Zewana

Zewana

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11 - 15 von 89
Zewana vor 9 Jahren 8 1
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
That's the way, aha, aha I like it, aha, aha.
Make me smile, Wish you where here, You sexy thing, Mama Mia, Shining Star, Magic, Lucy In the Sky With Diamonds, Fallin' In Love, You Are So Beautiful, How Sweet It Is, Dance With Me, Never Can Say Goodbye, Only You…..!

1975 eine großartige Zeit. Großartige Lieder, die genauso zeitlos sind wie L de Lubin.
Er passt damals wie heute, denn er ist wandlungsfähig, passt sich aber nicht an. Schillernd und fragile entfaltet er nach und nach seine hochwertigen Intregenzien, verzaubert, tanzt, und verführt in eine skurrile Zeit, mit Vokuhila Frisuren, Manta, Glitzerklamotten. Gleichsam erdet und adelt er, so passt er auch zu glamouröser Abendgarderobe, Oper und Festlichkeiten. In Jeans und lässiger Bluse unterstreicht er Selbstbewusstsein und Individualismus, auch gerne mit Turnschuhen. Erst frech, dann relaxt. Er kann jedem schmeicheln, und so ist auch das Alter keine Frage. Vintage ja - ebenso modern – eben zeitlos, dieser Klassiker!

Über den Duft selbst ist hier schon alles gesagt, so dass ich ihn nicht noch mal beschreiben möchte. Ich möchte ihn besingen!

Please Mr. Postman, bring this Fragrance to me!
1 Antwort
Zewana vor 9 Jahren 3 2
7
Duft
Kopf sagt ja, Herz sagt nein und dazwischen stehe ich, stehe ich...
Der Auftakt ist so schön aufregend, zimtig, würzig, leicht grünfruchtig, orientalisch.
Kopf sagt ja, wie geil ist das denn!
Doch nach kurzer Zeit schwächelt er leider schon, beruhigt sich schnell, wird leise, mild fruchtig, leicht holzig, sehr hautnah.
Herz sagt schade!
Die Basis ist eine Ahnung von Amber und meinem geliebten Patchouli, auch sehr intim.
Kopf und Herz sind sich einig, ein Orientale für alle und zu jeder Zeit.
Er ist weder süß noch gourmandig, finde ich, da gehört schon mehr dazu als Zimt.
Haltbarkeit ca. 5 Stunden
Silage nur die ersten 20 Minuten.
Irgendwie schade und doch schön und dazwischen stehe ich.
2 Antworten
Zewana vor 9 Jahren 14 6
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
... und das macht echt sau gute Laune
Ich sehe einem glasklaren Bach, große kalte Steine werden sanft von der Strömung umspült und formen so ihr Wesen. Kleine Moospolster haben sich an der wasserabgewandten Seite angesiedelt. Herrlich grüner dichter Flor, weich und frisch, hellgrün im Sonnenlicht mit winzig kleinen, weißen Blüten. Wenn ich über diesen Bach schaue, sehe ich in der Ferne einen verwilderten Garten in dem wilde Hyazinthen wachsen. Der Wind trägt den ganz leicht, lieblichen Duft der kleinen Blütendolden zu mir herüber und mischt sich mit dem Geruch von Moos.

Plötzlich schwimmt ein Strauß Rosen mit etwas Jasmin gebunden, vor mir den Bach entlang. Jemand muss ihn ins Wasser geworfen haben. Wie schade. Ich fische ihn heraus und nehme noch ganz leicht ihren Duft war. Ich lege ihn auf die fruchtbare Erde am Bachlauf, setze mich auf einen Stein und schließe die Augen – es duftet wie Givenchy III – und das macht echt sau gute Laune!

Ich finde er hat im Herz Ähnlichkeiten zu Chanel No. 22. Aber er ist nicht so kantig und wuchtig. Weiche Verläufe von harzig frisch, über ganz leicht blumig bis zu dunklem, aber ganz dezentem Patchouli. Das Thema ist jedoch ganz klar Eichenmoos, das sich durch den ganzen Duft zieht und super schön in Szene gesetzt wurde. Ich empfinde ihn als schön seifig. Vintage, ja vielleicht, ...hmmm, ach nein, eher modern. Er hält die Temperaturen derzeit gute 35-38 Grad locker bis abends durch, ist nie langweilig, hängt nie durch. Der Flakon ist sehr schön, die Duftwolke wahrnehmbar, aber nicht erschlagend und seine Erschwinglichkeit machen doppelt sau gute Laune! :) Er zog nach dem ersten Test sofort in meine Sammlung ein.

