Tobi93a

Vor einiger Zeit stieß ich bei meiner Suche nach Cheapies auf diesen Duft hier. Die Duftnoten weckten sofort mein Interesse und die vielen Quervergleiche mit Ombre Leather (einer meiner Lieblingsdüfte) taten Ihr übriges.

Leider war dieser Duft im Netz sehr schwer zu finden, also erstmal überall wo es möglich war, die Benachrichtigungen einschalten und dann hieß es warten. Nach ca. 6 Wochen konnte ich dann endlich zuschalgen.

Beim auspacken fand ich eine ansprechende Box vor, die sich vor keinem Designer-Duft zu verstecken braucht, drinnen war ein schwerer, gut gearbeiteter Flakon. Auf der flachen Oberfläche, findet sich ein kleiner Stein-Mosaik und dann ein schwerer Deckel aus Metall, der aber nur aufgesteckt ist.

Alles in allem eine ansprechende Aufmachung.

Der Duft selbst beginnd als angenhmer Lederschmeichler, nobel, wertig und fein. Kein grober Charakter und keine Leder-Dampfwalze, sondern alles stimmig und wohlriechend. Die Ledernote bleibt von Anfang bis Ende unverkennbar, wird zum Start von einer fein-würzigen Komposition begleitet, Muskat könnte ich erahnen, Zimt rieche ich nicht, eher eine gut gemachte feiner Gewürzmischung.

Nach einiger Zeit, kommt eine leicht blumig-süße Note hinzu, die mit schönen Holztönen den Duft zu einem runden gesamt Paket schnürrt. Oud riecht man wirklich nicht spezifisch heraus und die Rose nur ganz dezent. Die süß duftende Veilchennote, kann man wohl ganz entfernt mit Himbeer asoziieren.

Zum Ende hin legt sich die süße und das Blumige im Duft, was bleibt ist feines Leder und zartes Holz.

Ombre Leather ist ein klein wenig dunkler, etwas mehr Macho. Rare Carbon ist der etwas hellere und sanftere Begleiter ohne seine Inspiration jemals zu verheimlichen.

Eine Alternative zu Ombre Leather wird der Duft für mich nicht, aber es lohnt sich beide zu haben, der Rare Carbon eignet sich für die momente wo man einen etwas weniger aufdringlichen Duft haben möchte.

Die Sillage von Rare Carbon ist super, ohne jedoch ganz an OL ran zu kommen.

Eine Haltbarkeit von 8 Stunden und danach noch als Hautduft, sind für mich volkommen ausreichend und gutes Niveau.

Alles in allem ein schöner Verwandter von OL für rund die Hälfte des Preises, ich bereue den Kauf nicht und würde mir diesen Duft jederzeit wieder holen.

Wenn man sich neu für das Thema Parfüm interessiert und sich auf Youtube oder hier auf Parfumo über Düfte, vorallem günstige, informiert stößt man mit absoluter Sicherheit ziemlich schnell auf den Club de Nuit Intense Man.

Man wird dann erschlagen von Diskussionen darüber welcher von ihnen die bessere Version ist, wie nah er am Creed Aventus dran ist usw.

Aber diese Version, das Eau de Toilett war nunmal der Startpunkt der Reihe und im folgenden werde ich darauf eingehen warum diese Version absolut Ihre Daseinsberechtigung hat und warum Sie trotz vieler Kritiken eine gute Wahl ist.

Die Armaf Flakons mit ihren Glitzersteinchen sind alle etwas kitschig für meinen Geschmack und das Problem haben alle aus der Reihe, also kein Grund hier weiter drauf einzugehen.

Preislich ist das EdT der günstigste in der Reihe, die oft als besser Variante genannte Limited Edition kostet teilweise fast doppelt so viel. Sie kommt mit etwas mehr chi-chi und hat das smoothere Opening. Rechtfertigt das den großen Preisunterschied?
Meiner Meinung nach nicht.

