Taurus

Taurus

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16 - 20 von 1055
Taurus vor 3 Monaten 10 12
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Neulich vor der Shisha-Bar
Bois de Babylone klingt nicht nur gut, sondern auch geheimnisvoll und wertig. Und bei dem Preis von gut 210 € pro 100 ml kann ich nicht nur diesen aparten puristischen Flakon, sondern auch einen mehr als gefälligen Duft erwarten.

Was ich dann nach dem Aufsprühen wahrnehme ist eine geballte Konzentration aus holzigen und vor allem fruchtigen Komponenten zwischen roten Beeren und Halslutschtabletten. Zusammen mit dem Weihrauch kommt der Auftakt wie der stark aromatische Rauch aus einer Shisha-Bar.

Das mag vielleicht für den ein oder anderen total faszinierend sein, aber da sich über Stunden keine weitere Entwicklung zeigt, kann einem das Thema mit der Zeit herausfordern - zumal Bois de Babylone mit Projektion und Haltbarkeit nicht gerade geizt. Weitere Noten wie Wildleder, Kaschmir und Zedernholz kommen nur marginal durch, weil halt die rauchige Beerennote dominiert. Düfte mit Veilchenblatt kenne ich in der Regel anders und bin mehr oder weniger beruhigt, dass auch ein anderer Parfumo die Beeren herausgeschnuppert hat.

Wer also den fruchtig-rauchigen Shisha-Vibe in nicht ganz so übersüß mag, könnte mit Bois de Babylone durchaus glücklich werden. Immerhin ist es kein Stinki, aber mir persönlich ist das EdP zu monoton und zu penetrant, obwohl der Ansatz bestimmt gut gedacht war.
12 Antworten
Taurus vor 3 Monaten 6 12
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Schlagbar
Mit Burberry-Düften wurde ich bisher nicht warm. Natürlich sind sie eher als britische Understatement Kreationen angelegt, wenn man mal von den Hero-Ablegern absieht. Doch der bekannte Funke sprang bei mir nicht über.

The Beat for Men macht da keine Ausnahme. Im recht langanhaltenden Opening vernehme ich eine einigermaßen passable synthetische intensive Zitrone mit ordentlich Pfeffer im Gepäck. Nach einer guten halben Stunde sorgt das Veilchenblatt für eine milde Abdämpfung und macht dadurch The Beat zumindest temporär nicht ganz uninteressant. Die Melange aus zitrischer Würze, pfeffriger Frische und grüner Unaufdringlichkeit mit superzarten Waldmeister-Vibe hat hier ihren besten Ansatz.

Doch kaum hat man sich an das bisschen Höhepunkt erfreut, bricht fast schlagartig der Duftaufbau wieder zusammen.

Ein paar vereinzelte Holznoten inklusive Vetiver können sich noch gerade eben bemerkbar machen, doch dann ebbt The Beat schnell wieder ab. Das soll es schon gewesen sein? Dabei sind doch etliche Parfumos doch voll des Lobes. Ansonsten ist halt auch die allgemeine Bewertung bei der Vielzahl eher bescheiden (Interessant: aktuell 142 Bewertungen bei 140 Besitzern)

Im Prinzip könnte The Beat for Men einen ganz netten Büro-Duft für den Sommer darstellen, aber der Markt ist groß, wenn nicht sogar riesig mit allerlei anspruchsvolleren Herausforderern. Doch dieser Beat haut mich nicht um bzw. berührt mich leider nicht im geringsten - trotz des recht kreativen und gelungenen Flakons.
12 Antworten
Taurus vor 3 Monaten 9 12
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
So privat - leider kein Zugang für mich
Obwohl ich eigentlich großer Freund (Fan wäre eventuell etwas zu hoch gegriffen) der Hauses Guerlain bin, habe ich zum L'Homme Idéal Platine Privé irgendwie nicht den gleichen Zugang wie viele andere hier, die ihn bewertet haben.

Zwar besitzt dieser limitierte Flanker eine schöne, reife Grapefruit-Eröffnung mit einer wahrnembaren Prise Pfeffer und etwas Vetiver, doch die Mandel erscheint bei mir leider sehr spät und dazu noch äußerst schüchtern. Dazu kommt, dass ich sowohl Projektion als auch Haltbarkeit relativ überschaubar finde. Nein - ich habe da nun wirklich kein Beastmode erwartet und weiß es auch zu schätzen, wenn ein EdT mit innereren Werten überzeugen kann, doch jene erkenne ich nicht, außer in einigen wenigen Akzenten der Grapefruit.
Von der oft zitierten Cremigkeit entdecke ich auch nichts.

Seltsam fand ich zudem den Habit Rouge L´Instinct, der ebenfalls von Delphine Jelk kreiert wurde. Doch den empfand wohl nicht nur ich als murksig oder irgendwie verwässert und belanglos. Allerdings hat Delphine Jelk mit dem Habit Rouge in der Rouge Privé Version bei mir wieder alles gut gemacht. Der ist tatsächlich top - sofern ich das subjektiv mit vielen anderen einschätzen kann.

