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vor 5 Jahren - 10.05.2020
20 27

Selbstreflektion in der Corona-Zeit

- Selbstreflektion -

Was bedeutet das umgangssprachlich überhaupt ?

Nun schlichtweg bedeutet es nichts anderes wie über sich selbst nachzudenken, sich zu öffnen, den Gedanken freien lauf zu lassen.



Die letzten Tage habe ich gerne Blogs gelesen die eine gewisse Metapher mit sich bringen, die mich ebenfalls in diesen Bann gezogen und Gedanklich den Vorhang vor dem Spiegel abgehängt haben.

(Grüße an der stelle an den lieben Felixwinds, den FvSpee und Schoork)


Nun kommt die Verbindung zwischen dem Thema "Selbstreflektion" und "Parfüm".

Nicht ganz Unschuldig ist hier auch die Corona-Zeit in der wir uns in den letzten Wochen doch deutlich mehr Zuhause aufhielten als sonst üblich, viel Zeit hatten zum Nachdenken, viel Zeit hatten die letzten Tagen, Wochen oder gar Monate Revue passieren zulassen.

Noch vor einem halben Jahr war ich nur der stille Mitleser, dieser "TheOne01" Existierte bis dato noch gar nicht. Ich hatte meine 2-3 Düfte und gut ist. Hatte davor über Jahre nur 2 gehabt, doch dann ging es ganz schnell, ähnlich wie ein Blitzschlag - von Heute auf Morgen - gefangen in der Parfüm-Welt. Natürlich nicht Negativ gemeint sonst wäre ich schließlich nicht hier gelandet!

Ich besaß zum Anfang des Jahres weder eine Große Sammlung noch Nennenswerte Düfte, ich besaß sie einfach manche schon seit Jahren einige habe ich mir mal so aus Lust und Laune gekauft andere Geschenkt bekommen.

Aber mein Kopf hat mir nie die Frage gestellt :

"Hmh, passen denn die Düfte auch zu Dir?!" -

"Bereichern sie dich?" "Fühlst du dich damit besser?"

"Zeichnen sie dich aus, oder könntest du genauso ein AXE-Deodorant benutzten?!"


Ich meldete mich hier an - eher aus Zeitvertreib und Langeweile, natürlich war etwas Interesse da, aber lange nicht so wie sie nun Aktuell ist.

Nach und nach kamen die ersten Proben an, auch Proben von Gewonnenen Verlosungen um somit erstmal Überhaupt zu erahnen wohin die Reise hingeht - Süß ? Fruchtig ? Frisch ? Maskulin ? Pudrig ?

Ich fing an Aussortieren, hatte gewisse Ansprüche , gewisse Vorstellungen welche Düfte Mir natürlich gefallen aber zu gleich Mich auch Unterstützten sei es in der Wahrnehmung oder auch Persönlichkeit - Düfte die zu mir passen, die Anspruchsvoll Ausgewählt werden wollen, Düfte mit denen man sich Auseinandersetzt ob sie gerecht werden, wie die Kleidung oder Schuhwerk.


Mittlerweile kann ich Behaupten mein eigenes Ich, mein Dupe, mein Spiegelbild in form von Parfüms gefunden zu haben. Ich kann sagen das ich eine Vorliebe bei Parfüms Entwickelt habe die zu der Kälteren Jahreszeit passen -

Oriental, Süß , Gourmand , Würzig , Leder , Tabak , Holzig.

Natürlich trage ich auch gerne Frische Düfte , allerdings muss ich sagen ist dort meine Nase - lustigerweise - deutlich schwieriger zu Überzeugen, obwohl dies alles andere als mein "Genre" ist.


Nun um nochmals kurz auf die Selbstreflektion zurück zu kommen : Ich musste mich Anfangs als der Weg noch ungewiss war, die Duftrichtung jede erdenkliche sein hätte können erstmals mit mir selbst auseinandersetzen.

Mein Charakter, meine Persönlichkeit , mein Auftreten , mein "wirken" auf das Umfeld - alles musste ich aus der Verschlossenen Kiste tief im Inneren kramen - und irgendwo war noch diese Sucherei nach diesem Schlüssel....

Mir hat das gut getan, und es hat mich nicht nur im Thema Parfüms bereichert - ich wurde ein Stückweit noch mehr ein Teil von mir selbst - Es schweißte regelrecht zusammen. Meiner Meinung nach machen wir das heutzutage viel zu selten, wir müssen nur noch Funktionieren - die Emotionen und unsere Einzigartigkeit immer weiter nach hinten schieben - diese "Verschlossene Kiste" treibt immer tiefer in das Innere und der Schlüssel bekommt immer wieder ein neues Versteck - bis wir diesen eines Tages überhaupt nicht mehr finden können....