Das Opening ist in den ersten paar Sekunden etwas alkoholisch, das verfliegt nach 10 sekunden, geschenkt. Danach ist der Duft für 10 minuten etwas aggresiv zitrisch. Ob man hiet immer den Klostein oder Toilettenreiniger vergleich nutzen muss? Ich finde nicht und bin auch kein Fan solcher Vergleiche. Klingt immer viel schlimmer als es eigentlich ist.

Nachdem sich der aggresive Part verabschiedet hat, wandelt sich die Kopfnote nämlich in eine angenehm säuerliche Komposition, die durchaus Assotiationen von Ananas und Cassis aufkommen lässt.

Nach etwa 30 Minuten bekommt der Duft eine sehr definierte Rauchigkeit die seinen Charakter prägt. Nie zu dunkel sondern schön im Zusammenspiel mit der Säure. Ein paar blumige Nuancen sollen wohl eine gewisse Leichtigkeit reinbringen.

Nach einer Weile wirkt der Duft auf mich etwas schwerer, sein Charakter oder Duftbild wandelt sich zwar nicht, aber er wird... aufgrund fehlender Worte nenn ichs mal "schwülstig". Ich denke da sind Moschus und Amber in Kombinantion die zwei Strippenzieher.
Und bitte den Ausdruck jetzt nicht falsch auffassen, der Duft wird deshalb nicht schlecht, nur Dichter und einlullender und ich nehm ihn in dieser Phase auch deutlich öfter wahr.

So zieht er sich dann auch bis zum Ende durch wird dabei nur langsam schwächer.

Die Haltbarkeit liegt bei mit guter Abstrahlung etwa bei 9 Stunden also ca. Ein Arbeitstag. Hautnah sicherlich noch wesentlich länger.

Die Sillage und Projektion... da fällt mir nichts ein was mit Ihm mithalten kann, der strahlt brachial ab. Ich wurde auf noch keinen Duft öfter angesprochen (nicht zwangsläufig Komplimente, eher so: oh wer hat den hier Parfüm drauf) und ich trage täglich Düfte. Ich werd hier zukünftig auch meine Sprüher reduzieren, 3 oder 4 reichen bei dem volkommen aus.

Für um die 30€ bekommt man hier also einen Duft, der nach einem kleinen stolperer im Opening, sich aufrappelt und ein absolut solider Alltags und Büroduft ist. Top Performance oben drauf.

Für mich ist also der erste der Reihe immer noch mein Kaufkandidat Nummer 1 in der CDNIM Reiher und laut Statistik im Assistant anscheinend auch mein meist getragener Duft.

Für alle die bis hierhin gelesen haben und sich jetzt Fragen: Ey, wann sagt der endlich welchem Aventus Batch der am ähnlichsten ist und wie nah der am Aventus dran ist?
Sorry Leute, ich hab den echten Aventus noch nie gerochen und bin auch nicht aktiv drauf aus ihn zu testen. Wenn ich mit dem zufrieden bin was ich vor mir habe, kann ich das auch einfach mal stehen lassen.

Welcher schlaue Fuchs bei Valentino wohl das Lastenheft für dieses Parfüm erdacht hat? Oder hatte der Parfümeur den Duft schon parat ?

Wie auch immer, dieser Duft scheint nicht wirklich Begeisterungsstürme beim geneigten Fachpublikum zu erwecken, wenn man nach den Bewertungen hier auf Parfumo geht.

Mich hat der Duft jedoch gepackt, schon beim ersten mal als ich ihn im Sommer im Regal stehen sah. Die Farbe sprang mir ins Auge und die Valentino Flakons sind sowieso toll designt.

Also gleich mal rauf zum testen. Ein leckeres, saftiges Ananas-Opening gepaart mit einer süßen Mandarine ließen mich sofort an Sommer und Urlaub denken. Schön aber nicht einzigartig oder außergewöhnlich.

Doch nach einer Weile bekommt der Duft eine ganz andere Facette. Den statt dem sommerlichen Einheitsbrei zu folgen, packt der Duft auf einem winterliche Noten in Form von Lebkuchen aus. Wie ein Wunder passt das ganze auch noch gut zusammen!