Nach Meinung vieler Parfumos müsste L'Homme Idéal Platine Privé ebenso top sein und ich will das gar nicht infrage stellen, doch ich bin da leider recht ratlos und komme trotzdem über eine Sieben, also gehobenes Mittelmaß nicht hinaus, obwohl ich das Thema, den Flakon und auch die Grapefruit hervorragend finde. Da scheint irgendwas drin zu sein, was an mir vorbei geht - was für mich die Gesamterscheinung einfach zu profan wirken lässt.
12 Antworten
Taurus vor 3 Monaten 7 11
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Quentins kleine Fingerübung
Als ich mir vor kurzem meine "Anónimo"-Probe genauer vorknöpfte, bemerkte ich eine mir durchaus vertraute DNA. Hell, fluffig, synthetisch und beinahe leicht überirdisch ... ähnlich wie bei "Ganymede (Eau de Parfum) | Marc-Antoine Barrois" und "Bois Impérial | Essential Parfums" . Beide hat bekanntermaßen Quentin Bisch kreiert ... und wer taucht hier als einer von drei Parfumeuren auf? Richtig! Ich war verblüfft und gleichzeitig bestätigt, dass man Monsieur Bischs Handschrift bereits hier schon rausschnuppern kann.

Recht dominant ist hier der Weihrauch mit holzig bis synthetischem Unterton. Genau dieser Unterton erinnert mich an "Ganymede (Eau de Parfum) | Marc-Antoine Barrois" bzw. "Bois Impérial | Essential Parfums" , was auch immer da mit hineingeraten ist aus Quentins Duftorgel.
Mit dabei würzig-pfeffrige Nuancen, ein wenig Vetiver und kaum zu erahnendes Leder, welches von ambrierten bis harzigen Noten umhüllt wird. Irgendwo dazwischen meint man, dass sich etwas fruchtiges wie z. B. ein Hauch von Birne oder Quitte eingeschlichen hat.

Das schnuppert modern und elegant. ein bisschen süßlich-schleierartig, doch wenige Minuten nach dem Aufsprühen bzw. der Kopfnote ist das Highlight bereits vorbei. Danach geht "Anónimo" bis zum Runtertrocknen ins gewöhnlich Holzige.
Man könnte den Duft auch insgesamt als nett und gefällig beschreiben, jedoch noch längst nicht so "aufregend" wie halt "Ganymede (Eau de Parfum) | Marc-Antoine Barrois" oder "Bois Impérial | Essential Parfums" - also halt ohne diesen Wow-Effekt.

Ich mutmaße mal, dass "Anónimo", sofern er in heutiger Zeit nur von Quentin Bisch kreiert wäre, weitaus mehr aufsehen erregen würde. Kein Wunder, denn schließlich war Monsieur Bisch damals noch mehr oder weniger außerhalb der Szene unbekannt, wenn nicht zusagen anonym. Aktuell hat er einen absoluten Lauf und ihm scheint beinahe alles zu gelingen.
11 Antworten
Taurus vor 3 Monaten 11 17
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
The Beekeeper
Ein drei Jahre alter Duft von einem bekannten Designer-Label, der weder eine Rezension noch ein Statement hat, ist doch etwas verwunderlich. Es hat mich auch überrascht, als ich letztens in der Galeria an der Kö in Düsseldorf diese exklusivere Boss-Reihe fand. Zwar schön präsentiert mit Fotos und aparten "Schnupper-Stäbchen", aber fast schon irgendwie unauffällig.

Immerhin gibt es eine recht große Auswahl an Kreationen dieser Reihe und fast alle, sind tatsächlich mehr als ordentlich gemacht. Inbesondere dieser Magnetic Musk hat eine verblüffende Anziehungskraft, da er neben dem namensgebenden leicht angesüßten Moschus einen guten Schwung Bienenwachs frei gibt. Das kommt trocken, herbe sowie ein wenig animalisch und man könnte meinen, dass noch Velours-Leder mit am Start wäre - doch Fehlanzeige.

Auch der pudrige Iris lässt in dieser Kombination zunächst stark an Dior Homme Intense denken, doch umso mehr das Wachs durchkommt, umso mehr muss man darüber schmunzeln, wie sehr man sich in die Irre gelenkt fühlt.

Muskatellersalbei spielt von allen Noten die untergeordneste Rolle. Ein wenig besser kann sich da die sanfte Tonkabohne und gegen Ende ein bisschen Sandelholz entfalen. Die dominantesten Akzente setzen da halt Bienenwachs, Iris und Moschus. Alles in allem sehr hochwertig, nicht alltäglich und durchaus brillant umgesetzt. Beim Tragen hat man irgendwie ein beruhigendes sowie erhabenes Gefühl und ich denke, gerade im Herbst und Winter kommt Magnetic Musk nahezu perfekt. Doch haben wir schon über den Preis gesprochen?

Boss ruft für die The Collection Serie als 100 ml EdP über 200 € auf. Da stellt sich die Frage, ob dies mutig oder schon größenwahnsinnig ist. Für meinen Geschmack hätte dabei nicht nur die Projektion und Haltbarkeit opulenter ausfüllen dürfen, sondern auch der Flakon, welcher an die Bottle-Reihe angelehnt ist und einen erheblich dickeren Glasboden und ein geriffeltes wertigeres Etikett aufweist, aber sonst nicht signalisiert, dass man im kostspieligen Parfum-Segment mitmischen will. Könnte man als Understatement oder Purismus verbuchen, doch ich hätte der The Collection Serie einen kreativeren Flakon gegönnt.

Am olfaktorischen Ergebnis sollte der Erfolg nicht scheitern, allerdings bin ich da ein bisschen skeptisch. Man kann also gespannt sein, ob da noch was kommt ...
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