TheScenter

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11 - 15 von 16
TheScenter vor 8 Jahren 4 2
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Smoke des Garcons
Verglichen mit anderen von mir getesteten CdGs, wie "Wonderwood", "2" oder "Floriental", steht "2 Man" gewissermaßen etwas im Abseits der direkt als tragbar erscheinenden Nieschendüfte. Er beginnt in seiner Kopfnote mit einer ziemlich stark harzig-holzigen Note, die durch Weihrauch und Leder noch etwas verstärkt wird. Es erinnert mich an ein Lagerfeuer mit frisch zerbrochenen Kieferästen oder Tannenzapfen, die vielleicht gerade schon zu brennen beginnen. Harziges Holz wird von Rauchnoten untermalt. Als ich diese Mischung zum ersten Mal roch, war ich derart abgeschreckt und irritiert, dass der Duft für mich keine Kaufoption darstellte und ich mich vielmehr fragte, wie man einen solchen verkohlten Duft auf den Markt bringen kann. Manch einer wird der Kopfnote hier ebenfalls eine sehr große Bedeutung beimessen, obwohl das eigentlich Interessante dann erst folgt. Nachdem sich die ganze Lagerfeuer-Session langsam dem Ende zuneigt, beginnen frische, wenn nicht sogar leicht süßliche Akzente in den Vordergrund zu rücken. Es dürfte in erster Linie an der Krauseminze liegen, wenn nicht sogar direkt schon an Kumquat, die meinen Recherchen zufolge eng mit den Zitruspflanzen verwandt ist und demnach auch einen frucht-süßlichen Unterton miteinzubringen scheint. Das Zusammenspiel dieser Noten ist der eigentlich Höhepunkt des gesamten Duftverlaufs. Eine unverwechselbare holzige Basis, die nun viel mehr an Waldboden oder frisch geschlagenes Holz erinnert, bleibt im gesamten Verlauf präsent, wird jedoch immer mehr von weichen Noten abgerundet. Das daraufhin langsam in den Vordergrund drängende Safran, rundet den weiteren Verlauf auf angenehm ab. Ich würde ihn auch nicht direkt den Jahreszeiten Herbst/Winter zuordnen, sondern vielmehr dem Anlass. Selbst an warmen Tagen ist er durch die rauchigen und dennoch frischen Hölzer durchaus tragbar, wobei ich mir ihn als Alltags- oder Büroduft nicht unbedingt vorstellen kann.
In Sachen Haltbarkeit orientiert er sich an seinem Unisex-Vorgänger "2" und ist mit 6 - 8h im Mittelfeld einzuordnen, wobei er hinsichtlich der Sillage nicht allzu präsent bleibt. Ähnlich wie bei Wonderwood, ist die Sillage anfangs auffallend stark, gibt jedoch dann im Verlauf etwas nach, wodurch er dann wiederum noch angenehmer wahrgenommen werden kann, da die würzig-holzigen Noten nicht mehr so hart auftreten wie zu beginn.
Insgesamt ist "2 Man" (ähnlich wie CdG 2) ein durchaus interessanter aber auch komplexer Duft. Die Kopfnote ist durchaus irritierend, sein Verlauf jedoch sehr schön. Offensichtlich auch kein Duft für die breite (und vor allem jüngere) Masse, aber das zeichnet die Marke Comme des Garcons ja ohnehin aus.
2 Antworten
TheScenter vor 8 Jahren 3 3
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Dschungel oder Duschgel ?
"Was ist das für ein syntetischer Drogerie-Duft?"
War meine erste Frage, als mir die Kopfnote von meinem mit Amazinggreeen bespühten Handrücken entgegenkam. Ich war ziemlich enttäuscht von einer derartigen Synthetik aus dem Hause CdG.
Als ich nach ca. 10 Minuten jedoch versuchte die Synthetik einzuordnen, wurde es grüner, stilvoller und auch ein wenig rauchiger. Der Duft entwickelte sich in der ersten viertel Stunde, wie man es von CdG gewohnt ist, jedoch mit einer anfänglich sehr billig erscheinenden Synthetik. Dass er wirklich "amazing green" ist, halte ich persönlich für übertrieben. Moschus und Vetiver geben ihm insgesamt eine angenehme Basis, die durch die zahlreichen Blätter auch "grün" wirkt. Wirklich überzeugen kann mich dieser Cdg jedoch nicht, zumal seine größte Schwäche die Haltbarkeit und Sillage ist. Ich würde ihn im Mittelfeld für einen Alltags- oder Büroduft einordnen, wenn er nicht nach rund 4 Stunden vollständig verschwunden wäre. Auch als Hautduft ist er dann leider kaum noch wahrnehmbar. Schade, das können die anderen Cdgs deutlich besser.

Edit: Im Hochsommer oft benutzt, aber danach lange vernachlässigt, genießt er in jüngster Zeit wieder größere Aufmerksamkeit aufgrund seiner Einfachheit und dennoch unterschwelligen Nieschenkomplexität. Testet man zahlreiche grüne Hermés Fläschchen, meint man eine Nähe zu ihm zu empfinden. Die Sillage und Haltbarkeit bleiben weiterhin ein Schwachpunkt, daneben überzeugt er jedoch mit seiner frisch-grünen Neosynthetik und ausgeglichenen CdG-Nischen-DNA. Testen, lieben, hassen, kaufen.. Hier bleibt die Frage offen. Für mich nicht.
