TinaPiano

TinaPiano

Rezensionen
Filtern & sortieren
6 - 10 von 11
TinaPiano vor 7 Jahren 7 1
6
Sillage
3
Haltbarkeit
7
Duft
Amethystchen
Von diesem Duft hatte ich mir recht viel versprochen, denn die Duftnoten klingen ganz bezaubernd und der Original-Amethyst scheint hier sehr viele Anhänger zu haben. Außerdem teste ich mich gerade durch die "roten Gourmands" durch (kleiner Wink: Outrageosly Vibrant von Diana Vreeland ist großartig! Unbedingt testen!), aber von diesem hier bin ich sehr enttäuscht, weil er einfach viel zu schwach auf der Brust ist und ein sehr kurzes Vergnügen bleibt. Dabei gefällt mir der Duft an sich recht gut: Er beginnt mit einer frischen, beerigen Note, die ich jedoch nicht unbedingt hätte ausmachen können, wäre sie hier nicht als schwarze Johannisbeere und Himbeere gelistet. Der spezielle, säuerlich-tiefe Duft, den Cassis eigentlich verströmt, ist hier für meinen persönlichen Geschmack viel zu zart mit der Himbeere verwoben, was einen leicht verwässerten Dufteindruck hinterlässt. Überhaupt sind die einzelnen Noten für mich schwer herauszuriechen, der Duft imponiert als zart-lila-blumiger Duftschleier, leicht pudrig und eher kühl als warm. Als Alltagsduft wäre er durchaus geeignet, denn er ist zwar schön, aber zum einen hat er kaum Wiedererkennungswert und zum anderen ist er einfach so zart und schnell ausgelebt... Gerade auf die Brombeerbasis war ich sehr gespannt, doch da ist der Ofen schon aus. Was ich sehr schade finde, denn die Idee, die ich dahinter vermeine zu erkennen, hätte mir ganz gut in mein momentanes Beuteschema gepasst.
1 Antwort
TinaPiano vor 7 Jahren 14 2
7
Sillage
7.5
Duft
Schön und besonders
Ich traue mich mal, den Anfang zu machen...

Bereits vor meinem Test habe ich neugierig auf Kommentare gewartet und mir die vorhandenen Statements durchgelesen. Die Einordnung als "blumig-süßer" Duft (wobei gar nicht mal sonderlich vielsagend...) hat dazu geführt, dass ich hoffte, die Bestellung einiger Pröbchen von Diana Vreeland-Düften sei nicht ganz umsonst gewesen, zumindest Absolutely Vital hat mich enttäuscht, Daringly Different wurde mir nach ner Zeit zu maskulin, und der Rest wartet entweder noch auf einen ausgiebigen Test oder kam mir dann doch auch nicht so besonders vor, zumindest nach Preis/Leistung orientiert.

Devastatingly Chic startet sofort kräftig blumig-würzig, wobei ich deutlich den zitrischen Anklang vernehme, es ist ein heller, strahlender Auftakt, der aber bereits ordentlich Süße vermuten lässt. Das Problem, das ich bei den bislang getesteten DV-Düften habe, ist immer gleich und leider auch hier vorhanden: Der Dufteindruck ist schwammig. Ich weiß nicht, wo sich die Düfte hinsetzen, aber irgendwie finde ich sie sehr transparent. Das bin ich gar nicht gewohnt. Also kann ich diesen sich schön entwickelnden, blumigen Parfüm-Puder-Hauch nur mal eben erhaschen, aber er gefällt mir doch recht gut. Sobald die Basis stärker wahrnehmbar wird - bei mir ist das schon so etwa nach 25 Minuten der Fall - kann ich ihn endlich greifen und er legt sich auf die Haut. Interessanterweise gefällt mir der latent wahrnehmbare Hauch bzw. die Sillage besser, als der Duft, der direkt auf der Haut wahrgenommen werden kann, denn letzterer bricht sich an einer etwas herben Note. Mich umgibt ein wunderschöner Nelkenpuderhauch (die Rose zieht sich doch recht schnell zurück), getragen von einer sehr gelungenen Basis! Der anfänglich frisch-spritzige Auftakt, der tatsächlich mädchenhaft-unschuldig erscheint, wandelt sich hier in einen fast schwermütigen Nelken-Patchouliduft, der sehr feminin ist und einen wachsig-süßen Dufteindruck hinterlässt. Ich finde ihn in dieser Phase sehr intim und besonders schön. Der Ausklang schließlich ist butterweich, süß und jegliche Herbe auch auf der Haut verschwunden. Ich hätte hier gar auf einen Hauch Honig oder Tonka getippt, aber Patchouli passt. Die Sillage ist anfangs stark, doch zieht sich sehr schnell zurück und ist nur beim Näherkommen wahrnehmbar - so mag ich's am liebsten!

Ich muss noch einige Male testen. Aber ich schätze, er könnte ein Wunschlistenkandidat werden und empfehle jeder/m, der auf buttrig-süße (Nelken-) Düfte steht, den mal auszuprobieren.
2 Antworten
TinaPiano vor 7 Jahren 5 6
4
Sillage
4
Duft
Puuhh... Räucherstäbchen
Alle LiebhaberInnen dieses Duftes mögen mir bitte, bitte verzeihen - meinen Geschmack trifft dieses Wässerchen absolutely not!

Die Sandelholznote ist von Beginn an sehr präsent, zumindest weiß ich jetzt, dass dies mitnichten meine meistgeliebte Ingredienz ist. Der Beginn hinterlässt zudem einen leicht herben Eindruck, beim Blick auf die Duftpyramide vermute ich, dies könnte man am ehesten der Myrrhe zuschreiben. Was dann folgt, hinterlässt mich angesichts des ordentlichen Preises ratlos zurück: Sandelholz, und nichts als das. Hier jedoch in weicherer Form, als der Auftakt vermuten ließ. Die Note erinnert mich im Übrigen stark an Dita van Teeses "Erotique" (jep, dazwischen liegen an die 130 Tacken), nur finde ich letzteren sogar wegen des Lederakkords interessanter.

