22.03.2018 - 15:38 Uhr
Meggi
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29
Ende-Februar-Mahnung
Ende Februar ist für Garten-Besitzer (zumindest in Schleswig-Holstein) eine wichtige Schwelle. Denn am 1. März beginnt die Schutzzeit; größere Eingriffe ins Gehölz sind bis Ende September untersagt, um die Vögelchen nicht beim Brüten zu stören.
Es sei dahingestellt, dass
a) das manchen Leuten schnurzegal ist,
b) in diesem Jahr den lieben Piepmätzen noch im März beim Brüten der Bürzel abgefroren wäre und
c) es dem Katzen-Geviech aus der Nachbarschaft das gesamte Sommerhalbjahr gestattet bleibt, mit der etwa bei uns im Garten tapfer stets aufs Neue gezogenen Brut ebenso regelmäßig Federball zu spielen.
Wie auch immer, der bürgerlich-brave Gärtner, selbst kaum der Winterstarre ent-taut, muss zusehen, dass er seine Hecken fristwahrend gestutzt kriegt. Diesmal habe ich das ungeachtet des überwiegend fiesen Wetters geschafft und daher ist meine Erinnerung frisch. Ich komme nämlich darauf, weil der Duft lebensnah den Geruch beim Schnitt einer Douglasien-Hecke zeigt, bei entsprechend zeitigem Test also zur Arbeit bis Ende Februar mahnen könnte. Douglasie hat Aroma-Parallelen zu Thuja, ist allerdings weniger stechend, deutlich weicher. Trotzdem: grün, grün, grün!
Dem Garten-Thema gesellt sich rasch weiteres hinzu: Weihrauch ergänzt seine säuerlichen Facetten. Stilecht hält er sich vom Streng-Sakralen fern. Kardamom wäre mir von allein womöglich nicht eingefallen. Er passt jedoch – mit seiner grünen, das Zitrische streifenden Seite. Eine Spur Süße sickert hervor und ambert recht fleißig. Und zwar weder bonbonhaft noch hustensaft-mäßig, sondern schlichtweg…gelungen.
Ein anschwellender Beitrag einer cremigen Grund-Stimmung im Laufe der zweiten Stunde sorgt demgegenüber für eine seltsame Mischung: Zu einem Drittel Douglasien-Schneiden, zu einem Sechstel säuerlicher Weihrauch und zur Hälfte Creme-Süße, bei der ich neben Meinetwegen-dann-aber-einer-zahmen-Myrrhe auch auf einen Klecks Vanille getippt hätte.
Alsbald erweist sich freilich, dass diese Phase bloß einen Übergang markiert, denn langsam zieht sich die Nadel-Fraktion zurück. Mittags hat sie lediglich eine hell-holzige Unterlage hinterlassen, auf der cremig-rauchige Herbsüße dominiert - Myrrhe passt nun besser. Anflüge von Honig am Nachmittag läuten schließlich den Ausklang ein.
In Anbetracht der Kombination aus hellharzigen und dunkelsüßen Aspekten ließe sich ein Bezug zu den Kontinent-Kollegen ‚Incense Pure‘ von Sonoma Scent Studio oder ‚Wazo‘ von Monsillage herstellen. Mit denen kann der heutige Kandidat es indes nicht aufnehmen, dazu ist seine zweite Hälfte ein bisschen zu mau geraten.
Ich bedanke mich bei Jumi fürs Pröbchen-Besorgen.
Es sei dahingestellt, dass
a) das manchen Leuten schnurzegal ist,
b) in diesem Jahr den lieben Piepmätzen noch im März beim Brüten der Bürzel abgefroren wäre und
c) es dem Katzen-Geviech aus der Nachbarschaft das gesamte Sommerhalbjahr gestattet bleibt, mit der etwa bei uns im Garten tapfer stets aufs Neue gezogenen Brut ebenso regelmäßig Federball zu spielen.
Wie auch immer, der bürgerlich-brave Gärtner, selbst kaum der Winterstarre ent-taut, muss zusehen, dass er seine Hecken fristwahrend gestutzt kriegt. Diesmal habe ich das ungeachtet des überwiegend fiesen Wetters geschafft und daher ist meine Erinnerung frisch. Ich komme nämlich darauf, weil der Duft lebensnah den Geruch beim Schnitt einer Douglasien-Hecke zeigt, bei entsprechend zeitigem Test also zur Arbeit bis Ende Februar mahnen könnte. Douglasie hat Aroma-Parallelen zu Thuja, ist allerdings weniger stechend, deutlich weicher. Trotzdem: grün, grün, grün!
Dem Garten-Thema gesellt sich rasch weiteres hinzu: Weihrauch ergänzt seine säuerlichen Facetten. Stilecht hält er sich vom Streng-Sakralen fern. Kardamom wäre mir von allein womöglich nicht eingefallen. Er passt jedoch – mit seiner grünen, das Zitrische streifenden Seite. Eine Spur Süße sickert hervor und ambert recht fleißig. Und zwar weder bonbonhaft noch hustensaft-mäßig, sondern schlichtweg…gelungen.
Ein anschwellender Beitrag einer cremigen Grund-Stimmung im Laufe der zweiten Stunde sorgt demgegenüber für eine seltsame Mischung: Zu einem Drittel Douglasien-Schneiden, zu einem Sechstel säuerlicher Weihrauch und zur Hälfte Creme-Süße, bei der ich neben Meinetwegen-dann-aber-einer-zahmen-Myrrhe auch auf einen Klecks Vanille getippt hätte.
Alsbald erweist sich freilich, dass diese Phase bloß einen Übergang markiert, denn langsam zieht sich die Nadel-Fraktion zurück. Mittags hat sie lediglich eine hell-holzige Unterlage hinterlassen, auf der cremig-rauchige Herbsüße dominiert - Myrrhe passt nun besser. Anflüge von Honig am Nachmittag läuten schließlich den Ausklang ein.
In Anbetracht der Kombination aus hellharzigen und dunkelsüßen Aspekten ließe sich ein Bezug zu den Kontinent-Kollegen ‚Incense Pure‘ von Sonoma Scent Studio oder ‚Wazo‘ von Monsillage herstellen. Mit denen kann der heutige Kandidat es indes nicht aufnehmen, dazu ist seine zweite Hälfte ein bisschen zu mau geraten.
Ich bedanke mich bei Jumi fürs Pröbchen-Besorgen.
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