Indaco Essenzialmente Laura 2015

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7.2 / 10 26 Bewertungen

Ein Parfum von Essenzialmente Laura für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2015. Der Duft ist holzig-zitrisch. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Holzig

Zitrus

Würzig

Frisch

Synthetisch

Duftnoten

Sandelholz

Bergamotte

Parfümeur

Laura Bosetti Tonatto

Bewertungen

Duft

7.226 Bewertungen

Haltbarkeit

7.021 Bewertungen

Sillage

6.522 Bewertungen

Flakon

6.425 Bewertungen

Eingetragen von Ronin, letzte Aktualisierung am 09.06.2018.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen

17.08.2016 - 12:15 Uhr

6
Sillage 7
Haltbarkeit 8
Duft

Terra
646 Rezensionen

Terra

Top Rezension

Superluftig frisch-herb-holzig. Einfach, aber schön.

Bergamotte und Sandelholz. Das klingt arg wenig und Indaco ist auch sehr reduziert, aber braucht es wirklich mehr?

Indaco ist wunderbar klar und transparent und hinter ihm verbirgt sich sicherlich mehr als die angegebenen zwei Noten. Aber er prahlt nicht damit.

Im Auftakt begrüßt mich eine knallfrische, leckere Bergamotte. Fruchtig, saftig, spritzig und natürlich. Indaco wirkt hier wie ein richtig frisches, sommerliches Cologne. Schon bald kommt dann das Sandelholz hinzu, doch es ist kein cremiges, milchiges oder weiches Sandelholz, wie man es in manchen Gourmands riecht. Es ist eher ein knarziges Sandelholz; am ehesten kennt man das noch aus Tam Dao. Es ähnelt auch sehr einem echten Sandelholzöl, welches mir ein Parfumo als Probe schickte. Ein wenig ätherisch, sehr hellholzig-herb und völlig unsüß. Die Bergamotte stützt die hellen Seiten des Sandelholz; das Sandelholz gibt eine deutliche Kante zur Bergamotte. Indaco wird so herber und maskuliner.

Indaco erinnert mich konzeptionell ein wenig an Düfte wie Terre d' Hermes, ist aber deutlich puristischer und frischer.

Im Übrigen meine ich auch bei Indaco in der Basis recht deutlich Zeder zu riechen. Sie unterstützt den trockenen, kantigen Charakter des Sandelholz in diesem Duft und passt ebenso wunderbar zur Bergamotte, die sich tatsächlich auch noch nach vielen Stunden deutlich bemerkbar zeigt.

Es wundert mich, das Indaco hier recht gespaltene Reaktionen hervorruft. Ich empfinde ihn als gut gemachten, natürlich riechenden, frisch-holzigen Duft und hätte gedacht, das sowas höchstens keine riesige Begeisterung hervorruft, aber eigentlich fast jedem gefallen müsste.

Ich persönlich mag Indaco, weil ich ihn sehr sommerlich und frisch, irgendwo klassisch und doch anders empfinde. Er hat eine fast feminine, zartfrische Eleganz und eine fast maskuline, holzige Herbheit. Ich habe mich mit ihm wohl gefühlt und werde die Probe noch ein paar mal gebrauchen, ganz überwältigt bin ich hingegen nicht. Aber frisch-holzige Düfte haben es bei mir auch einfach sehr schwer, zu schnell kommen bei mir allzu klassische Assoziationen auf. Die Preise für die Düfte sind wirklich angemessen, so natürlich wie Indaco riecht. Hier könnte wirklich noch echtes Sandelholz enthalten sein!

23.07.2016 - 07:47 Uhr

6
Flakon 5
Sillage 6
Haltbarkeit 6.5
Duft

DonJuanDeCat
2033 Rezensionen

DonJuanDeCat

Aus welchem Holz sind Bergamotten geschnitzt?

Ein weiterer Essenzialmente Laura Duft. Ich hatte ursprünglich vor, das gesamte Paket zu kommentieren, aber zu einigen Düften, vor allem den mir nichtssagenden und eher banal riechenden Parfums fällt mir nichts ein und ich möchte nicht „einfach irgendwas“ schreiben, was dann eventuell zu langweilig zum Lesen ist.

