SolisOccasum

Es ist ein herrlicher Sommertag. In einer kleinen italienischen Trattoria herrscht gemütliche Gelassenheit vor. Auf der kleinen Terasse ist noch ein schattiges Plätzchen frei. Von dort aus kann man auch den herrlichen Ausblick auf die kleine Altstadt genießen. Während das geklapper von Tellern, Besteck und Gläsern leise im Hintergrund zu vernehmen ist, nehmen wir doch eher den leichten warmen Wind auf unserem Gesicht war. Vereinzelt huscht uns sogar ein Sonnenstrahl über die Haut. Schafft es tatsächlich durch das saftig grüne Blätterdach und erwärmt unsere Stimmung und bringt uns zur Ruhe.
Und was würde dazu nicht besser passen, als ein herrliches Stück vom hauseigenen Mandarinencreme Kuchen zu kosten?
Der sehr freundliche etwas quirlige Besitzer stellt uns einen rosa farbenen Teller drappiert mit weißem Kuchen und apricotfarbener Mandarine auf den Tisch.
Mit zierlicher goldener Gabel stechen wir in dieses optische Meisterwerk und nehmen den ersten Biss:

Der Duft:
Startet gleich fruchtig süß , nach Mandarinen und Birnen duftend in den Tag.
Jetzt wird es für meine Nase knifflig, denn viel mehr kann sie nicht riechen. Ganz leicht erkenne ich den Jasmin, der den süßen Gourmand etwas abfedert und sonniger, freundlicher werden lässt. Ahh da stehen noch Kaffee und Mandel und Moschus und so andere Duftkomponente. Die kann ich jetzt echt nicht raus riechen, aber vielleicht kommen die im rasant abnehmenden Sillageverlauf ja vor, nur ich bekomme es einfach nicht mit.
Das war es dann auch schon. Der Duft wird weicher, cremiger, bleibt aber fruchtig freundlich auf der Haut.
Haltbar ist er nun nicht der schöne Duft. Hält fast so lang wie mein Cremekuchen und verschwindet mit dem Wind und dem Sonnenlicht.
Und seeehr Stark duftet er auch nicht. Kurz beim Aufsprühen, dann die 5 min Einwirkzeit und regelt sich leider gleich auf Hautnah runter. (Na ja etwas länger braucht er schon, gefühlt ist es aber wirklich sehr kurz)
Wenn ich den Duft in Farben beschreiben wollte, dann wäre er Apricot-Gold-Orangefarben mit cremeweiß und viel Sonnenschein.

Fazit:
Nicht Laut, nicht Einzigartig, nicht Haltbar. Dafür schön gemacht, und fruchtig cremig gourmandig sonnig.
Ein gute Laune Duft für den Sommer. Für die kurzen Glücksmomente und Schmunzelaugenblicke.
Ein Schmetterlingsflügelschlag gegen den Rest der Welt

.... Hannibal ante Portas....
Schallt es von Ohr zu Ohr und ein Raunen geht in der römischen Millionenstadt um. Ein kleiner unbedeutender Mann, unterschätzt von den nur leicht arroganten römischen Senatoren, belagert frech die Hauptstadt eines Imperiums. Welch Empörung er da hervorruft. Reinste Frechheit dieser Typ.

Welch Eindruck muss das gemacht haben. Die 37 Elefanten haben es über die verschneiten Alpen geschafft und törööen vor sich hin. Die bunten Standarten der 50000 leicht schwitzigen und recht herb männlich anmutenden Soldaten, glänzen in der untergehenden Sonne. Man kann den Kampfeswillen förmlich riechen.

Hannibal liegt währenddessen unter einem Baum, ein Bein lässig über das andere geschlagen und kaut friedlich auf einem Strohhalm rum. Nicht im Ansatz denkt er dran Rom zu erobern. Genügsam wie er, der Bescheidene Mann ist; reicht ihm die Mühe und der Aufwand den er auf sich genommen hat; um Rom bis ins Mark zu erschüttern.

