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H&M lancierte 2018 wahnsinnig viele neue Düfte. Dass dabei durchaus was Gescheites bei raus kommen kann, beweist Zara ja recht erfolgreich seit einigen Jahren. Prinzipiell also durchaus spannend. Und wenn dann noch ein Duft irgendwas mit Schokolade heißt, muss ich da natürlich meine Nase dran halten.
Meine Duftbeschreibung zu Choc fällt nun eher kurz aus. Er riecht schlicht und einfach, wer hätte es ahnen können, nach - Schokolade! Nicht mehr und nicht weniger, als reine Zartbitterschokolade. Aber halt die gute, mit hohem Kakaoanteil. Lecker, warm, cremig.
Der Duftverlauf ist absolut linear. Haltbarkeit und Silage sind nicht überragend, aber vollkommen in Ordnung, besonders bei dem Preis.
Und die von mir im Titel angesprochene Ähnlichkeit mit Montales Chocolate Greedy? Ein bisschen Clickbait.
Ja, die beiden Düfte gehen natürlich in eine sehr ähnliche Richtung. Nein, Chocolate Greedy kann nicht einpacken. Aber: Wer einfach einen tollen Schokoladen-Duft haben möchte und bereit ist, Abstriche bei der Orangennote, dem Flakondesign und der Haltbarkeit zu machen, ist mit Choc absolut gut bedient. Dafür ist er aber eben auch um Einiges erschwinglicher. Von meiner Seite aus also eine absolute Empfehlung!
Und um noch kurz einen anderen Schoko-Duft mit einzuwerfen: Ich finde, dass Choc auch La Perlas Dark Extacy sehr ähnlich ist, sogar ein bisschen ähnlicher als er Chocolate Greedy ist. Und da der Dark Extacy ja bekanntlich discontinued ist, kann man Choc gerne als Alternative betrachten.

Schokoladenduft-Liebhaber sollten hier zuschlagen!

Jedes Mal, wenn ich in einer Parfümerie war, die Baccarat Rouge da hatten, musste ich mir diesen Duft aufsprühen. Er fasziniert mich wirklich sehr, obwohl, oder vielleicht gerade weil ich nicht in Worte fassen kann, wonach er riecht. Für mich sind einzelne Duftnoten absolut nicht greifbar. Ich kann lediglich sicher sagen, dass ich von den aufgeführten Duftnoten nichts riechen kann. Safran, Bittermandel und Ambra? Nö.
Also dachte ich, ich schaue mal was ihr Parfumos so zu Baccarat Rouge zu sagen habt, wo viele von euch ja sehr oft den Nagel auf den Kopf treffen mit ihren Duftbeschreibungen. Die große Erleuchtung brachten die Statements und Kommentare hier aber auch nicht. Ich sollte mich wohl also damit abfinden, dass Baccarat Rouge einer dieser Düfte sind, die man nicht wirklich beschreiben kann - soll es ja geben.
Trotzdem möchte ich euch noch an meiner Duft-“Beschreibung” teilhaben lassen, schaden kann es ja nicht. Also, versuchen wir es.
Baccarat Rouge riecht ein bisschen nach Zuckerwatte, ein bisschen nach Kaminfeuer, ein bisschen nach Baby-Katze, ein bisschen nach Hyazinthe und ein bisschen nach Salz. Ja, alles gleichzeitig.
Die Krankenhaus-Vibes, von denen manchmal zu lesen ist, verspüre ich durchaus auch. Vielleicht kommt das aber auch daher, dass ich für dieses Parfum einige Organe verkaufen musste, man weiß es nicht.
Die Sillage ist stark, die Haltbarkeit überragend. Zuviel ist dieser Duft trotzdem nie.
Ein Crowdpleaser ist Baccarat Rouge aber sicher nicht. Von „Mega Parfum!“ über „Hm, irgendwie langweilig.“ bis zu „Üääh, das riecht wie ein versifftes Pflaster, was man zu lange auf einer Wunde gelassen hat.“ war bisher alles an Reaktionen dabei. Nunja.

