02.04.2018 - 14:26 Uhr
Meggi
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Meggi
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21
Unfreiwillige Zwillinge
‚Woodsmoke‘ bietet „good smoke“, das sei kalauernd vorausgeschickt. Die auf Parfumo genannten Duftnoten sind zwar formal einwandfrei von der Herstellerseite übernommen worden, leider ist jedoch durch die Übersetzung jener Anflug von Stimmung abhanden gekommen, der die Worte „holzige Noten, Whisky, Lagerfeuer“ von „Wood, Whiskey, and campfire“ unterscheidet. „Holzige Noten“ klingt einfach arg amtlich.
Aber ergänzen wir lieber das Fehlende: Nach dem Auftrag rieche ich nämlich zunächst den für mich geradezu obligatorischen Räucher-Schinken, hier sogar nahe dem -Fisch. Rasch tritt eine karamellig-malzige Note hinzu. Das soll wohl der Whisky sein, ich find’s allerdings eher likörig – wegen der Süße. Na ja, Whisky-Noten funktionieren bei mir ohnehin meist nicht. Entweder kann ich sie nicht recht nachvollziehen oder ich kriege davon (ähnlich wie beim Getränk) ein leicht flaues Gefühl. Daher bin ich nie böse, wenn sie nicht allzu dicht ans Original rücken. Heute erahne ich den Whisky sozusagen lediglich theoretisch als kleinen Hauch von Als-ob-Alkohol.
Der Rauch wird bald milder. Der likörige Eindruck weicht einem von Toffee und es bildet sich eine Art geräuchertes Toffee oder Fudge vielleicht. Gleichwohl vernachlässigt ‚Woodsmoke‘ die zumindest grobe Schinken-Richtung nicht: ich denke nun an gesalzene-Rauch-Mandeln oder -Erdnüsse. Alles sehr angenehm austariert, nicht zu süß, nicht zu salzig sowie wunderbar behutsam geräuchert.
Im Laufe des Vormittags kommt allmählich helles, sacht nadeliges Holz zum Tragen und löst binnen einiger Stunden den Rauch ab. Eine Winzigkeit von Süße rundet ab, mit allenfalls einer Ahnung von Hustensaft. Zudem scheint mir eine Spur kieselig-ledrigen Patchoulis möglich. Im Gesamtbild macht sich gegen Ende, zur siebenten, achten Stunde hin, eine gewisse Nähe zum Geschwisterduft ‚Winter Amber‘ bemerkbar, als ruhten die beiden auf vergleichbarer, hölzerner Basis.
Und nun zum unfreiwilligen Zwilling. Am folgenden Tag testete ich aus dem mit ‚Badlands‘ beschrifteten Röhrchen und mir schien eine enorme Ähnlichkeit zu bestehen, die nach einem Parallel-Test rief. Fazit: Die mit einem Tag Abstand vermeintlich noch wahrgenommenen Unterschiede schwanden auf Null. Auch in der Färbung der Flüssigkeit kann ich keine Abweichung ausmachen, ein Tröpfchen abgesetzten Öls(?) darin ist von gleicher Farbe und Größe. Beim Schütteln zeigt sich eine völlig identische Eintrübung. Ich vermute mithin einen Fehler der Anbieterin beim zweifellos händisch erfolgten Abfüllen oder Etikettieren. Eine Verarschung (‚Badlands‘ ist als „sold out“ gekennzeichnet) unterstellen wir jetzt nicht.
Den vorliegenden Text habe ich deshalb bei ‚Woodsmoke‘ eingestellt, weil sich meine Eindrücke besser zu den Angaben fügen. Ich bin gespannt, was die anderen Testerinnen und Tester dazu meinen!
Ich bedanke mich bei Jumi fürs Pröbchen-Besorgen.
Aber ergänzen wir lieber das Fehlende: Nach dem Auftrag rieche ich nämlich zunächst den für mich geradezu obligatorischen Räucher-Schinken, hier sogar nahe dem -Fisch. Rasch tritt eine karamellig-malzige Note hinzu. Das soll wohl der Whisky sein, ich find’s allerdings eher likörig – wegen der Süße. Na ja, Whisky-Noten funktionieren bei mir ohnehin meist nicht. Entweder kann ich sie nicht recht nachvollziehen oder ich kriege davon (ähnlich wie beim Getränk) ein leicht flaues Gefühl. Daher bin ich nie böse, wenn sie nicht allzu dicht ans Original rücken. Heute erahne ich den Whisky sozusagen lediglich theoretisch als kleinen Hauch von Als-ob-Alkohol.
Der Rauch wird bald milder. Der likörige Eindruck weicht einem von Toffee und es bildet sich eine Art geräuchertes Toffee oder Fudge vielleicht. Gleichwohl vernachlässigt ‚Woodsmoke‘ die zumindest grobe Schinken-Richtung nicht: ich denke nun an gesalzene-Rauch-Mandeln oder -Erdnüsse. Alles sehr angenehm austariert, nicht zu süß, nicht zu salzig sowie wunderbar behutsam geräuchert.
Im Laufe des Vormittags kommt allmählich helles, sacht nadeliges Holz zum Tragen und löst binnen einiger Stunden den Rauch ab. Eine Winzigkeit von Süße rundet ab, mit allenfalls einer Ahnung von Hustensaft. Zudem scheint mir eine Spur kieselig-ledrigen Patchoulis möglich. Im Gesamtbild macht sich gegen Ende, zur siebenten, achten Stunde hin, eine gewisse Nähe zum Geschwisterduft ‚Winter Amber‘ bemerkbar, als ruhten die beiden auf vergleichbarer, hölzerner Basis.
Und nun zum unfreiwilligen Zwilling. Am folgenden Tag testete ich aus dem mit ‚Badlands‘ beschrifteten Röhrchen und mir schien eine enorme Ähnlichkeit zu bestehen, die nach einem Parallel-Test rief. Fazit: Die mit einem Tag Abstand vermeintlich noch wahrgenommenen Unterschiede schwanden auf Null. Auch in der Färbung der Flüssigkeit kann ich keine Abweichung ausmachen, ein Tröpfchen abgesetzten Öls(?) darin ist von gleicher Farbe und Größe. Beim Schütteln zeigt sich eine völlig identische Eintrübung. Ich vermute mithin einen Fehler der Anbieterin beim zweifellos händisch erfolgten Abfüllen oder Etikettieren. Eine Verarschung (‚Badlands‘ ist als „sold out“ gekennzeichnet) unterstellen wir jetzt nicht.
Den vorliegenden Text habe ich deshalb bei ‚Woodsmoke‘ eingestellt, weil sich meine Eindrücke besser zu den Angaben fügen. Ich bin gespannt, was die anderen Testerinnen und Tester dazu meinen!
Ich bedanke mich bei Jumi fürs Pröbchen-Besorgen.
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