Zenkido

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1 - 5 von 21
Zenkido vor 9 Jahren 4
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Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Einfallslos
Schade, schade. Habe mir sehr viel von diesem Duft versprochen, da ich hoffte, dass endlich mal die Kombination von Frische und Wärme in einem meiner Lieblingsparfums verbunden wird. Während bis zur Pure Malt Creation 2013 alle A*Men für mich sehr eigenständige Düfte sind, die nur die typische Basis verbindet, war ich leider schon beim letzten Pure Wood enttäuscht hinsichtlich Originalität.

Ultra Zest startet zitrisch frisch, Tangerine und Blutorange dominieren fruchtig, bitter und frisch wie kandierte Zitrusfrüchte. Der Verlauf des Duftes wirkt auf mich dann aber sehr eindimensional bzw. vorhersehbar, wenn man die anderen A*Men kennt. Die typische A*Men-DNA überlagert nach noch nicht mal einer Minute diesen innovativen Auftakt. Das alleine wäre ja an sich nicht so schlimm, schließlich ist es genau das, was A*Men zu A*Men macht. Problematisch nur, dass es zwischen diesen zwei Welten - zumindest in diesem Duft - keinen fliessenden Übergang gibt, sondern es auf mich wirkt, als würde eine karamellisierte Orange an einem Zuckerwattebaum hängen....: bizarr und synthetisch.

Nach etwa 5 Minuten fällt die Frucht vom Baum... und landet zermatscht im Vanillekaffee. Aus irgendeinem Grund hat es zur Folge, dass der Duft im Vergleich zu den anderen A*Men (Pure shot mal ausgenommen) weniger Sillage und weniger Haltbarkeit vorzuweisen hat. Wenn die wenigstens stimmen würden, könnte man den Duft immer noch in einer Reihe mit den übrigen Variationen sehen. Der Flakon in seinem quietschorange wirkt ebenfalls wie aus dem Kaugummiautomaten gezogen, aber ok, das ist bei vielen anderen Düften anderer Häuser auch so.

Für Sammler gehört Ultra Zest natürlich in die Reihe, aber wenn man einen Blutorange-Sommerduft will, würde ich von Atelier Cologne Orange Sanguine empfehlen, wenn man einen guten A*Men will, würde ich A*Men empfehlen :-) ... und wenn man Blutorange und A*Men zusammen haben will, dann sprüht man am besten Orange Sanguine und A*Men übereinander, dann hat man wohl mehr Sillage, mehr Haltbarkeit und mehr Qualität. Bin enttäuscht.
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Zenkido vor 10 Jahren 4 2
7
Duft
Trocken, würzig, grün und krautig
So könnte ich den Kommentar eigentlich auch schon enden lassenl. Aber ein wenig mehr verdient dieser Duft auf jeden Fall. Ohne große Erwartungen liess ich mir ein kleines Pröbchen schicken und bin jetzt nach dem ersten Aufsprühen auf jeden Fall positiv überrascht.

Die zitrisch-harzige Kopfnote, die noch eine gewisse Frische rüber bringt, ist innerhalb weniger Sekunden jedoch schon nicht mehr wahrnehmbar. Johannisbeere und Grapefruit kann man bestenfalls erahnen - ich ehrlich gesagt nicht wirklich.

Was sofort jedoch in den Vordergrund kommt, ist eine Mischung aus krautig-grün und holzig-trocken. Die blumige Herznote hat überhaupt nichts weiches oder gar feminines an sich und verschwindet auch augenblicklich unter dem kräftig-würzigen Muskat. Dies ist durch und durch ein Duft für Männer, har har.

Im Duftverlauf ergeben sich keine großen Veränderungen, alles bleibt linear so, wie es kurz nach dem Aufsprühen wahrnehmbar ist, bis es nach und nach abebbt und nach einigen Stunden verschwindet.

Es gibt Tage, an denen fällt mir einfach kein passender Duft zur jeweiligen Witterung ein. Insbeonsdere schwül-warme Tage mit hoher Luftfeuchtigkeit machen mir da zu schaffen. Es bleibt leider nur wenig Auswahl, da selbst die frischen Sommerdüfte "hinwegzuschmelzen" scheinen. Romeo Gigli for Man hingegen scheint genau für solche Tage perfekt geschaffen zu sein. Wie Sägespäne einen Ölfleck aufsaugen, so wirkt dieser "Luftentfeuchter" wie die Rettung in der Not an einem heissen Sommertag, in dem das Gewitter schon in der Luft hängt.

Davon abgesehen funktioniert diese trocken-holzige Zusammenstellung gewiss auch den Rest des Jahres, wobei mir für den Winter dann doch noch der nötige "Rumms" fehlt.

Fazit: Positive Überraschung, werd' ich gerne tragen und preislich wieder ein absolutes Schnäppchen.
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Zenkido vor 10 Jahren 6 2
8
Duft
Weiches Wasser....
...lässt nicht nur in Heissgetränken die Aromen besser zur Entfaltung kommen. Für meine Nase unterscheidet sich dieser Duft von den üblichen blauen Aqua-wässerchen. Zunächst: Ich mag die aquatischen gerne. Für mich sind Aquadüfte die eigentlichen "sport"-Düfte, wohingegen man meiner Ansicht nach die deklarierten Sportdüfte nur in den seltensten Fällen überhaupt braucht.

