14.10.2016 - 13:52 Uhr
Meggi
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Zu schlechter Letzt
Laut Hersteller-Webseite ist Natur-Nähe erklärtes Ziel des Duftes. Geschafft. Jasmin - mit einem lebensecht-angebitterten Einschlag. Zum Glück eher blumig als indolig-verkackt. Die bittere Note verstärkt sich in den ersten Minuten noch. Direkt auf der Haut wird der Duft regelrecht unangenehm, in einiger Entfernung entfaltet er eine gestrenge Aura, die einer ältlichen Volksschullehrerin anno dunnemals gut gestanden hätte.
In den folgenden Stunden kehrt ein wenig Ruhe ein, doch der Grund-Ton bleibt. Statisch, abweisend. Immer unfloraler, fahler und – sofern das überhaupt möglich ist – geradliniger. Eine gewisse Frische will ich ihm an dieser Stelle zugutehalten. Jene Art von Frische, die Oma als behutsam dosierten Sprüher über ihre Bett-Wäsche gegeben haben mag, ehe die Sachen in den Schrank wanderten.
Ab dem späten Vormittag denke ich an eine Basis aus wächsernem Amber und irgendwas Erbsig-Grünem. Ein Veilchen-Fragment? Der Jasmin-Stink wird dadurch zwar gemildert, aber mitnichten schon besiegt. Er dreht gegen Mittag sogar den Indol-Hahn auf; ich bilde mir tatsächlich ein, dass es noch stinkiger wird. Auf beinahe absurde Weise indes gleichzeitig tragbarer. Es entsteht nämlich - endlich - etwas, das ich als Parfüm bezeichnen mag. Der Jasmin mag kräftiger geworden sein, allerdings bettet er sich aufgrund der (auch relativen) Rücknahme seiner Lautstärke besser in den kärglichen Rest ein. Überdies bin ich mittlerweile sicher, dass weitere Blumen verarbeitet sind, bis hin zu stinkigen Frühjahrs-Blühern vom Kaliber Narzisse oder so. Präziseres vermag ich nicht zu sagen. Daneben wittere ich einen stetig anschwellenden Beitrag von cremig-hellem Moschus. Insgesamt erreicht der Duft damit ab der sechsten, siebenten Stunde allmählich die Anmutung einer kräftig-pudrigen Hautcreme, die bis in den Abend hinein hält. Das ist O.K., freilich absolut nicht meine Baustelle.
Per saldo alles trotzdem nicht so dolle. Meine Lieblingskollegin verzog ebenfalls bloß die Nase. Und die kann was ab! Wenn ich zu schlechter Letzt ergänze, dass ich morgens einmal plötzlich an ranziges Frittierfett denken musste, ist vermutlich genug gesagt.
Fazit: Kriegt zwar am Nachmittag noch halbwegs die Kurve, gleichwohl der Tiefpunkt meiner Angela-Flanders-Testreihe. Mit den nächsten Tests – das sei vorweggenommen – durfte ich aus diesem Tal glücklicherweise wieder rauskrabbeln.
In den folgenden Stunden kehrt ein wenig Ruhe ein, doch der Grund-Ton bleibt. Statisch, abweisend. Immer unfloraler, fahler und – sofern das überhaupt möglich ist – geradliniger. Eine gewisse Frische will ich ihm an dieser Stelle zugutehalten. Jene Art von Frische, die Oma als behutsam dosierten Sprüher über ihre Bett-Wäsche gegeben haben mag, ehe die Sachen in den Schrank wanderten.
Ab dem späten Vormittag denke ich an eine Basis aus wächsernem Amber und irgendwas Erbsig-Grünem. Ein Veilchen-Fragment? Der Jasmin-Stink wird dadurch zwar gemildert, aber mitnichten schon besiegt. Er dreht gegen Mittag sogar den Indol-Hahn auf; ich bilde mir tatsächlich ein, dass es noch stinkiger wird. Auf beinahe absurde Weise indes gleichzeitig tragbarer. Es entsteht nämlich - endlich - etwas, das ich als Parfüm bezeichnen mag. Der Jasmin mag kräftiger geworden sein, allerdings bettet er sich aufgrund der (auch relativen) Rücknahme seiner Lautstärke besser in den kärglichen Rest ein. Überdies bin ich mittlerweile sicher, dass weitere Blumen verarbeitet sind, bis hin zu stinkigen Frühjahrs-Blühern vom Kaliber Narzisse oder so. Präziseres vermag ich nicht zu sagen. Daneben wittere ich einen stetig anschwellenden Beitrag von cremig-hellem Moschus. Insgesamt erreicht der Duft damit ab der sechsten, siebenten Stunde allmählich die Anmutung einer kräftig-pudrigen Hautcreme, die bis in den Abend hinein hält. Das ist O.K., freilich absolut nicht meine Baustelle.
Per saldo alles trotzdem nicht so dolle. Meine Lieblingskollegin verzog ebenfalls bloß die Nase. Und die kann was ab! Wenn ich zu schlechter Letzt ergänze, dass ich morgens einmal plötzlich an ranziges Frittierfett denken musste, ist vermutlich genug gesagt.
Fazit: Kriegt zwar am Nachmittag noch halbwegs die Kurve, gleichwohl der Tiefpunkt meiner Angela-Flanders-Testreihe. Mit den nächsten Tests – das sei vorweggenommen – durfte ich aus diesem Tal glücklicherweise wieder rauskrabbeln.
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