vor 4 Jahren 2 2
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Lieber keine Schrift im Deckel...
...dachte ich mir, als ich einen gebrauchten Flakon von DHI bestellte.
Angeblich sollte die Intense Version dieses Duftes ja noch von der 2020er Reformulierung verschont geblieben sein, aber lieber auf Nummer sicher gehen. Da ich bisher nur sporadisch Kontakt zur Dior Homme Reihe hatte, war ich wenig voreingenommen, was die eventuelle Veränderung des Dior Homme angeht. Als ich allerdings vor kurzem die neue Reformulierung erschnuppern durfte, war ich doch recht ernüchtert und sichtlich verwirrt über diesen komplett neuen Weg, den Dior jetzt zu beschreiten scheint. Also nicht lange fackeln und lieber ein Exemplar der Intense Version in die Finger bekommen, um diesen wenigstens nochmal ausgiebigen testen zu können, bevor sich Dior entschließen sollte ihn ebenfalls zu verpfuschen.

Im Vorfeld hätte ich mich natürlich auf dieser Plattform schlau gemacht. Man kommt ja auch kaum darum herum über DHI zu stolpern, angesichts der Menge an Kommentaren und Bewertungen, welche durch die Bank weg sehr positiv ausfallen.

Also zum Duft: DHI startet schon enorm irislastig. Dafür ist ja auch die gesamte Reihe bekannt und geachtet. Der starke Irisauftakt gibt dem Duft etwas sehr hochwertiges und man hat direkt das Gefühl, dass es sich um einen ausgesprochen luxuriösen Vertreter handelt. Im weiteren Verlauf gesellt sich eine dezente Süße dazu, nicht aufdringlich oder penetrant, sondern ganz fein unterlegt sie alle Duftkomponenten. Nach ein paar Stunden nehme ich dann die Zeder, sowie das Leder wahr. Alles sehr warm und und einladend, und doch distanziert und kühl durch die Iris.
Auch verstehe ich was so oft mit Schminke oder Lippenstift assoziiert wird. Es kommt eine waage Erinnerung hoch, als ich als Kind, beim Stöbern in den Sachen meiner Mutter, einen großen blauen Schminkkoffer entdeckt habe. Der Geruch ist kommt dem sehr nahe.

Haltbarkeit und Sillage sind Recht ausgeprägt, die ersten Stunden nehme ich den Duft gut wahr, später leider nicht mehr, mir wurde allerdings auch nach ca 6 Stunden noch bestätigt, dass der Duft noch präsent sein.

Abschließend lässt sich sagen, dass Dior Homme Intense ein sehr solider Duft ist, seinen enormen Hype kann ich jedoch nur bedingt nachvollziehen. Womöglich war er einfach einer der ersten, welcher das Konzept der Iris in Männerdüften etabliert hat und damit erfolgreich war. Das sieht man an den diversen jüngeren Verwandten a la Valentino Uomo (Intense), Givenchy Gent., etc.
Dabei greifen sie den Grundgedanken auf und interpretieren diesen neu (und teilweise besser).

DHI sehe ich an an Mitte-Zwanzigern aufwärts, da er wenig verspielt ist und eher einen Eindruck der Seriösität und Ruhe vermittelt. Auch ist er nichts, wenn man krampfhaft auf einen stereotypisch männlichen Duft aus ist. Dafür riecht er deutlich zu Metro-sexuell.
Ein passender Anlass ihn zu tragen wäre vielleicht bei einer gesitteten Zusammenkunft, weniger bei einer "Sauftour".