Danke liebe Calendula, für dein glückliches Händchen, das ist nun der 3. von 6 Chypre Proben die es mir wirklich angetan haben.
6 Antworten
Zewana vor 9 Jahren 35 9
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Aufruhr im Glasvitrinenschloss
„Was ist denn DAS?“ Königin Cormonadel war außer sich vor Wut, als sie eines schönen Nachmittags einen Blick in ihren gepflegten Terrassengarten warf. Ihr Gesicht färbte sich rot und ihre Stimme begann sich zu überschlagen „Kooopf ab, sein Kooopf MUSS AB!“ befahl sie energisch. No. 19 und Scherer, die gerade, die von ihr gehassten weißen Rosen, rot malten - zuckten zusammen. „Meint die etwa uns?“ und ließen vor Schreck die Pinsel fallen. Und wieder vernahm der ganze Hofstaat im Glasvitrinenschloss die durchdringende Stimme der Königin „ICH sagte - Aaaaab mit seinem Kopf!“

Alsbald öffneten sich die kleinen Blister im Untergeschoss. „Wisst ihr was jetzt schon wieder los ist?“ Givenchy III sah sich ratlos um. „Diorella, weiß du was sie schon wieder hat?“ III schüttelte mutlos den Kopf „Das macht mich ganz blass – dieses ewige Geschrei!“ Diorella winkte ab, das wird Bandit sein, sie haben vorhin zusammen Verdufte gespielt – und er hat sie nicht gewinnen lassen, hör einfach nicht hin!“ Beide wanden sich wieder der Pflege ihrer kleinen Schachteln zu. Mit einem lauten Knall flog auf einmal die Tür auf „Habt ihr das gesehen?“ atemlos stürmte der kleine Bandit in die Stube. „Das dürft ihr euch nicht entgehen lassen! – kommt mit!“
Zu dritt eilten sie sich Richtung Thronsaal, wobei sich ihnen unterwegs noch einige Bedienstete anschlossen um nach dem Aufruhr zu sehen. Als sie die breite Tür öffneten staunten sie nicht schlecht. Ein recht schneidig anmutender Herr aus bestem Hause, gekleidet in warme, dunkle Brokatgewänder der edelsten Webereien, rang mit der Königin. Diroella und III, sowie die anderen hielten den Atem an.

„Sie werden mich nicht in meinem Schloss, von meinem Thron stoßen – Sie nicht!“ Die Königin war zitrusgleich sauer, während der Herr Ihr in Aldehyde gebundenes Galbanum, Laudanum und Salbei entgegenwarf um sie etwas zu beruhigen. Aber er bewirkte genau das Gegenteil. Sie griff nach einer Vase mit schwerer, dunkler Erde in der ein paar Rosen ohne Köpfe steckten und stülpte ihm das Gefäß kurzerhand über den Kopf. „Verehrteste, bitte beruhigen Sie sich doch.“ Tönte es dumpf aus dem Gefäß und reichte ihr einen ganzen Korb reifer, saftiger Pflaumen. „Es ist nicht meine Absicht Sie als Königin zu verstoßen.“ Er nahm die Vase ab und säuberte sein gardenienfarbenes Haar. Die Königin horchte auf „Soooo…, ah ja, was denn dann?“ entgegnete sie spitz. Alleine seine bloße Anwesenheit suggerierte ihr höchste Gefahr. Er war anmutig, wunderschön, sanftmütig und gütig. Dabei hatte er eine opulente Ausstrahlung, die jedermann sofort in Ihren Bann zog. Das machte sie ihrer Meinung angreifbar. Selbst die herbei gerufenen Wachen trauten sich nicht, den von Ihr so innig verlangten Befehl auszuführen.

„Majestät, mein Name ist Palatin und ich bin gekommen, weil Sie über alle Lande berühmt sind. Man erzählt sich wie sanft dunkel ihr Haar ist, wie samtig Ihre Haut, und ihr Duft ist über alle Grenzen hinweg bekannt und berühmt“ „Ich muss gestehen, ich musste Sie sehen!“