Wer es nun bis hier her Geschafft hat und seine Kanne Kaffee oder Tee schon vor lauter Müdigkeit geleert hat, dem sage ich vielen vielen Dank für's Lesen!! Ich freue mich über jegliche Kritik - ob Positiv oder Negativ - und natürlich am meisten Eure Meinung zur Selbstreflektion & was zeichnet Euch aus im Thema Parfüm ? Bereichert es euch ? Stärkt es euch in gewisser hinsicht = Mehr Selbstbewusstsein?


Herzlichen Dank und schönen Sonntag wünsche ich euch! - Steffen.

20 Antworten
RunaRuna vor 5 Jahren
Gefällt mir auch sehr gut und es passt auch. Selbstreflektion in irgendeiner Form werden viele in dieser Zeit betrieben haben, ob bewusst oder unbewusst!
Fresh21Fresh21 vor 5 Jahren
Mutig und smart verfasst ! Es ist nicht leicht, so differenziert über sich zu reflektieren und noch mehr, so offen darüber zu schreiben, ohne irgendwie anzuecken. Das hast du hervorragend hingekriegt :-)
ReoReo vor 5 Jahren
Finde ich auch sehr schön geschrieben. Gerade in dieser Zeit wird ein klar wie wichtig sowas doch ist.
Danke für den Text :)
AlliageAlliage vor 5 Jahren
Das ist ein gutes Thema in Corona-Zeiten ... Selbstreflektion wird uns alle wohl früher oder später ereilen. Ich verbringe bei dem TOP-Wetter viel viel ... mehr Zeit draußen, wir fahren jede freie Minute Rad oder laufen ne Runde. Das macht mir den Kopf frei. Das Wort Corona kann ich nicht mehr hören. Ich denke momentan nur darüber nach, welches Parfüm für draußen die passendste Sillage hat. Ansonsten nimmt Parfumo momentan nicht sonderlich viel Zeit ein ... bin dann mal weg :-))
ExUserExUser vor 5 Jahren
Sehr schön geschrieben Steffen!!!
Wichtig sich mit Bewusst-seins-entwicklung zu beschäftigen.
Hier geht es ums SEIN nicht um das HABEN
VG
MydarkflowerMydarkflower vor 5 Jahren
...zu wissen, welcher Teil von mir warum heute genau diesen Duft tragen möchte. :)
MydarkflowerMydarkflower vor 5 Jahren
In Selbstreflektion war ich schon vor Corona gut, als HSP kommst du da nicht drumrum. :D Düfte berühren mich, erzählen mir Geschichten oder erinnern mich an Dinge, Momente und Personen aus meiner Vergangenheit. Oft an solche, die ewig in der hintersten Bewußtseinsecke vor sich hingammelten und mehr als einmal kamen mir beim Schnuppern an einem unbekannten Duft die Tränen. Parfums sind für mich Gefühle in Flakons, sie beeinflussen meine Stimmung und ich kenne mich gut genug, um oft sehr genau..
FioreMarinaFioreMarina vor 5 Jahren
Unser Geruchsinn führt ohne Umweg über den Neocortex direkt ins Gefühlszentrum unseres Gehirns: wenn wir riechen, dann fühlen wir, bevor wir denken. Spontaner, unmittelbarer im Hier und Jetzt geht nicht.
Danke fürs Mitnehmen beim Nachdenken über Dich selbst!
KJVKJV vor 5 Jahren
Ganz klar, Corona wirft uns auf uns selbst zurück.
Ganz klar, wir haben (meist unfreiwillig) mehr Zeit, uns mit unseren Hobbies zu beschäftigen.
Klar auch: Es gibt deutlich weniger Anlässe an denen man "spezielle" Düfte tragen könnte.
Aber Parfum zur allgemeinen Selbstreflektion? Nein.
Als Accessoire das den eigenen Stil unterstreicht? Ja klar :-)
Aber Selbstreflektion durch Parfum erfahre ich eher bei Vintages die mich in vergangene Zeiten zurückbeamen (Ispahan z.B. und auch Magie Noire...) :-)
BlauemausBlauemaus vor 5 Jahren
Selbstreflektion? Eher nicht, ich trage, wonach mir der Kopf steht, auf was ich gerade Lust habe. Und in meiner Sammlung finde ich inzwischen passend zu jedem Anlass und jeder Stimmung den richtigen Duft.:)
ExUserExUser vor 5 Jahren
Selbstreflektion ist nie verkehrt, doch bei Parfüm bin ich raus. Das ist mir zu verkopft.......aber vlt. seh ich das ganze nach 6 Jahren Parfumo inzwischen auch viieeel entspannter :-)
Brelles530Brelles530 vor 5 Jahren
Echt toll verfasst und auf alle Fälle sehr anregend.
