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Top Rezension
Doppelt Rot mit extra Leder
Nach der Schmach von L´Instinct, dachte ich schon, dass Guerlain die Habit Rouge Reihe nicht mehr ernst nehmen würde. Einige sagen, es ist nicht nur der miserabelste HR, sondern sogar der misslungenste Duft, den das Traditionshaus Guerlain überhaupt hervorgebracht hat.
Quo Vadis Habit Rouge? Quo Vadis Guerlain?
Das Release von Habit Rouge Rouge Privé machte Neugierig und Mut, doch anscheinend polarisiert dieser Flanker. Wenn der wieder daneben geht, könnte man für den Rouge Rot sehen und für Guerlain Schwarz. Doch so viel lässt sich an dieser Stelle schon verraten: ich bin wieder versöhnt. Was hier Delphine Jelk hervorgezaubert hat, ist eine erstklassige Wiedergutmachung ... zumindest für mich.
Hatte der l´Instinct m. E. so gut wie nichts mit dem Original gemeinsam, so werden hier die typischen HR Eckpfeiler besonders hervorgehoben: die Zitrone brizzelt energisch, als gebe es kein Morgen. Das Pudrige macht ebenfalls keine Gefangenen und verbindet sich kongenial mit den zitrischen Elementen, wie es sich für Habit Rouge gehört und mit wirklich keinem anderen Duft auch nur annähernd vergleichen lässt.
Das Leder schleicht sich dann langsam von hinten an. Im Original eher marginal verarbeitet, hier jedoch in voller bzw. in derber Pracht, ohne das feine Gesamtbild zu erschüttern.
Von Patchouli nehme ich irgendwie nichts wahr, aber die Vanille meldet sich weitaus später und gleicht mehr oder weniger als Kontrakpunkt das Leder aus. Die sich daraus ergebene Symbiose aus allen Zutaten, die Habit Rouge ausmachen, ist quasi eine moderne, beinahe nischenartige und durchaus berechtigte Version. Sie kann und soll das Original nicht ersetzen, ist aber ein absolut willkommener Flanker, der das synthetische L´Instinct vergessen lässt.
Wer Leder in Düften bzw. insbesondere in seinem Habit Rouge nicht mag, der sollte über eine Blindbestellung doppelt nachdenken.
Quo Vadis Habit Rouge? Quo Vadis Guerlain?
Das Release von Habit Rouge Rouge Privé machte Neugierig und Mut, doch anscheinend polarisiert dieser Flanker. Wenn der wieder daneben geht, könnte man für den Rouge Rot sehen und für Guerlain Schwarz. Doch so viel lässt sich an dieser Stelle schon verraten: ich bin wieder versöhnt. Was hier Delphine Jelk hervorgezaubert hat, ist eine erstklassige Wiedergutmachung ... zumindest für mich.
Hatte der l´Instinct m. E. so gut wie nichts mit dem Original gemeinsam, so werden hier die typischen HR Eckpfeiler besonders hervorgehoben: die Zitrone brizzelt energisch, als gebe es kein Morgen. Das Pudrige macht ebenfalls keine Gefangenen und verbindet sich kongenial mit den zitrischen Elementen, wie es sich für Habit Rouge gehört und mit wirklich keinem anderen Duft auch nur annähernd vergleichen lässt.
Das Leder schleicht sich dann langsam von hinten an. Im Original eher marginal verarbeitet, hier jedoch in voller bzw. in derber Pracht, ohne das feine Gesamtbild zu erschüttern.
Von Patchouli nehme ich irgendwie nichts wahr, aber die Vanille meldet sich weitaus später und gleicht mehr oder weniger als Kontrakpunkt das Leder aus. Die sich daraus ergebene Symbiose aus allen Zutaten, die Habit Rouge ausmachen, ist quasi eine moderne, beinahe nischenartige und durchaus berechtigte Version. Sie kann und soll das Original nicht ersetzen, ist aber ein absolut willkommener Flanker, der das synthetische L´Instinct vergessen lässt.
Wer Leder in Düften bzw. insbesondere in seinem Habit Rouge nicht mag, der sollte über eine Blindbestellung doppelt nachdenken.
27 Antworten
Darf ich trotzdem ein bisschen jammern? Mir geht dieses Geflanker so schrecklich auf die Nerven. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass diese Düfte gemacht werden, um zu bleiben. Ein paar Jahre, dann werden sie eingestampft und der nächste folgt, um genauso schnell wieder zu verschwinden. Der Gedanke sticht mir ins Herz, gerade bei einem Haus wie Guerlain ...
So, und jetzt reiße ich mich wieder zusammen ;)
Es wäre doch auch schade, würde mit dem Ruf dieses Hauses jetzt so gedankenlos umgegangen.
Vielen Dank!