2 Antworten
Sniffo vor 4 Jahren 5 2
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
The One...
...eau de Parfum.
Soll dem EdT im Duft um nichts nachstehen, die Performance soll dabei etwas besser sein.
So war es jedenfalls hier zu lesen und auf YouTube in diversen Videos zu hören.
Eine Upgrade, welches wie maßgeschneidert scheint, da der Duftcharakter ja schon einen gewissen Kultstatus hat und sich ausgesprochener Beliebtheit, sowohl beim Mainstream, wie auch bei Kennern erfreut.
Generell ist es nicht wirklich die Regel, dass beim EdP nur die Konzentration der Inhaltsstoffe erhöht wird, dabei der Duft selbst aber weitgehend unangetastet bleibt.
In diesem Fall aber die richtige Entscheidung.
Zum Duft: The One starte frisch und würzig, dabei nehme ich besonders das Basilikum und die Grapefruit wahr. Schnell entwickelt er eine angenehme Süße und ich glaube die Orangenblüte zu riechen. Das behält der Duft erstmal die nächsten zwei Stunden bei, bevor er würzig und holzig ausklingt.
Alles in allem eine sehr schöne Komposition.
Die Sillage ist in der ersten halben Stunde sehr gut, wird dann aber leider recht schnell hautnah. Die Haltbarkeit beträgt bei mir etwa 4 Stunden. Das ist zwar nicht besonders stark, im Vergleich zum EdT aber schon eine deutliche Steigerung.
Da The One sehr süß und würzig ist, würde ich ihn schon eher den kälteren Jahreszeiten zuordnen, würde ihn aber auch an kühleren Frühlings- bzw. Sommertagen tragen. Nicht zuletzt, da keine Komponente unangenehm aufstößt und er generell eher dezent daherkommt.
Tragbar ist er ebenfalls für das gesamte Spektrum an Parfumenthusiasten.
In meinem Umfeld kommt er durchweg gut bis sehr gut an.
Für mich stellte er in den letzten zwei Jahren einen soliden Alltagsduft dar, ob in der Schule oder auf der Arbeit. Allerdings habe ich ihn aufgrund der mäßigen Performance in einen Taschenzerstäuber umgefüllt und helfe nach ein paar Stunden nach, wenn ich das Gefühl habe, dass der Duft mich im Stich lässt.
So kann man es natürlich auch beim Feiern handhaben.
In meinem Augen ist das Eau de Parfum der beste Flanker der Reihe. Das hat man besonders beim neusten Sprössling der The One's gemerkt...

LG



2 Antworten
Sniffo vor 4 Jahren 7
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die Iris macht's...
beim Valentino uomo.
Zuerst war ich im Besitz seines legendären Verwandten Valentino uomo Intense, dessen Duftcharakter ich zwar sehr zu schätzen weiß, dessen Performance auf meiner Haut jedoch eher bescheiden ausfällt. Da ich aber das Potenzial der Duftkomposition erkannte, zog nun auch der normale Uomo bei mir ein.
Die Verwandtschaft zum Intense ist unverkennbar, die zum Aqua hingegen hält sich in Grenzen.
VU startet mit viel Iris und etwas frisch/zitrisches schwingt mit. Die Iris bleibt und es gesellen sich Kaffee und Gianduja-Creme dazu, was ihm seinen Charakteristischen Vibe gibt. Es bildet sich eine elegante Nussigkeit aus, was mir sehr gefällt und minimal an One Million Lucky erinnert. Auch habe ich das Gefühl, das ich etwas ähnliches schonmal bei einem Kosmetikprodukt gerochen habe, kann mich aber beim besten Willen nicht erinnern bei welchem. Im weiteren Verlauf wird Valentino uomo noch etwas süßer, verändert sich aber nur noch wenig.
Alles in allem eine solide Duftmischung.
Da es sich um einen recht leichten Duft handelt, ist die Haltbarkeit relativ gering. Nach sechs Stunden ist bei mir Schluss. Auch die Sillage ist eher mittelprächtig. Sie ist schon vorhanden, abstrahlen tut der Duft aber nur sehr dezent. Ich denke das ist auch gewollt, denn Uomo eignet sich wunderbar als Alltagsbegleiter, welcher wenig aneckt und eigentlich jedem gute Laune machen sollte.
Er Strahl Eleganz und Unbeschwertheit aus, was ihn definitiv tauglich fürs Büro oder den Kundenverkehr macht.
Tragbar ist er das ganze Jahr über, wobei ich es im Hochsommer nicht unbedingt darauf anlegen würde.
Auch preislich macht man bei ihm nichts falsch, mein 50ml Exemplar habe ich für etwa 40 Euro erstanden. Der Flakon macht dazu auch einiges her. Mit dem genoppten Glas, dem deckellosen Sprühkopf und dem goldbraunen Inhalt sieht er schon sehr schick und elegant aus. Eben genau das, wofür dieser Duft steht.
Zu empfehlen ist er eigentlich uneingeschränkt jedem. Er passt zwar eher zu etwas gehobeneren Kleidung, ich sehe ihn aber auch am Alltagsoutfit mit Sneakern.
Abschließend lässt sich sagen, dass Valentino uomo ein durchaus solider Duft ist, bei dem man nach ein paar Stunden vielleicht Mal nachsprühen muss, dafür begleitet er einen aber wie eine leichte Aura durch den Tag und macht (zumindest mir) gute Laune.

LG
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