13.10.2016 - 14:37 Uhr
Meggi
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Meggi
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28
Ob mein Sohn mit diesem Drei-Schicht-Nachtisch klarkommt?
Eine Schüssel wird wie folgt befüllt: Tiefgekühlte Himbeeren kommen nach unten, darüber eine Schicht zerbröseltes Baiser. Obendrauf eine Decke von Schlagsahne. Fertig ist ein schneller, frischer Drei-Schicht-Nachtisch, der dank der Kälte der Himbeeren gut ‘ne Weile draußen stehen kann, ohne warm zu werden.
Die Assoziation ist natürlich kein Zufall: Eine zuckrig-süße Note eröffnet – eben etwa wie von Baiser. Begleitet von spitz-saurer Frucht. Fünf Minuten später könnte ich das für Rose halten, es gibt hinreichend viele fruchtige Sorten, die gleichzeitig was Bonbonhaftes mitbringen. Nach einer Viertelstunde denke ich an einen vanillisierten Frucht-Bonbon auf einer zuckrig-sahnigen Unterlage.
Das ist durchaus gelungen, ein schlichter, gleichwohl ansprechender Gourmand. Es scheint einzig auf die Frage hinauszulaufen, wie lange er durchhält, ohne in den Vanille-Pamps zu kippen. Oder nach bappiger Guajak-H-Sahne zu riechen. Oder Campino-Penetranz zu entfalten. Oder, oder, oder… Wir werden sehen.
Das ziemlich statische Gedufte lässt genügend Zeit zu überlegen, dass statt Baiser auch Zuckerwatte als Referenz taugt. Ich rieche zuckrigen Amber oder sagen wir zuckrig-ambrierte Vanille. Ich freue mich zudem über eine (H-Sahne-freie!) Spur einer Guajak-Kokelnote, die neben dem Spritzer Säure als zweites Gegengewicht zur Süße enorm hilfreich ist. Die Mischung wirkt nämlich weiterhin relativ fluffig. Ziiiiiiieeeeeeh!
In den folgenden Stunden wird unverdrossen eine Portion Baiser wahlweise Zuckerwatte nach der anderen spendiert. Schön, dass es jeweils eine rosafarbene ist, mit ein bisschen Fruchtbonbon-Aroma drin. Trotzdem wird es mir nun leider zu viel. Das liegt genau genommen nicht am Duft, der hält sich tatsächlich wacker, hat sich im Grunde nicht ernsthaft geändert, abgesehen davon, dass er jetzt auf einer sanften Moschus-Creme angerichtet ist. Geändert hat sich bloß der Grad meiner Sättigung. Parisienne ist schlichtweg allein für echte Duft-Süßschnäbel geeignet.
Gegen Mittag wird die Moschus-Basis allmählich deutlicher spürbar, ohne allerdings je in den Vordergrund zu rücken. Bis tief in den Nachmittag wahrt Parisienne eine Art relativer Contenance von ansatzweiser Luftigkeit. Kein Vanille-Pamps, keine H-Sahne, kein penetrantes Bonbon. Zum Schluss, rund acht Stunden sind vergangen, enthüllt eine halb wächserne, halb staubige Amber-Note, warum es überdies durchweg einigermaßen luftig blieb. Oft wird derlei dominant, hier nicht. Das verdient eine lobende Betonung.
Und was hat mein Sohn damit zu tun? Er hatte sich die Probe im Angela-Flanders-Laden in London selbst ausgesucht. Zuerst zierte er sich, doch er wurde freundlich ermuntert: in der Sache vom Verkäufer, in der Sprache vom Papa. Schließlich äußerte er als Wunsch „something with vanilla“. Es gab für ihn „Parchment“ und „Parisienne“. Dass er mit denen als Parfüm glücklich wird, bezweifle ich - sein Lieblings-Duft ist der Frischling „Whitehall“ von Hugh Parsons. Aber er mag die Vanille-Dinger gerne riechen. Klar, bei Neunjährigen gehen Nachtisch, Zuckerwatte etc. halt immer.
Die Assoziation ist natürlich kein Zufall: Eine zuckrig-süße Note eröffnet – eben etwa wie von Baiser. Begleitet von spitz-saurer Frucht. Fünf Minuten später könnte ich das für Rose halten, es gibt hinreichend viele fruchtige Sorten, die gleichzeitig was Bonbonhaftes mitbringen. Nach einer Viertelstunde denke ich an einen vanillisierten Frucht-Bonbon auf einer zuckrig-sahnigen Unterlage.
Das ist durchaus gelungen, ein schlichter, gleichwohl ansprechender Gourmand. Es scheint einzig auf die Frage hinauszulaufen, wie lange er durchhält, ohne in den Vanille-Pamps zu kippen. Oder nach bappiger Guajak-H-Sahne zu riechen. Oder Campino-Penetranz zu entfalten. Oder, oder, oder… Wir werden sehen.
Das ziemlich statische Gedufte lässt genügend Zeit zu überlegen, dass statt Baiser auch Zuckerwatte als Referenz taugt. Ich rieche zuckrigen Amber oder sagen wir zuckrig-ambrierte Vanille. Ich freue mich zudem über eine (H-Sahne-freie!) Spur einer Guajak-Kokelnote, die neben dem Spritzer Säure als zweites Gegengewicht zur Süße enorm hilfreich ist. Die Mischung wirkt nämlich weiterhin relativ fluffig. Ziiiiiiieeeeeeh!
In den folgenden Stunden wird unverdrossen eine Portion Baiser wahlweise Zuckerwatte nach der anderen spendiert. Schön, dass es jeweils eine rosafarbene ist, mit ein bisschen Fruchtbonbon-Aroma drin. Trotzdem wird es mir nun leider zu viel. Das liegt genau genommen nicht am Duft, der hält sich tatsächlich wacker, hat sich im Grunde nicht ernsthaft geändert, abgesehen davon, dass er jetzt auf einer sanften Moschus-Creme angerichtet ist. Geändert hat sich bloß der Grad meiner Sättigung. Parisienne ist schlichtweg allein für echte Duft-Süßschnäbel geeignet.
Gegen Mittag wird die Moschus-Basis allmählich deutlicher spürbar, ohne allerdings je in den Vordergrund zu rücken. Bis tief in den Nachmittag wahrt Parisienne eine Art relativer Contenance von ansatzweiser Luftigkeit. Kein Vanille-Pamps, keine H-Sahne, kein penetrantes Bonbon. Zum Schluss, rund acht Stunden sind vergangen, enthüllt eine halb wächserne, halb staubige Amber-Note, warum es überdies durchweg einigermaßen luftig blieb. Oft wird derlei dominant, hier nicht. Das verdient eine lobende Betonung.
Und was hat mein Sohn damit zu tun? Er hatte sich die Probe im Angela-Flanders-Laden in London selbst ausgesucht. Zuerst zierte er sich, doch er wurde freundlich ermuntert: in der Sache vom Verkäufer, in der Sprache vom Papa. Schließlich äußerte er als Wunsch „something with vanilla“. Es gab für ihn „Parchment“ und „Parisienne“. Dass er mit denen als Parfüm glücklich wird, bezweifle ich - sein Lieblings-Duft ist der Frischling „Whitehall“ von Hugh Parsons. Aber er mag die Vanille-Dinger gerne riechen. Klar, bei Neunjährigen gehen Nachtisch, Zuckerwatte etc. halt immer.
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