Ich für mich habe beschlossen Düfte/Proben usw. nicht mehr schnell schnell durchzutesten, sondern mit mehr Ruhe. Ebenso in der Parfümerie probiere ich meist nur max. 2-3 Düfte. Das kehrt für mich noch mehr die ganzen Facetten eines Duftes hervor und bringt auch für mich pers. mehr Freude.
Versuche auch Düfte meiner Sammlung mehr zu genießen.
Nicht auftragen und gleich an die Duftnoten denken, sondern einfach tragen und genießen.
BaeumchenBaeumchen vor 5 Jahren
Parfums sind für mich eine schöne Sache im Leben. Ich bin mir immer treu geblieben. P. sollen zu mir als Frau passen und ich habe meinen Horizont an Marken erweitert, ohne mich zu verbiegen. In der letzten Zeit habe ich meine Sammlung neu sortiert und einige Proben zum Weitergeben rausgelegt.
BaeumchenBaeumchen vor 5 Jahren
Ich habe mich ein wenig wiedererkannt. Ich gehöre zu den HSPs und ich war jahrelang nicht glücklich mit mir selbst. Ich habe mir jahrelang eine Hårtere Haut zu haben. Parfumo machte mir eine zeitlang keine Freude, doch nun wieder. Bei den Fotos, Statements,...setze ich meine Emotionen, Gefühle, Kreativität ein. Von schönen Gerűchen in der Natur oder beim Testen bekomme ich feuchte Augen, im positiven Sinne. Ich setze P. ein, um mich zu entspannen, wenn mir alles zuviel ist.
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
Ich würde meine weissen Sneakers, die ich heute am Grab meiner Mutter trug genau so wenig für eine Selbstreflexion nehmen wie die Lederboots, die ich vorhin beim Spaziergang trug. So gehts mir auch mit Düften: heute mag ich den Chanel pour Monsieur morgen evtl. den Ilm von Kemi. Heute mochte ich eine Kürbissuppe, morgen mache ich mir einen Brotsalat. Verstehst du mich? Düfte haben für mich nie als Analyse meines Selbst getaugt.
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
Selbstreflexion: ja, gerne und im Moment eher zu viel (ich habe eine Ahnung, was dieser Lockdown mit uns als Mensch und Gesellschaft macht). Aber das ist völlig losgelöst von Düften. Der Riechsinn ist für mich auf einer Ebene wie der Geschmackssinn (ich liebe gutes Essen, würde diesen Sinn aber niemals für eine Selbstreflexion herauskramen) und der Sinn für Ästhetik (der bei mir den Geruchssinn bei weitem übersteigt). Düfte sind für mich Begleiter, die mir etwas schönes bescheren.
FelixwindsFelixwinds vor 5 Jahren
Teil 3
Parfum wieder schätzen lernen, ich glaube das ist es, was man nicht verlernen darf oder schon fast lernen muss.
Zum Thema Selbstbewusstsein: Ich denke, dass einem Parfum etwas zeigen kann, wie ein kleines Hinweisschild am Wegesrand.
So viel kann ich dazu aber auch noch nicht sagen, da ich selber noch nicht so lange im Duftsektor unterwegs bin und sich mein Horizont da noch erweitern wird...
FelixwindsFelixwinds vor 5 Jahren
Teil 2
Ich meine die Fragen wie, "bereichert mich der Duft?", "Fühlt man sich damit besser?", "Zeichnen sie einen aus?". Da sprichst du einen wichtigen Punkt an: Ich kenne es von mir selber, dass Parfum manchmal eher Rausch als Genuss ist. Der Kick den man bekommt, wenn man sich ein Parfum bestellt/kauft. Man stellt sich vor, dass das Parfum einen glücklich macht (was in wahrheit nicht geht). Dabei ist viel wichtiger: Was bringt mir das eine oder diese Parfums mir positives in meinem Leben?
TheOne01TheOne01 vor 5 Jahren
Danke dir Felix, darüber kann ich gerne einen weiteren Blog schreiben :)
FelixwindsFelixwinds vor 5 Jahren
Ich habe deinen Beitrag mit Freude gelesen :)
Der Aufbau ist interessant, fast wie einzelne Gedanken, die in Form von deinen gemachten Absätzen auftreten und einen in den Modus Selbstreflexion bringen. Mir hat ein wenig gefehlt, was du denn sagen würdest, dass deine Duftvorliebe über dich aussagt, also deine Vorliebe für "Winter"-Düfte in deinem Fall. Würde mich sehr interessieren, vll ist es aber auch dein Geheimnis, das ist auch okay ;)
Deine Reflexions-Fragen finde ich super!

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