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Top Rezension
Hervorragender 'Daily Rocker'
Ich gebe es am Besten gleich offen zu: Ich stehe auf Düfte mit ausgewogenem L/H (love/hate)- Verhältnis. Nichts ist langweiliger, als Menschen oder Dinge, die allen gefallen (wollen). Man stelle sich eine Welt vor, in der alle die gleiche Meinung haben. Schrecklich! Insofern war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ich mich mal etwas intensiver mit dem 'Spalter' Sauvage beschäftigen musste. Die Vielfalt der Eindrücke zwischen Crowdpleaser, abgöttischer Verehrung und dem olfaktorischen Untergang des Abendlandes finde ich hoch spannend! Nach mehrwöchiger regelmäßiger Nutzung, kann ich mir jetzt selbst ein Urteil erlauben.
Meine Titelwahl ist gleichzeitig mein Fazit. Da mir dieser Begriff bei Parfumo noch nicht untergekommen ist, hole ich dazu mal kurz aus: Neben Düften, interessiere ich mich auch seit Jahren für (Armband-) Uhren. Es gibt da ein paar interessante Parallelen, unter Anderem die Diskussion Mainstream vs. Nische, die dort Massenproduktion vs. Manufaktur heißt. Bei hochwertigen und hochpreisigen Uhren stellt sich natürlich auch immer die Frage, ob man diese tagtäglich tragen kann und will. Sei es aus Design- oder auch Risikogesichtspunkten. Deswegen werden unter Uhrenfreunden 'Daily Rocker' geschätzt, also attraktive Arbeitstiere mit robustem (mechanischem) Werk, die nicht aus chinesischer Massenproduktion stammen, trotzdem erschwinglich sind und damit beim täglichen Tragen mal eine Macke abbekommen dürfen.
Dies übertragen auf die Parfumwelt trifft für mich bei Sauvage den Nagel auf den Kopf. Grundsolide, gute Performance, trotzdem nicht langweilig, kommt gut an und hat bei all dem ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis. Das ist natürlich keine sinnliche Duftexplosion oder gar Offenbarung. Für mich ist aber, sowohl bei Uhren als auch bei Düften, auch immer die Tragbarkeit ein Hauptkriterium. Ich bleibe dabei, dass Parfüm bis auf wenige ausgefallene Sammlerstücke immer ein Gebrauchsgegenstand ist, getragen werden will und daher die Alltagstauglichkeit gegeben sein muss. Und genau da spielt Sauvage seine Trümpfe aus. Es ist ungemein universell nutzbar. Ich würde sogar soweit gehen, dass er wirklich immer geht. Ausnahmslos.
Bestätigen kann ich, dass die Stärke von Sauvage in der Sillage liegt. Direkt auf der Haut oder dem Teststreifen, riecht das nicht ansatzweise so angenehm, wie die Wahrnehmung im Umfeld. Mir selbst gefällt auch ausgesprochen gut, was mir so den Tag über immer mal wieder um die Nase weht. Die gute Haltbarkeit ist dabei nicht unmaßgeblich. Und auch zustimmen würde ich der entfernten Verwandtschaft zu Aventus, was den rauchigen Vibe im Mittelteil angeht. Die beiden Düfte mögen inhaltlich nicht viel gemeinsam haben, aber in dem Punkt wirken sie in der Wahrnehmung irgendwie ähnlich. Einziger Minuspunkt ist für mich bei diesem Parfum der mittlerweile doch recht hohe Verbreitungsgrad. Beim Frühstück in einem Kongresshotel oder im Pendlerzug Richtung Bürostadt kommt einem der Herr Sauvage garantiert mindestens einmal entgegen. Leider.
Also: Mainstream hin oder her. Synthetik ist auch gekauft. Marketing ist doof. Der Name ist unkreativ. Alles geschenkt, denn: Er funktioniert, und zwar ganz hervorragend. Damit ist er für mich aktuell einer der besten 'Daily Rocker' im Parfumbereich.
Meine Titelwahl ist gleichzeitig mein Fazit. Da mir dieser Begriff bei Parfumo noch nicht untergekommen ist, hole ich dazu mal kurz aus: Neben Düften, interessiere ich mich auch seit Jahren für (Armband-) Uhren. Es gibt da ein paar interessante Parallelen, unter Anderem die Diskussion Mainstream vs. Nische, die dort Massenproduktion vs. Manufaktur heißt. Bei hochwertigen und hochpreisigen Uhren stellt sich natürlich auch immer die Frage, ob man diese tagtäglich tragen kann und will. Sei es aus Design- oder auch Risikogesichtspunkten. Deswegen werden unter Uhrenfreunden 'Daily Rocker' geschätzt, also attraktive Arbeitstiere mit robustem (mechanischem) Werk, die nicht aus chinesischer Massenproduktion stammen, trotzdem erschwinglich sind und damit beim täglichen Tragen mal eine Macke abbekommen dürfen.
Dies übertragen auf die Parfumwelt trifft für mich bei Sauvage den Nagel auf den Kopf. Grundsolide, gute Performance, trotzdem nicht langweilig, kommt gut an und hat bei all dem ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis. Das ist natürlich keine sinnliche Duftexplosion oder gar Offenbarung. Für mich ist aber, sowohl bei Uhren als auch bei Düften, auch immer die Tragbarkeit ein Hauptkriterium. Ich bleibe dabei, dass Parfüm bis auf wenige ausgefallene Sammlerstücke immer ein Gebrauchsgegenstand ist, getragen werden will und daher die Alltagstauglichkeit gegeben sein muss. Und genau da spielt Sauvage seine Trümpfe aus. Es ist ungemein universell nutzbar. Ich würde sogar soweit gehen, dass er wirklich immer geht. Ausnahmslos.
Bestätigen kann ich, dass die Stärke von Sauvage in der Sillage liegt. Direkt auf der Haut oder dem Teststreifen, riecht das nicht ansatzweise so angenehm, wie die Wahrnehmung im Umfeld. Mir selbst gefällt auch ausgesprochen gut, was mir so den Tag über immer mal wieder um die Nase weht. Die gute Haltbarkeit ist dabei nicht unmaßgeblich. Und auch zustimmen würde ich der entfernten Verwandtschaft zu Aventus, was den rauchigen Vibe im Mittelteil angeht. Die beiden Düfte mögen inhaltlich nicht viel gemeinsam haben, aber in dem Punkt wirken sie in der Wahrnehmung irgendwie ähnlich. Einziger Minuspunkt ist für mich bei diesem Parfum der mittlerweile doch recht hohe Verbreitungsgrad. Beim Frühstück in einem Kongresshotel oder im Pendlerzug Richtung Bürostadt kommt einem der Herr Sauvage garantiert mindestens einmal entgegen. Leider.
Also: Mainstream hin oder her. Synthetik ist auch gekauft. Marketing ist doof. Der Name ist unkreativ. Alles geschenkt, denn: Er funktioniert, und zwar ganz hervorragend. Damit ist er für mich aktuell einer der besten 'Daily Rocker' im Parfumbereich.
10 Antworten
Ich sehe das ganz ähnlich wie du und mag es gern, wenn mein Partner morgens das Haus verlässt und noch schnell den Sauvage aufträgt.