Die Ananas verarbschiedet sich langsam, aber Frau Mandarine bleibt und sie versteht sich gut mit dem Lebkuchenmann der da aufkreuzt. Ein süßer und nur mild-würziger Lebkuchen, nie zu winterlich aber einfach mal was ganz anderes.

Im Drydown kommt noch eine cremig-süße Vanille und eine dezente Holzigkeit ohne das sich dabei eine große Wandlung vollziehen würde.

Aber genau durch dieses zusammenspiel wird dieses Parfüm zu eine echten allrounder fürs ganze Jahr.

Natürlich ein glattgeschliffener Designer mit ner kräftigen Portion Süße, aber eben doch anders und nicht klassisch frischer Sommerduft.

Zwei Welten werden kompetent zusammen gefügt und für die Ausführung und die Idee gibts von mir ein Fleißsternchen.

Insurrection II Wild ist ein erstaunlicher Duft, zum einen natürlich als Parfüm, zum anderen aber auch aus wirtschaftlicher Sicht.

Was einem hier für so kleines Geld geboten wird ist wirklich äußerst bemerkenswert. Dies fängt bereits bei der Verpackung an.

Eine hochwertige Schachtel, dick wie ein Bucheinband, ein schöner Slider, darin der Duft gebettet in Schaumstoff, auch hier mit einem kleinen Band um den Flakon zu heben. Dazu noch eine hauseigene Duftprobe eines neuen Duftes.

Der Flakon selbst ist angemessen schwer, hat einen schönen Farbverlauf und wirkt sehr wertig, ein goldfarbenes Emblem auf einer der schmalen Seiten mit dem Namen des Duftes und ein wirklich schwerer Metalldeckel.

Eine der besten Verpackungen die ich bis jetzt bei einem Parfüm erlebt habe. Klar ist es eigentlich unnötig hier im Detail auf Box und Flakon einzugehen, aber ich möchte diese Rezension nicht nur aus emotionaler und sachlicher Sicht verfassen, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht drauf eingehen. Da gehört die Präsentation nunmal mit betrachtet, denn auch die kostet Geld.

Der Duft selbst öffnet mit einem etwas rauen (herben) Tabak der würzigeren Sorte, die Honigsüße lässt den Duft aber niemals in eine zu stark würzige Richtung abdriften. Sie umschmeichelt all Ihre Partner und lässt in einem dieses wärmende Gefühl aufkommen, als würde man einen Tee mit Honig trinken.

Nach einer weile lässt Patchouli den Duft leicht rauchig erscheinen und eine sehr prägnante Vanillenote kommt zum vorschein, gut eingefügt, nicht synthetisch und nicht überdeckend.

Für die rauchige Süße könnte allerdings auch Styrax verantwortlich sein.

Kakao müsste ich erraten für mich hauptsächlich die rauchige Vanille, Honig und würziger Tabak.

So wabert der Duft vor sich hin, umhüllt den Träge in eine Decke aus Vanille und warm würziger Süße.

Die Rafinesse eines Nischenduftes fehlt ihm natürlich, nichts desto trotz ist er hervorragend komponiert und riecht zu keiner Zeit billig.

Wenn man betrachtet was dieser Duft kostet muss ich mich schon wundern was für manchen Drogerieduft gezahlt wird. Hier bekommt man um ein zig-faches mehr Qualität.

Auch Haltbarkeit und Projektion sind ausgezeichnet, auf meiner Haut strahlt er ca. 7 Stunden gut wahrnehmbar ab und 9 Stunden hautnah. Er kommt bei meine Umfeld auch super an, gab auch schon ein-zweimal ein Kompliment dafür.

Ob er jetzt wie Naxos riecht ist mir persönlich vollkommen egal, den ich rieche den Duft gerne und auch andere riechen ihn gerne. Aus dieser Sicht müssen es nicht 200 €+ für einen Xerjoff sein.