Was? Bisher waren meine Kommentare alle langweilig? *schluchz*
Nee, das glaub ich nicht (oder? ODER?),… auch wenn ich zugeben muss, dass einige normale Beiträge von mir hier auf euch losgelassen wurden, so hoffe ich, dass ihr bei den Kommentaren aber genauso viel Spaß beim Lesen hattet, wie ich beim Schreiben hatte.

Warum ich das hier nun schreibe? Na, mit irgendwas muss ich doch meine Einleitung füttern, wenn mir mal nichts einfallen sollte :DD

Der Duft:
Der Duft beginnt frisch. Und zitrisch. Denn man riecht eine zitrisch frische und auch leicht würzige Bergamotte, die gut und natürlich duftet, aber nicht so spritzig rüberkommt, wie man es vielleicht erwarten würde.
Doch das macht nichts, da die Bergamotte dennoch irgendwie einen „kühlenden“ Eindruck macht und damit gut an heißen Tagen tun muss.
Etwas später erscheint mir die Bergamotte leicht synthetisch, doch vielleicht kommt es auch nur mir so vor, und wenn es dennoch künstlich sein sollte, so ist das nicht weiter schlimm, da es deswegen nicht weniger gut riecht.
Allmählich, so nach zehn Minuten, kommen erste holzige Noten dazu. Diese werden mit der Zeit stärker und demnach… naja, eben holziger. Interessant ist eben, dass man die Bergamotte wirklich einige Stunden lang riechen kann, ehe sie allmählich abschwächt.

Die Sillage und Haltbarkeit:
Von der Sillage habe ich mir zumindest am Anfang mehr gehofft. Ich weiß dass zitrische Düfte generell nicht vor Stärke strotzen, aber meist sind die Kopfnoten spritzig und stark, so dass sie einen gut erfrischen können. Dieser Duft hier fängt aber gleich „nur“ überdurchschnittlich an und wird schnell schwächer. Eine bleibende Duftwolke kann man hier also vergessen.
Die Haltbarkeit beträgt ca. sechs Stunden, jedenfalls bei mir.

Der Flakon:
Bla bla, gleiches Sektflakon wie die meisten EL Düfte bisher auch. Ich erspare mir hier daher mal eine detaillierte Beschreibung und sage nur, dass der Flakon ganz okay, aber nicht mehr ist.

Okay, so riecht also Bergamotte mit Sandelholz. An sich ist diese Duftkombination ja nix besonders, da er gerade bei vielen (mediterranen) Düften ja so vorkommt, natürlich mit noch einigen Duftkomponenten drin.

Hier kann man eine sehr lange Zeit gut die Bergamotte riechen, die auf Dauer leicht synthetisch zu duften beginnt und immer kühler zu werden scheint. Wenn das Sandelholz so langsam zum Vorschein kommt, hat man sogar einen ganz leichten pfeffrigen „Beigeschmack“ im Hintergrund, zumindest bis das Holz etwas stärker wird.

Ansonsten entwickelt sich der Duft nicht mehr allzu viel und bleibt einfach gestrickt. Er ist hervorragend für den Sommer geeignet, doch um ehrlich zu sein, gibt es für die warmen Tage eine ganze Menge an besseren Düften. Man kann den hier mal testen, ist aber meiner Meinung nach nicht notwendig.