Mit einem Kommentar zu Perles de Lalique quäle ich mich schon lange herum, denn es fällt mir sehr schwer diesen Duft irgendwo einzuordnen.
Perles de Lalique ist irgendwo zwischen pfeffrig und pudrig, zwischen blumig und krautig, zwischen holzig und frisch, zwischen süß und erdig.
Ist er eher maskulin oder eher feminin? Ich weiß es nicht.
Er erfrischt mich im Sommer und wärmt mich im Winter, er kann mich an einem lauen Morgen wach machen und mich genauso nach einem anstrengenden Tag runterbringen.
Wirkt er nun anziehend oder unnahbar? Keine Ahnung.
Er ist ein Kuschelduft und trotzdem ein Frischekick.
Perles de Lalique ist zeitlos und doch sehr modern. Er ist ein Duft für eine besondere Stimmung und trotzdem ein „Immergeher“.
Hasse ich ihn oder liebe ich ihn? Definitiv Letzteres!

Vorweg muss ich sagen, dass ich holzige Düfte an mir eigentlich nicht so mag. Sensuous ist da eine Ausnahme. Es wäre allerdings auch eine Frechheit, ihn einfach nur als holzigen Duft zu bezeichnen, denn da ist so viel mehr!
Der Duftverlauf ist recht linear. Da ist vom Anfang bis zum Ende Sandelholz und davon auch nicht zu wenig. Zu dem sehr cremigen Sandelholz mischt sich eine zarte Süße, die eventuell vom Honig kommt, wobei ich diesen nicht konkret erriechen kann, und die leichte Würze des Pfeffers. Diese Kombination funktioniert erstaunlich gut, da die süßen Noten und der Pfeffer sich zumindest so sehr zurückhalten, dass das dominante Sandelholz sie neben sich duldet. Das ergibt eine sehr harmonische Komposition aus holzig, cremig, süß und würzig.
Die blumigen Noten, die ja auch drin sein sollen, bleiben mir völlig verborgen - macht aber nichts, funktioniert auch gut ohne. Im Drydown empfinde ich ihn als ein bisschen seifig.
Sensuous ist ein warmer, gemütlicher, zeitloser und eleganter Duft, der zu jedem Wetter und jedem Anlass passt, jedoch ohne dabei zu belanglos zu sein. Er erinnert mich an sonnengewärmte Haut, nachdem man den ganzen Tag draußen verbracht hat.
Die Haltbarkeit ist an mir recht gut, ich kann ihn gute 8 Stunden wahrnehmen. Die Sillage ist eher körpernah, was aber meiner Meinung nach auch zum Konzept des Duftes passt. Und an manchen Tagen möchte ich tatsächlich nicht schon auf weite Entfernung „errochen“ werden.
Wer sich für Tom Fords Santal Blush interessiert, kann ruhig vorher mal an Sensuous riechen und so vielleicht ein paar Euro sparen. Es sind definitiv keine identischen Düfte, aber es gibt schon eine unverkennbare Ähnlichkeit.
Ich empfinde den Duft übrigens durchaus als unisex.

In meiner Vorstellung ist Velvet Orchid ein wunderschöner Sommerduft für mich. Tom Ford-Düfte sind mir grundsätzlich sympathisch, die einzelnen Noten lesen sich gut und außerdem halte ich hier gern die Honig-Flagge hoch. So weit so gut - jedes Jahr, wenn es wieder wärmer wird, versuche ich es also erneut mit Velvet Orchid. Und ich würde ihn so fürchterlich gerne mögen. Leider ist der Duft die ersten 2-3 Stunden für mich untragbar. Und auch wenn diese Phase vorüber ist, bin ich immer noch weit davon entfernt, ihn fabelhaft zu finden.
Der Auftakt riecht für mich so muffig, staubig und dreckig, dass ich Velvet Orchid wirklich gern wieder abwaschen würde (was sich als sehr schwierig herausstellt, wenn man es versucht). Meine Nase scheint den Honig zu überspringen, stattdessen nehme ich alte, vertrocknete Blumen wahr, die auf einem Komposthaufen liegen. Da ist so eine schwüle Süße bei, wenn ich mir Mühe gebe, kann ich die Fliegen herum schwirren hören. (Ok, ein bisschen übertreibe ich vielleicht.)
Schade, dass es wieder nicht mit uns geklappt hat. Mein Sommerduft 2018 wirst du nicht. Bis nächstes Jahr!