Stv23

Erstmal vorweg... Durch Zufall hatte ich wohl das Glück, dass ich zum richtigen Zeitpunkt über die Seite einer kleinen Parfümerie aus Frankreich gestolpert bin, die den Duft gerade im Verkauf hatte. Habe ihn natürlich sofort bestellt und kurz darauf war er schon wieder ausverkauft. Knapp eine Woche später kam das Paket mit dem Flakon bei mir an und ich habe den Duft jetzt ein paar Tage lang ausgiebig testen und im Alltag tragen können.

Mein Eindruck beim ersten Test spiegelte so ziemlich genau das wieder, was schon in der ersten Rezension weiter unten beschrieben wurde: Kurzer Aventus-artiger Start mit Grapefruit und relativ schnell der Übergang zu einem helleren bzw. leichteren Sauvage Elixir. Ich war erstmal zufrieden, da ich Sauvage Elixir gerne mag und mir die Kombination mit den Aventus Vibes gut gefiel.

Je öfter ich den Duft in den letzten Tagen aber getragen habe, desto mehr hat sich mir ein anderes Bild ergeben: Zu Beginn deutliche Ähnlichkeit zum original Aventus und zwar zu den eher etwas dunkleren und beerenlastigen Batches. Zusätzlich aber eine herbe Grapefruit, die eine angenehme Frische mit reinbringt. Das Ganze hält so ca. bis zu zwei Stunden an, wobei sich mit der Zeit auch eine leichte Rauchigkeit entwickelt, wie ich sie z.B. auch noch aus neueren Batches wie dem 21N01 oder vom Emperor Extrait kenne. Nach zwei bis drei Stunden kommen dann immer mehr die etwas wärmeren und würzigen Noten dazu, die einen klaren Unterschied zum Original erkennen lassen. Hier ist ein Vergleich zum Sauvage Elixir meiner Wahrnehmung nach auf jeden Fall angebracht. Allerdings sind es für mich mittlerweile eher leichte Ähnlichkeiten zwischen den beiden Düften und auf keinen Fall riechen sie komplett gleich. Vor allem bleiben die Aventus Vibes durchaus im Hintergrund erhalten und alles fügt sich schön zusammen.

Um es kurz auf den Punkt zu bringen oder es zumindest zu versuchen... Eine dunklere und würzige, etwas wärmere Version vom Aventus, die in der ersten Zeit von einer herben, zitrischen Frische begleitet wird und im Verlauf auch Parallelen zu einem Sauvage Elixir erkennen lässt.

Insgesamt wirkt er auf mich überhaupt nicht linear, sondern eher sehr facettenreich und vielschichtig mit einem abwechslungsreichen Duftverlauf. Zu Beginn war ich zufrieden mit dem neuen Absolu Aventus - mittlerweile bin ich von ihm begeistert!

EDIT: Noch eine paar Worte zum Flakon... Als ich vor einer Weile die ersten Bilder im Internet gesehen hatte, war ich vom Design des Flakons eher enttäuscht, da es sehr billig und irgendwie lieblos gewirkt hatte. Wenn man ihn dann aber mal in der Hand hat, wirkt der wirklich sehr hochwertig und edel und das schlichte Design macht dann doch einiges her.

Bin noch sehr unentschlossen, was den Black Tie betrifft und kann natürlich auch nur eine subjektive Meinung abgeben...
Mein erster Eindruck ist aber, dass er irgendwie das Thema verfehlt bzw. ich etwas anderes / irgendwie edleres bei dem Namen erwartet hätte. Jeremy hat ihn in seinen Videos ja öfters mal in einem Atemzug mit PdM Layton Exclusif genannt, der ja auch Zitrusfrüchte in der Kopfnote so wie im späteren Verlauf Guajakholz und Kardamom enthält und der zu meinen absoluten Lieblingsdüften zählt. Tatsächlich hat Black Tie aber für mich überhaupt keine Ähnlichkeiten mit Layton Exclusif.
Ich finde Black Tie an sich eigentlich einen ganz guten Duft, aber zu wenig komplex und zu eindimensional im Verlauf. Die Kopfnoten bauen eine gewisse Spannung auf und machen Freude auf mehr, nur passiert dann leider nicht mehr so viel. Insgesamt würde ich sagen hauptsächlich Zitrusfrüchte und eine gewisse ledrig-holzige Note mit leichter Syntethik und relativ linearer Verlauf.
Geht für mich eher in Richtung besserer Office for Men mit mehr Ecken und Kanten und von daher den hohen Preis ehrlich gesagt nicht Wert... Aber wenn man das aktuelle 2 für 1 Angebot mit jemandem teilen kann, dann bekommt man ihn gerade ja für ca. 160 Euro / 100 ml. Und das kann man dann meiner Meinung nach auf jeden Fall machen, wenn man einen neuen Duft für den Alltag sucht.