Auch hier aus wirtschaftlicher Sicht ist es einfach erstaunlich wie viel Qualität und Liebe zum Detail für unter 30 € auf dem Markt bestehen können. Jeder Controller würde Freudensprünge machen.

Kann ihn nur jedem ans Herzlegen (außer man erwartet eins zu eins Naxos, dann lasst das lieber oder passt euere Erwartungen an).

Zu diesem Duft eine Rezension zu schreiben, die auch noch informativ und interessant sein soll ist ganz schön schwierig. Den der Duft selbst ist nicht gerade der interessanteste Vertreter und auch mir als relativem Neuling sind schon so einige spannende Dinge unter die Nase gekommen, deshalb beschloss ich zu versuchen wie ein 0815 Kunde diesen Duft zu betrachten.

Karl Lagerfeld ist in der Modewelt sicherlich ein Name der aufhorchen lässt, in der Parfümwelt hingegen schon länger nicht mehr. Dies wollte man mit der Les Parfums Matières Reihe ändern, was in meinen Augen im Ansatz auch gelungen ist.

Viele von unseren Nasen sind verwöhnt mit allerlei feinen Duftkompositionen und dabei scheinen viele zu vergessen, dass dies nicht auf den breiten Massenmarkt zutrifft.

Wie riecht nun also dieser Duft ?

Er startet mit einem angenehmen Zitrus-Opening, das durch Minze eine gut erkennbare Frische erhält ohne dabei wirklich minzig zu riechen.

Diese Combo zieht sich auch eine weile durch den Duft und erhält später durch Ambroxan noch einen Push. Das Ambroxan ist hier weniger metallisch, eher sehr clean und gibt ein Gefühl von Gepflegtheit. Die Rosengeranie tritt für mich nicht zum Vorschein, kann gut sein, dass sie eine Rolle spiemt aber wirklich wahrnehmbar ist sie für mich nicht.

Im späteren Verlauf gesellt sich Vetiver hinzu, gut wahrnehmbar aber nicht im Vordergrund. Kein erdiges, grasiges Vetiver, sondern reinlich und dezent holzig. Es verleiht dem Duft einen erwachsenen maskulinen Charakter ohne das etwas von der Sauberkeit des Duftes verloren geht. Zur Verstärkung spielt auch noch Patchouli eine Rolle, auch hier eher in einer weichen Form als von der dunklen erdigen Seite.

So unspäktakulär sich das Ganze liest, so unspektakulär ist der Duft auch. Jetzt kommt das große "Aber": Er ist einfach unkompliziert und ohne Überlegung einsetzbar, so ziemlich jeder wird den Duft als angenehm empfinden. Ob Casual oder im Büro, dieser Duft geht immer. Er ist gut zusammengefügt, wirkt nicht billig oder synthetisch, er stört nicht, er eckt nicht an. Ein echter "Dumb reach" und sowas zählt und zieht auf dem Markt.

Wer einen soliden Alltagsduft für sucht und nicht das Geld für einen "Bleu de Chanel (Eau de Parfum) | Chanel" o.ä. ausgeben möchte, macht hier absolut nichts falsch. Meine 50 ml hab ich für 11€ gekauft! Es ist damit der 2. Günstigste Duft meiner Sammlung aber bei weitem nicht der Schlechteste.

Die Performance ist angesichts des Preises ok, gut ist allerdings anders. Etwa 4 Stunden mit moderater Projektion und etwa 6 Stunden hautnah. Der Vorteil hierbei wiederum ist, ich kann ihn zur Arbeit tragen und abends einfach einen anderen Duft auftragen ohne, dass ich unbeabsichtigt Layern würde.

Einen echten Duft-Profi lockt man damit nicht hinterm Eck hervor, aber wer sich die teuren Düfte für andere Anlässe aufheben will oder ein nettes Mitbringsel für einen Otto-Normal-Verbrauchet sucht, ist hier auf jedenfall richtig.

Manchmal sollte man nicht immer zu streng sein und Preis, sowie Zielgruppe mit in die Überlegungen einbeziehen.