22.09.2015 - 14:48 Uhr

5
Flakon 7.5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 9
Duft

Louce
132 Rezensionen

Louce

Top Rezension

Traumpaar

Bergamotte und Sandelholz?
Natürlich sind da noch andere Sachen drin, aber was man riecht, sind tatsächlich nur diese beiden Noten. Ein simples Duftkonzept. Und genau in dieser Simplizität liegt die Kunst:
Zwischen der klaren, bitteren, zitrischen, hellen, schmalen und kalten Bergamotte und dem pastösen, holzigen, ein klein wenig süßlichen, milchigen, warmen und ganz leicht rauchigen Sandelholz wird ein geruchlicher Bogen gespannt, der Spannung und Dramaturgie bringt. Die beiden Akkorde sind nicht einfach zusammengemischt, so dass sie nur nebeneinander stehen. Sie beziehen sich aufeinander, vollziehen Annäherung und nehmen dabei aber auch immer wieder Distanz, begegnen sich an den Schnittmengen und unterscheiden sich in ihren Eigenheiten.
Gleichklang ohne Vermengung.
Verblüffend ist die Haltbarkeit des Bergamotteneffekts.
Nach 2 Stunden dachte ich: „Wow! Es stimmt, was Frau Bosetti Tonatto über die ungeheuren Gewichtsprozente Bergamottenessenz sagt. Der notorischen 3-Minuten-Startnote geht nicht die Puste aus. Schön!“
Nach 3 Stunden dachte ich: „OK… da muss ein Trick dabei sein. Irgendeine helle, klare, eventuell synthetische und zitrusaffine Note greift die Bergamotte auf und führt sie weiter in die Mitte der Entwicklung. Das geht doch nicht allein über die Menge! Das Zeug müsste doch irgendwann verdunstet sein, während das Sandelholz gerade Fahrt aufnimmt.“
Aber egal, wie die Parfumeurin es technisch gemacht hat: ich rieche nur Bergamotte. Inzwischen etwas weniger schallend am Vordrängeln, aber immer noch ganz typisch.
Nach 4 Stunden wurde mir Indaco langsam unheimlich.
Nach 5 war ich konsterniert, verwundert, sprachlos.
Nach 6 Stunden wird das Parfum insgesamt sehr leise, hat keine Sillage mehr und zieht sich zurück, bleibt aber ganz hautnah noch eine ziemliche Weile zu riechen. Immer noch mit beiden Akteuren.

Laura Bosetti Tonatto sagt, dass ihr Konzept zum großen Teil auf den ausgesuchten Rohmaterialien beruht.
Das stimmt exakt so, zumindest im Fall Indaco.
Bergamotte ist bitterzitrisch, strahlend, klar – und hat dabei noch einige andere Aspekte, die man kaum kennt, da sie fast nur als Startkomponente und Servierhilfe für anderes benutzt wird, selten aber eine Komposition Raum und Zeit gibt, um ihr Charakteristisches auszubreiten und herauszuarbeiten. Die in Indaco verwendete Bergamotte bringt diese Aspekte mit: ein hellgrünes Schillern, eine geringfügige Süße, die beinahe verschwindend unter dem Herbfrischen liegt, ein winziger Hauch Röstaromatik.
Ebenso das hier verwendete Sandelholz: über die bekannten Eigenschaften hinaus zeigt es Aspekte, die man in billigen und/oder synthetischen Sandelnoten nicht findet. Es ist weniger laut, als man es kennt, dabei aber sehr deutlich, die Milchigkeit ist sahnig, aber nicht undurchlässig dick und cremig, sondern mutet flüssig an. Auch das Holzige wird nie massiv und hat eine gewisse Jungholz-Gelbgrünlichkeit, dabei aber gleichzeitig auch diesen Anklang von Rauchigkeit. Der typische Sandelholzeffekt findet hier statt, aber wesentlich weniger breit, dicht und schwer als sonst, sondern sehr hell und schlank.

In der Beschreibung der Seitenaspekte habe ich auch schon die Schnittmengen aufgezählt. Die zwei Noten begegnen sich überraschend im Hellen, im unerwartet Süßen, im Gelbgrünlichen und im Röst-Rauchigen. In der Basis wird das getriggert von einem dezent ahnbaren Vetiver, wie ich vermute.
Reizvoll das riechend immer wieder mitzuerleben.
Weder Bergamotte noch Sandelholz sind für mich persönlich Favoritennoten, die mich schon an sich vom Hocker reißen könnten.
Aber diese Bergamotte und dieses Sandelholz sind exzellent.

Und ihr Zusammenspiel ist grandios.