Während Aventus mich erst nach mehreren Versuchen überzeugen konnte, hat Viking mich vom ersten Moment an begeistert.

Die wesentlichen Komponenten sind für mich hier Pfeffer, Rose und Sandelholz umspielt von der Frische der Pfefferminze. Vor allem fasziniert mich hier die Vielseitigkeit des Dufts. Gleichzeitig klassisch und modern, elegant und irgendwie ungeschliffen, eine leichte Frische neben einer spannenden und nicht langweilig werdenden Komplexität. Für mich passt er dadurch zu jeder Jahreszeit und sowohl in den Alltag, als auch für besondere Anlässe.

Irritiert hat mich zu Beginn wie viele andere wohl auch der spannende Name Viking, konnte ich die Assoziation zunächst nicht nachvollziehen. Mittlerweile ist es für mich aber genau die oben beschriebene Vielseitigkeit, die hier ins Spiel kommt. So sollte man sich die Wikinger nicht nur als gnadenlose Krieger und Plünderer vorstellen, sondern auch auch als Seefahrer, Entdecker und Händler, die es nicht nur nach Island, Grönland und Amerika verschlagen hat, sondern über den Mittelmeerraum auch in den Norden Afrikas und in den Nahen Osten. So ergibt das ganze für mich dann doch irgendwo Sinn.

Zu Roi d'Orient muss ich unbedingt einen Kommentar verfassen, da dies der erste Duft war, den ich ganz bewusst gekauft und lange Zeit getragen habe. Auch nun, da ich mehr und mehr großartige Nischenparfums kennen lerne, zählt dieser hier immer noch zu meinen absoluten Lieblingsdüften.

Wo zu Beginn erstmal eine pfeffrige Frische wahrnehmbar ist, macht diese mit der Zeit eher Platz für süßlich-pudrige, würzige und auch dezent holzige Noten. Ein sehr warmer und angenehmer Duft und bisher der einzige, für den ich tatsächlich auch schon das ein oder andere Kompliment bekommen habe.

Passt natürlich perfekt zu den kälteren Tagen im Herbst und Winter, lässt sich meiner Meinung mach aber auch wunderbar in lauen Sommernächten tragen. Für mich nicht nur ein Wohlfühlduft für zuhause, sondern passt auch perfekt zum abends Ausgehen.

Wird auf jeden Fall immer einen Platz in meiner Sammlung behalten, auch wenn sich da nun mehr und mehr deutlich teurere Nischendüfte dazu gesellen.

So nun wird es Zeit für meinen ersten Kommentar hier auf Parfumo und meine erste Bewertung für einen Duft überhaupt...

Jubilation XXV Man - Ein wundervoller Duft, der mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen hat. Zu Beginn ist es für mich vor allem die Kombination aus Brombeere und Honig umspielt vom Weihrauch, die deutlich wahrzunehmen ist und die mich immer wieder mit tiefen Atemzügen an meiner Haut schnuppern lässt. Kannte ich so bisher von noch keinem anderen Parfum, allerdings tauche ich auch gerade erst in die Welt der Nischendüfte ein.

Mit der Zeit kommt dann die faszinierende Komplexität immer mehr durch. Würzig, holzig, warm, leicht süßlich... Wo andere Parfums mir schnell zu langweilig werden, ist das hier definitiv nicht der Fall. Habe oft gelesen, dass Jubilation XXV vor allem für den Herbst / Winter empohlen wird. Ich trage ihn auch aktuell im Sommer sehr gerne, aber nur am Abend, wenn die Temperaturen etwas abgeklungen sind. Kann mir aber vorstellen, dass er während der kälteren Jahreszeit noch besser zum Tragen kommt und bin schon gespannt!

Nun leider das große ABER... Haltbarkeit und Projektion lassen tatsächlich sehr zu wünschen übrig. Auf meiner Haut hält er sich für meine eigene Nase nur 2 - 3 Stunden intensiv, bevor er dann deutlich schwächer wird und nach 4 - 5 Stunden für mich kaum noch wahrnehmbar ist. Auch muss ich ihn an den Armen auftragen und immer wieder sehr nahe an der Haut schnüffeln um ihn wahrzunehmen. Am Hals bekomme ich leider überhaupt nicht all zu viel von dem Duft mit. Seltsamerweise ist das bei meiner Freundin ganz anders... Sie kann ihn deutlich länger und intensiver an mir wahrnehmen als ich selbst.

Letztendlich habe ich mir nach dem Test mit einer Abfüllung aber doch sehr schnell auch einen vollen 100 ml Flakon zulegen müssen. Trotz der Probleme mit Haltbarkeit und Projektion gefällt mir der Duft an sich einfach zu gut!