Der Duft:
Beginnt genauso überraschend, wie das Erscheinen Hannibals und seiner Leute. Er beginnt dunkel rauchig mit Wumms.
Ein recht maskuliner Auftritt im Auftakt. Der Honig untermalt den Rumms mit dunkler harziger Süße und mildert den Eindruck etwas ab.
Im Herzen wird er wolkig und recht rauchig. Die Tonka tritt auf und präsentiert sich ( den Elefanten von Hannibal nicht unähnlich) und töröötet auch vor sich hin.
Dann kaum noch eine Veränderung wahrnehmbar.
Ganz der Bescheidene Hannibal vor den Toren. Zeigt sich, bleibt aber brav vor den Pforten und genügt sich selbst.

Fazit:
Ein durchaus interessanter Duft. Auf meiner Haut jedoch eine Spur zu maskulin. Ein klarer und sehr strukturierter Sinneseindruck. Zu Beginn tatsächlich sehr Auffällig und durchaus Raumfüllend. Mildert sich aber im Laufe der Stunden ab und regelt sich auf Armeslänge herunter.
Ein Duft für Überraschungen und den starken Auftritt. Eher was für den Abend oder zum Ausgehen.
Ein Duft für klare Aussagen mit sofortigem Aha Effekt. Ein Duft für punische Feldherren, die gerne mal überhebliche Römer erschrecken möchten.

Die private Kammer der Dame.
Ein großes Himmelbett, umsäumt von hellen Seidentüchern. Sanft wiegt er diese im Wind, als er leise durch die offene Balkontür weht.
Der Blick schweift durch den Raum und bleibt an einem kleinen Schminkspiegeltisch hängen. Auf seiner Fläche liegen unordentlich in einer kleinen Holzkiste,neben der Puderquaste und dem cremefarbenen Lippenstift, Orangenschalen, bräunliche Zitronenscheiben, undefinierbare herbe Kräuter, nebst hellblauen Eukalyptusblättern. Dazwischen entdeckt man überrascht eine altrosa englische Duftrose. Diese scheint vom Strauch abgebrochen worden zu sein, dessen Duft mit dem leisen Wind herein geweht wird. Süßlich schwer von den Sonnenstrahlen umarmt, scheint der Duft das Gesehene in eine andere Epoche zu tragen.

Der Duft:
Unglaublich welche Duftkombinationen ein pudrig cremiger Duft haben kann.
Beim Aufsprühen rieche ich oben genannte Gegenstände vom Schminktisch. Der Duft ist zunächst herb, leicht kratzig recht trocken pudrig. Nach 15 min wird er weicher, süßlicher und wirklich romantisch. Es gesellt sich eine Cremigkeit zum Puder dazu und duftet nach Rouge und Lippenstift.
Der Duft hält auf meiner Haut 4-7 Stunden an. (In Abhängigkeit von der Anzahl der Sprüher).
Er ist zunächst sehr deutlich auszumachen, wird aber nach 4 Stunden Körpernah.

Fazit:
Ein nicht gleich gefälliger Schminkpuder Duft, der dennoch die perfekte Balance zwischen süß, pudrig und oh lala hält.
Ein Duft für Puderliebhaber und Innen, die sich vom ersten Eindruck nicht täuschen lassen wollen.
Ein Duft für die belle Epoque, oder für Leute wie Dich und mich. Die immer und überall Sonnenstrahlen, gute Bücher und Romantik zu schätzen wissen.

In der flirrenden Hitze des Tages, wandern die müden Füße zielgerichtet an den kleinen See. Im Schatten uralter Bäume gelegen, spiegelt die silberne Wasseroberfläche den Himmel und die darin ziehenden Wolken wider. Den Blick nach oben auf die majestätischen Blätter der Bäume gerichtet, erscheint dieser Moment magisch und stimmig zugleich. Durch das hellgrüne Dach der Blätter funkeln die Sonnenstrahlen und kitzeln die Haut. Der Duft frisch gewaschener Wäsche wird vom Wind an die Nase getragen und rundet den Eindruck ab.

Bäume und Wasser, Blau, Silber und Grüntöne, können in der Seele eine Seite zum schwingen bringen.
Einem sanften Windhauch gleich.
Ruhe kehrt ein und ein Balsam kann sich auf die Stimmung legen. Sie sanft wiegen und ihr zurufen.... so ist es gut! Wenn man dann die müden Füße ins kristallklare frostig kalte Wasser eintaucht, ist jede Erschöpfung wie weggeblasen.