3 Antworten
TheScenter vor 8 Jahren 12 1
7
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Mein bislang erfolgreichster Blindkauf.
Ich wurde damals auf EN durch die zahlreichen Kommentare und Bewertungen hier aufmerksam, vielleicht auch dem Umstand geschuldet, da er weniger im Mainstreambereich anzutreffen ist. Nachdem ich ihn das erste Mal testete, war ich sofort hin und weg. Einen derart hölzernen und dynamischen Duftverlauf kannte ich damals von nur sehr wenigen Düften.
EN startet mit einer starken Zypresse, die im Verlauf jedoch von weichem Vetiver ummantelt wird, was ihm eine gewisse Mystik verleiht. Man wird an nasses Holz in einem schattigen Wald erinnert, weswegen ihn auch gleichzeitig wärmende Holz-Nuancen für einen Sommerduft zu schwer werden lassen. Nach dem Rückzug der Zypresse beginnt es nach wenigen Minuten langsam im Unterholz zu brennen, leichter Rauch zieht auf, bis er vom Moschus verweht wird und die jetzt eher zurückhaltende Zypresse ihm nur noch einen frischen Aufwind beschert. Das Zusammenspiel der dunklen Holznoten und der frischen, kühlen Zypresse, machen EN meiner Meinung nach zu einem interessanten Meisterwerk.
Man könnte ihn nicht besser repräsentieren, als in seinem schwarzen, schlichten, würfelartigen Flakon. Mehr Holz kann man sich mit keinem Duft aufladen.
Haltbarkeit als auch Sillage sind überdurchschnittlich. Die Holzladung bleibt 8-10 Std locker wahrnehmbar, bevor er dann langsam zum Hautduft übergeht.
Für mich ist und bleibt er ein Meilenstein kräftiger Holz-Düfte, jenseits des Mainstreams.
1 Antwort
TheScenter vor 8 Jahren 9
7.5
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Bei 28 Grad im Strandkorb auf Langeeog
Geprägt von Urlauben an Nord- und Ostsee, würde ich keinen Duft mehr mit der Seeluft assoziieren als Heeley Sel Marine. Er repräsentiert förmlich einen Sommertag am Strand.
Sel Marine startet direkt mineralisch, natürlich, und salzig und verläuft ziemlich kühl und ruhig. Die am Anfang etwas unangenehm erscheinenden Algen, werden vom Meersalz und der Zeder weitestgehend zurückgedrängt. Durch seine kühlen Akzente, kommt er aber definitiv erst bei warmen Temperaturen zum Ausdruck. Ich persönlich finde ihn beinahe schwierig zu tragen, da er mehr eine Duftimpression vom Strandurlaub darstellt. Er definiert sich zumindest nicht über ein Geschlecht, sondern ist absolut unisextauglich.
Der Flakon ist handlich und einfach. Haltbarkeit und Sillage sind (scheinbar absichtlich) ruhig und schwach gehalten. Ein insgesamt wunderbarer Duft, insbesondere für Strandurlauber, Hochseefischer, Matrosen und … Freunde der Seeluft.
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TheScenter vor 8 Jahren 7 2
9
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Sommerliche Leichtigkeit mit kleinen Schwächen
Nur wenige Düfte schaffen an besonders heißen Tagen den Spagat zwischen frisch und unaufdringlich. Zitrische Noten sind dabei genauso elementar, wie weißer Pfeffer oder helles Holz, was sich dann im Zusammenspiel möglichst zurückhält und dennoch präsent bleibt. Lalique White steht dieser Kombination in nichts nach. Die zu Beginn anstrengend wirkende Zitrusnote, wird nach kurzer Zeit durch eine unverkennbar angenehme und leichte Frische eingeholt und im weiteren Verlauf von weißem Pfeffer, Zeder und Moschus untermalt. Ich assoziiere mit diesem Duft den Großstadtflair im Hochsommer. Er verkörpert einerseits den reinen Luxus, der durch den modern designten Flakon schon zum Ausdruck kommt, andererseits jedoch auch die Leichtigkeit und Einfachheit an heißen Sommertagen mit einer interessanten Dynamik.
Schwächen und Zurückhaltung zeigt der Duft jedoch in puncto Haltbarkeit. Anders als bei seinem Pendant Encre Noire, bewegt sich diese von Lalique White leider nur im Mittelfeld. Die Sillage ist, wie bei einigen Sommerdüften, nur Anfangs stark ausgeprägt und abhängig von der Außentemperatur, weswegen ich ihn lediglich an besonders heißen Tagen empfehlen kann. Ob er ansonsten den Tag im Büro durchhält, wage ich zu bezweifeln. An kälteren Tagen bleibt er jedenfalls nach wenigen Stunden nur noch als Hautduft erhalten - schade. Damit ist er für mich lediglich der Sommerduft ab 30 Grad mit kleinen Schwächen.
2 Antworten
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