24.01.2020 - 15:44 Uhr

Floyd
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Floyd
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17
Ambermondlandschaft aus Leder
Vor Augen die Farbe im Flakon, seh ich den Safran darin sinken, viel zu schnell das warme Orange, schon ist die süße Sonne verschwunden. Verloren zunächst und fasziniert tastend durch Patinafetzen und Dunkelheit hastend, schärft der Geruch meinen finsteren Blick auf eine lichtlose Landschaft aus Leder.
Alt und derb und herbschwarz gegerbt trennt sich die Gegend scharf vom Abend und noch ehe der graue Ambermond aufgeht, kommen andre Aromen zum Tragen, blühen Krokusblüten als sei die Sonne zuvor darin untergegangen auf einer Wiese von Jasmin, sinnlich süß und doch im Leder gefangen.
Als nach dreißig Minuten der Amber aufgeht, reflektiert er herbsüß wie Tau auf dem Leder, steht grau wie ein glimmender Stern im Zenit, zeichnet mondfarbne Seen in düstere Täler, ziehen Nebelschwaden von Weihrauch durchs Land, arabisch süß und balsamisch, wehn die Blumen von den Wiesen davon, verrauchen selbst nach einer Stunde schon und was bleibt ist durchaus phantastisch: Für zahlreiche weitere stillere Stunden wirft der Mond den Abendsafran nach unten, vom Amber in dunkle Harze gebrochen, die so lange über das Leder gekrochen, bis die Seen ein dunkles Braun reflektieren und die schwarzen Nuancen im Morgen erfrieren.
(Mit Dank an Yatagan)
Alt und derb und herbschwarz gegerbt trennt sich die Gegend scharf vom Abend und noch ehe der graue Ambermond aufgeht, kommen andre Aromen zum Tragen, blühen Krokusblüten als sei die Sonne zuvor darin untergegangen auf einer Wiese von Jasmin, sinnlich süß und doch im Leder gefangen.
Als nach dreißig Minuten der Amber aufgeht, reflektiert er herbsüß wie Tau auf dem Leder, steht grau wie ein glimmender Stern im Zenit, zeichnet mondfarbne Seen in düstere Täler, ziehen Nebelschwaden von Weihrauch durchs Land, arabisch süß und balsamisch, wehn die Blumen von den Wiesen davon, verrauchen selbst nach einer Stunde schon und was bleibt ist durchaus phantastisch: Für zahlreiche weitere stillere Stunden wirft der Mond den Abendsafran nach unten, vom Amber in dunkle Harze gebrochen, die so lange über das Leder gekrochen, bis die Seen ein dunkles Braun reflektieren und die schwarzen Nuancen im Morgen erfrieren.
(Mit Dank an Yatagan)
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