Zuletzt irritiert mich, dass ich "Absolutely Vital" so gar nicht als "Parfum" identifizieren kann - grundsätzlich finde ich es schön, wenn ein Parfum sich gut mit der Haut verbindet und es also nicht aufgesetzt und künstlich "parfümig" wirkt. Aber für mich riecht "Absolutely Vital" nach einer Strickjacke, die auf der Stuhllehne in Nähe eines abbrennenden Sandelholz-Räucherstäbchens lag und die man am nächsten Tag noch mal überwirft. Schade...
6 Antworten
TinaPiano vor 8 Jahren 9 2
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Rauchpuder
Dank meiner lieben Vorkommentatorin hatte ich die Möglichkeit, mir eine Abfüllung zu ersouken - ich glaube, das war sogar meine erste Tat als Parfumo-Mitglied und somit schon etwas her. Bislang konnte ich meine Eindrücke dieses ganz außergewöhnlichen Duftes noch nicht in Worte packen, doch das soll sich - aller Hoffnung nach - hiermit ändern...

Ich weiß noch, dass ich, als ich den Duft zum ersten Mal aufsprühte, fast erschrocken war, weil ich ihn so gar nicht einordnen konnte - ich empfand - und empfinde noch heute - den Auftakt mit dem Kardamom und dem Pfeffer als arg gewöhnungsbedürftig und schon auch überpräsent. Etwas männlich-herb kam mir das alles vor. Doch es schleicht sich bereits hier recht schnell auch die weich-cremige, rauchige (!) Kastaniennote hervor, die den Duft zur selben Zeit auch unwiderstehlich macht. Obschon ich bemerkt habe, dass ich noch so gar nicht bereit für einen solchen Duft bin (ein Blick in meine Sammlung zeigt ja bereits, dass ich - zumindest vor Parfumo - im Grunde nur nach mir mit Mainstream dufte(te) ;) ), bin ich gleichzeitig auch wahnsinnig angezogen, von dem, was sich da auf meiner Haut entwickelt! Also: Den Auftakt hatten wir ja schon, ziemlich forsch, danach entwickelt sich "Castana" in erster Linie rauchig und auch hier empfinde ich ihn als nicht ausgesprochen weiblich (für mich ganz klar unisex). Die würzige Frische des Kardamom und der pfeffrige Unterton sind jedoch noch präsent. Die Assoziation von heißem, schwelendem Holz, die UweundBernd bereits formulierte, kann ich absolut nachempfinden. Mit der Zeit setzt sich der Duft auf die Haut, er ist so gar nicht synthetisch; ich rieche warmes, unsüßes Holz, herb, rau, pfeffrig (aber nur noch in Anklängen, also durchaus schön) und in dieses Ensemble eingeschmolzen ist die rauchige Kastanie. Zum Ende hin entwickelt er doch eine leichte und pudrige Süße.

Für mich ein Duft, den sicherlich nicht jede/r tragen kann, irgendwie ist er doch sehr besonders und benötigt vielleicht sogar etwas Mut. Ich bin mir nicht sicher, ob er grundsätzlich zu mir passt, aber ich denke dennoch, dass ich nicht mehr auf ihn verzichten will. Vielleicht kam das in meinem Kommentar nicht so raus - aber er ist wirklich sehr, sehr schön und definitiv 10 Pkte. wert... Im Übrigen erinnerte mich der erste Dufteindruck, den ich von Comme des Garcons "Floriental" hatte direkt an "Castana", die Idee und Umsetzung des Rauchigen womöglich, wobei ich "Castana" sehr viel vielschichtiger und interessanter finde.

Noch kurz zur Haltbarkeit - da habe ich wohl Glück gehabt, denn bei mir bzw. auf mir hält er ewig und besonders auf der Kleidung setzt er sich gegen alle anderen Düfte durch, die mit Schals, Tüchern o.ä. im Laufe der Zeit in Berührung gekommen sind. Ganz großes Kino!
2 Antworten
TinaPiano vor 8 Jahren 9 2
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Betörend!!!
Evening Rose ist ein wirklich wunderschöner, süßer, warmer und abendtauglicher Duft.
Diese Roseninterpretation erscheint mir recht modern und unerwartet. Zum Auftakt präsentiert sich Evening Rose mit einem mächtigen Schwips - die Cognac-Note kommt wirklich gut durch, zugleich gesellt sich Brombeere dazu. Hier wird der Duft bereits sehr feminin und süßlich-dunkel. Es folgt eine üppige, samtige Rosennote, und obwohl der Duft natürlich im Grunde ein Blumenduft ist - oder es vom Konzept her zumindest sein sollte -, ist er doch durch die Alkoholbeerennote und Süße (keine "La Vie est Belle"-Süße, also nix vom Jahrmarkt, sondern eher Richtung Rosensirup, aber stilvoll und recht erwachsen) für mich gar nicht allzu blumig - ich empfinde die Rose keineswegs als gerade erblühend, sondern als entfremdet und konserviert - in Form von Rosen-Beerenmarmelade oder getrocknet, leicht angestaubt aus vergangenen Zeiten... Und dunkel ist er allemale!

Einen Test wert! Der ist schon besonders und meiner Meinung nach der beste Aerin (Lilac Path jetzt mal ausgenommen, denn den habe ich noch nicht getestet)
2 Antworten
6 - 10 von 11