Der Duft:
So magisch und still der Eindruck am See war, so ruhig und Ausgeglichen ist dieser Duft. Nicht aufgeregt oder dramatisch. Eher ein Halt für geschundene Seelen. (Vorrausgesetzt man steht auf Blumen und sauberweiße Rosenseife)
Der Duft ist hell cremig und sanft.
Durch die Kombination aus leichter Zitrik und sanften wässrigen Sauberblumen, entsteht ein ganz eigenständiger Duftcharakter.
Die Veilchen und die Rosen, welche hier tatsächlich einen Eindruck von hochwertiger Seife entstehen lassen, Reihen sich sanft in das blümelige Geschehen ein. Durch die Lilie und der Iris, entsteht ein luftig ätherischer Hauch. Fast so als würde der Wind durch das Blätterdach am See säuseln.
Durch die Vanille und dem Sandel bekommt das EDP noch einen leichten Touch Tiefe. Das war's dann aber auch schon. Viel mehr Duftverlauf kann meine Nase nicht mehr ausmachen. Aber es reicht auch so vollkommen aus.
Dieser Duft hält an meiner Haut 8 h, jedoch nur Körpernah. Was aber keineswegs störend wirkt. Überdosieren wollte ich ihn nicht, weil sonst der Ylang und der Moschus zu dominant werden und dabei das stimmige Gesamtbild schnell zerstören können.
Die Sillage ist für diesen Duft eher Körpernah zu erschnüffeln. Es sei denn man steht im Wind,dann ist man auch etwas weiter weg zu erahnen.

Dieser Duft ist ruhig und unaufgeregt. Er wirkt sauber und klar. Direkt erfrischend würde ich nicht sagen wollen, eher balsamisch rein.

Fazit:
Ein Seelensauber WaldseeMoment mit hellen Blumen und klarem Charakter.
Was für Leute die unaufdringliche Sauber Düfte mögen. Oder für Seelenmomente, Kuschelwesen und andere Romantiker

In der Winterzeit kann man häufig beobachten, wie die Leute emsigen Tätigkeiten nachgehen. Von Weihnachtlichen Einkäufen, bis hin zur fleißigen Festbeleuchtung des Hauses ist alles vertreten. Während also seit gefühlt September die Auslagen voll Lebkuchen und Marzipan stehen und ein Weihnachtslied das nächste lautstark ablöst, schaut man in die Gesichter der Menschen...... Und erstaunlich. Kaum einer scheint froh, glücklich, entspannt oder heiter. Sicherlich liegt das am Wetter, am Stress, am Streit, an den Sorgen.... Und und und.
Jedoch. Bilde ich mir gerne ein, dass auch diese Leute aus ihrem Stress und Kummer mit einem freundlichen Wort, einem netten Lächeln oder mit einem gesummten Lied aufgeheitert werden wollen.

Der Duft

Ist ein gesummtes Lied.
Sehr leise kommt es daher und legt sich pudrig auf die gestresste Seele. Durch ein süßliches Veilchen, mit rosa sauber Rose streichelt es einem hauchzart über die Wange. Durch die Zeder abgerundet driftet der Poudre nicht ins Babyklischee ab.
Der Duft riecht nach Wärme, Puder aus der Dose, nach Süße, nach Nähe und Umarmung. Ein Wohlfühlduft, der gut für diese Hektik gemacht zu sein scheint.
Aber.... er ist leise. Nur Körpernah wahrzunehmen dafür aber bis zu 6 Stunden. Alternativ kann man auch einen Schal oder die Wollmütze besprühen, dann ist der Duft deutlich haltbarer, aber auch hier zu leise.

Fazit:
Puder mit Sauber rosa lila glitzer Blumen. Fein gelungen als Barriere gegen den Alltagsstress. Sehr leise dafür haltbar.
Kein -Muss- oder -Will unbedingt haben- Duft, aber als
-Möchte ich haben- oder -Gönne ich mir gern- sehr zu empfehlen