Wo ich ansonsten jedoch eher frische - von zitrischen bis fruchtigen, manchmal auch holzige - Aquaten gewohnt bin und ich daher auch leider allzu schnell nichts Intensives mehr nach ein bis zwei Stunden vernehme, assoziiere ich mit Acqua Essenziale Blu eine sehr umschmeichelnde, weiche und warme Lagune. Fruchtige Komponenten treten hier sehr schnell in den Hintergund zugunsten einer warm-holzigen, süsslich-cremigen und immer noch frischen Mischung, die auch endlich mal länger anhält als die diesem Genre sonst so typischen 2 bis 3 Stunden. Weich und umschmeichelnd anstatt laut und eiskalt prasselnd präsentiert sich Acqua Essenziale Blu als guter Allrounder, der auch außerhalb der heissen Sommertage immer noch gut im Büro tragbar ist.
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Zenkido vor 10 Jahren 14 4
7
Duft
Eindimensional, überbewertet, protzig...
... aber irgendwie geil.

Die Bilder, die dieser Duft in meinem Kopf hervorruft, decken sich weitestgehend mit dem, was hier auch andere schon geschrieben haben: protziger Golfclub-Besucher... ach was, am besten gleich GolfclubBESITZER.

Der Duft ist so was von mächtig, dass er schon fast wieder lächerlich dekadent wirkt. Dass er so weit oben auf der Liste der Top-Herrenparfüms steht, soll aber nun wirklich nicht darüber hinweg täuschen, dass Bentley for men Intense keineswegs ein Wässerchen ist, das man unbedingt braucht oder eine besonders revolutionäre Sphäre des olfaktorischen Erlebnisses eröffnet.

Ich glaube, das ist auch gar nicht gewollt: man braucht es nicht, aber es ist schön anzusehen bzw. anzuriechen. Das genau ist für mich aber doch auch die Definition von dem, was Luxus ausmacht. Daher ist es kein Duft, den man für sich einfach mal im Büro trägt, es sei denn, man will seinen Kolleginnen und Kollegen mal zeigen, wer hier der wahre Boss ist... (so lange dieser Eindruck dann nicht bei den wirklichen Vorgesetzten vermittelt wird).

Der Duftverlauf ist absolut eindimensional, was aufgesprüht wird, bleibt die nächsten Stunden unbeeindruckt jeglicher Temperatur, Kleidung, Schweiß oder Kernseife... hier bin ich, hier bleib' ich. Rumms.

Ich finde, das ist ein Duft, der einfach Spaß macht. Er ist in all seiner Süße nicht so klebrig, dass man genau aufpassen muss, wann man ihn trägt (im Hochsommer kann's einem natürlich schon etwas eng in einem Raum mit einem Bentley-Träger werden), so dass er ideal geeignet ist für die heimlichen Revoluzzer, die gerne mal durch ganz dickes Auftragen auch Irritation hervorrufen wollen und sich daran erfreuen, wenn die Umwelt nicht so ganz weiss, wie und wo man eingeordnet werden soll.

Für den Spaßfaktor an diesem Parfüm gäbe es die vollen 100 % und ich freue mich auch tierisch, ihn in meiner Sammlung zu haben.

Der Duft selbst ist es aber aufgrund seiner schon fast perversen Opulenz und Dekadenz und der damit verbundenen fehlenden Raffinesse meiner Meinung nach nicht wert, auf einem so hohen Platz in den Parfum-Charts zu stehen und bekommt daher von mir auch nur noch 70%. Sillage und Haltbarkeit übrigens enorm.

Freue mich drauf, meine Umwelt damit zu terrorisieren.
4 Antworten
Zenkido vor 10 Jahren 6 3
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Weihnachtlich und sommerlich zugleich....
Ich war zunächst etwas skeptisch, ob das orangene Thema dieser Aqva-Version wirklich in die winterliche Zeit passen würde. Die grundlegende Aqva-Note ist beim ersten Sprühstoß durchaus zu vernehmen und verströmt eine nahezu sommerliche Frische. Sobald nach den ersten Minuten im drydown die Kopfnote etwas nachlässt und man sich denkt: "Jetzt ist die Mandarine bestimmt gleich weg" geht sie in fliessendem Übergang zum herberen und markanterem Neroli über, verschwindet jedoch nie so ganz.

Da zu dem Zeitpunkt auch die krautige und warme Weihrauchnote wahrnehmbar wird, entsteht zumindest für meine Nase schon nach wenigen Minuten eine Komposition die sowohl eine weihnachtliche als auch sommerliche Orangenassoziation hervorruft. Ich glaube - auch wenn es nicht der Pyriamide zu entnehmen ist - auch eine Ambernote wahrzunehmen, die dem Ganzen eine weiche und harzige Unterstützung gibt. Auch nach vier Stunden ist die Frische von Mandarine bzw. Neroli zu riechen. Bin alles in allem sehr überzeugt.
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