„So…?!“ die Königin und setze sich langsam hin. Ein Kompliment hätte sie am wenigsten erwartet. Nachdenklich zündete sie ihr geliebtes Weihrauchgefäß aus edlem Holz an, das sogleich vanillegleichen, versöhnlichen Duft verströmte. Palatin erkannte seine Chance und griff in seinen Lederbeutel. „Ah, Sie mögen Hölzer, Weihrauch und Vanille!“ Geschickt zog er ein grünes Moosbündel zu Tage und als er es öffnete, nahm die Königin einen sehr ungewöhnlichen Duft wahr, der ihr gänzlich unbekannt ward. „Es ist Kostuswurzel, Styrax, und Tolubalsam – schnuppern Sie!“ Die Königin zog die Augenbrauen hoch und stellte fest, dass ihr Weihrauch vortrefflich mit den Gaben des Fremden harmonierte. Palatin, sich schon seines Sieges gewiss, zog blitzschnell noch einen großen Strohblumenstrauß aus seinem Ärmel, was die Königin nun völligst zähmte. Mit butterweicher Stimme, fast hauchend, bat sie Palatin neben ihr Platz zu nehmen.

Diorella, III und vielen Anderen atmeten auf „Das ist ja biebergeil, rattenscharf - das gab es noch nie!“ raunte jemand. Ein Mann auf der gleichen Stufe mit der Königin, im Thronsal, im obersten Geschoss des Vitrinenschlosses. „Leute wir bekommen einen König!“ flüsterte die zarte Lubin. „Was steht ihr herum? Habt ihr nichts zu tun?“ fuhr die Königin ihr Gesinde an „Möchte hier jemand seinen Kopf verlieren?“ Knicksend und schweigend zog sich das Gesinde zurück um seiner Beschäftigung nachzugehen. Man sah nur noch wie die Königin ihre Krone abnahm und Palatin einen Kuss gab.

Das musste Magie, der Sorte Noire sein, denn alsbald wurde die Hochzeit ausgerufen und Palatin und Coromandel besiegelten Ihre Liebe mit einem rauschenden Fest. Fortan saßen sie gemeinsam auf dem Thron und man erzählt sich, dass die Königin nie mehr nach einem Kopf verlangte.
9 Antworten
Zewana vor 9 Jahren 17 3
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Weitblick aufs Wesentliche konzentriert
Erst sah ich mich in einer nichtsfüllenden Leere, dachte schon ich sei blind, gefühlslos, denn ich nahm so gar nichts wahr. Nach einer ganzen Weile des Nachdenkens was mir der Duft sagen, oder nicht sagen möchte, meldete er sich doch noch und ich musste unwillkürlich an irisches Moos denken. An Wälder, feucht, beschattet und geheimnisvoll. An alte Bäume und deren verknöcherte, beschädigte Stämme, aus deren Wunden frisches Harz versucht die schroffe Rinde zu verschließen. An deren gewundene Äste mit kleinen, wachsgleichen Blättchen.

An satte, dunkelgrüne Wiesen mit Kräutern durchzogen, die den feuchtem Torfboden komplett bedecken. Hier und da streckt eine vereinzelte Blüte ihren Kopf aus dem grünen Meer, das zu leben scheint, sich wiegt im Wind und anmutet wie ein Strom, der es vermag seine Richtung ständig zu ändern. Man kann nur ahnen wie hoch der Boden hier ist und welche Dinge sich schon Jahrtausende darin verbergen. Es ist Mittag und der Himmel trägt interessante Wolkenbilder auf. Mal dunkel und schwer, mal zerrissen, mal hell und leicht. Ich sehe Körper, Figuren, Drachen und bizarre Gesichter.

Ich denke an Lilien, deren Rhizome sich unterirdisch verbreiten und weiße Blüten, kleine Farbtupfer am Rand eines dunklen Sees. Etwas wie Minze liegt in der Luft, kaum wahrnehmbar. Es ist frisch, beruhigt mich, erdet mich. Ich vergesse die Zeit, staune, sinniere und schlendere der Abendsonne entgegen, welche die langen Schatten in den Schlaf begleitet. Irgendwo zwitschert einsam ein Vogel ein "Gute Nacht Lied". Die Wiesen, jetzt getaucht in schimmerndes, weiches Licht, wirken zufrieden und richten sich, gleichförmig, versöhnt im Südwind. Ich berühre die Ähren, fühle das kapitale Grün, unterdessen sich der Himmel rot färbt und eine fast tropische Nacht ankündigt. Ein Tag ohne Druck und Sorgen, sensibilisiert für das Wesentliche, verbracht in innerer Ruhe und mit äußerlichem Staunen.

Danke an Calendula, die Scherer eingepackt hat, um mich zu verführen. Danke für die schönen Eindrücke und dem meisterlichem Kino, auf die Wunschliste hat er es geschafft. :)
3 Antworten
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